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Sarracenia-Rhizom z.T. verbraucht, was nun?


Snugbug

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Hi, Leute! ?

 

Seit ca. 2 Jahren besitze ich eine Sarracenia vom Baumarkt Garten-Center (eine nicht näher bekannte Hybride).

 

Deren Schläuche (bis gut 30 cm hoch, mit erst überwiegend grünlich-weißem Deckblatt, das später tief rot wird) entwickeln sich offenbar seitwärts am liegenden, walzenförmigen Rhizom entlang.

 

Eine Hälfte des Rhizoms scheint verbraucht bzw. tot zu sein und nur auf der übrigen Hälfte entstehen Schläuche, diese allerdings sehr schön.

 

Evtl. habe ich bei der Pflege auch einen Fehler gemacht, da ich im ersten Jahr zuerst nicht wusste, dass man vertrocknete Schläuche nicht direkt am Rhizom abschneidet, sondern ein Stück dran lässt und dieses Stück dann später abreißt, um die Pflanze zur Entwicklung neuer Schläuche zu motivieren.

 

Nun habe ich also ein zweigeteiltes Rhizom, dessen eine Hälfte wohl wie gesagt tot zu sein scheint.

 

Kann ich diese Hälfte einfach bedenkenlos wegschneiden, oder sollte ich die besser dran lassen,

z.B. als Stütze für die Schläuche der noch aktiven Hälfte?

 

Bearbeitet von Snugbug
mehrere Tippfehler / Pflanzen-Herkunft korrigiert
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Hallo,

 

ein Bild sagt mehr als 1000 Worte und würde hier sicherlich helfen.

 

Soweit ich das verstehe gibt es zwei Möglichkeiten:

 

1. Das Rhizom ist von hinten her am verfaulen, erkennbar daran, dass es auf Druck matschig ist und im Querschnitt bräunlich. Diesen Teil des Rhizoms sofort bis ins gesunde Gewebe abtrennen (zwischen den einzelnen Schnitten Schneidwerkzeug desinfizieren/abflammen)

 

2. Du meinst einfach nur den älteren Teil des Rhizoms. Der muss dranbleiben, denn er hält die meisten Wurzeln und speichert für die Pflanze Nährstoffe. Dazu sollte man niemals ohne Grund (s.o.) eine Wunde am Rhizom einer Pflanze schaffen. Das ist immer mit einer hohen Infektionsgefahr verbunden

 

Lg,

Leo

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partisanengärtner

Hohe Infektionsgefahr ist ein wenig übertrieben. Aber jetzt so kurz vor dem Winter würde ich nur Botrytisbefallenes wegschneiden. Wie schon gesagt ein Bild wäre schon notwendig das zu beurteilen.

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  • Snugbug änderte den Titel in Sarracenia-Rhizom z.T. verbraucht, was nun?

Nein, verfault ist nichts.

Der Teil, wo sich nichts mehr entwickelt, wirkt eher trocken, fast verdörrt, aber durchaus noch schön fest.

Sieht halt nur nicht so schön aus, wenn die Hälfte des Rhizoms so ein brauner, kahler Knubbel ist.

 

Ich werde morgen mal versuchen, ein Foto nachzureichen.

EDIT:

So, hier nun die gewünschten Bilder... Ich habe sie einfach im bisherigen Beitrag ergänzt, da ich nicht zweimal hintereinander, ohne eine Antwort dazwischen, posten wollte. Ich hoffe, das ist in Eurem Sinne...

20201010_110014.jpg

20201010_110036.jpg

Bearbeitet von Snugbug
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Deine Sarracenia sieht top aus. 
Ich würde das Rhizom genauso lassen und nichts ändern. 
Falls du deine Sarracenia über Rhizomschnittlinge vermehren möchtest, kannst du dies natürlich machen, indem du den aktiven Vegetationspunkt mit ein paar Wurzeln behältst und das ältere Rhizom einpflanzt. 
Übrigens muss es nicht immer von Vorteil sein, wenn du die schlafenden Augen aktivierst, indem du das Rhizom durch Abreißen der Blattansätze aktivierst. Meistens geht dies auf Kosten der kommenden Schläuche an den vorhandenen Vegetationspunkten. 
Zudem dient das Rhizom zur Speicherung von Nährstoffen.

