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Beleuchtung winterwachsender Drosera


Peter

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Servus, ich wollte Euch einmal nach Euren Erfahrungen mit (Zusatz-)Beleuchtung von winterwachsenden Drosera (Knollen-, Zwerg-, Südafrikanische) fragen.

Für diese ist ja aus vielen Gründen eine kurze Tageslänge wichtig, an diese sind sie ja auch angepasst. Bei Kultur im Gewächshaus bekommen sie aber hier in Europa nur zwischen 7 h 30 min z.B.  in Hamburg und etwa 8 h 30 min hier in  Graz, an Licht rund um die Wintersonnenwende. In SW-Australien und SA sind es immerhin etwa  9:45 bis 10:15.

Deshalb beleuchte ich meine Pflanzen zusätzlich, um in etwa auf diese Werte zu kommen. Auch die sehr trüben Wintertage wären ohne Zusatzbeleuchtung oft ein Problem.

Ich habe damit seit Jahren gute Erfahrungen gemacht, obwohl gelegentlich Empfehlungen von nur 6 -8 h Licht zu finden sind.

Wie haltet Ihr es denn so?

LG, Peter.

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Christian Dietz

Hallo Peter,

 

das größte Problem dürfte es sein, die Lichtstärke hinzubekommen. Die Tageslänge halte ich für gar nicht mal so ausschlaggebend. Ich beleuchte einen Teil meiner Pflanzen zusätzlich von 16-20 Uhr mit Leuchtstoffröhren. Ein anderer Teil steht im Gewächshaus unbeleuchtet unterm Dach. Welche Pflanze wohin kommt entscheide ich beim jährlichen Topf-Tetris ? Für mich haben sich 4-5 Stunden zusätzliches Licht bewährt. Das scheint mir ein guter Mix zwischen Energieeinsatz und Wachstum der Pflanzen zu sein.

 

Viele Grüße,

Christian

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Hallo Peter,

 

ich beleuchte jetzt in der 2. Saison mit den Ritter LED-Strahlern. Sieht gerade so aus wie auf dem Foto, das Netzmuster ist aber das Mückennetz vor dem Fenster durch das ich fotografiert habe....

GH_nachtsP.jpg.99c48c1e225901a4f5773a3c819f9dc5.jpg

Letzte Saison morgens und abends Zusatzlicht, heuer so ca. 11 -12h täglich, auch bei Sonnenschein. Ich beginne je nach Witterung ab Anfang/Mitte November und setzte das bis Ende Februar/Mitte März fort. Die Tageslänge spielt keine Rolle, nur die Temperatur. Knollendrosera die ich im Keller bei 12h beleuchte, ziehen trotzdem ein sobald es dort deutlich wärmer wird.

Seitdem ich beleuchte, sehe mehr als deutliche Wachstumserfolge. Die Speicherwurzeln der SAF-Drosera sind 2-3mm dick, sowas habe ich vorher noch nie gesehen, aus vielen Wurzeln treiben mehrere Pflanzen aus.

Der größte Erfolg in meinen Augen ist jedoch, dass ich seit Kunstlicht fast keine Ausfälle durch Botrytis mehr habe.

 

Viele Grüße

Stefan

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Danke Euch für die Tipps! Ich beleuchte im GWH mit einer Aquarien-LED Leuchte recht gut zusätzlich, habe die aber nur von 7 30 bis 17 30 also 10 h in Betrieb. Sieht so aus, als könnte ich die Beleuchtungsdauer zumindest auf 12 h erhöhen, ohne negative Effekte aber für besseres Wachstum, wenn scheinbar eher die Temp. hier eine Rolle spielt...

lg, Peter.

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Siggi_Hartmeyer

Diesen Winter beleuchten wir im Kalthaus (1 - 25°C) mit 600 W LED (Niello) aus ca. 1,2 m Entfernung (1,5 - 2qm) von 7 - 17 Uhr, also zehn Stunden. Das reicht mit der hier fast täglich scheinenden Sonne in Südwestlage gut aus. Die Pflanzen (Knollis, Zwerge, Cistiflora, Glanduligera und Cephalotus) sind kräftig ausgefärbt und wachsen prima.

