Christian Voss Posted January 11, 2019 Share Posted January 11, 2019 Hallo zusammen, heute konnte ich meine erste Heliamphora-Kapsel für diese Saison öffnen und weil ich die Samen so formvollendet, so bizarr, so... einfach schön finde, habe ich ein paar Bilder gemacht, die ich gerne zeigen möchte. Zum Thema "Bestäubung von Heliamphora-Blüten" hab' ich schon ein paarmal was geschrieben und inzwischen geht's mir recht routiniert von der Hand. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Pflanzen nicht sonderlich gut auf Selbstbestäubung reagieren. Entweder werden keine Samen gebildet oder die, die entstehen, keimen nur in ganz geringen Mengen. Darum hab' ich mich in dieser Saison hauptsächlich auf verschiedene Kreuzungen konzentriert. Ach so, wie das mit dem Bestäuben funktioniert kann man unter folgenden Links finden (ab Seite 10 beim zweiten Link): Die aktuell erste Kreuzung für diese Saison lautet Heliamphora minor 'Selection 1' (AW) x pulchella {Tirepon Tepui} und hat gut zweieinhalb Monate seit der Bestäubung auf'm Buckel. Erstes Anzeichen für eine reife Samenkapsel ist immer das Eintrocknen derselben, was auch schonmal innerhalb eines Tages passieren kann. Daher kontrolliere ich die bestäubten Blüten ab dem zweiten Monat fast täglich. Anschließend bildet sich ein kleiner Riss in der Kapsel, was dann den Zeitpunkt markiert, an dem ich die Kapsel abschneide und die Samen ernte. Nach dem Entfernen der Blütenblätter kann man dann schon gut erkennen, ob sich Samen gebildet haben oder nicht. Insgesamt besteht so eine Kapsel aus drei Kammern, die ich dann nach und nach öffne. Die Samen fallen sehr leicht heraus, weshalb man sich ab diesem Zeitpunkt schon Gedanken um's Aufsammeln (bei mir einfach ein Blatt weißes Papier) machen sollte. Et voila... nachdem alle Kammern geöffnet sind, geht's an's Zählen. Diese Kapsel beinhaltete genau 56 Samen; eine Anzahl die nach meiner Erfahrung im Mittelfeld liegt. Ich hatte schon Kapseln mit über 90 Samen und auch immer mal welche, in denen nur fünf oder sechs zu finden waren. Aus irgendeinem Grund finde ich die Samen von Heliamphora mit ihren "Flügelchen" besonders interessant, haben irgendwie was filigranes. Im Anschluss geht's jetzt an's Aussäen. Das findet bei mir auf Standard-Substrat (Torf, Sand, Perlite), das im Anstau steht statt. Die Keimung erfolgt dann nach etwa einem Monat. Innerhalb eines Jahres wachsen die Sämlinge dann zu kleinen Pflänzchen mit etwa drei bis vier Zentimeter langen 'Krügchen' heran. Schönen Abend und viele Grüße, Christian 8 2 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Ronny K. Posted January 12, 2019 Share Posted January 12, 2019 Hallo Christian, wie oft wiederholst du den Vorgang der Bestäubung einer Blüte? Ich bin auch gerade dabei die ersten Hybriden zu basteln, aber immer nur mit der ersten Blüte. Alle weiteren werden selbstbestäubt. Grüße Ronny Link to comment Share on other sites More sharing options...
Christian Voss Posted January 15, 2019 Author Share Posted January 15, 2019 Hi Ronny, sorry, hab' ganz vergessen Dir zu antworten. Also bei mir findet das Bestäuben nur einmal pro Blüte statt. Ich nehm' immer ein gutes Häufchen Pollen, genug, dass ich die Narbe richtig drin eintauchen kann. Das hat bisher immer genügt,... zumindest dann, wenn ich den richtigen Zeitpunkt erwischt hatte (wenn die Pollensäcke noch von der Narbe abstehen). Könnte natürlich zu besseren Ergebnissen führen, das im richtigen Zeitraum ein paarmal zu wiederholen. Heute war auch die nächste, jetzt dritte Kapsel reif. Die Pollen dafür kamen wieder von der pulchella. Hier handelt es sich um Samen der Kreuzung H. collina {Foothills Testigos} x pulchella {Tirepon Tepui}. Diesmal sind's 44 Stück gewesen, wieder mal 'ne durchschnittliche Menge. Ach so, mein Bestäubungsverhältnis ist ziemlich genau umgekehrt zu Deinem. Erst wird alles mögliche gekreuzt und wenn noch 'ne Blüte übrig bleibt, bestäub' ich auch mit eigenem Pollen. Einfach aus der Erfahrung raus, dass die Erfolgsquote bei den selbstbestäubten so gering ist. Viele Grüße, Christian 1 Link to comment Share on other sites More sharing options...
Ronny K. Posted January 18, 2019 Share Posted January 18, 2019 Hallo Christian, ich denke, der richtige Zeitpunkt ist entscheidend. Es müssen auch nicht alle Eizellen gleichzeitig reif sein. Ebenso ist die Reife des Pollens entscheidend. Deshalb wiederhole ich die Bestäubung der Blüte ca. 3 mal. Jeweils an darauf folgenden Tagen. Aber sicherlich wäre es besser verschiedene Klone einer Art zu haben. Aber leider wird meistens nur der Berg angegeben, von denen sie stammen. Grüße Ronny Link to comment Share on other sites More sharing options...
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