 

Kurzum: Einfach überlegen, was du mit deiner Pflanze in Zukunft vor hast.

Vital schaut sie aus.

 

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Wenn ich das Rhizom auf dem 2. Foto sehe, sieht es eigentlich gar nicht mehr so dürr und braun aus (hat "live" irgendwie schlechter ausgesehen).

Ich meine, sogar einen leichten "Grün-Touch" zu erkennen, also wohl doch noch recht lebendig.

 

Ok, danke, dann lass ich die Pflanze einfach erst mal machen, was sie will.

Mal schauen, wie sie auf das Abreißen reagiert. Wenn es sich nicht bewährt, lass ich es zukünftig sein.

 

Kurze Zwischenfrage:

Lässt sich eigentlich die Art genauer bestimmen oder kann man sie nur allgemein als "Hybride" bezeichnen?

Das im Boden steckende Schildchen ist da leider nicht so aussagekräftig.

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Hallo,

 

nein, die "Art" lässt sich nicht bestimmen, zumindest nicht hier. Es handelt sich um eine Hybride und was dort eingekreuzt wurde weiß wohl nur der Züchter.

 

Die Pflanze sieht aber sehr gesund und gut mit Licht versorgt aus! Der hintere Teil ist warscheinlich nur inaktiv/älter. Solange die Verfärbung sich nicht in Matsch verwandelt und schnell weiter in Richtung Wachstumspunkt bewegt sehe ich da überhaupt kein Problem. Der ältere Teil des Rhizoms ist ohnehin immer dunkler als der Rest. Wie willst du sie überwintern? Wenn dies an einem feuchten, kühlen Ort mit unbewegter Luft ist solltest du hin und wieder auf Grauschimmel kontrollieren.

 

Lg, Leo

Bearbeitet von Leo H.
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Schade, ich dachte, evtl. sei die Art ja an äußerlichen Merkmalen bestimmbar.

Naja egal, Hauptsache, die sieht gut aus und bleibt auch weiterhin recht wachstumsfreudig.

 

Ich habe nichts besonderes geplant zum Überwintern, außer einfach am Fenster stehen lassen

und an kalten Tagen etwas vorsichtiger lüften, damit es keinen Kälteschock gibt.

So hat das im letzten Winter eigentlich auch schon ganz gut geklappt.

Ich denke, ich bleibe erst mal dabei, es sei denn, es passiert was Ungewöhnliches.

Dann müsste ich meinen Plan natürlich überdenken.

 

Im letzten Sommer (2019) stand die Sarracenia immer nur an diesem Fenster, genau wie auf den Fotos.

Diesen Sommer (2020) habe ich sie öfter mal auf den Boden runtergestellt, um die "Sonnenphase" am Vormittag ein wenig länger auszunutzen.

 

Es handelt sich hier nämlich um ein Hochhaus-Appartment, das leider nur Ost-Fenster bietet

und die Sonne kommt erst so kurz vor 10 Uhr hinter dem vorm Haus befindlichen Hügel hervor

und verschwindet so etwa um 12 Uhr schon wieder über dem Haus.

Auch am Nachmittag gibt es öfters (wetter- und jahreszeitabhängig) noch mal eine ähnlich kurze Sonnenphase,

da eine in der Nähe vorhandene große Glasfassade die Sonne dann zu mir spiegelt.

 

Der Unterschied zwischen den beiden Sommern war allerdings nicht wirklich weltbewegend.

