Zum Inhalt springen

Wann wir eine Capensis "All Red", all red?


Fuselkopf

Empfohlene Beiträge

Ab wann wird eine Capensis "all red" auch all red??

Ich habe eine aus zweiter Hand, die angeblich eine "all red" ist. Nun steht sie bei mir seit ein paar Monaten am Südfenster und seit ca. 1,5 Monaten noch zusätzliche Stunden unter Kunstlicht (zurzeit bis 16 Uhr am Fenster, dann bis ca. 22Uhr unter Kunstlicht). Zurzeit bei gemessenen 20.000Lux auf Substrathöhe und bei 4000k.

Kann mir jemand aus seiner Erfahrung sagen, wann damit zu rechnen ist, ob sie wirklich die 100.000lux im Sommer brauch, doch eher kurwelligeres Licht (z.B. 6500K) oder ich gar keine all red habe, sondern eine "normale" bei der nur die Tentakeln rot werden?

 

Liebe Grüße

Dominik

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Dominik,

 

Licht einer bestimmten Farbe (Kelvinzahl) kann eine sehr unterschiedliche Spektralverteilung (Mischung der Wellenlängen) haben.

Die Lichtfarbe in Kelvin ist daher grundsätzlich nicht dafür geeignet, die Eignung für Pflanzen zu beschreiben.

Die dient nur dazu, die Qualität des Lichts in Hinblick auf die menschliche Wahrnehmung zu bestimmen.

 

Sonnenlicht ist z. B. aus allen Farben gemischt, die auch im Regenbogen sichtbar werden.

Licht der gleichen Farbe kann aber auch aus viel weniger Wellenlängen gemischt werden.

Pflanzen benötigen ganz allgemein für die Photosynthese und Blütenbildung hauptsächlich Licht aus dem blauen und roten, weniger aus dem grünen Bereich.

Blätter sind grün, weil sie das grüne Licht reflektieren, also nicht absorbieren.

 

In einem anderen aktuellen Thread werden aber gerade Erfahrungen ausgetauscht, dass zumindest für bestimmte Nepenthes Arten, die Spektralverteilung des Lichts nicht so entscheidend zu sein scheint. Wie das bei Drosera aussieht, weiß ich nicht.

 

Herzliche Grüße

D.Mon

  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Dominik,

 

die "All Red" oder "Red" färben sich nur bei sehr viel Licht wirklich rot aus. Im Herbst am Fenster wird das wohl nichts und auch unter Kunstlicht bekommt man die Färbung nicht immer hin. Meine stehen unter LED 4000k bei 12h Beleuchtungsdauer (Abstand zu den Pflanzen 20cm) und färben sich gerade so aus dass man sie von der "Normalform" unterscheiden kann. Unter 5000k oder 6500k würden sich die Pflanzen aber besser ausfärben!

 

Grüße Nicky 

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

 

das Licht alleine ist es nicht. Ich denke, da spielt auch die Temperatur eine Rolle. Meine Pflanzen stehen ganzjährig im Gewächshaus und färben sich im Frühjahr und Herbst am schönsten aus. Im Sommer sind sie deutlich grüner.

 

Gruß,

Christian

  • Gefällt mir 3
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 7 Stunden schrieb D.Mon:

Licht einer bestimmten Farbe (Kelvinzahl) kann eine sehr unterschiedliche Spektralverteilung (Mischung der Wellenlängen) haben.

Geben die Kelvin aber nicht einen "groben" Hinweis über die Spektralverteilung?

Ich habe da jetzt in der Norm nicht nachgesehen, wie bei einer Prüfung der Lichtfarbe bei spektralen Strahlern vorzugehen ist. Soweit ich informiert bin, liegt da ein Planckscher (schwarzer) Strahler zu Grunde. Die Kelvin definieren für einen schwarzen Strahler dann schon eindeutig die spektrale Verteilung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Farbtemperatur

 

Vielleicht liege ich aber auch sehr falsch und ich habe meine Lichttechnik Kenntnisse wohl zu sehr weit verdrängt.

