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Flechten ansiedeln


partisanengärtner

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partisanengärtner

Ich möchte den Flechtenbewuchs an der Umrandung meines Moorbeetes und der Umrandung des Spiegels forcieren.

Zu diesem Zweck habe ich von Steinen Stromkästen und Baumrinden mit einem Hundestriegel Flechten und anderen Besuchs abgebürstet(Haarbürsten gehen sicher auch).

 

Damit die auch ein wenig haften habe ich mir aus Kartoffelstärke einen Leim gemacht. In kochendes Wasser einsieben und ziehen lassen.

 

Gefrierprobe auch noch gleich gemacht und es klebt weiter gut nach dem Auftauen.

 

Hier die Ausbeute meines kleinen Spazierganges.

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partisanengärtner

Habt Ihr das schon mal gemacht und welche Methode angewandt?

 

Ich habe noch keine Ahnung ob das so funktioniert. Bei Moos hat das mit Ton als Kleber halbwegs funktioniert.

 

Vielleicht klebe ich auch noch gleich ein wenig Moose dazu. denn den Kleister habe ich ncoh nicht probiert. Jetzt sollte ja auch für Flechten ein guter Zeitpunkt sein.

Die Stärke sollte den Pilzhyphen aus der Flechtensymbiose ein wenig Halt und Nahrung geben.

Ich werde sie in den glasklaren  Kleber reinstreuen und aufpinseln und abwarten was davon answächst.

Das gelbe habe ich von einem Stromkasten aus Glasfaserverstärktem Kunststoff. Die mögen gerne Stickstoff, der woh lhier in der Stadt aus der Luft kommt.

Stromkastenflechten.jpg.44ba55a992787c0cf4a6206ca439a554.jpg

 

Nächstes Mal werde ich die ganz getrennt sammeln. Es waren graue grüngraue und gelbe Flechten. Dann waren da noch rote und grüne Algenbeläge.

Die passenden werden wachsen nehme ich an.

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partisanengärtner

Erste Erfahrung war schon mal.: Sobald Wind aufkommt fliegt der Flechtenstaub sonstwohin wenn man ihn abbürstet.

Hier die mehr rötliche Mixtur

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partisanengärtner

Alles verpinselt erst mal  das Werkzeug sauber.  Der Leim bleibt auch nicht nur da wo er hinsoll. Ich habe auch einiges abbekommen.

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partisanengärtner

So sah die Mixtur aus in einem 500 gr. Honigglas. Davon habe ich drei verstrichen.

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1-2 Esslöffel auf so ein Glas

Bearbeitet von partisanengärtner
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Interessanter Versuch.

Ich finde solche Experimente extrem spannend. Bin gespannt wie‘s weitergeht.

Ich drück‘ beide Daumen!


Würde das glaubst du auch mit Rentier- und Trompetenflechten funktionieren? Wollte die mal in meinem Moorbeet ansiedeln. Leider ohne Erfolg.

 

Gruß, Alex

Bearbeitet von Mossman
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Beide habe ich schon angesiedelt. Trompetenflechten gehen ganz gut im feuchteren Bereich der im Sommer auch abtrocknen darf. Gut auf feuchtem Holz.

Breiten sich auch gut aus.

Rentierflechten waren etwas zickiger. Die habe ich im Heidekraut und in den trockenen Kokosmatten gehabt. Allerdings erst mal rückwärts gewachsen bis sie sich etablierten.

Ich mach mal morgen ein Foto der Trompetenflechten im neuen Moorbeet. Da wachsen sogar welche im Sphagnum.

Rentierflechten waren nur im alten Moorbeet aber die mögen es gern trockener und sonnig. Da werde ich mal ein Stückchen an ein paar trockeneren Stellen zerbröseln. Vielleicht auch an einer Leimstelle. Trocken zerbröseln  an passenden Stellen. Mit ein wenig Glück fasst der Pilz und die wachsen weiter.

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Interessante Idee, könnte schon funktionieren, von den Arten, denen der Untergrund passt (Kalk, Beton, Ziegel, Holz?) und auch sonst die Bedingungen, werden wohl viele wachsen, also viel Erfolg und Geduld!

LG, Peter.

