Dominik83 Posted April 25, 2021 Posted April 25, 2021 (edited) Hallo! Hat jemand eine Idee, warum die Schläuche der Flava umfallen? Sie sind auf diese Größe gewachsen, dann war Stillstand. Sie sind noch geschlossen. Vor 2 Tagen ist der große dann umgefallen. Muss ich mir Sorgen machen? Kann ich was tun? Bin über jede Hilfe dankbar Edited April 25, 2021 by Dominik83
Zemor Posted April 25, 2021 Posted April 25, 2021 sieht nach hitzschlag aus ,das kann auch bei sarracenien passieren wenn sie die sonne noch nicht gewohnt sind vorallem wenn man sie in der wohnung hält und die schläuche noch ziemlich weich sind....nimm sie mal aus der sonne und guck ob sie sich wieder erholt und dann langsam angehen lassen und ordentlich wasser.
DaCrow Posted April 26, 2021 Posted April 26, 2021 Hallo Dominik83. Kannst du mal ein bisschen näher deine Haltung und Pflege erläutern? Für mich sieht es so aus, als ob die Sarracenia von innen heraus Vertrocknen. So richtig saftig sehen die nicht aus. Gießt du zufälligerweise mit Leitungswasser? Haben die Pflanzen vielleicht einen sichtbaren Schädlingsbefall? Haben die in den letzten Tagen starke Temperaturunterschiede gehabt? Das könnten alles Gründe sein. Gruß Daniel 1
partisanengärtner Posted April 26, 2021 Posted April 26, 2021 Auch Lichtmangel bei relativ großer Wärme führt zu Geilwuchs. Das Gewebe ist weich und die Pflanzen fallen leicht um. Gilt für alle Pflanzen. Würde ich bei Deiner Fensterbankkultur annehmen. 1
Wolfgang Liere Posted April 26, 2021 Posted April 26, 2021 Am 25.4.2021 um 20:34 schrieb Dominik83: Hallo! Hat jemand eine Idee, warum die Schläuche der Flava umfallen? Sie sind auf diese Größe gewachsen, dann war Stillstand. Sie sind noch geschlossen. Vor 2 Tagen ist der große dann umgefallen. Muss ich mir Sorgen machen? Kann ich was tun? Moin Dominik, die Antwort ist relativ einfach, Sarracenia ist keine Indoor, sondern eine Outdoorpflanze, die je nach Art auch ordentlich Frost verträgt, sofern sie halbwegs gut gepflanzt ist (also nicht in einem kleinem Topf, sondern mindestens in einem Kübel/Balkonkasten, am besten sogar im Moorbeet). Der fehlt Sonne und vor allem viel frische Luft samt Wind. Deine Sarracenia hat quasi keine "Muskeln/Muckis", da sie nie dazu gezwungen wurde, welche zu bilden aufgrund der Haltung hinter statt vor der Glasscheibe. Da kippt der Schlauch halt irgendwann mal aufgrund der Größe und des Eigengewichts um, wenn unten nix an Kraft vorhanden ist, den aufrecht zu halten. Was du jetzt tun kannst, stell sie raus. Frost ist durch und selbst wenn noch mal ein ganz leichter kommt, ist das egal. Die folgenden Schläuche werden dann nicht mehr das Problem haben, die stehen wie eine 1 (Sturm oder heftigen Hagelschlag mal ausgenommen, das bringt deine Pflanze aber auch nicht um. Flavas sind übrigens im Allgemeinen recht winterhart. Grüße Wolfgang