Bearbeitet von Siggi_Hartmeyer
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Wow, Siggi, 600 W LED auf 2 qm ist schon heftig!? Glaub ich gerne, dass die Pflanzen gut wachsen!

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Siggi_Hartmeyer

@Peter: Um australische Sonne zu imitieren muss man schon etwas auffahren ?. Aber die Farben rechtfertigen den Aufwand (D. pygmaea & D. tubaestylus) :

 

Drosera_pygmaea_1b_021119.jpg

Drosera_tubaestylus_1_021119.jpg

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Namen ergänzt
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vor 23 Stunden schrieb Siggi_Hartmeyer:

Diesen Winter beleuchten wir im Kalthaus (1 - 25°C) mit 600 W LED (Niello) aus ca. 1,2 m Entfernung (1,5 - 2qm) von 7 - 17 Uhr, also zehn Stunden

Hallo Siggi,

 

vielleicht solltest du drauf hinweisen, dass die 600W Strahler nur ca. 250W verbrauchen. Das beruhigt das Gewissen in Anbetracht der ständigen Klimadiskussionen um Einiges. ?

 

Grüße Nicky

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vor 14 Stunden schrieb Peter:

Wow, Siggi, 600 W LED auf 2 qm ist schon heftig!? Glaub ich gerne, dass die Pflanzen gut wachsen!

Hallo,

 

Der 600 Watt Strahler hat eine Leistungsaufnahme von 150 Watt, die Ergebnisse können sich aber trotzdem sehen lassen.

 

Ich persöhnlich bin aber kein Fan dieser Rot Blauen Puffbeleuchtung. Alle meine Pflanzen stehen im Keller in einem Regal und werden mit Phillips LED Röhren aus 30cm Abstand belechtet. Dabei bekommt jeder qm ungefähr 130 Watt ab  und auch meine Pflanzen sind gut gefärbt wie man glaub ich an der D.monantha gut erkennen kann.

 

Gruß Roman

 

IMG_20191102_174146.jpg.95f5b38243bdf9266d75beec84e2c232.jpg

Bearbeitet von Roman.P
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Guten Abend zusammen,

 

die gezeigten Pflanzen sehen wirklich toll aus. Da ich mich mit den hier besprochenen und gezeigten Pflanzen nicht sonderlich gut auskenne mal kurz in die Runde gefragt (sorry für das Offtopic): Hängt auch bei diesen hier besprochenen Gattungen die Ausfärbung von der Temperatur ab? Bei Drosera anderer Gattungen habe ich festgestellt, dass zeitweise kühle Temperaturen, vor allem in der Nacht, eine stärkere Rotfärbung fördern kann. Natürlich immer vorausgesetzt, dass die anderen Kulturbedingungen stimmen, insbesondere das Licht. Natürlich soll Nicht die Lichtmenge durch kühlere Temperaturen ersetzt werden aber die Frage ist, ob das Zusammenspiel aus kühlen Temperaturen mit ausreichend Licht vielleicht bessere Ergebnisse liefert anstatt die Pflanzen nur mit Photonen zu bombardieren. Die Pflanzen von Siggi und Roman sehen zumindest so aus, als würde neben dem Licht auch vieles andere an der Kultur stimmen. Deswegen die Frage, ob ihr eher konstante Temperaturen habt oder ob die Pflanzen nachts kühler stehen. Wie genau die Temperaturen dort in Australien in der Nacht sind, weiß ich halt auch nicht so genau...

 

Viele Grüße

Stefan

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Sonja Schweitzer
Am 27.1.2020 um 11:40 schrieb Siggi_Hartmeyer:

Diesen Winter beleuchten wir im Kalthaus (1 - 25°C) mit 600 W LED (Niello) aus ca. 1,2 m Entfernung (1,5 - 2qm) von 7 - 17 Uhr, also zehn Stunden. Das reicht mit der hier fast täglich scheinenden Sonne in Südwestlage gut aus. Die Pflanzen (Knollis, Zwerge, Cistiflora, Glanduligera und Cephalotus) sind kräftig ausgefärbt und wachsen prima.

 

Hallo Siggi,

hast Du mal einen Link zu der Lampe? Von der Firma gibt´s ja verschiedene Ausführungen, oder?

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Servus Stefan H.,

ich glaube, Du liegst hier richtig, kühlere Temperaturen und gleichzeitig hohe Beleuchtungsstärke führen hier sicher zu der schönen Rotfärbung.

