Jelauda Posted July 5, 2019 Posted July 5, 2019 Hallo ihr Lieben, ich habe ein kleines Problem mit meinem Sphagnum. Ich habe vor ein paar Wochen Matze's Video zur Anzucht von Sphagnum gesehen und dachte das probiere ich einfach mal aus. Als Substrat habe ich, wie im Video empfohlen altes Substrat verwendet, also eine Mischung aus Torf, Rinde, Sand und ein bisschen Seramis. Der Behälter steht bei mir im Garten, bei etwa 7 - 8h direktem Sonnenlicht. Das Substrat wird immer schön feucht gehalten. Nun bildet sich bei meinen kleinen Moospflanzen so ein gelber Belag. Auf dem Torf habe ich es weitestgehend abgesammelt aber dieser gelbe Belag setzt sich auch auf den Wachstumspunkten des Sphagnum fest und ich befürchte, dass es dem Moos schadet. Hat jemand Erfahrung mit dem Zeug? Dachte Schimmel bildet sich nur bei zu geringem Licht und geringer Belüftung... Wollte das Substrat auch nicht abtrocknen lassen da ich befürchte das könnte dem Moos noch mehr schaden. Ich freue mich über jeden Tipp und jede geteilte Erfahrung, liebe Grüße David
beyond Posted July 5, 2019 Posted July 5, 2019 Ist das überhaupt sicher Schimmel? Ist es beim zerreiben zwischen den Fingern "schmierig" oder eher "bröselig". Bei "bröselig" würde ich auf die üblichen Auswaschungen und Ablagerungen aus dem Wasser tippen. Mit was für Wasser wird denn bewässert (Leitungswasser, Regenwasser, etc.)?
Jelauda Posted July 5, 2019 Author Posted July 5, 2019 Eher bröselig, habe das auch in ein paar nepenthes Töpfen, die etwas schattiger stehen. Gegossen werden alle meine Pflanzen mit Regenwasser. Dann müsste es ja eigentlich allen Töpfen auftreten oder? Beziehungsweise, jetzt wo du es sagst alle Töpfe bei denen es auftritt werden bei mir von oben gegossen. Vielleicht sollte ich nur an einer Stelle gießen bzw. per Anstau bewässern. Dann könnte das mit der Ablagerung vllt stimmen.
Turaltay Posted July 5, 2019 Posted July 5, 2019 vor 1 Stunde schrieb Jelauda: Eher bröselig, habe das auch in ein paar nepenthes Töpfen, die etwas schattiger stehen. Gegossen werden alle meine Pflanzen mit Regenwasser. Dann müsste es ja eigentlich allen Töpfen auftreten oder? Beziehungsweise, jetzt wo du es sagst alle Töpfe bei denen es auftritt werden bei mir von oben gegossen. Vielleicht sollte ich nur an einer Stelle gießen bzw. per Anstau bewässern. Dann könnte das mit der Ablagerung vllt stimmen. Sollte es nicht eher umgekehrt sein? Wenn nur nach dem Anstauverfahren bewässert wird, müssten doch die im Torf befindlichen Mineralien und Salze sich als Ablagerungen in den Sphagnumspitzen bemerkbar machen. Durch Regen oder eine Bewässerung von oben sollten diese Ablagerungen mit der Zeit ausgewaschen werden. Zumindest würde ich das mal so vermuten. 1
Jelauda Posted July 5, 2019 Author Posted July 5, 2019 Hmmm, wie gesagt, bei den Töpfen die im Anstau stehen ist nichts zu sehen. Mein Gedanke war jetzt, dass wenn ich von oben gieße sich die Mineralien auch oben ablagern wenn sie verdunsten. Dachte vielleicht beim Anstau wird das Wasser ja auf dem Weg nach oben durch die Erde 'gefiltert', sodass oben nicht mehr so viele Mineralien zurückbleiben wenn das Wasser an der Oberfläche verdampft. Zum Vergleich, Bild 1 ist ein Topf den ich über Anstau bewässert habe und Bild 2 ein Topf den ich von oben bewässert habe. Beide habe ich am selben Tag getopft und mit demselben Wasser gegossen. Substrat ist auch gleich. Topf 2 stand allerdings etwas schattiger. Daher auch mein erster Gedanke mit Schimmel. Aber ist ja wie gesagt auch beim Moos draußen in der Sonne passiert.
Jelauda Posted July 5, 2019 Author Posted July 5, 2019 Sehe auch gerade, dass sich in den Topfen wo es auftritt etwas mehr Seramis an Oberfläche befindet. Kann es vielleicht sein, dass sich das zersetzt und dann oben absetzt?
beyond Posted July 5, 2019 Posted July 5, 2019 Die Ablagerungen entstehen durch Verdunstung und Auswaschung. Entweder durch den Eintrag mit dem Wasser oder aus dem Substrat selbst. Das ganze hatten wir erst kürzlich und @Roman Link und @partisanengärtner haben es ausführlich erklärt.