Will mich aber da nun auch nicht reintiegern. Bei Strahlung von Lichtbogen Plasma wüsste ich eine Antwort. Die hilft hier aber nicht.

 

BT

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

? naja, Kelvin gibt nur die Lichtfarbe wieder, wie diese erzeugt wird sagt es nicht aus. Man kann weiß in 5000k aus RGB mischen oder über ein breites Spektrum mit Spitzen in verschiedenen Farbbereichen. Allerdings ist sind die Zeiten von RGB bei LED eher vorbei. Man kann also zumindest bei neueren LED von einem breitem Spektrum ausgehen.

 

Grüße Nicky 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Minuten schrieb Nicky Westphal:

Kelvin gibt nur die Lichtfarbe wieder

 

??? Verstehe ich nicht. Von EINER Farbe kann man nur bei einem spektralen Strahler reden (Laser, rote grüne, LED).

Der Begriff "Lichtfarbe" kommt doch aus dem Planckschen Strahlungsgesetz und definiert einen "FARBEINDRUCK" der sich aus einem Spektrum zusammensetzt.

 

Ich denke, dass dieses Bild sehr aussagekräftig ist:

https://de.wikipedia.org/wiki/Farbtemperatur#/media/Datei:Black_body_visible_spectrum.gif

 

Is aber eh schon geklärt: Man spricht von metamerem Licht: https://de.wikipedia.org/wiki/Lichtfarbe

... und hier speziell erklärt: https://de.wikipedia.org/wiki/Metamerie_(Farblehre)

 

Also simpel erklärt: gleiche Farbtemperatur kann sich spektral unterschiedlich zusammensetzen. Daher sind die Kelvin ein Maß für den Farbeindruck, es hängt aber dann davon ab, was beleuchtet wird, da können gleiche Farbtemperaturwerte ungleiche Farbeindrücke hervorrufen.

 

Nun habe ich doch gesucht und verstanden. Naja, wieder ein positives Erlebnis am heutige Tag!

 

Und wos hast des jetz????

 

Vielleicht lässt es sich so beantworten. Je höher die Farbtemperatur desto mehr gehts ins Bläuliche.

Die Rotfärbung ist meist ein "Schutzmechanismus" bei Pflanzen.  UV Licht und hohe Beleuchtungsintensitäten führen zu einer Rotfärbung (tendenziiell). Als meine Heliamphoren zu wenig Farbe zeigten bin ich einfach mit der Berlichtung höher gegangen. Nun sind sie extrem gut ausgefärbt. Die Farbtemperatur habe ich nicht gewechselt.

 

ALLERDINGS: Ich habe verschiedene Utricularia livida Formen, die ich im unbeheizten GH kultiviere. Dort werden die Blüten im Sommer schneeweiß. Wenn es dann kalt wird, bekommen die eine Blaufärbung. Also die Temperatur ist sicher auch wichtig.

 

Dionaea sagt man nach, wenn sie hungern bekommen sie auch mehr Farbe. Das ist aber eine sehr alte Behauptung, die wahrscheinlich nicht stimmt.

 

 

LG,

 

BT

  • Gefällt mir 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallöle nochmal,

 

ich hab mal ein Bild zur Verdeutlichung erstellt.

Hier ist das selbe weiß (= selbe Farbtemperatur in Kelvin) aus unterschiedliche Spektralverteilungen gemischt.

Dabei wurde nur Licht von exakt drei Wellenlänge verwendet.

Man kann sich leicht vorstellen, wie viele Möglichkeiten es gibt, wenn man weitere Wellenlängen verwendet.

 

Die Farbtemperatur sagt absolut nichts über die Spektralverteilung aus.

 

spacer.png

Bearbeitet von D.Mon
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 6 Stunden schrieb Christian Dietz:

das Licht alleine ist es nicht. Ich denke, da spielt auch die Temperatur eine Rolle. Meine Pflanzen stehen ganzjährig im Gewächshaus und färben sich im Frühjahr und Herbst am schönsten aus. Im Sommer sind sie deutlich grüner.

 

Kann mich da anschliessen. Meine stehen bis 0° C auf dem Balkon und werden auch erst bei kühleren Temperaturen richtig rot.