Im erstgenannten Jahr waren die Deckblätter nur nicht ganz so tief rot und das Netzmuster war stattdessen deutlicher erkennbar.

In diesem Jahr entstand dagegen das oben gezeigte sehr tiefe Rot.

Bearbeitet von Snugbug
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Erstaunlich! Würde ich die Pflanze nicht so Vital sehen wie hier gezeigt, hätte ich es nicht für möglich gehalten unter diesen Bedingungen eine Sarracenia auf dem Fensterbrett halten zu können. 

Nur gehe ich davon aus dass sie wahrscheinlich spätestens bis zum Frühjahr stark schwächeln wird, so im zweiten Jahr ohne Winterpause. 

Mich würde das Vegetationsverhalten der Pflanze interessieren, wie sie sich das Jahr über entwickelt hat inkl. dem Winter, und wie sie sich diesen Winter entwickeln wird.

Würde mich über eine Antwort und Aktualisierungen freuen. 

Ggf. Eine Revolution in der Fensterbretthaltung von Sarracenia bei sehr eingeschränkten Lichtverhältnissen. 

LG 

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Keine Frage, geeignete Lichtverhältnisse sehen sicher anders aus, aber evtl. könnte es ja auch an der Eigenschaft als Hybride liegen, dass die so unverwüstlich ist.

 

Ansonsten bekommt sie jährlich neue Carnivoren-Erde (also ein Umtopfen fand bereits statt) und gießen tue ich immer mit Trockner-Wasser

(das Gerät arbeitet nach dem Kondensator-Prinzip), wobei jedoch das Leitungswasser an meinem Standort eh schon recht weich ist.

 

Wenn es wie bisher läuft, traue ich ihr durchaus noch das eine oder andere Jahr zu.

Wie auch immer... mal schauen, wie lange sie bei mir noch überlebt.

 

Wenn Ihr wollt, kann ich Euch ja mal nach dem kommenden Winter (das wäre der 2.), oder wenn etwas Bemerkenswertes passiert, ein Update posten.

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  • 9 Monate später...
partisanengärtner

Mein Schwager hatte eine S.psittacina mehrere Jahre auf dem Fensterbrett innen. Lichtverhältnisse suboptimal weil über dem Fenster der nächste Balkon ist.

Sie war diese Jahre sehr gesund und hat mehrfach geblüht und sich auch gut geteilt.

War eine reinrassige. Mich kann das Gedeihen von Sarras nicht mehr überraschen. Ich habe es nie gewagt sowas mit meiner zu probieren.

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  • 3 Monate später...

Sorry Leute für die "etwas verspätete" Reaktion. ?

Aber besser spät, als nie, nicht wahr?! ?

Ich wollte eigentlich bereits im Frühjahr ein Update bringen, aber meine Sarracenia hatte es sich dieses Jahr reichlich lange überlegt, neue Schläuche zu entwickeln, aber dafür dann um so reichlicher.

Es sind derzeit 13 Stück, die zum Teil aus dem alten Vegetationspunkt herauskamen (oder wie nennt man so eine zentrale Stelle, aus der heraus so eine Gruppe von Schläuchen entsteht?), aber auch aus einem inzwischen entstandenen weiteren Vegetationspunkt des gleichen Rhizoms.

 

Der vorderste Schlauch beginnt gerade, etwas schlapp zu machen, deswegen ist er auch mit den beiden Holzstäbchen gestützt und auch, um einen "Crash" mit dem davor befindlichen Vorhang beim Öffnen oder Schließen zu vermeiden.

Ich musste die Pflanze auch etwas drehen, damit der größte Schlauch genau zwischen den beiden Fensterhälften durch passt.

20211103_231845.jpg

Bearbeitet von Snugbug
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  • 2 Jahre später...

Hier mal wieder ein kleines Update meiner "judith Hindle", wie sie aktuell aussieht (immer noch

am gleichen Fenster, aber mit größerem Topf und seit dem Umtopfen etwas feuchter als früher gehalten).

