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Wieder mal etwas zum kopfschütteln.


Michael D.

Empfohlene Beiträge

partisanengärtner

Bitte beachten wann das Angebot eingestellt wurde und wann der vermutete  Diebstahl war.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hallo,

 

am Datum finde ich jetzt nichts ungewöhnliches. Und Schweinewühlen fällt doch heftiger aus. Trotzdem würde ich mir wünschen, daß es ein Naturereignis war und nichts mit Geld zu tun hatte.

 

In Europa werden die Räuber in spe das so nicht verkauft bekommen, in Ostasien schon. Und damit würde es aus deren Sicht sogar Sinn machen.

Mein Hauptinteresse ist bei Cryptocorynen und da weiß ich von fundorten die von Sammlern für den Japanischen Markt dermaßen leergeräumt wurden daß sie erloschen sind.

Diese Orchideen haben alles, was sie zu einem absolutes Statussymbol unter Sammlern dort machen würden. Weltweit praktisch nicht zu erhalten, da nicht tropisch aber ein absoluter Exot. Ich schätze, daß man in zukunft auch auf so was wie Bergmolch oder Feuersalamander aufpassen muß.

 

Gruß, helmut

Bearbeitet von moskal
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vor 1 Stunde schrieb moskal:

Ich schätze, daß man in zukunft auch auf so was wie Bergmolch oder Feuersalamander aufpassen muß.

 

Reptilienfälle haben wir schon, in Kärnten kommt eine besonders große Form der Hornviper vor. Die wird nun abgesammelt. Vor allem auf die Weibchen hat man es abgesehen. Da wird mehr dafür bezahlt!

 

https://www.zobodat.at/pdf/CAR_198_118_0083-0094.pdf

 

Der Artikel ist zwar alt, definitiv kein Fake (die Familie Happ arbeitet seit ich denken kann mit Reptilien, man kann sich selbst davon überzeugen: Reptilienzoo Happ, Klagenfurt Kärnten) aber zutreffender denn je. Wie @Andreas Wistuba schon geschrieben hat, es ist nicht nur das Sammeln das Bestände gefährdet. Aber das Sammeln kann man unterlassen.

Vor allem ist ein Absammeln in diesem Stil absolut bestandsgefährdend in einer ohnehin schon sehr angespannten Situation. Weiters kann mir keiner, der so eine Menge entnimmt, nicht erzählen, er ist sich nicht bewusst was er macht. Daher auch meine Forderung nach einer angemessenen Strafe. Ich rede hier nicht von der Entnahme einer Pflanze oder von ein paar Samen aus einem Biotop, zu Sammlerzwecken. Ich rede vom großen Stil. Auch rede nicht von der Kaulquappe die man aus Interesse groß zieht (soferne sie eine häufig vorkommende Art ist und da beginnt das Problem schon wieder, viele nehmen einfach eine Kaulquappe, ohne die Art zu kennen und ohne zu wissen was sie tun,.. never ending story ? ?  @Siroj).

 

Es muss unser aller Interesse hier sein Biotope zu schützen! Dies schließt sein eigenes Verhalten inklusiver seiner eigenen Lebensweise mit ein.

 

Vielleicht versteht Ihr nun meine heftige Reaktion, möchte meine Inputs dazu aber nun einstellen, da das Thema sowieso immer wieder aufpoppt und dann reichlichst reflektiert wird.

 

Bis zum nächsten Mal.

 

BT

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Hallo,

 

Zitat

Daher auch meine Forderung nach einer angemessenen Strafe.

angemessen und vor Allem rechtsstaatlich sollte eine Strafe ausfallen, ganz klar. Das ist bei den Venusfliegenfallen beides leider absolut nicht der Fall. Ich bezweifle auch , daß es überhaupt was für den Arten/Biotopschutz bringt überzogene Freihheitsstrafen zu verhängen, klar sollte das für Täter deutlich spürbar sein und einen Einschnitt auf welcher Art auch immer bedeuten aber Sühne ist zum Glück nur ein Nebenschauplatz einer rechtstaatlichen Rechtsprechung. Sühne würde auch kein einziges Biotop retten, sie würde nur die Preiße in die Höhe treiben und das für alle. Auch für die Gesellschaft.

 

Gruß, helmut

 

Edit: Da fällt mir noch ein, im Reptilienzoo Klagenfurt war ich mal vor 30-35 Jahren. Das war absololut den Besuch wert, ganz besonders die Freilandterrarien.