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Danke euch Allen für die tollen Antworten!

Wie sich weißes Licht zusammensetzt und das die Farbtemperatur nichts darüber aussagt, wie das weiße Licht im Detail zusammengesetzt ist, weiß ich natürlich. Ich dachte aber, das wäre eine nicht unerhebliche Information, die zur Beantwortung der eigentlichen Frage dienen kann. z.B. aufgrund von konkreten Erfahrungen die jemand bei diesen oder jenen Werten gemacht hat.

 

Um also um auf die eigentliche Frage zurück zu kommen und den Thread für Zukünftigen zusammenzufassen, kann man sagen:

1. Sie braucht schon sehr, sehr viel Licht (wahrscheinlich mehr als die 20.000lux)

2. Eine höhere Farbtemperatur, oder Blauanteile würde eine Ausfärbung positiv unterstützen

3. Niedrigere Temperaturen, wie sie z.B. in Kalthäusern, oder Balkon in kühleren Jahreszeiten herrschen

 

 

Zum Schluss noch paar Infos zu den verwendeten LEDs.

Es handelt sich um DURIS E2835 GWM JTLRSA.EM LEDs von Osram. Leider kann ich das Datenblatt zu genau dieser LED nicht finden, nur eins dass der Typenbeschreibung am nächsten kommt. Leider finde ich da kein direktes Spektrum, dass die Frage nach der genauen Zusammensetzung klärt. Nur in einem allgemeinen Osram-Sheet fand ich diese Grafik:

 

Liebe Grüße

Dominik

Screenshot 2020-11-17 155232.jpg

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

vor 12 Stunden schrieb Christian Dietz:

Hallo,

 

das Licht alleine ist es nicht. Ich denke, da spielt auch die Temperatur eine Rolle. Meine Pflanzen stehen ganzjährig im Gewächshaus und färben sich im Frühjahr und Herbst am schönsten aus. Im Sommer sind sie deutlich grüner.

 

Gruß,

Christian

Dem kann ich nur beipflichten. 

Meine Drosera capensis "Red" steht auch am Südwest-Fenster ohne Extrabeleuchtung, welches im Winter aber sehr schön kalt ist. Dank konstanter Lüftung auch gerne im einstelligen Bereich. Die färbt sich spitzenmäßig aus.

Mein Zwergkrug (direkt neben der Drosera) wird auch im Winter bei den niedrigen Temperaturen so richtig dunkelrot.

 

Fenster ist übrigens auch nicht Fenster. Manche Leute glauben, ihr Südfenster reiche aus. Dass aber noch Bäume, Häuser und Gardinen die Pflanzen in den Schatten stellen, vergessen einige. 

 

MfG
Philipp

 

Aufnahme248.jpg.cb1dbee0dbe81f88266dfdbdbb3e836b.jpgAufnahme249.jpg.5b3eb3f93b3f8bdad06248a70db17eb0.jpg

Bearbeitet von Philipp B.
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

vielleicht hilft ja ein Bild:

Dcap_3985s.jpg.f59d1d865443ac734539410b9c9a450b.jpgL

Links eine rote Form (Gifberg), die vor 1-2 Monaten noch deutlich dunkler rot war. Rechts eine rote Form aus dem Südwesten (Kleinmond), die leider nicht so rot wird. Der Sämling ganz rechts hat wenigstens etwas mehr rot als der andere. Die Sorte in der Mitte ist normal gefärbt. Die rote Form links ist auffällig unbehaart, während die beiden anderen an den Blattspreiten und der Unterseite viele Härchen haben.

Wenn Du Zweifel hast, ob Du eine echte rote Form hast, kannst Du eine normale daneben stellen. Die rote färbt bei genug Licht sehr leicht aus. Der Luxwert ist wie aus der Diskussion oben klar wird, nicht unbedingt vergleichbar. Einfach vorrübergehend die Lampe näherrücken, Reflektoren oder Zusatzlampe installieren, oder im Frühjahr rausstellen, dann sollte sich der Unterschied sehr schnell zeigen. Kühle Nachttemperaturen, selten Umtopfen, wenig Nährstoffe und viele Huminsäuren helfen bei der Ausfärbung, aber genug Licht muss auch da sein. 