 

Es sind inzwischen sogar 4 Vegetationspunkte entstanden (die Blüte muss ich noch wegschneiden, die hat schon seit Sommer die 5 in Blickrichtung der Blüte nach vorne zeigenden Blätter fallen lassen).

20231106_110517.jpg

20231106_110530.jpg

20231106_110531.jpg

Bearbeitet von Snugbug
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partisanengärtner

Die Blütenblätter fallen recht schnell ab schon wenn die Narben nicht mehr befruchtungsfähig sind. Wenn das schon länger her ist, also zur normalen Blütezeit im Frühling oder Sommerbeginn, dann könnte bei Dir sogar eine Selbstbefruchtung stattgefunden haben und ich würde die dann erst abschneiden wenn sie braun geworden ist.

Solange sie so grün ist assimiliert sie noch.

Eigentlich besteht die Meinung das sie nicht ohne Winterruhe überhaupt blühen. Tun sie aber doch recht regelmäßig. Nur die wenigsten pflegen eine Sarracenie wirklich so lange in der Wohnung.

Wenn Du jetzt auch noch ein paar keimfähige Samen ernten kannst, wäre das wirklich erstaunlich.

Die botanischen Gärten in den Tropen haben ein interesssantes Regime für Sarracenien um die dort ohne Kälte zu einer "Winterrruhe" zu bringen.

Aber bei Dir und bei meinem Schwager hat das auch so geklappt.

Falls sie keine Samen hat kannst Du im nächsten Jahr eine Bestäubung versuchen. Entweder konventionell mit Pinsel oder wie ich es bei den kleinblütiigen praktiziert habe, indem ich die Blüten einfach häufig geschüttelt habe während die Blütenblätter noch dran waren.

https://www.youtube.com/watch?v=IWKlZBw0XfI

 

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partisanengärtner

Auch wenn die Erklärungen von Matze dort ein wenig ungenau sind zeigt er genau wie es gemacht wird und wo Narbe und Staubgefäße sind.

 

Klugscheißermodus an

 

(z.B. Pollen wandert nicht die Narbe entlang sondern ein Schlauch wächst vom Pollenkorn von der Narbe bis in die Eizelle. ) Das ist bei Blütenpflanzen weitgehend gleich.

Bei Sporenpflanzen wie Moosen und Farnen schwimmt tatsächlich ein Spermatozoid zu der empfängnisbereiten Eizelle, bewegt sich also selber. Die Samenkapselanlage ist nicht der Samen die Eianlagen der zukünftigen Samen sind darunter versteckt. usw. )

 

Bearbeitet von partisanengärtner
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So lange die Pflanze im alten Topf war, rührte sich "blütentechnisch" jahrelang nie was. Interessanterweise kam die Blüte fast sofort nach dem Umtopfen.

Nun ist sie schon seit dem Frühjahr da und weigert sich immer noch hartnäckig, zu welken.

 

Ich weiß nicht so recht, was ich von der Samenkapsel halten soll.

Matze von GreenJaws erzählt in einem seiner Videos, dass die Kapsel nach der Befruchtung dicker wird, ich kann aber bisher keine Volumenänderung erkennen (und grün ist sie auch immer noch), obwohl ich sogar mal versuchte, mit einem Wattestäbchen die Pollen zu übertragen (allerdings nur innerhalb der Blüte, da es die einzige ist).

Vielleicht war mein Versuch auch schon zu spät, da bei dem Versuch schon die 5 Blätter abgefallen waren.

 

Ich denke, ich lass sie erst mal dran, vielleicht zeigt sich ja irgendwann noch eine Veränderung.

 

EDIT:

Nebenbei bemerkt:

Mit der Spritze dosiere ich übrigens meinen Tillandsien- und Bromelien-Dünger.

 

Bearbeitet von Snugbug
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