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partisanengärtner

Danke für die Wünsche, In meinem Fall neutrale Keramik und Zellulosevlies und auch Holz. Beton habe ich da nicht zu bieten. Ist bei einem Moorbeetbiotop auch nicht so günstig.

Ein Kübel ist allerdings einem Kalkflachmoor nachgebildet.

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  • 2 Wochen später...

Hallo Axel!
 

Hab heute durch Anregung aus Deinem Bericht beim Waldspaziergang Flechten gesammelt (Cladonia subulata). Zuhause im Moorbeet habe ich die Fruchtstände mit den Sporenbehältern dann wie kleine Bürsten auf die feuchten Wurzelstöcke „gepinselt“. Dort befindet sich jetzt ein bläulichgrauer Flaum, aus dem sich hoffentlich in Zukunft Flechten entwickeln.

Auf den „Leim“ hab ich auf Grund der feuchten Witterung verzichtet. Ich bin zuversichtlich, zumal sich dort in der Nähe der „ Impfstellen“ schon Ansätze von Flechten befanden. Sie besiedeln anscheinend bevorzugt verwittertes Holz. Je morscher, desto besser. Bin gespannt, was in ein paar Jahren draus wird.

 

Gruß, MM

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Ehrlich gesagt, ich bin da etwas skeptisch ob das klappt. Flechten gelten nicht umsonst als Indikatoren für Umweltbedingungen. Wenn da nich alles perfekt passt verschwinden sie. Besonders der Untergrund dürfte da sehr entscheidend sein, neben Luftfeuchtigkeit und Lichtzufuhr. Versuche welche auf ihrem originalen Bewuchsstoff zu "importieren" gingen bei mir bisher immer schief. Aber ich bin gespannt oben es bei dir läuft und mal abwarten wie es weiter geht.

 

Gruß Piesl

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Ich weiß, aber eben die Tatsache, dass an besagtem Wurzelstock schon welche zu wachsen beginnen, nur 3 Jahre nach Einbringen des Totholz‘ ins Moorbeet, stimmt mich da positiv.

Und außerdem: wenn sie Indikatoren für eine saubere Umwelt sind - umso besser, das spricht dann wohl für gute Luftqualität im naturnahen Zuhause ☺️
 

bg MM

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partisanengärtner

Da schon welche da sind wird das gut gehen. Die Bedingungen scheinen ja zu passen. #

Nicht alle Flechten wachsen überall. Ich habe außerhalb der Stadt einen Ast mit gelben Flechten  eingebracht. Die brauchen aber reichlich Stickstoff in der Luft. Wo intensiv gedüngt wird wachsen sie besonders  gut.

Am neuen Standort sind sie ein Jahr lang rückwärts gewachsen. Aber die Art hat sich gehalten und ist an neuen Stellen dann in dem Moorbeet aufgetaucht.

Die Impfstellen vom 7.Januar sahen heute nachdem der Schnee weggeschmolzen ist so aus.

 

Flechtenimpfung.jpg.fffeed35bd10d275faf60df91cac5736.jpg

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Sieht gut aus!
Vieles von dem, was da wächst sieht man wahrscheinlich noch gar nicht, weil es zu klein fürs Auge ist. Was ist der gezeigte Untergrund? Stein? oder eines von Deinen Ton-Dingern?

 

Lg Alex

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Im  Detailauschnitt des oberen Bildes sieht man stellenweise das der Stärkeleim zu einem dünnen Film ausgetrocknet ist.

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Den Leim werd ich sicher noch ausprobieren, ich möchte ja noch andere Flechten versuchen anzusiedeln. Ich wusste bislang auch nicht, dass Cladonia subulata und Cladonia fimbriata zwei eigenständige Arten sind. Ich dachte, die Trompeten entwickeln sich nur bei den älteren Exemplaren.

Mal sehen, was sich noch finden lässt.

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Da die auch auf Plastik und Granit wachsen ist das völlig überflüssig einen Feuchtigkeitsmesser zu benutzen. Das brauchen Schreiner und Zimmerleute.

Ist das falsche Forum hier für solche Werbung.

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partisanengärtner

Die Trompetenflechten sind ja häufig auf schwach feuchtem Holz. Bei mir haben sich die aber auch im Randbereich meines Moorbeetes selbst in Gesellschaft mit Sphagnum angesiedelt. Eingebracht hatte ich sie in meinem ersten Patchworkmoorbeet auf einem Wurzelholzstück. Sie tauchten aber bald überall auf.

