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Tigermücke in Anstauschalen bekämpfen


Siggi_Hartmeyer

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Hallo,

 

die Europäische Gottesanbeterin wurde bereits 1756 in der Region Frankfurt nachgewiesen und scheint seitdem nicht ernsthaft heimische Arten verdrängt zu haben. Um genau zu sein ist sie sogar ziemlich selten.

 

Die Tiegermücke ist hingegen eine sich rasant verbreitende Art, die heimische Arten verdrängt. Andere Schädlinge/Lästlinge schädigen auch einheimische Pflanzen/Tiere. Jetzt muss man natürlich diskutieren, ob ein nicht einheimischer Schädling, der eine nicht einheimische Pflanze in ihrer Heimat befällt und hier einwandert nicht eine Ergänzung des Ökosystems wäre. Aber es geht sicherlich auch um gesellschaftliche Akzeptanz.

 

Edit: Ich hoffe ich habe noch ein, zwei ruhige Jahre, bevor sie im Rheinland ankommt

 

 

Lg, Leo

Bearbeitet von Leo H.
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vor 59 Minuten schrieb Leo H.:

Die Tiegermücke ist hingegen eine sich rasant verbreitende Art, die heimische Arten verdrängt.

 

Hallo,

woher weißt du das? Für dieses Verdrängungsargument gibt es meistens keine Belege und auch recht wenig Beispiele. Es gehört zur natürlichen Dynamik, dass Arten wandern, auch über Kontinente hinweg. Manche auf den Seeweg oder über Landbrücken, die Zeitweise existieren, oder in den letzten Jahrtausenden durch den Menschen. Deswegen brechen keine Ökosyteme zusammen, sondern es gibt eine Anpassung, die zu mehr Biodiversität führt. Als Beispiel wäre hier der Regenwald zu nennen, der Aufgrund seiner klimatisch günstigen und damit stabilen Lage ein Einwanderungshotspot ist.

 

Es ist ganz einfach so, dass nach Sympatie entschieden wird. Nandus oder Alexandersittiche gehören ja auch nicht hierher. Bei Arten, die man nicht mag, kommt halt das Verdrängungsargument. Das kommt übrigens auch beim Wolf oder Kormoran.

 

Grüße

Ronny

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vor 38 Minuten schrieb Ronny K.:

woher weißt du das? Für dieses Verdrängungsargument gibt es meistens keine Belege und auch recht wenig Beispiele

Hallo,

 

es gibt dafür sehr wohl Beispiele inklusive Belege:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC2212597/#!po=16.6667

 

Allerdings scheint dies in Europa nur Bedingt der Fall zu sein, weil die ökologische Nische noch nicht voll besetzt ist (kleine, Warme Brutgewässer)

 

vor 44 Minuten schrieb Ronny K.:

Es gehört zur natürlichen Dynamik, dass Arten wandern, auch über Kontinente hinweg

Da hast du natürlich Recht, die Natur ist nicht statisch. Trotzdem würde ich deshalb nicht jedem invasiven Neophyten/Neozoon einen Freischein erteilen. 

 

vor 47 Minuten schrieb Ronny K.:

Es ist ganz einfach so, dass nach Sympatie entschieden wird. Nandus oder Alexandersittiche gehören ja auch nicht hierher. Bei Arten, die man nicht mag, kommt halt das Verdrängungsargument. Das kommt übrigens auch beim Wolf oder Kormoran.

Wenn man einmal für längere Zeit eine Kolonie Alexandersittiche als Nachbarn hatte, sieht man das sicherlich anders.?Dazu ist es so, dass der Nandu sich auch ohne Management nicht so schnell verbreitet hätte, dass man den Überblick verliert. Die Tigermücke lässt sich nicht mehr stoppen, wenn man merkt, dass sie sehr negative Auswirkungen auf das Ökosystem hat. Den Nandu als Großvogel würde man im Notfall auch wieder ausrotten können. 

 

Natürlich möchte der Mensch die Natur so haben, wie sie ihm gefällt. Er möchte, dass sich die Natur ihm anpasst seit er die Macht dazu hat. Man kann jetzt eine Grundsatzdiskussion starten, ob das auch ein Teil des natürlichen Gangs der Natur ist...

 

Lg, Leo

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Hallo,

 

Zitat

Deswegen brechen keine Ökosyteme zusammen, sondern es gibt eine Anpassung, die zu mehr Biodiversität führt.

Da hätte ich jetzt gerne das gewusst:

Zitat

woher weißt du das?

ich sag nur Eichhornia und ostafrikanische Seen, Ludwigia in Südeuropa, Eichhörnchen in England, Achatschnecken außerhalb Afrikas, Wollhandkrabbe in Deutschland, Brommbeere bei mir im Garten... Oder einfach mal Australien, Neuseeland und die ganzen Inseln dort

 

Schau mal, das ist in Indien, diversität?

biodivers.jpg.d752cdbaaff41ae3548d32581ddd3665.jpg

 

Gruß, Helmut

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vor 1 Stunde schrieb moskal:

ich sag nur Eichhornia und ostafrikanische Seen, Ludwigia in Südeuropa, Eichhörnchen in England, Achatschnecken außerhalb Afrikas, Wollhandkrabbe in Deutschland, Brommbeere bei mir im Garten... Oder einfach mal Australien, Neuseeland und die ganzen Inseln dort

 

 

Hallo,

und wo sind da die Ökosysteme zusammengebrochen bzw. welche Funktionen können diese nicht mehr erfüllen?