Jelauda Posted July 5, 2019 Author Posted July 5, 2019 @beyondDen thread hatte ich auch gelesen, war mir aber nicht sicher ob es bei meinen Pflanzen auch zutrifft. In dem thread war die Rede, dass man das Substrat alle paar Jahre wechseln sollte weil sich Mineralien ablagern können, die dann auch an der Oberfläche sichtbar sind. Irritiert hat mich hierbei, dass das Substrat für meine nepenthes Töpfe gerade mal ein paar Wochen alt ist. Daher dachte ich es müsse sich um etwas anderes handeln. Aber vielen Dank für den Link. Ich werde einfach mal davon ausgehen, dass es sich hierbei wirklich um Ablagerungen handelt und ich mir zumindest wegen Schimmel keine Sorgen machen brauche. Werde die obere Schicht Erde mal abtragen und schauen wie es sich weiter entwickelt. Liebe Grüße, David
Piesl Posted July 5, 2019 Posted July 5, 2019 Hallo, Schimmel ist das nicht, es sind wirklich Absonderungen, die das Shagnum selbst abgibt. In seiner natürlichen Umgebung bildet häufiger Niederschlag die Grundlage für die Existenz von Sphagnum. Du solltest also häufig und kräftig von oben spülen damit sich das wieder auswäscht. Wenn es weg ist regelmäßig weiter besprühen, dann sollte das vorbei sein. Gruß Piesl 1
Jelauda Posted July 6, 2019 Author Posted July 6, 2019 (edited) @Piesl Danke für den Tipp. Dann sollte ich das Moos besser umsiedeln, denn in dem momentanen Behälter sind keine Löcher aus denen das Wasser abfließen kann. Der wäre nach 1-2 mal Gießen schon überflutet Ich schaue mich mal nach einem geeigneteren Gefäß um. Werde mal versuchen den Topf nur zu besprühen anstatt zu Gießen. Vielleicht kann ich die Rückstände so gezielt wegbekommen. Braucht Sphagnum eigentlich viel Licht oder wächst es auch halbschattig? Dann stelle ich es vielleicht auch etwas schattiger damit die Luftfeuchtigkeit höher bleibt. Edited July 6, 2019 by Jelauda Ergänzung
Jelauda Posted July 15, 2019 Author Posted July 15, 2019 Hier nochmal ein kleines Update. Die Idee mit dem besprühen war wirklich super, die betroffenen Stellen sind fast alle weg und insgesamt scheint es dem Moos zu gefallen. Es ist wieder schön saftig grün und ist auch etwas gewachsen habe ich das Gefühl. Vielen vielen Dank nochmal für die Tipps. Etwas Sorge bereitet mir noch die Ecke unten links, da das Moos dort etwas braun zu werden scheint, hoffe es treibt dort aber auch wieder aus, LG David
schilfkolben Posted July 15, 2019 Posted July 15, 2019 (edited) Moin. Dein Moos und Substrat gefallen mir ehrlich immer noch nicht. Ich weiß nicht, warum man Seramis zur Sphagnumzucht bräuchte.. Mir fällt da kein einziger Grund ein. Ich habe in der Karnivorenkultur nur schlechte Erfahrungen mit Seramis oder ähnlichem gemacht. Immer die gezeigten Probleme. Raus damit! Und dann das Substrat viel nasser! Wenn Torfmoos richtig angehen soll, sollte das Substrat richtig nass sein und sich ein Wasserfilm auf der Oberfläche bilden. Dann einige Wochen wachsen lassen und mit der Nagelschere wieder zerkleinern und verteilen. Dann hat man in Nullkommanix einen richtig schönen Teppich. Aber so wie auf letztem Bild gezeigt, wird das nix. Achsooo: und viiiiiiel Licht. Kann man nicht oft genug wiederholen. Edited July 15, 2019 by schilfkolben
Stefan Krämer Posted July 15, 2019 Posted July 15, 2019 Welchen Grund genau hat es eigentlich, Sphagnum extra auf Substrat wachsen zu lassen? Ich habe es in einer Schale ohne irgendwas, ordentlich Wasser rein und Licht drauf und es wächst und wächst. Außerdem hat man da das Problem der braunen Spitzen nicht. Bringt es also irgendwelche ganz besonderen Vorteile, wenn man es zur reinen Anzucht auf Torf wachsen lässt? Grüße Stefan 1
Jelauda Posted July 15, 2019 Author Posted July 15, 2019 @schilfkolben Aye Aye Chef, wird gemacht Ist wie gesagt mein allererster Versuch mit Sphagnum, meine Karnivoren stehen bisher alle in Torf-Sand-Gemischen. Daher bin ich für jeden Tipp dankbar Seramis ist auch sonst nirgendwo drin. Hab mich die letzten Wochen auch mal auf die Suche nach Perliten gemacht, aber leider erfolglos, vom Baumarkt bis hin zum Raiffeisenmarkt hat keiner dieses Zeug, daher werde ich es wohl übers Internet bestellen. @Stefan ‚Mercatz‘ Krämer Da kann ich dir keine Antwort drauf geben, habe mich wie gesagt nur an das Video von Matze gehalten und bin sowieso noch Anfänger. Hoffe einer der erfahreneren Mitglieder kann dir darauf noch eine Antwort geben, würde mich aber auch interessieren, ob das Vorteile bringt. Werde das Seramis mal entfernen und in spätestens in ein paar Tagen mal ein Update posten wie es sich weiter entwickelt. Hab bisher fast jede Woche mal ein Foto gemacht um zu sehen ob sich was verändert, aber die letzten drei Wochen ist nicht viel passiert. Danke nochmal für die Tipps, LG David
