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Hallo alle zusammen, mag mir jemand helfen?


Fuselkopf

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Hallo liebe Pflanzenfreunde,

 

ich bin neu hier und möchte erstmal Hallo sagen?‍♂️.

 

Ich habe mir vor eine Woche im Baummarkt eine Dionaea kaufen wollen und bin dabei auf die Pinguicula gestoßen. Diese fand ich so interessant, dass ich sie gleich mitgenommen habe. Erst zuhause fing ich an mich mit dieser Pflanzengattung zu "beschäftigen" und bin jetzt angefixt und voller Vorfreude ?. Leider steht auf ihrem "Beipackzettel" keine genaue Art, was mir die Recherche für die optimalen Kulturbedingungen erschwert. Also habe ich die darauf verzeichnete Züchterei angeschrieben ( Weilbrenner), denn die müssten mir ja sagen können um welche Art es sich handelt und welche Bedingungen ich ihr schaffen soll. Leider war die Antwort eher dürftig, auf viele Fragen wurde nicht eingegangen. Ich weiß jetzt nur, dass es eine Hybride ist, die ganzjährig bei Zimmertemperatur kultiviert werden kann. Wie ich hier schon gelesen habe, braucht man zu "eindeutigen" Bestimmung zumindest die Blüte, die meine natürlich nicht hat. Aus Amateurvergleichen hier im Forum denke ich, dass die Chance für eine x Tina recht groß sind. Vielleicht könnte ihr mir eine unverbindliche Voreinschätzung dazu geben und mir auch all meine Fehler vorhalten und Ratschläge geben wie ich es besser tun kann.

Ich habe die Pflanze nach dem Kauf in die daneben angebotene Floraguard Spezialerde für Fleichfressendepflanzen eingesetzt, dabei möglichst wenig vom alten Substrat entfernt und in einen deutlich größeren Topf eingetopft und mit dest. Wasser gut angegossen. Das Substrat besteht hauptsächlich aus Torf und etwas Perlit sowie einem Netzmittel. Hier im Forum habe ich erfahren, dass wohl anorganische Substrat die bessere Wahl ist. Sollte ich also schleunigst das Substrat wechseln? Nach kurzer Zeit entdeckte ich, dass sich unter der Hauptpflanze einige weitere Tochterpflanzen befanden. Ich konnte es nicht lassen, habe sie vorsichtig herausgezogen/getrennt und mich erstmal über die schwache Bewurzelung gewundert, aber das soll ja normal sein. Dann habe ich neben der Mutterpflanze kleine Löcher gegraben und die Töchter dort vorsichtig reingesetzt und leicht angedrückt. Leider musste ich feststellen, dass die meisten Blätter sehr lose waren, bzw von selbst schon abfielen. Also entweder war ich zu unvorsichtig, es ist normal dass sie sehr leicht abgehen, sie waren eh kurz vor dem Abfallen, oder irgendetwas passt der Pflanze nicht. Ich habe gelesen, dass sich die Pflanze auch aus Blattstecklingen vermehren lässt, also habe ich einfach die abgefallenen Blätter neben die anderen Pflanzen leicht ins Substrat gedrückt. Die Pflanze habe ich seit dem Umtopfen nicht mehr gegossen, das Substrat ist aber noch leicht feucht. Ich meine auch, dass die Blätter nicht klebrig sind, und etwas blasser geworden, an den Spitzen eher was trocken oder braun geworden sind. Allerdings habe ich sie nach dem Umtopfen mit Destwasser abgesprüht um die anhaftende Erde los zu werden. Habe ich dabei das "Fett" abgewaschen, falls ja, wann bildet sie neues? Die Pflanze steht an einem Westfenster im Halbschatten.

Jetzt frage ich mich, geht es der Pflanze gut, wann wird sie blühen, sind die Bedingungen die richtigen, sind das nicht klebrige Winterblätter, soll ich anderes Substrat verwenden, es ist normal, dass sie sich nach dem Umtopf erstmal länger erholen muss, wie nass soll ich sie halten uvm.

Mir ist klar, dass die Fragen leichter zu beantworten wären, wenn ich wüsste welche Art es denn nur ist. Ich würde mich freuen wenn ihr mir ein paar Sorgen nehmen könntet, und selbstverständlich auch konstruktive Kritik äußert.