Zitat

man kann sich selbst davon überzeugen: Reptilienzoo Happ, Klagenfurt Kärnten

 

Bearbeitet von moskal
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Hallo,

das schlägt ja ganz schöne Wellen. Wer sich bisher geärgert hat, wenn in Naturschutzgebieten Leute ihr Hunde herumtollen lassen, Blumen pflücken oder Abfall abladen, kann tatsächlich Gewaltfantasien entwickeln. Und es ist ja nicht verkehrt, Meldungen kritisch zu hinterfragen, aber ich würde dem ortskundigen Biologen unbekannterweise nicht einfach jede Kompetenz absprechen. Die Aussagen waren ja sehr konkret, auch wenn die Bilder nicht so eindeutig sind. Er selber scheint davon überzeugt, sonst hätte er keine 5000EUR Belohnung in Aussicht gestellt. Aber das kann natürlich auch eine Erfindung der Lokalpresse sein. Schäden durch Wildschweine sind denkbar, aber so gezielte Schäden wären merkwürdig. Ob die von den kleinen Knollen überhaupt satt werden? Krähen halte ich für weit hergeholt, die finden jetzt genug andere Sachen. Es ist tatsächlich schwer vorstellbar, wie jemand zu dieser Jahreszeit so viele Pflanzen entnehmen konnte. Dafür braucht man wie gesagt einen ganzen Spargelstechertrupp. Das NSG ist zudem fast immer gut von Vogel- und Orchideenliebhabern besucht. Die Gefahr erwischt zu werden ist groß und das Bußgeld für so eine Ordnungswidrigkeit könnte gut 50000EUR betragen. Drakonische Strafen sind offensichtlich kein wirksames Abschreckungsmittel, da die Täter ja davon ausgehen, nicht erwischt zu werden. Kontrolle und Aufklärung sind sinnvoller. Dass durch gewissenlose Sammler schon ganze Bestände ausgelöscht wurden ist belegt. Aber dass die ganzen Ragwürze werden sicher nicht öffentlich auf den wenig kontrollierten Plattformen wie ebay landen. Die angegebene Schadenssumme ist sensationsheischender Unsinn. Dadurch bringt man nur andere auf dumme Ideen. Geld kann man drucken. Arten, die aussterben, sind unbezahlbar. Natürlich gibt es immer noch Sammler, die blödsinnig hohe Summen für seltene Pflanzen oder Tiere zahlen, die sie unbedingt haben wollen. Das kann man auch hier im Forum sehen und das erhöht den Druck auf Wildbestände. Aber für so große Mengen gibt es, wie schon gesagt, vermutlich keinen Markt. Jetzt ist zwar eine gute Zeit die Pflanzen leicht zu finden, aber nicht die beste sie auszugraben. Da offensichtlich nur die Knollen fehlen, kommen neben Tieren natürlich Leute, die Salep gewinnen wollen in Frage. Das Zeug wurde üblicherweise während der Blütezeit geerntet. Die Vorstellung, dass so ein Naturfrevel dadurch motiviert sein könnte, um fehlende Manneskraft auf Basis mittelalterlicher Signaturenlehre auszugleichen, kommt mir aber auch etwas absurd vor. Dass Salep einfach durch Mais- oder Tapiokastärke ersetzt werden kann und die gleiche Wirkung haben sollte, hält Verrückte aber wahrscheinlich nicht davon ab, es zu probieren. Leider können unmöglich alle geschützten Arten rund um die Uhr überwacht werden. Vielleicht gibt es in Zukunft mehr Kameras, dann hat man Bilder, aber noch keine Wilderer.

Durch das Internet ist es leider viel zu einfach geworden, Standorte in Erfahrung zu bringen. Daher halte ich es für gar keine gute Idee hier auch noch Karten zu hinterlegen. Das Gebiet ist groß und die Orchideen wachsen/wuchsen natürlich nicht nur auf Sekundärstandorten wie Hochwasserdämmen. Die nächsten Jahre dürfte sich die Anfahrt für Orchideenliebhaber nicht mehr ganz so sehr lohnen, egal wer an der Vernichtungsaktion schuld war. Der Klimawandel ist in diesem Fall für diese Art Orchideen ausnahmsweise von Vorteil. Der Standort bleibt ja erhalten und wird sich hoffentlich wieder erholen.

Viele Grüße

Eric

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partisanengärtner

Der Herr Keil ist ein bekannter Autor und Naturfilmer. darüber hinaus war er Biologie und Chemielehrer. 

 

Hier in meiner Gegend gibts reichlich Wildschweinschäden. Da sind oft solche Flächen die diese klugen Tiere mit ihrer feinen Nase zeilgenau abernten. Das können mal Engerlinge sein oder eben auch stärkereiche Orchideenknoillen. An Kirrungen holen sie aber auch mal einzelne Maiskörner aus dem Boden.

 

Dabei wird hier in der Regel nicht die ganze Fläche umgelegt, sondern  eben genau da wo sie was riechen. Das kann auch mal wie vom Panzer zerwühlt aussehen Oft auf Wiesen wo sie Würmer und Engerlinge rausholen,  aber in Fällen mit einzelnen Wuchsorten leckerer Knollen  eben nur die Stelle wo was leckeres im Boden wartet. Gerade zu dieser Jahreszeit gibts da nicht viel was so nahrhaft ist.

 

Hier in meiner Gegend sind auch überwinternde Reptilien und Lurche begehrte Beute. Selbst Kreuzottern werden im Winterschlaf von diesen früher mal so seltenen Waldbewohnern gebietseise fast ausgerottet. Besonders wenn es Überwinterungsgesellschaften sind. Bei der Kälte sind die völlig hilflos.