Im neuen Moorbeet waren sie wohl in Moospolstern die ich aus meinem alten Moorbeet eingebracht hatte.

 

Ich habe meinen Leimanstrich auch auf den Teichfolienstreifen angebracht der als Kapillarsperre dort verbaut ist.

 

Flechtenrasen.jpg.737e292db9cf08a6f5842aac2ae10000.jpg

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Wenn man genau hinschaut, haben sie sich vor allem auf dem grünen Laubmoos, könnte hypnum cupressiforme sein, angesiedelt. Ich glaube, dass das Ansiedeln über Sporen bei geeigneten Bedingungen gar nicht so schwer ist, dauert halt seine Zeit. Beim Gärtnern sollte man eben auch Geduld mitbringen. Gegen Sphagnum werden sie langfristig vermutlich trotzdem wenig Chance haben.

Übrigens sehr schöne Farbkombination! Da würde man schon eine Zeitlang vor der Palette sitzen, um die Nuancen alle zu mischen. 

Solche Detailaufnahmen faszinieren mich immer besonders. Ich werde mir wohl ein Makro anschaffen...

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partisanengärtner

Die Flechten können sich übrigens nicht direkt durch echte Sporen vermehren. Das kann nur der dazugehörige Pilz.  (Sporen gehören auch zu den Diasporen wie Samen und Brutkörper etc.) Diasporen kommt von Diaspora griechisch Zertstreung. Gemeint sind Vermehrungsteile  von Pflanzen und Pilzen.

 

Solche echten Sporenabkömmlinge des Pilzes sind darauf angewiesen einen passenden Partner zu finden. Das können durchaus verschiedene für den gleichen Pilz sein und also zu unterschiedlichen Flechten führen.

 

Die ungeschlechtliche Vermehrung der Flechten geschehen durch Isidien, das sind kleine Teile oder Ästchen die an Sollbruchstellen abbrechen (Diasporen ) und von Regen und Wind oder anderen Vektoren (mich z.B.)zu neuen Standorten gelangen.

 

Einige haben auch staubförmige  sogenannte Soredien die aus dem Thallus hervorbrechen. (Diasporen)

Diese Diasporen sind eigentlich keine echten Sporen sondern kleine Gebilde die aus Pilz und Alge oder auch Cyanobakterie oder anderen der photosynthese mächtigen Partnern bestehen.  Quasi Miniableger.

 

Da sollte das Besiedeln wenigsten mit einigen Arten  klappen. Jetzt kommt es nur noch drauf an, das mein gekochter Stärkeleim nicht zu schädlich wirkt, oder gar Futter für den Pilz bietet.

 

Das große Teile soweit ich das beobachtet habe mit der Pilzrhizoidenunterseite scheinbar häufig (oder gar fast immer) auf dem Substrat zu liegen kommt kann ich mir vorstellen das diese Haftorgane sich festsetzen. Bis jetzt sind die noch an Ort und Stelle. Außerdem ist auch die Außenhülle aus dem gleichen Pilz der die Photobionten (Algen etc.) einschließt. Sollte also auch möglich sein das der Pilz auch auf der "falschen" Seite Rhizoiden ausbildet, wenn er lange genug an einem günstigen Ort bleibt.

 

Es sollte sich eigentlich unter diesen feuchten Bedingungen schnell zeigen ob die größeren Flechtenableger nicht durch den auf ihr haftenden Leim am Wachstum gehindert werden.

Dazu sind wohl Vergleichsfotos keine schlechter Ansatz. Werde kommende Woche wieder mal die gleichen Stellen fotografieren und hier vergleichen.

 

 

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  • 1 Jahr später...

Die Ansiedelungsversuche sind geglückt! Folgendes habe ich heute bei feuchter Witterung bei mir im Moorbeet an einem Baumstumpf entdecken können:

 

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Dieses Foto dokumentiert für mich am besten die Ausbreitung auf dem beimpften Holz. Ich nehme an, dass sie relativ lange in Trockenheit ausharren können, bei entsprechender Feuchtigkeit und passenden Bedingungen scheinen sie dann einfach weiter zu wachsen.

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Gruß, Alex

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