 

Vielen Dank für die Mühe schonmal und dass du den Text bis zu Ende gelesen hast.

 

Mit freundlichen Grüßen und auf eine schöne Zeit hier

Dominik

 

PS: Bild 4 ist direkt am Kauftag in der neuen Erde, die anderen Bilder sind aktuell von Heute.

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Pingu1.jpg

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Willkommen im Forum Fuselkopf!

 

Die Pflanze kannst du so wie sie gerade ist in einem Untersetzer mit Wasser an eine Süd-/West- oder sogar Ostfensterbank stellen. Baumarkthybriden sind ziemlich anspruchslos und deshalb spielt es auch keine Rolle, um welche Art es sich nun handelt. Du kannst sie später mal umtopfen in bspw. ein Gemisch aus Torf, Perlit und Quarzsand. Um den Rest kümmert sich die Zeit.

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Hallo Dominik,

 

bei deiner "Art", die es ja nicht ist, handelt es sich um eine Hybride. Punkt! mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Wegen der Kulturbedingungen, mach dir da nicht zu seh n Kopf, es sind einfach zu kultivierende Pflanzen, die im "Dreck hinterm Haus" wachsen würden. Es sind Pflanzen, die einfach gesagt fast mit allen Bedingungen auskommen würden. Stell deine PPinguicula einfach hell (möglichst Südfenster), dabei nicht zu nass (Herzfäule bei zu viel Wasser möglich). Die Pflanze braucht keine spezielle Behandlung, wenn du machst kannst du sie im Winter kühler und trockner bei 15° kultivieren, aber genauso weiter warm und feucht. Entscheiden dafür wären die Lichtbedingungen. Je mehr Licht (Tageslänge) du bieten kannst umso "feuchter" können die Pflanzen stehen. 

Meine "Heim-Hybriden" stehen im Sommer am Nordfenster und blühen da, im Winter kommen sie in Schlafzimmer ans Südfenster und werden dabei trockner gehalten. Ob genügend Licht für dauerfeuchte Kultur vorhanden ist erkennst du an der Veränderung der Blätter. Zur "Winterruhe" bilden Fettkäuter (die meisten, nicht alle) kleinere fleischigere Blätter aus, dann sollten die Pflanzen auf jeden Fall trockner stehen.

 

Grüße Nicky

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Hallo zusammen und herzlich willkommen im Forum!

Das sieht stark nach einer Pinguicula x Weser aus.

Substrat kann so bleiben. Leicht feucht halten und kein Daueranstau!

Eine Ruhephase mit kühleren Temperaturen etc. benötigt diese Art nicht!

Da sie sehr grün und schwächlich ist, würde ich als erste Maßnahme ersteinmal einen helleren Standort empfehlen.

 

 

Liebe Grüße und viel Freude und Erfolg bei der Anzucht!

Fabian 

Bearbeitet von Fabian S.
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partisanengärtner

Sieht doch gut aus.

Mit Bild 4  meinst Du wohl das erste?

Ich würde sie auch erst mal heller stellen. In ein paar Tagen soll die Sonne nicht mehr so stechen, da kann es wohl auch ein Südfenster sein.

Während der heißen Sommertage würde ich es wie Nicky machen.

 

Es ist mal eine Abwechslung wenn mal so eine gut aussehende Pflanze gleich hier zur Begutachtung kommt. Nicht erst wenn schon kaum was zu retten ist. Aber solche Hybriden erneuern sich ja auch schon mal aus nur einem übriggebliebenen Blatt.

Weiterhin viel Erfolg und Freude mit Deinem neuen Hobby.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Hallo ihr Lieben,

entschuldigt, dass ich erst jetzt antworte, hatte aber noch keine Zeit  ordentlich auf alles einzugehen ?

 

Erstmal vielen lieben Dank für die schnelle und nette Reaktion!❤️

 

@oki Anspruchslos ist doch genau das richtige für einen blutigen Anfänger, auch wenn ich natürlich gern wüsste wie mein Schützling heißt^^ Du hast mich auf jeden Fall etwas beruhigt. Ich möchte gerne von Anfang an so viel wie möglich richtig machen, deshalb kam ich direkt zu euch. Die von dir besagte Mischung muss ich mir wahrscheinlich aus Großgebinden selber mischen? oder gibt es hier im Forum die Möglichkeit an 1-2 L Substrat zu kommen?