beyond Posted July 16, 2019 Posted July 16, 2019 (edited) Der ganze Thread entwickelt sich meiner Meinung nach zum Sammelbecken von Missverständnissen. 1. Hier ist das im ersten Beitrag und später nochmals zitierte Video Es geht wenn überhaupt um die Wiederverwendung von altem Substrat, wobei hier Torf gemeint ist. Es ist auch nicht "empfohlen" im Sinne von besonders oder besser geeignet. Es geht rein um Nachhaltigkeit. Nirgends ist die Rede von Seramis. Im Video ist auch kein Seramis zu sehen. Seramis ist auch weder für die Kultur von Sphagnum erforderlich, noch bringt es irgendwelche Vorteile. Wie bereits geschrieben funktioniert die Sphagnum-Zucht auch ganz ohne Torf. Wanne mit Regenwasser, Sphagnum rein, ab in den Halbschatten, feucht halten; Fertig. 2. Stichpunkt Seramis: Links ist Blähton, rechts ist Seramis. Auf den oben gezeigten Bildern ist meiner Meinung nach beides zu sehen. Beides hat aber völlig unterschiedliche Eigenschaften (die man auch auf den Bildern erkennt). Seramis ist ein Pflanzensubstrat der Firma MARS (ja, die mit dem Schokoriegel). Seramis gibt es ungedüngt oder vorgedüngt. Es speichert sehr schnell Wasser und Nährstoffe, ähnlich wie ein Schwamm. Ungedüngtes Seramis kann als Zuschlagstoff für Karnivoren verwendet werden, um das Substrat lockerer zu machen oder einfach um das Substrat zu strecken. Seramis ist von der "Funktion" am besten mit Perlit vergleichbar. Perlit ist jedoch aus verschiedensten Gründen zu bevorzugen. Blähton ist ein Werkstoff. Er speichert wenn überhaupt nur sehr langsam Wasser und auch keine Nährstoffe. Blähton wird meist als Drainage benutzt oder auch zur Auflockerung des Substrates. Je nach Anbieter und Herstellungsverfahren kann dieser einen hohen Salz-, Kalk- oder Fluoridgehalt haben, der vorher ausgewaschen werden muss. Perlit ist ein Gestein. Der Perlit (wie "der Granit"; englisch: perlite) wird für die Verwendung im Gartenbereich erhitzt. Dabei entsteht teilweise entglaster Obsidian, ähnlich Bims. Perlit ist als Granulat sowohl im Bau- wie auch im Gartenbereich verfügbar. Im Baubereich ist der Perlit meist silikonimprägniert, da er als Wärmedämmung kein Wasser ziehen soll. Im Gartenbereich ist der Perlit unbehandelt, höchstens gesiebt. Zu den einzelnen Substraten gibt es auch genügend weitere Infos hier im Forum. Insbesondere zum Sinn und Unsinn bei deren Einsatz. Edited July 16, 2019 by beyond typo 2 5
Jelauda Posted July 16, 2019 Author Posted July 16, 2019 Danke @beyondfür diese ausführliche Erklärung. Dass es zu Missverständnissen kommt war natürlich nicht mein Ziel aber die hast du ja nun aus dem Weg geräumt. Bei Blähton und Seramis habe ich mir ehrlich gesagt nichts weiter gedacht, hatte ich halt irgendwann mal in alter Erde drin und dachte mir 'wird schon nicht schaden'. Jetzt weiß ich aber schonmal, dass es zwischen Seramis und Blähton einen Unterschied gibt und ich Blähton nicht für meine Pflanzen verwenden werde. Habe diesen auch bei meinem Sphagnum entfernt. Das nächste Mal werde ich mal eine Anzucht von Sphagnum ohne Substrat versuchen und schauen wie es damit gelingt. Da ich nicht so viel Sphagnum zur Verfügung hatte und mir unsicher war wie nass es stehen sollte fand ich die Lösung mit alten Torf eigentlich ganz gut. So ist es zumindest einfacher zu regulieren und es ist leichter feucht zu halten ohne das Sphagnum ganz zu versenken. Habe auch überlegt ob ich den Titel anpassen sollte, da es sich mittlerweile mehr um einen Sphagnumpflege-Thread handelt und nicht mehr um Schimmel (was zwar nicht direkt mein Ziel war, aber meinem Sphagnumerfolg zugute kommt ) LG
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