Aus pflanzenphysiologischer Sicht muss man wohl anmerken, dass solche Rotfärbungen vor allem auf die Bildung von Schutzpigmenten wie Anthozyanen und auch anderen Pigmenten wie Carotinoiden zurückzuführen ist, die auch eine antioxidative Wirkung haben. Allgemein kann man wohl sagen, dass vor allem Lichtstress, aber auch andere Faktoren wie zuviel oder zuwenig Wasser, Schadstoffe und vieles andere dies auslösen können. Genaueres dazu lässt sich sicher in einschlägigen Lehrbüchern oder im Web finden...bin hier kein Spezialist dafür!

So sind viele unserer Pflanzen sowohl in Kultur wie auch in der Natur wohl am "schönsten", wenn sie nicht ganz ohne Stress wachsen...

Es kann durchaus sein, dass eine Pflanze sogar besser wächst, wenn sie weniger Licht bekommt, dafür sieht sie dann eher langweilig grün oder nicht charakteristisch gefärbt/geformt aus...

Die australischen Knollendrosera haben in ihrer Heimat wohl durchschnittliche Nachttemperaturen im Winter zw. 5-8° nachts und so 12-20° tagsüber, natürlich gibt's da auch extremere Werte... In Kultur sind sie wohl mit einer verhältnissmäßig großen Spanne zw. frostfrei und 25 ° ganz zufrieden...

LG, Peter.

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Siggi_Hartmeyer
Zitat

Der 600 Watt Strahler hat eine Leistungsaufnahme von 150 Watt,

 

Zitat

vielleicht solltest du drauf hinweisen, dass die 600W Strahler nur ca. 250W verbrauchen.

 

Nun ja, wie man sieht, bedeutet glauben nicht wissen! Die "vermuteten Stromaufnahmen" unserer LED-Lampen streuen hier offensichtlich je nach individueller Einschätzung. Die tatsächlichen Werte kann ich aber für unsere Niello auch nicht liefern, da ich kein Messgerät dafür habe. Was ich mit Sicherheit sagen kann ist, dass unser Stromverbrauch gegenüber den vorher verwendeten 400 W HQI-Lampen gesunken ist, während gleichzeitig die Rotfärbung (Anthocyan = Sonnenschutz) bei gleichem Lampenabstand (gleiche Aufhängung und Entfernung) deutlich zunahm. Aber auch die tatsächliche Wattleistung der HQI-Lampen (400 W) muss ich den Herstellerangaben glauben.

Allerdings wurde dieses "LED Stromaufnahmethema" auch hier in diesem Forum schon so oft diskutiert, dass ich wirklich keinen Grund mehr dafür sehe, jedesmal alle zum Thema geäußerten Vermutungen und vielleicht sogar einigermaßen gerechtfertigten Einschätzungen stereotyp in jedem Beitrag zu wiederholen. Ja, es ist inzwischen wirklich ein alter Hut, dass die tatsächliche Stromaufnahme einer LED-Lampe nicht der maximal möglichen Leistung der eingebauten Dioden entspricht (die aber beim Verkauf angegeben wird), ganz einfach weil das deren Lebensdauer enorm reduzieren würde. Hinzu kommt, dass es für die tatsächliche Stromaufnahme sehr wahrscheinlich von jedem Hersteller - möglichst auch noch für jedes Modell - eigene Spezifikationen gibt. Ohne präzise Messungen an unseren Lampen bleiben diese Vermutungen also immer Ausflüge ins Reich der Spekulation.

 

Zitat

Alle meine Pflanzen stehen im Keller in einem Regal und werden mit Phillips LED Röhren aus 30cm Abstand belechtet. Dabei bekommt jeder qm ungefähr 130 Watt ab 

 

Das reicht für Terrarien und Regale, aber kaum für 2-3 m hohe Gewächshäuser. Da die Energie im Quadrat mit der Entfernung abnimmt, bleibt bei Verdoppelung der Entfernung also nur noch ein Viertel der Energie übrig. Zum Vergleich: Bei klarem Himmel beträgt die Sonnenenergie in unseren Breiten mittags ungefähr 1000 Watt pro Quadratmeter, da sind selbst unsere LED-Lampen mit min. 1,5 bis max. 2,5 m Abstand zu den Pflanzen noch harmlos und alles darunter "Spielzeug". Also der Abstand entscheidet was sinnvoll ist, 60W oder 600W (LED-Herstellerangaben !).