 

@Nicky Westphal Auch dir danke für die beruhigenden Worte und guten Informationen. Bei der Bewässerung war ich mir nicht sicher, weil ich das Gefühl habe, die eine Fraktion ist für Anstau, die andere für etwas feucht halten und noch eine andere für ab und zu sogar trocken?. Mir ist klar dass da jede Art auch etwas anders behandelt werden muss, aber da ich ja meine Art nicht kenne, war ich ratlos was nun das beste ist. Ich habe sie gleich heute für paar Minuten in Wasser gestellt und sich vollsaugen lassen, aber danach wieder in/auf ihren Topf gestellt. Ach dazu fällt mir noch die Frage ein, ob ihr bestimmte Töpfe empfiehlt. Also ob diese viele Löcher, oder gar Meshpots sein sollen und wie es mit Übertöpfen aussieht. Hab bei der hohen Feuchtigkeit und einem Topf mit Bodenlöchern in einem Übertopf die Sorge, dass es sehr schnell faulen kann. Möchte aber auch nicht unbedingt einfache "schmucklose" Plastiktöpfe stehen haben, wenn dort eine so schöne Pflanze drin wächst? . Also ist das ein reelles Problem, oder ist da ein Meshpot in Orchideen Übertopf die bessere Wahl (oder Ähnliches)?

Dann habe ich euren Rat befolgt und sie an ein Südfenster für heute gestellt (war recht bewölkt) und werde, wenn es sonniger wird sie an ein Westfenster und dem Winter näherkommen immer öfter am Südfenster lassen. Jetzt frage ich mich aber, sind das Winterblätter an meiner Pflanze und sollte sie nach deinem Rat trockener und kühler halten, oder sind das noch Sommerblätter? Wann findet denn der Wechsel in der Regel statt. Ich habe ja keinen Vergleich, ob die jetzt fleischiger sind und kleiner oder nicht?. Können diese Baumarkthybriden auch im Winter bzw mit Winterblättern blühen?

 

@Fabian S. Okay auf Weser wäre ich nicht bekommen, da sie ja etwas spitzer und rötliche Blätter haben, oder vertue ich mich? Aber dass ist schonmal ein Indiz, danke. Wenn sie denn mal blüht, wissen wir hoffentlich ein bisschen mehr ?. Den hellen Standort habe ich ihr gegeben und dauerstaunass ist und war sie bisher nicht. Könnt ihr mit denn nochmal genauer erklären, ich weiß das ist schwer, was feucht aber nicht dauerstaunass bedeutet. Soll ich sie so feucht halten wie ne normale Zimmerpflanze, also dass mit dem Finger gefühlt, die Oberfläche immer leicht feucht ist, oder doch alle paar Tage ins Wasser stellen, dass sie maximal gesättigt ist, oder auch mal die Oberfläche antrocknen lassen und nur hin und wieder etwas angießen. Ich weiß, dafür hat man irgendwann ein Gefühl, dass ist keine Wissenschaft bei einer Baummarkthybriden und da denkt man irgendwann nicht mehr drüber nach, aber könnt ihr mir einen ersten Rat geben, womit ich definitiv nix falsch mache?

 

@partisanengärtner Auch dir Danke, deinen Rat habe ich befolgt wie du oben lesen kannst?. Richtig, Bild 4 ist das erste, dachte beim Schreiben/Hochladen, dass der auch die Bilddateien benennt, so wie ich sie benannt habe, aber wieder was gelernt. Aber du hast mich ja verstanden?. Schön, dass ich scheinbar eine Ausnahme bin, weil ich schon so früh um euren Rat frage^^. Ich bin niemand der sich scheut, schnell Fragen zu stellen und vom Wissen anderer zu profitieren, wenn sie es mit einem teilen. Ich möchte ja meiner Pflanze den bestmöglichen Start geben und bin da sehr kritisch beim Beobachten und gucke täglich immer wieder für viele Minuten meine Schützlinge genau an. Daher beunruhigen mich kleinste Veränderungen, oder erfreuen mich sehr, je nach dem?. Aber ich denke das Phänomen kennen viele. Man sucht sich erst Hilfe wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist und nur noch schwer zu retten, als sich direkt helfen zu lassen, wo es noch einfacher ist. 

