Eigenarten verschiedener Sarracenien bei der Blüte

[Gordon Shumway]

Hallo Zusammen,

 

ich bin ja jetzt schon seit ein paar Jahren dabei und halte verschiedene Sarras mehr oder weniger draußen.

Vor Kurzem las ich hier mit gewissem Interesse, dass die Blüten der Sarras im vorangegangenen Jahr angelegt werden.
Soll heißen, die Anzahl der Blüten usw. wird durch die Kulturbedingungen im Jahr zuvor bestimmt?

Jedenfalls fielen mir in den letzten Jahren folgende Eigenarten auf:

Flavas und leuccophyllas sowie deren Hybriden sind fast immer die Ersten im Jahr, die Blüten treiben. Das machen sie eigentlich auch jedes Jahr zuverlässig und zahlreich. Wobei S. flava "rubricorprora" in meinem Fall beispielsweise recht geizig mit Blüten ist.

 

Kurz darauf folgt normalerweise recht zuverlässig S. purpurea.

 

S. Oreophilia hat mehrfach bei mir erst im Spätsommer Blüten gebildet, die leider nicht mehr ausreifen konnte. Dieses Jahr gibt's ausnahmsweise jetzt auch schon eine.

 

S. alata hat letztes Jahr bereits sehr früh zwei Blüten gebildet, dieses Jahr gar keine.

 

S. psittacina und deren Hybriden blühen selten bis gar nicht. In einem Jahr hatte ich zum Sommer hin sehr viele Blüten an einer psittacina, im Winter darauf ist sie mir im Kübel eingegangen (war eine sehr große Pflanze, der Winter war nicht außergewöhnlich hart). Gibt's da Zusammenhänge?

S. rubra hatte ich bis letztes Jahr gar nicht in Kultur, bildet aber jetzt einige kleine Blüten aus.

 

S. minor  hat bei über viele Jahre noch nie geblüht. Ausnahme: Mein erstes Fleischi-Jahr als kleiner Bub von 10 Jahren (damals gab es noch korrekt deklarierte, reinrassige Sarras in Baumärkten) bei durchgängiger Fensterbankkultur im Sommer.

Die Blüte verschiedener Hybriden gestaltet sich bei mir mitunter als sehr zickig: Z.B. hat "x Juthatip soper"  bei mir beinahe jahrzehntelang nie eine Blüte gebildet. Dieses Jahr schon. Woran liegt's?

Und ja, klar, es gibt zig unterschiedliche Standortvarianten, die sich alle irgendwie unterscheiden. Aber gibt es Faktoren, die Blütenbildung allgemein begünstigen? Gibt es Arten, die gar nicht Blühen oder keine fertilen Samen ansetzen?

Erfahrungen eurerseits fände ich ausgesprochen interessant!

Viele Grüße,
Ralph

 

 

[Peter]

Hi Ralph,

Ich kann nur dagen, wenn die pflanzen alt oder groß genug sind -je nach Kulturbedingungen bei Sämlingen nach 3 Jahren, kann auch früher sein-blühen alle S. bei mir regelmäßig zu Beginn der Saison im März-April. Gelegentlich gibt es Nachzügler-Blüten zusätzlich im Sommer.

Die meisten werden allerdings im GWH überwintert. Meiner Erfahrung nach blühen sie meist etwa so:  flava und alata ziemlich gleichzeitig, dann folgt oreo. und leuco. meist etwas später pur. venosa, dann minor und rubra. S. psit. zickt oft etwas rum, auch heisst es, sie soll im Sommer fast untergetaucht wachsen-vielleicht hat da wer Erfahrung...Die Hybriden verhalten sich entsprechend der Eltern. Der Blühzeitpunkt ist aber oft auch vom Standort (besonders warm, sonnig, schattig, kühl etc.) ab. Eine flava, deren Topf voll von der Sonne beschienen wurde, blühte 2 Wochen früher als die im abgeschatteten Topf gleich daneben!

Blütenbildung kann man wohl mit etwas Dünger oder viel Beute in den Schläuchen fördern - meine fangen Massen an Insekten im Sommer im Freiland!

Sterile oder nicht blühende Klone sind mir nicht bekannt!

LG, Peter.