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Milben schädlich, Kommensalen oder sogar nützlich ?


Kai Becker

Empfohlene Beiträge

Hallo,

habe vor kurzem an einigen Sarracenien Milben festgestellt und erstmal gleich an die Chemische Keule gedacht da die erste Vermutung schädliche Spinn- oder Weichhautmilben wahren. Nachdem ich die Tiere mal unterm Mikroskop betrachtet habe fielen aber die etwas Merkwürdigen Mundwerkzeuge auf (siehe Bilder). Meine Vermutung nach Bildersuche im Internet deutet jetzt eher auf Bakterienfressende Milben ( Histiostomatidae) der Gruppe Astigmatina hin die für die Pflanzen ungefährlich oder sogar nützlich sein könnten. Hat einer von euch Informationen zu Milben als Kommensalen von Sarracenia oder ob sie sogar Teil des Verdauungsprozesses sind ? Die Milben halten sich vorwiegend am Schlauchrand auf, sind kaum sichtbar und werden vermutlich von Fliegen übertragen, Krüppelwuchs, Einstichstellen oder schäden an den Pflanzen konnte ich nicht feststellen und die Schläuche sind rand voll mit toten Insekten.

MFG

  Kai

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Siggi_Hartmeyer

Interessanter Beitrag, danke für die Links beyond. Solche Milben beobachte ich seit vielen Jahren auf unseren Sarracenia im Gartenteich. Dort sind sie häufig, Schäden an den Pflanzen konnte ich aber nie beobachten, weshalb ich - im Gegensatz zu Spinnmilben - immer auf die chemische Keule verzichtete. Die Milben (genaue Art?) kommen auch im GWH vor und finden sich dort auch auf Drosera. Hier eine Videoaufnahme unter dem Mikroskop, wo ich durch Zufall sehen konnte, dass ein Exemplar an den Zwergdrüsen auf einem Tentakel von D. aff. paradoxa so fest hing, dass sie sich nicht mehr befreien konnte. Abwehrmechanismus?? Jedenfalls haben diese Tiere, die ich für Raubmilben halte, nie Schäden angerichtet. Finde ich Spinnmilben, gibt es allerdings definitiv eine Portion Rapsöl (Spruzit AF, Neudorff). Der Link funktioniert nur durch direktes Anklicken, da das Einbetten des Videos noch nicht gestattet ist.

https://www.youtube.com/watch?v=13GnzFoQMds

 


 

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Siggi_Hartmeyer

Auf der ICPS-Weltkonferenz in Tokyo 2002 gab es einen viel beachteten Vortrag von Dr. Charles Clarke über Nahrungsketten im Inneren von Nepentheskannen. Die Bildqualität des Videos (die ersten 6,5 Minuten des Links) ist qualitativ leider nicht berauschend und nur auf Englisch, aber wen das Thema interessiert, dem sei dieser Link empfohlen: Ausgerechnet in den Mägen der Fleischfressenden Pflanzen  finden sich Minibiotope mit mehr oder weniger komplexen Nahrungsketten.
 

 

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Hallo,

danke für die Links. Hat denn vielleicht noch einer Mikroskopaufnahmen von Raubmilben, Weichhautmilben und Spinnmilben zum Vergleich ?

Grüße

  Kai

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  • 2 Wochen später...

Hier mal ein paar Bilder von nützlichen, ungefährlichen und schädlichen Milben. 

Raubmilbe = Nützling, recht groß und schnell

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Bakterienfresser = ungefährlich, die schon im ersten Beitrag gezeigte Art und noch eine weitere die entweder noch nicht adult ist oder einer anderen Art angehört. Die Milben sitzen gerne am Schlauchrand und sind sehr klein.

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Und nun die Schädlichen:

Falsche Spinnmilbe = schädlich, machen im unterschied zur Gemeinen Spinnmilbe keine Netze und schädigen die Pflanzen.

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Und zum Schluss noch

Weichhautmilben = schädlich, sitzen gern am Schlauchrand und schädigen die Pflanzen.

Wenn noch jemand was hinzufügen, korrigieren oder genauer bestimmen kann immer her mit den Infos.

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Siggi_Hartmeyer

Hallo Kai,

vielen Dank für Deine Mühe mit den Fotos. So übersichtliche Vergleiche der unterschiedlichen Milben kann ich sonst nirgends finden. Ausgezeichnet!
Herzliche Grüße,

Siggi.

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  • 4 Wochen später...

Hallo,

 

auch an meinem kleinen Kuckuckssämling

er ist mittlerweile etwas gewachsen und bildet neue kleine Schläuche, leider mit Bewohnern.

20190914_175847.thumb.jpg.60bbd7b9fcbdbcfb1bb38cb547d5e971.jpg20190914_175701.thumb.jpg.78f851ae0f3fb668bba79ea74136a430.jpg

 

stelle ich kleine Tierchen fest.

 

Auch bei einer Nachbarspflanze finde ich auf neuen Schläuchen die kleinen Übeltäter. Chemisch bekämpfen oder gibt es biologische Hausmittel?

 

Gruß

Bearbeitet von franz1
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