Aber noch eine Frage zu dem "Erneuern aus einzelnem Blatt". Ich habe ja wie man auf dem Foto sieht, einzelne abgefallen/gebrochene Blätter in die Erde gesteckt. Hat das Aussicht auf Erfolg oder ist das Quatsch und kann sie rausnehmen?

 

Allen möchte ich nochmal danken für eure tollen Beiträge und Unterstützung. Ich werde euch auf dem Laufenden halten wie es meiner Pflanze ergeht. Ich hoffe alle Maßnahmen greifen und ihr wird es hier ganz wunderbar gehen. Ich freue mich sehr über diese tollen Wunder der Natur und dass wir hier untereinander dieses Geist teilen können.

 

Liebe Grüße

Dominik

 

Bearbeitet von Fuselkopf
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Guten Morgen,
 

vor 9 Stunden schrieb Fuselkopf:

@Nicky WestphalBei der Bewässerung war ich mir nicht sicher, weil ich das Gefühl habe, die eine Fraktion ist für Anstau, die andere für etwas feucht halten und noch eine andere für ab und zu sogar trocken?. Mir ist klar dass da jede Art auch etwas anders behandelt werden muss, aber da ich ja meine Art nicht kenne, war ich ratlos was nun das beste ist. Ich habe sie gleich heute für paar Minuten in Wasser gestellt und sich vollsaugen lassen, aber danach wieder in/auf ihren Topf gestellt.

 

 

Liebe Grüße

Dominik

 


Ja das stimmt leider, da nicht allzuviele Leute Pinguicula kultivieren und dadurch recht viele Ungereimtheiten verbreitet werden.
Bitte aber auf jeden Fall nicht im Daueranstau halten, auch wenn es zb. gerade erst wieder in Matzes neuem Video so erzählt wurde - es ist schlichtweg falsch und wird mit großer Wahrscheinlichkeit dazu führen, dass die Pflanze vergammelt!!!

Die Art der Bewässerung hast du bereits genau richtig durchgeführt. Anders hätte ich es auch nicht empfohlen. Bei sehr warmen Wetter kann der Topf (normale Töpfe mit Löchern an der TU reichen völlig) einfach komplett voll saugen. Ist es etwas kühler, würde ich ihn nicht zu 100% vollsaugen lassen. Kannst ihn ja im Wasserbad mal anheben, dann merkst du mit der Zeit leicht den Gewichtsunterschied und bekommst ein Gefühl dafür ?


Liebe Grüße
Fabian

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Hallo Zusammen,

 

ich würde mich freuen, wenn wir das bei Pinguicula ähnlich wie mit den Nepenthes-Hybriden handhaben würden. Da du eine Pflanze ohne Etikett gekauft hast und nach eigener Aussage die entsprechende Gärtnerei dir keine genaue Auskunft geben konnte, sollten wir hier nicht über eine Bestimmung reden. Die Abwesenheit der Blüte macht die Sache nicht einfacher. Da sich viele der Handelsüblichen Hybriden (P. × 'Weser', P. × 'Sethos', P. × 'Tina') sehr ähnlich sehen (im Blatt und bei den beiden ersteren in der Blüte) und oftmals auch unter falschen Label in Umlauf gekommen sind, sollten wir nicht vorschnell irgendwelche Bestimmungen machen. Der Zustand, in dem die Pflanzen meisten gekauft wurden (aufgrund der schlechten Bedingungen in den Baumärkten), trägt ebenfalls seinen Teil dazu bei.

 

Was die Geschichte mit den Töpfen angeht: Ich würde von unglasierten Tontöpfen abraten, damit habe ich schlechte Erfahrung mit Algen-/Schimmelbildung machen müssen. Flache Töpfe reichen in den meisten Fällen, da Pinguicula vergleichsweise nur wenige Wurzeln ausbildet. Topfvolumen spielt in Hinblick auf die Speicherfähigkeit eine Rolle, kleinere Töpfe neigen schneller zum Austrocknen als größere. Ein gesundes Mittelmaß ist hier angebracht. Die meisten Pflanzen habe ich in eckigen 6 cm Plastik-Töpfen, die größeren Arten in 9 cm Plastik-Töpfen. 

