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Bepflanzungsprojekt "Bonsai-Aquarium"


Nixeli

Empfohlene Beiträge

Hallo ihr Lieben

 

Ich bin noch ganz neu in der Gruppe dabei und komme gleich einmal mit meinem Geburtstagsprojekt reingeschneit ?

 

Vorweg: Ich hatte seit Jahren keine Carnivoren mehr, bin daher auch sehr froh, wenn ihr mir gute Anfänger-Anleitungen verlinken könnt (ich stelle mich bei der Suchfunktion anscheinend unfähig an, denn es hat mir bisher nichts Passendes ausgespuckt).

 

Bitte entschuldigt, wenn ich unten etwas in die Tiefe gehe bei meiner Projektbeschreibung, aber ich hoffe, dass so spezifischere Antworten/Einschätzungen möglich sind ?

 

Okay, geplant ist ein Becken mit 80x40cm Grundfläche und einer Rückwand mit 47cm Höhe, welche nach vorne hin auf gut 30 cm abfällt. Das Becken wird als "Bonsai-Aquarium" verkauft, ist aber offen und die Pflanzen könnten grundsätzlich nach oben unlimitiert (na ja, ausser die Decke in 2.20m Höhe ;-)) wachsen.

 

Geplant ist von mir, das Becken mit einem grossen Geflecht an Mangrovenwurzeln, welche aus dem Wasser ragen, zu bestücken (passende Wurzeln werden hoffentlich nächstes  Wochenende von mir zusammengestellt), und diese Wurzelstücke entweder mithilfe eines sogenannten "Beregnungsstückes" an einem Aussenfilter oder durch eine Pumpe mit daran angeschlossenen Luftschläuchen zu wässern; das Wasser wird dann an den Wurzeln entlanglaufen und in den unteren (von Betta Mahachaiensis bewohnten) Wasserteil tröpfeln. Das Becken wird mittels Osmosewasser betrieben und sollte durch die für die Betta benötigten Huminstoffe eher säuerlich sein. Im Wasserteil sind anspruchslose Pflanzen wie Anubias geplant, damit keine Düngung erforderlich ist (ich habe gelesen, dass dies für die Carnivoren schlecht sein soll).

 

Soweit ich von dem Bonsai-Konzept (ein etwas irreführender Name, aber diese Art von Aquarieneinrichtung kommt ursprünglich aus Japan und hat eben eigentlich wenig/nichts mit dem klassischen, in der Regel geschlossenen Paludarium zu tun) lesen konnte, werden die einzelnen Pflanzen jeweils mit ihrem Substrat in Filterwatte eingewickelt und dann in die Spalten/Löcher in dem Mangrovengeflecht eingebracht. Dazwischen kommt als Feuchtigskeitsspeicher Moos (ich hätte da an Sphagnum gedacht, da habe ich bisher schon mehrmals gelesen, dass sich dies für grössere Carnivoren gut eignen soll). Über das Ganze kommt eine grosse, an einem sogenannten Galgenständer (da wir in Miete wohnen und die Wände aus Beton sind) hängende Pflanzenleuchte mit Vollspektrum. Das Becken steht schräg in einer Ecke; die linke Seite befindet sich dabei am Fenster an der Südseite mit fast ganztägigem Sonnenlichteinfall (kann mittels Storen reguliert werden bspw. im Hochsommer).

 

Was ich mir erträume, ist, aus diesem Bonsai-Konzept ein Carnivoren-Becken zu erschaffen und statt Farnen & Co. für den Landteil eben fleischfressende Pflanzen (von denen mein Mann und ich schon seit der Kindheit fasziniert sind) zu nehmen. Ich weiss aber nicht, ob dies im beschriebenen Setup möglich und sinnvoll ist, immerhin will ich nicht nur meinen Tieren, sondern auch meinen Pflanzen ein möglichst gutes Zuhause bieten. Was meint ihr zu dem Ganzen und wie würdet ihr meine Idee bzgl. deren Realisierbarkeit einschätzen? Welche Carnivorenarten könntet/würdet ihr mir empfehlen? Was sollte ich beim Einpflanzen und bei der Haltung beachten? Welches Substrat könnte ich nehmen? Es sollte bspw. wenn mölich keine Erde sein, da diese den Wasserteil halt leider versauen kann. Ideal wäre Moos/Ton/huminstoffreiche Rinde/Quarzsand; also Stoffe, die sich im Wasser nicht oder nur sehr langsam zersetzen und damit den Wasserteil bei einem Hineinfallen nicht oder nur wenig belasten würden.

 

Bitte entschuldigt den Roman - und danke euch schon jetzt für eure tollen Tipps und Empfehlungen - schön, dass ich bei euch dabei sein darf ?

 

 

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Servus Nixeli, 

 

hab dir mal zwei Threads von mir als Beispiele angefügt, wie man sowas in der Art umsetzen kann. Gestalte sehr ähnliche Becken nun schon etwas länger und habe bislang sehr gute Erfahrungen damit gemacht. 
 

Mein Substrat ist Standard-Karnivorensubstrat (Weißtorf, Perlite), das ich mit gut 50% Quarzkies untermische. Das macht das Substrat zum einen beim Gestalten von Landschaften formstabiler und zum anderen verschlammt es durch den vielen Kies nicht und bleibt auch bei extremer Nässe mit Wasserteil luftig. 
Den Grund im Wasserteil bedecke ich meist auch noch mit kalkfreiem Aquariensand, um zu starkes Aufschwimmen zu verhindern. Am Anfang schaut das Wasser noch etwas dreckig aus, aber nach ein, zwei Wasserwechseln und dem Abfischen von Torfbröckchen an der Oberfläche wird es ziemlich flott dauerhaft sauber und klar. 
 

Einpflanzen kannst im Grunde alles, das es sehr nass und dauerhaft warm mag. Ich nehme vor allem südafrikanische und brasilianische Sonnentaue und Utricularia her. Mit robusteren Heliamphora-Hybriden, Fettkräutern oder Cephalotus geht das vermutlich auch, damit habe ich aber keine eigenen Erfahrungen. 

Wichtig ist nach meiner persönlichen Erfahrung nur, dass es so hoch angelegt ist, dass die Luft ordentlich zirkulieren kann. Denn sonst hast du in diesem dauernassen Habitat sehr schnell arge Schimmelprobleme. Das ist auch der Grund, warum ich ausnahmslos sehr flache Becken und keine hohen Aquarien verwende. Weil ich so das Problem der stehenden Luft ohne größeren technischen Aufwand vermeiden kann. 

 

Grüße

Stefan


 

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Salü Stefan, oh super, danke Dir für die tollen Tipps (und sorry, dass ich mich erst jetzt melde, leider habe ich keine Benachrichtigung erhalten, dass eine Antwort gekommen ist)! Morgen geht es bei mir wahrscheinlich erst einmal auf Mangrovenwurzelsuche, aber bis dahin habe ich ja jetzt nochmals klasse Literatur von Dir bekommen *freu*

Ich lese mir Deine beiden verlinkten Threads erst einmal durch, aber wäre es okay, wenn ich Dir im Anschluss allenfalls noch die ein oder andere Frage stellen würde?

 

Liebe Grüsse

Nicole

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Servus Nicole, 

klar, kein Problem. 
Dann wünsche ich mal viel Spaß und Erfolg beim Projekt!

 

Gruß

Stefan

 

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