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Rettungsversuch


D.Mon

Empfohlene Beiträge

Hallo zusammen,

 

ich habe heute im Baumarkt aus Mitleid eine Pinguicula mitgenommen, die erbärmlich aussieht und will den Versuch unternehmen, sie zu retten. Seht selbst:

 

Bild_1.jpg

 

 

Ich werde jetzt die braunen Blätter und auch das große noch grüne entfernen, weil dieses am Ansatz eigentlich auch schon tot aussieht. Dann bekommt sie erstmal einen Platz an einem hellen Nordwestfenster. Ich bin mir aber unsicher, ob ich sie gleich in ein Torf/Sand/Perlitegemisch umtopfen oder sie besser erstmal in Ruhe lassen sollte. Was meint Ihr, was besser ist? Was spricht dafür oder dagegen. Auch sonstige Pflegetips sind mir willkommen, da ich bisher noch keine Erfahrung mit Pings habe. Es ist die typische Art aus den Baumärkten, Herkunft Mexico ist angegeben, mehr nicht. Welche Art ist das üblicherweise?

 

Gruß

D.Mon

 

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Hey Mon,

Schmeiß das Teil so schnell wie möglich weg.
Es handelt sich wahrscheinlich um einen Erreger der Herzfäule (Fusarium), der nur sehr schwer zu bekämpfen ist und bei ungünstigen Kulturbedingungen (meist zu warme Kulturführung bei gleichzeitig stehender, feuchter Luft) ausbricht. In der Mitte gibt es zwar noch einen Neuaustrieb, aber persönlich wäre mir das Risiko für den Rest der Sammlung einfach zu groß.
Erfahrungsgemäß sind Pflanzen die bereits so stark befallen sind nicht mehr zu retten. Manchmal klappt es, aber das heißt nicht, dass der Erreger auch verschwunden ist.


Liebe Grüße
Fabian

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Ich würde sie umtopfen, da Pings auch ohne Wurtzeln schnell anwachsen und weiterwachsen (weiß ich aus eigener Erfahrung) außerdem sieht das Substrat auch ziemlich zusammengepresst aus. Deine Piguicula sieht nach P.tina aus da diese auch eine weit verbreitete Baumarktpflanze ist. Ich finde es aber auch garnich ok das solche Pflanzen überhaupt angeboten werden. Habe letztens auch Sarracenia gesehen die voller Blattläuse und Milben waren. Wie schafft man eis eigentlich eine Pinguicula so zu schwächen, da diese doch sehr robust ist.

LG Paul

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Oh von diesem Erreger wusste ich nichts. Dann sind einige Tipps warscheinlich nutzlos.

LG Paul

Bearbeitet von Paul
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Hallo zusammen,

 

vielen Dank für die Kommentare. Ist diese Herzfäule nur für Pinguicula oder auch für andere Pflanzen gefährlich? Ich habe die Möglichkeit sie von allen Fleischis oder auch von allen anderen Zimmerpflanzen separiert zu halten. Dann  zwar nicht direkt am Fenster, aber immer noch recht hell. Ich habe inzwischen auch das größere der beiden kleine Blätter abgetrennt, weil auch das am Stiel braun war.

 

Die ganzen Fleischis werden in diesem Baumarkt sehr schlecht (eigentlich gar nicht) gepflegt, teilweise stehen die über Wochen ganz trocken und das genau neben dem Infostand der Gartenabteilung. Wie man dort arbeiten und den Pflanzen täglich beim Sterben zusehen kann, ist mir völlig unverständlich. Da ich dort regelmäßig anders Zeugs einkaufe, habe ich auch schon mehrmals Mitarbeiter freundlich darauf angesprochen, dass die Pflanzen feucht stehen und mit Regenwasser gegossen werden müssen. Die Antworten reichten von "Das geht mich nichts an" über "Ich bin hier kein Gärtner" bis "Ich geb's weiter". Geändert hat sich leider absolut gar nix.

 

Bezahlt habe ich übrigens nichts für dies Pflanze. Ich hab gefragt, ob sie ernsthaft noch Geld dafür haben wollen und gesagt, dass ich wenigstens versuchen will, die Pflanze noch zu retten. neulich hab ich denen auch schon eine halb vertrocknete Sarracenia abgeschwatzt, nicht weil ich sie unbedingt habe wollte, sondern weil mir die Pflanzen Leid tun.

 

Beste Grüße

D.Mon

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Hallo zusammen,

 

so ähnliche habe ich diese Woche in einem bekannten Lebensmitteldiscounter gesehen. Die kochen dort allerdings nicht, denn sie stehen stockfinster in einem Regal hinter der Kassenzone. 8,99 ist auch eine Ansage für diese Allerweltshybriden.