Zum Gießen: Das ist bei vielen Leuten ein grundsätzliches Ding (ähnlich dem Auftragen der Wärmeleitpaste beim PC). Grundsätzlich musst die immer das Gießen in direkten Bezug zum verwendeten Substrat betrachten. Jedes Substrat hat eine gewisse Kapazität, mit dem es Wasser speichern kann. Die Kapazität kann durch verschiedene Zuschlagstoffe erhöht oder vermindert werden. Neben Wasser ist Luft (Poren) ein wichtiger Faktor, da Wurzeln Sauerstoff zum Wachstum benötigen. Es gilt eine optimale Balance aus Wasserhaltefähigkeit bei gleichzeitig guter Belüftung des Substrats zu finden. Dann kommen noch die Faktoren pH-Wert und Nährstoffe dazu (will ich jetzt nicht weiter drauf eingehen hier). Was bedeutet das jetzt für das Gießen? Ein Substrat, welches einen hohen Torfanteil besitzt hat (aufgrund der Eigenschaften von Torf) eine gute Wasserhaltefähigkeit. Das bedeutet, dass du an sich seltener gießen musst, da das Substrat länger (und mehr) Wasser speichern kann. Andererseits besitzt ein solches Substrat weniger Poren, daher gelangt weniger Luft an die Wurzeln und es besteht die Möglichkeit zur Unterversorgung, wenn der Luftmangel länger anhält (wie beispielsweise im Falle einer dauerhaften Anstaubewässerung). Als Konsequenz steigt das Risiko zur Fäule der Wurzeln und damit zum Absterben der Pflanze. Ein Mineralisches-Substrat (mit hohen Anteilen an Perlite/Vermiculite) hat eine geringere Wasserhaltefähigkeit als ein Substrat auf Torf-Basis. Das führt allgemein dazu, dass du die Pflanze öfter gießen musst. Aufgrund des höheren Porenanteils ist die Luftversorgung der Wurzeln besser, sodass Fäule allgemein seltener auftritt.

Was das "wie" angeht so gieße ich meine Pflanzen von oben, bis sich etwas Wasser in der Unterschale gesammelt hat. Anschließend warte ich mit dem Gießen, bis das Wasser vollständig verdunstet ist. An heißen Tagen gieße ich auch mal die Unterschale halbvoll, da am Abend das Wasser wieder fast vollständig verdunstet ist. Allgemein kommen hier an dieser Stelle noch einige artenspezifsche Eigenheiten zum Gießen hinzu.

Was die Winterruhe angeht bzw. den Wechsel von Sommer-/Winterblättern: Man unterteil die tropischen Arten (im Fokus die mexikanischen Arten) prinzipiell in hetreophylle Arten (solche bei denen sich die Sommer- und Winterblätter stark unterscheiden) bspw. P. heterophylla (allein schon der Name), P. laxifolia, P. cyclosecta und homophylle Arten (solche bei denen sich die Sommer- bzw. Winterblätter nicht signifikant unterscheiden) bspw. P. gigantea und P. bustamanta. Oftmals besitzen die Winterblätter keine oder weniger Drüsenhaare, fühlen deshalb trockener an. Als Daumenregel gilt, das sich die Wassergabe an der Größe der Blattrosette orientiert. In deinem Fall würde ich sie leicht feucht durch den Winter kultivieren. Da kann man eigentlich wenig verkehrt machen. 

 

Was das Substrat angeht kannst du mir gerne eine PN schicken, dann würde ich dir 1-2 L von meiner Mischung vermachen können.

 

Beste Grüße

 

Jens

 

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Okay, bleiben wir bei Baumarkthybride und ich lass mich überraschen, wie sie denn mal blühen wird. Ich befürchte eh, dass es nicht meine einzige "Art" bleiben wird?

 

Danke @Jens Neumann für den überaus ausführlichen Bericht zum Thema Substrat und Bewässerung. Ich denke am sicherste fährt man am Anfang, wenn man bewährte Mischungen verwendet, ebenso wie den Bewässerungsplan. Wenn es dann mal läuft, wird wahrscheinlich jeder seine eigenen kleinen Experimente machen. Perfekt gibt es bekanntlich eh nicht und die Natur wäre nicht so weit gekommen, wenn sie sich nicht auch im Rahmen ihrer Grenzen anpassen würde.