 

Grüße

Ronny

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Hallo,

 

wird das erst akzeptiert wenn es gar kein Leben mehr gibt? Ernsthaft?

Okay, kann ich nicht mit dienen, kann auch niemand anderes. Sobald was neues da ist ist was neues da und das alte gerne mal weg. Ratten und verwilderte Hauskatzen in der Südsee sind im ist-zustand auch ein System.  Aber jetzt du: Wo ist nach dem neue Arten in ein bestehendes System gekommen sind die Diversität größer?

Du hast behauptet, daß Neobiota zu mehr Diversität führen. Wo? Wann? Gibt es Beispiele?

 

Ich sag noch Gambussen, Tilapien, Pangasius, Regenbogenforelle, Signalkrebs und Springkraut. Ist irgendwo nach dem auftauchen der genannten die Diversität größer geworden?

 

Gruß, helmut

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Hallo Helmut,

ein Menschenleben ist ein viel zu kleiner Maßstab. Aber ich habe schon den tropischen Regenwald als Beispiel genannt. Auch Nordamerika ist artenreicher als Europa, da es nicht komplett vereist war bzw. es kein Gebirge als Hindernis gab und eine Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika entstand, wodurch Arten wandern konnten. Natürlich können dabei einzelne Arten aussterben, aber in der Summe nimmt die Diversität zu. Inseln muss man hier aber gesondert betrachtet, da die Arten aufgrund der beschränkten Fläche nicht ausweichen können. Da sind Neobioten ein großes Problem. 

vor einer Stunde schrieb moskal:

Du hast behauptet, daß Neobiota zu mehr Diversität führen. Wo? Wann? Gibt es Beispiele?

Ich glaube ca. 1/3 der hier vorkommenden Pflanzen sind Archäo- oder Neophyten. Die genaue Zahl müsste ich nachschauen. Daneben könnte man noch reichlich Tierarten aufzählen, die hier zusätzlich leben. Dagegen lassen sich kaum Arten aufzählen, die verdrängt wurden (z.B. der europäische Nerz oder Edelkrebs, wobei sie aber noch nicht ausgestorben sind).

 

Grüße 

Ronny

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partisanengärtner

Ich habe mir die verlinkten Texte mal vorgenommen. Bei den Mücken gab es eine Verdrängung, aber nur weil dort intensiv mit Insektiziden gearbeitet wurde.

Da bleiben halt die resistenten übrig. Gestörte Ökosysteme werden schneller von Neozoon und Neophyten erobert. Das ist eine vielfach untersuchte Tatsache.

 

Das sind eben meist Lebewesen die eine höhere Anpassungsfähigkeit erworben haben.

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partisanengärtner

In einer Kampfzone wie so gut wie jeder Lebensraum bei uns bleiben halt eher Arten übrig die auf ein eingespietes Gleichgewicht angewiesen sind.

Hier gibt es keinen Lebensraum der nicht anthropogen überformt ist.

Hier werden großflächig Ökosysteme zerstört und zum Ausgleich ein paar Ackerränder mit biotopfremden Blühmischungen  angesäht oder mit Hochstammobstbaumen bepflanzt die dann niemand pflegt und in wenigen Jahren zu Negativbeispielen  des Naturschutzes verkommen. Das alles auf dieser Welt aus der Luft überdüngt und vergiftet wird zeigt wir sind im Anthropozän sind.

 

Aus den amerikanischen Nachtkerzen hat sich hier in wenigen hundert Jahren in Europa ein eigener Formenkreis  bilden können.  Die auch nirgens artreine Bestände bilden. Das vielgehasste drüsige Springkraut ist hier auf dem besten Weg sich einzunischen. An vielen mir bekannten Standorten ist es hier ganz ohne Bekämpfung völlig verschwunden und wo es noch vorkommt beginnen die Bestände sich deutlich auszudünnen.

 

In meinem alten Garten konnt ich keins mehr hochbekommen. Sie wurden alle kurz nach der Keimung gefressen. Ein paar Jahre hatte ich jede Saison tausende Exemplare.

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Hallo Leo H.,

eine höhere Diversität führt zu einer Abnahme der Individuendichte einer Art, da die natürlichen Resourcen nunmal begrenzt sind. Der tropische Regenwald ist sehr artenreich, aber dadurch gibt es wenige Individuen einer Art, z.B. wirst du kaum die selbe Art neben einem bestimmten Baum finden, hier stehen sie oft direkt nebeneinander. Das bedeutet widerum, dass eine zu schützende Fläche wesentlich größer sein muss, damit einfach ausreichend Individuen einer Art vorhanden sind. Das ist dann halt der Nachteil an Diversität, wenn man so will.

 

Grüße

Ronny

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partisanengärtner

Da stimme ich zu, die Individuenzahl kann ja bei ähnlichen Anspüchen nicht gleich bleiben. Im letzten Link steht das die Nativen in künstlichen Brutstätten um  95 % abnahmen (also gestörte Biotope) und in natürlichen Habitaten um  etwa 30 %

Gefährden die Nativen also eher nicht. So kommen im gleichen Habitat also beide Arten vor ohne sich gegenseitig völlig zu verdrängen. Spricht also für eine größere Artenvielfalt.

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