 

Zurück zur Fäule. Ich habe versucht mich etwas einzulesen. Die Herzfäule scheint es mir nicht zu sein, da diese die Blätter von innen nach außen sterben lässt. Hier war es anscheinend genau anders herum. Bei Orchideen treten beide Varianten auf. Wenn es außen beginnt, nennt man das anscheinend Stammfäule. Im Ergebnis macht es aber keinen wesentliche Unterschied. Erreger scheinen irgendwelche Pilze zu sein.

 

Wegschmeißen will ich die Pflanze noch nicht, sie steht aber jetzt allein weit weg von anderem Leben. Umtopfen werde ich sie vorerst auch nicht und möglichst nicht anfassen, damit keine unbemerkte Übertragung stattfinden kann. Jetzt beobachte ich das mal einige Tage und sehe dann weiter.

 

Für Tipps und ggf. Erfahrungen mit vergleichbarem Befund bin ich weiterhin dankbar.

 

Beste Grüße

D.Mon

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partisanengärtner

Fusariose ist sehr weit verbreitet und ich kann mir nicht vorstellen das irgendein Boden frei davon ist. Außer frisch sterilisiert.

Herzfäule kann sehr viele Ursachen haben.

In der Landwirtschaft ist es meist ein Bormangel. Die darauf folgenden Pilze sind eher dadurch begünstigte Schwächeparasiten. Anfällige Kulturen wie Kohl, Rüben und andere Gewächse die von den Küsten stammen, werden mit Borsäure oder Borax über die Blätter gedüngt. Im Boden ist es oft kaum ausreichend pflanzenverfügbar

Dieses Phänomen der Herzfäule bei Cephalotus hat mich dazu gebracht sehr geringe Dosen Borax in Wasser gelöst mehrmals im Jahr auf die Cephaloten gesprüht zu verwenden.

 

In den Jahren meiner Kultur kam es nie zu dem  Phänomen  der absterbenden Rosetten.

Jetzt habe ich meine besonderen Töpfe für mehr als ein Jahr ohne dieses Mittel gehabt (Pflege wegen Abwesenheit). Alle Rosetten sind mehr oder weniger abgestorben. Kamen aber sehr verhalten wieder. Sah genauso aus wie die bei meinem Freund seit einem Jahr aussehen.

 

Ich habe alles behandelt vor zwei Wochen. Man kann förmlich sehen wie sie an Lebenskraft zunehmen.

Die Töpfe die ich vor zwei Jahren einem Freund geschenkt habe sehen gerade genauso aus. Die Schönheit des ersten Jahres ist Vergangenheit.

Er hat die Lösung zwar auch aber als ich jetzt nachfragte, gestand er mir das er es seit beinahe zwei Jahren nicht mehr angewendet hat.

Etwa ein Jahr bei passendem Substrat sehen sie auch ohne gut aus.

 

Profis düngen ihre Pflanzen mit Spurenelementdüngern die das Bor enthalten. ansonsten wird es recht schnell ausgeschwemmt. Leider kann die Pflanze das Element nicht verlagern. Es ist unter anderem in den Zellmembranen festgelegt. Erst wenn diese wieder von Pilzen und Bakterien aufgeschlossen werden wird es wieder pflanzenverfügbar.

Wir lassen das tote Zeug aber gewöhnlich nicht dran, denn das sieht ja so unordentlich aus und wir wollen ja keine Pilze züchten.

 

Pinguicula grandiflora verträgt das Mittel gut, denn die Mengen sind gering,ob es auch ohne auskommt kann ich nicht sagen denn Probleme machen die ja nicht. Ich arbeite mit wenigen Gramm auf 100 Liter und nur mal drüber gesprüht.

 

Hohe Dosen von Bor wirken aber auch als Herbizid. Viel hilft also nicht viel. Vermutlich verhält es sich bei Pinguicula nicht so eindeutig wie es bei Cephalotus zu sein scheint.

Bearbeitet von partisanengärtner
rechtschreibung
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  • 1 Monat später...

Hallo zusammen,

 

ich wollte noch mal eine Rückmeldung zu dem Thema geben. 

Ich hatte unverhofft die Möglichkeit, die Pflanze in einem pathologischen Institut wissenschaftlich untersuchen zu lassen. Dafür wurden Pflanzenteile fixiert (=abgetötet), mikroskopische Schnitte hergestellt, mit mehreren unterschiedlichen Färbeverfahren eingefärbt und anschließend mikroskopisch untersucht, fotografiert und ausgewertet. Das alles hat ne ganze Weile gedauert, auch weil das alles per Post hin- und hergeschickt werden musste.

 

Bei Befall durch Fusarium hätte man die Pilzhyphen im Blattgewebe feststellen müssen, was aber nicht der Fall war. In meine  Fall muss das Absterben also einen anderen Grund gehabt haben. Die Pflanze konnte ich nicht mehr retten. Trotzdem vielen Dank für den Hinweis und Eure Unterstützung.

 

Gruß

D.Mon

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