 

Da meine Pflanzen in meinem Augen immer schlechte aussehen, immer mehr Blätter hängen obwohl das Substrat feucht ist, Licht bekommt sie auch, kleben tut nichts, manche Blätter sehen etwas angeknabbert aus, winzige flinke Tiere huschen über das Substrat, die Blätter wirken sehr blass und die im Substrat gesteckten Blätter werden von unten braun....habe ich beschlossen, einen Neustart zu machen. 

Ich habe eine neue Mischung aus der Floraguard Erde mit Seramis und feinem Sand gemacht, im Backofen sterilisiert und noch einen kleinen Teil frische Floraguarderde aus der Tüte untergemischt und alle 4 Pflanzen getrennt in 9cm Töpfchen gesetzt. Die Abgefallenen Blätter habe ich gesondert in einer Schale auf Substrat gelegt, von denen manche schon am Ansatz kleinste "Knospen" zeigen. Die Pflanzen selbst habe ich vorsichtig gespült um evtl. Tiere oder vergammelte Wurzeln zu entfernen. Anbei sind die Bilder. Ich weiß nicht wie die Wurzeln aussehen dürfen, aber mir kamen sie schon extrem wenig, kurz und an der Basis vergammelt braun vor. Auch manche längere Wurzeln waren abgestorben. Meint ihr, die beim Hornbach haben die zu feucht gehalten, und die Wurzeln ist verfault? Ich werde jetzt deinen Rat befolgen und einfach davon ausgehen, dass es schon die Winterblätter sind, ich also nur noch leicht feucht das Substrat halte und dann einfach weiter beobachte und hoffe, dass am Ende wenigstens eine der Pflanzen/Versuche auch überlebt und sich wohlfühlt.

Wahrscheinlich war das jetzt unnötiger Stress mit dem Umtopfen, aber ich hoffe es war langfristig die richtige Entscheidung.

 

PS: Das Substrat ist jetzt feuchter als es in Zukunft sein wird, wegen dem Angießen und Erde wegspülen.

Auch sieht man auf der Oberfläche wenig von der Mischung, weil ich auf der Oberfläche eine dünne Schicht reine Floraguarerde drauf gestreut habe.

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  • 1 Monat später...

So, mal ein kleines Update:

 

Also den Pinguis gehts mittlerweile echt gut und ich habe einiges gelernt. Es schient wirklich so zu sein, dass es nichtkarnivore Winterblätter waren, denn mittlerweile bilden sie zahlreiche neue Blätter die alle Tropfen haben und auch anders aussehen. Warum die jetzt im Spätsommer nur Winterblätter hatten kann man nur vermuten.

Auch das Wurzelwerk hat sich der Art entsprechend entwickelt. An der Blattbasis haben sich extrem viele Ableger gebildet und auch aus 3 Blattstecklingen haben sich ganze Cluster an Jungpflanzen gebildet, die ich jetzt schon etwas vereinzelt habe. Die Mutterpflanzen, die viele Ableger gebildet haben, haben sich natürlich nicht ganz so stark entwickelt.

Zu dem Gerate mit der Art: Ich werde und soll mich ja nicht festlegen, es bleibt eine unbekannte Baumarkthybride, aber ich bin mir sicher, dass ich eine Tina ausschließen kann und eher zu eine Weser tendieren würde.

 

Zur Haltung:

Ich habe sie wie beschrieben in das Gemisch aus Floraguard, Seramis und Sand gesetzt und einen Platz am Südfenster gegeben. Gegossen habe ich sie über den Untersetzter und dann gewartet, bis die Oberfläche wieder leicht eingetrocknet ist. Bisher habe ich sie 3 mal übers Blatt leicht gedüngt und zwar mit einer Mischung aus Hakaphos Rot und Grün. Die Konzentration bzw. aufgebrachte Menge habe ich auf die Empfehlung von @Beautytube aus diesem Beitrag umgerechnet, was bisher gut zu funktionieren scheint. Die NPK-Zusammensetzung habe ich versucht dem Karnivorendünger von Green24 nachzuempfinden was mit meinen Düngern auf 1-1,6-2,4 hinauslief.

Durch die ganzen Ableger und Stecklinge komme ich mittlerweile auf an die 20 Einzelpflanzen?, was mich natürlich freut und schöne Anfangserfolge sind auf denen man aufbauen kann.

 

Danke an alle, die mir Geholfen haben!

 

Hier ein paar der Pflanzen und Ableger:

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