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Pflegemaßnahmen an Naturstandorten


partisanengärtner

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Ich habe mittlerweile ein paar solche Standorte von Pinguicula und Drosera rotundifolia kennenlernen dürfen.

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Dort wird in größeren Abstanden das Briotop scheinbar zerstört. Bei einem Droserastandort in einer vernässten Sandgrube wird in großen Abstanden große Flächen der Biotope abgeschoben.

Dabei sterben dann auch viele adulte Pflanzen. Das soll aber nicht heissen das man da jetzt was retten muss.

Ich beobachte das schon einige Jahrzehnte.

 

Nach dem Abschieben tauchen auf dem Rohboden unzählige Droserasämlinge, aber auch einzelne überlebende Orchideen auf.  Den Höchststand an Individuen haben diese Flächen wenige Jahre nach der Pflegemaßnahme. Es wird auch nicht alles abgeschoben., sodaß unterschiedliche Zukzessionsstadien vorhanden sind. Auch empfindlichere Arten die eine längere Zeit brauchen sich zu etablieren gibt es an Stellen die teils nicht einmal während meiner Beobachtungszeit "gepflegt" wurden.

 

Allerdings findet man dort keine Drosera mehr und auch andere Arten wie Tausengüldenkraut sind da nicht mehr zu finden.

 

Nach etwa 10 Jahren sinkt die Indiviruendichte  solcher Arten rapide und man muß dann schon suchen bis man sehr vereinzelt schöne Flecken mit Drosera sehen kann.  Das ist dann auch mal die Trampelspur eines Fotografen der mal dort auf Exkursion war.

 

Auch wenn die Pflege mit schwerem Gerät geschieht ist also keine Gefahr für den Bestand gegeben.

 

Nur wenn viele Jahre nichts geschieht, fängt eine Bewaldung mit Kiefern an die dieses Vorkommen zum erlöschen bringen könnte. solche Stellen gibt es dort auch.

 

Im Fichtelgebirge wird an feuchten Gräben am Straßenrand  immer mal bis zu  hundert Meter abgefräst. Da sieht man dann den rohen Boden und man denkt das da nichts mehr ist.

Aber gerade an solchen Stellen entdeckt man dann gelegentlich in den Jahren danach schöne P. vulgarisbestände.

 

Gerade diese Arten sind auf sogenannten gestörten Stellen zu finden. Früher waren das Brandflächen oder umgebrochen durch Großsäuger. Auch mal eine Mure oder eine frische Bruchkante nach einem Starkregen.  Wir dürfen nicht vergessen das Veränderung oft norwendig ist. Manche Arten sind in solche Prozesse so eingenischt, das man einen Standort eben nicht lange Zeit im gleichen Zustand erhalten kann. Dazu muß man eben auch radikale Eingriffe hinnehmen, auch wenn es das Herz eines Sammlers zum Bluten bringt.

 

Wenn allerdings dauernd Publikum ist gibt es sehr schnell nichts mehr zu finden. Alles hat sein optimales Maß. Ich bin zum Beispiel am Droserastandort nur alle paar Jahre mal und achte auch drauf das ich die kritischen Bereiche nicht betrete.

Bei dem Besuch solcher Biotope kann ich nur ein gutes Fernglas empfehlen und zum Fotografieren abseits der Wege ein Stativ und ein Tele.

Dann kann man sein schlechtes Gewissen ganz vergessen.

 

 

 

Auch Treckerspuren und andere von großem Gerät sind oft Biotope aus zweiter Hand. Gerade darauf sind zum Beispiel Unken und junge Wasserfrösche angewiesen. Auch der Bergmolch liebt solche Pfützen die leider schon viel zu selten sind und früher gerne mit Bauschutt und Teerresten oder ähnlichem aufgefüllt wurden damit man sich dort nicht festfährt.

 

Genießt also auf Abstand und denkt nicht gleich an Rettungsmaßnahmen wenn Ihr mal sowas  seht.

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