 

Viele Grüße

Eric

 

 

Bearbeitet von podunk
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo,

eine Rotfärbung tritt dann auf, wenn die Photosysteme gesättigt sind. Bei kühleren Temperaturen sind sie schneller gesättigt, da die Diffusion in den Membranen der Chloroplasten langsamer erfolgt. Wenn man zuwenig Licht hat, kann man sie aber auch bei kalten Temperaturen nicht sättigen.

Es gibt aber auch andere Schutzmechanismen als eine Anthocyaneinlagerung, wie Eric's Bild zeigt.

 

Grüße

Ronny

  • Gefällt mir 1
  • Danke 1
Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hey cool das ihr sogar Fotos für mich habt ?...das heißt grade die Temperatur scheint eine mindestens genauso große Wichtigkeit zu haben wie das Licht.

Deine Capensis @Philipp B. ist echt super-rot?, wie schön doch Mutternatur sein kann, sie weiß was am besten für alle ist^^

Also versuche ich das Licht tiefer zu hängen und gucke mal, ob es eine Veränderung gibt. Spätestens im Sommer, wenn das Sonnenlicht am Südfenster keine Errötung bewirkt weiß ich, dass meine einfach nur eine "Normale", aber deshalb nicht weniger schöne ist.

Gibt es noch andere eindeutige Merkmale diese zu unterscheiden. Habe schon gehört: Keine Tentakeln auf der Unterseite? Könnte auch ein Foto hochladen, wenn das gewünscht ist.

Ansonsten vielen Dank an alle die mir geholfen haben!

 

Lieben Gruß

Dominik

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Domenik ,

meine „Capensis“ all Red habe ich auch noch nicht so lange deswegen ist es mir auch noch nicht möglich etwas über die optimale Kulturmöglichkeit im Vergleich zu den „normalen Capensis“ zu sagen. Wohl habe ich D. „Capensis“ schon mehrfach aus Samen gezüchtet . Da verhält es sich nach meinen Beobachtungen , wie von meinen Vorrednern beschrieben. Diese sehen am gesündesten aus , im Frühjahr und Herbst , den Hochsommer mögen sie nicht so und leiden wie andere meiner südafrikanischen Droseras auch. Die Temperaturen sind ein wichtiger Faktor, wie ich selbst feststellen musste. Eine Klimatsbelle aus den Cupregionen verrät  auch warum das so ist.Dort kommt es  Im Verhältnis zu uns zu einer Sommer / Winterrumkehr, wobei das den Pflanzen wohl egal sein wird wann sie ihre Kälte und Wärme bekommen werden. Die heißen Tage dort sind im Dezember / Jan , bis ca. 26 Grad tagsüber , die kältesten Tage sind im Juni/ Juli ca. 15 / 16 tagsüber - nachts werden die Temperaturen dann einstellig.Ich habe mir mitlerweile angewöhnt Klimatabellen bei Kultur und Temperaturfragen zu Rate zu ziehen. Klar, es sagt nichts über einen individuellen Tagesverlauf ,sagt aber schon mal aus welche Temperaturen dort statistisch gegeben sind. 
Meiner Meinung nach mag  „Capensis“ gerne mal Temperaturen bis in den einstelligen Bereich,  dabei färben sich die Blätter am ehesten rot aus und wirken vital.
Lg Christoph 

Link zu diesem Kommentar
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Benutzerkonto oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Benutzerkonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Benutzerkonto erstellen

Neues Benutzerkonto für unsere Community erstellen. Es ist einfach!

Neues Benutzerkonto erstellen

Anmelden

Du hast bereits ein Benutzerkonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden
×
×
  • Neu erstellen...

Wichtige Information

Wir haben Cookies auf Deinem Gerät platziert. Das hilft uns diese Webseite zu verbessern. Du kannst die Cookie-Einstellungen anpassen, andernfalls gehen wir davon aus, dass Du damit einverstanden bist, weiterzumachen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.