 

Zitat

Hängt auch bei diesen hier besprochenen Gattungen die Ausfärbung von der Temperatur ab? Bei Drosera anderer Gattungen habe ich festgestellt, dass zeitweise kühle Temperaturen, vor allem in der Nacht, eine stärkere Rotfärbung fördern kann.


Kühle bis kalte Nachttemperaturen bei mittleren oder auch höheren Tagestemperaturen sind besonders für Hochlandpflanzen und winterwachsende Exemplare sehr förderlich, oft sogar notwendig. Das sorgt für kräftige und gesunde Pflanzen. Haben die Lichtmangel bleiben sie meist(!) Grün, mit viel Licht werden sie Rot (bereits erwähnter Sonnenschutz durch Anthocyanbildung), das lässt sich besonders gut beim Sonnentau beobachten. Allerdings gibt es - wie üblich - Ausnahmen von der Regel. So habe ich schon öfter beobachtet. dass etwa untere Kannen von N. pervillei, die sich überwachsen in einer Sphagnumschicht am Boden des Topfes entwickeln, trotz des fehlenden Lichts dunkelrot sind. Hier mag eine Rolle spielen wieviel Licht der Rest der Pflanze bekommt, das könnte man mal im Detail untersuchen. Es ist halt nichts so einfach wie es auf Anhieb erscheint.

 

Zitat

hast Du mal einen Link zu der Lampe?


Die Niello 600 Watt habe ich über Amazon bezogen, ob die Spezifikationen inzwischen noch gleich sind kann ich aber nicht sagen: https://led-grow-lampe.com/produkt/niello-600w-led/

. Die sind mit den Umschaltern für "Wachstum" und "Blüte" offensichtlich zur Hanfzucht gedacht, was mich aber in keiner Weise abgeschreckt hat. Es zählt was hinten raus kommt ?. Nach über einem Jahr im Einsatz bin ich nach wie vor sehr zufrieden damit. Allerdings benötigen die Lampen einen Tropfschutz, da die Oberseite mit den Ventilatoren offen ist (siehe Forumsbeitrag):

 

Zitat

Die australischen Knollendrosera haben in ihrer Heimat wohl durchschnittliche Nachttemperaturen im Winter zw. 5-8° nachts und so 12-20° tagsüber,

 

Ja Peter, die Größenordung stimmt durchaus ungefähr, es kann aber auch mal bis 0°C runtergehen und Tage mit 30°C Mittagstemperaturen geben (eigene Erfahrungen). Genau darauf habe ich unser Kalthaus eingestellt, seit ich mit den extrem empfindlichen Katapult-Leimfallen (daher Spitzname die Diva) experimentiere, die etwa gleiche Bedingungen brauchen wie viele Knollendrosera und Pygmies, oder auch überwinterndes Drosophyllum. Seit 20 Jahren hat sich dafür im Winter ein Frostwächter bewährt, der die Nachttemperaturen zwischen 1°C (wenn es draußen sehr frostig ist ... lange her) und 5°C hält. Bei >8°C über mehrere Nächte wird es für D. glanduligera bereits zu warm und sie beginnen viel zufrüh zu blühen (Notblüte). Die recht kühlen Nachttemperaturen bekommen aber auch den anderen Pflanzen sehr gut. Tagsüber scheint oft die Südwestsonne hinein und die Temperaturen steigen bei kühlen Außentemperaturen auf etwa 15-20°C und wenn es (wie derzeit) aber 14 - 17°C warm ist, steig das Quecksilber dank Treibhauseffekt auch im Innenraum (trotz Fenster) auf etwa 28°C. Tagsüber gefällt das soger der Diva,  jedenfalls haben sich diese Bedingungen im Winter sehr bewährt.
 

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Hallo zusammen,

 

ich danke euch für die wirklich umfassenden Erklärungen. ? Vielleicht sollte ich mich dieser Arten auch mal zuwenden... die Pflanzen sehen echt toll aus.

 

Viele Grüße

Stefan

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