 

Die können viel besser als jeder Pflanzensammler geziehlt die Knöllchen abernten.  Nicht umsonst werden Schweine auch zur Trüffelsuche eingesetzt. Da wird der Wald auch nicht zerwühlt sondern nur da mit dem Rüssel reingestossen wo der Trüffel liegt..

 

Unsere Maisäcker zur Biogasproduktion sind nicht der einzige aber schon ein gewichtiger Grund für die rasante Vermehrung dieses Wildes. Dort kann man sie auch kaum aufspüren wenn der Mais mal eine gewisse Höhe erreicht hat.

 

 

 

 

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Hallo,

alles richtig und gut möglich. Auch die hohe Wildschweindichte ist ein menschgemachtes Problem. Bei großem Nahrungsangebot können die sich enorm schnell vermehren. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass 2018 ein Mastjahr der Eiche war. Vielleicht gab es zu viele Orchideen im Taubergießen, so das eine Rotte Feinschmeckerwildschweinchen sie als Futterquelle erkannt hat. Ophrys sind eigentlich zu selten, als dass die sich mit denen abgeben. Aber die hätten mit ihrer feinen Nase auch früher oder später kommen können und nicht genau zur Orchideenblüte. Letztes Jahr gab es auch schon Wildschweine. Schmecken Orchis und Anacamptis etwa nicht gut? Wenn Herr Keil darauf pocht, dass die Pflanzen gezielt ausgegraben wurden und sich Werkzeugspuren finden, dann brauche ich nicht zwingend alternative Theorien. Vielleicht gibt es  irgendwann mehr und überzeugendere Bilder. Wir brauchen jedenfalls bessere oder überzeugendere Spurenleser...

Viele Grüße

Eric

 

 

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vor 22 Stunden schrieb partisanengärtner:

Wenn in Brandenburger Naturschutzgebieten vom Hubschrauber aus großflächig Insektizide versprüht werden sollen und die Politik dort das für notwenig erklärt ist das ein wirklicher Skandal.

https://www.change.org/p/kein-gift-in-brandenburgs-wäldern/u/24542476?cs_tk=AualJ9foY-JlBeDK21wAAXicyyvNyQEABF8BvOm1aXgG2v7CMwRC2cj3220%3D&utm_campaign=c277074baa8a44839d6dd8701c0aa42e&utm_medium=email&utm_source=petition_update&utm_term=cs

 

Wie das überhaupt noch möglich ist so verbohrt zu agieren bleibt unverständlich. Allenfalls im Rauschen von einer Flut von Meldungen unterschiedlichen Wahrheitsgehaltes kann sowas von ganz oben noch durchgehen.

 

Ich komme aus Brandenburg und war erschrocken als ich davon hörte. Es ist ja nicht so, dass es keine Alternativen gäbe!

 

In Brandenburg stehen Landtagswahlen an, da hat jeder im September dieses Jahres die Möglichkeit die Landesregierung die das verzapft hat abzustrafen.

Bearbeitet von ChristianCB
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  • 2 Jahre später...

So, der Fall ist geklärt. Denke es war so wie geschildert wird. Der Fall war m.E. sehr reißerisch aufgemacht und die Liebhaber wieder die Schuldigen.

Unbenanntsss.JPG

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Hallo Harro,

 

vielen Dank für das Update!

 

Irgendwie kann ich aber nicht glauben, dass man Grabspuren von Wildschweinen nicht
von denen von Menschen unterscheiden kann - und es braucht dann Monate um das
herauszufinden?

 

Die ganze Geschichte ist für mich komisch und es macht den Eindruck als hätten die
Naturschützer mit Journalisten gesprochen, die sonst mit Natur weniger zu tun haben.

 

Viele Grüße

 

Joachim

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Hallo Joachim,

ich bin viel in der Natur unterwegs und sehe sehr oft Grabspuren von Wildschweinen. Manchmal pflügen sie ganze Wiesen um, dann nur vereinzelte "Grabungen".

Ich könnte mir bei den letzteren vorstellen, dass sie gezielt nach Knollen graben. Sie erschnüffeln sie quasi und so blöd ist auch keine "dumme Sau" den halben Acker umzuwühlen wenn es es genügt einmal den Rüssel gezielt einsetzen um so eine Knolle auszugraben. Ich habe auch schon mit einem Jagdpächter mal darüber gesprochen, der hat beobachtet, dass wenn große Flächen umgegraben werden, es eine ganze Herde ist und nach Wurzeln gesucht wird.

Schau mal bei Google Bilder nach. Da kann man die Schäden sehen.

Ich persönlich denke man wollte eigentlich gar nicht wissen wer die Knollen in Wirklichkeit ausgebuddelt hat. Wer sich auskennt hat mit Sicherheit auf Wildscheine getippt.

Aber die tun so etwas nicht (Satire Ende). Da sind Liebhaber ein besserer Aufmacher.

Zeitmäßig wäre es am Tage auch nicht möglich gewesen die Dinger in solcher Mengen auszugraben. Hatte dies ja schon in meinem ersten Bericht so vermerkt. Nachts schon gleich gar nicht.

Harro

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