Chriss-82 Posted April 26, 2021 Posted April 26, 2021 (edited) Hallo Dominik, kann den beiden Vorschreibern nur zustimmen , wahrscheinlich sind Deine (vor allem Nacht) - Temperatur zu hoch. Meine praktische Erfahrung zeigt ein ähnliches Wachstum. Meine Sarras stehen im GH in einer Gärtnerei, die wegen der kalten Temperaturen im April die Heizung , nicht wie letztes Jahr um diese Jahreszeit bereits ausgeschaltet hat. Die Nachttemperaturen sind zur Zeit bei 15-18 Grad , was leider nicht zum optimalen Wachstum führt. Die Schläuche werden lang , weich und brauchen Stützhilfe damit sie nicht umknicken. Außerdem bleiben die Farben blass, die Nervur ist nur schwach ausgeprägt. Kühle Nächte wirken positiv auf die Kräfte und die Ausfärbungen der Schläuche. Die Pflanzen bei mir sind auch sehr krankheitsanfällig, es ergeben sich nur Nachteile. Du solltest überlegen umzuplanen , in dem du den Pflanzen kühlere Temperaturen anbieten kannst. Das werde ich langfristig auch tun und plane für meine Sarracenia ein Hochbeet Becken im Freiland indem sie einfach dann kühl stehen aber gleichzeitig vor ungünstigen Wettereinflüssen geschützt sind. Du musst aber auf Deiner Fensterbank nicht auf Karnivorenhaltung verzichten , ich denke südafrikanische Droseras oder evtl. Nepenthes Hybriden könnten von den Bedingungen her besser passen. Was Du noch versuchen könntest wären Sarracenia Hybriden , so mancher ist da etwas anspruchsloser was die niedrigen Temperaturen anbelangt. Interessanterweise habe ich es bei Dionaea in Bezug auf Wärme / Nachtabsenkung etwas anders festgestellt. Meine Freiländer treiben alle spät aus , eben erst Jahreszeitbedingt meistens im Mai / Juni , je nach Wetterlage. Erst im Hochsommer bilden sie die schönen großen Fallen aus. Die Vegetationsperiode ist entsprechend viel kürzer als diejenigen die im GH wachsen. Im GH , bei nächtlichen Temperaturen (wie erwähnt 15-18 Grad) treiben sie nach der Winterruhe schnell aus und bilden bereits jetzt schon schöne große Fallen. Die Blätter sind allenfalls etwas breiter , die Färbung der Fallen ist aber ordentlich. Die Pflanzen wirken aber gesund und Vital , die Reaktion der Fallen sind gesund - schnell. Um so heisser es wird desto kräftiger werden die Fallen und die Ausfärbung nimmt zu. Einziger Nachteil , bei konstanter Wärme bleibt das Bilden der Blüte aus. Angesichts des tollen Wachstums bei warmem Bedingungen ohne Nachtabsenkung und der langen Vegetationsperiode kann ich aber gut damit leben. Mein Fazit daraus ist das Dionaea anscheinend mit weniger Nachtabsenkung auskommt als Sarracenia (Flava , Oreophylla)obwohl das natürliche Vorkommen beider Gattungen ja ähnlich ist.leichte Vergeilung bemerkt man an etwas an den etwas breiteren Blättern , die Fallen selbst sind aber im Vergleich zu den Freiländern fast identisch..... Bild (1)Hier mal ein Photo meiner aktuellen S. Oreophylla , der größte Schlauch ist auch schon bereits gestützt.... Bild (2) Dionaea , aktuelles Wachstum Ich wünsche Dir auf jeden Fall noch viel Erfolg bei Deiner Kultur Deiner Pflanzen , LG Christoph Edited April 26, 2021 by Chriss-82 2 2
Dominik83 Posted April 27, 2021 Author Posted April 27, 2021 Hallo an alle! Erstmal vielen Dank für die ganzen Antworten und die vielen Tipps! Das hatte ich gar nicht mitbekommen. Da muss ich wohl noch mal meine Einstellungen anpassen :-) Also, die Sarracenia stehen, wie im Moment noch alle anderen Carnivoren auch, entweder auf dieser Fensterbank meines Büros Richtung Westen. Immer in der Schale mit 2-4 cm Regen- oder Osmosewasser (Wenn die Tonne gerade wieder zugefroren ist). Das Meerwasserbecken steht im Raum nebenan, da habe ich zum Glück ohnehin immer Osmosewasser zum Nachfüllen. Oder sie stehen unter dem Dachfenster, dort ist es auch etwas kühler, da dort die Treppe ist, ohne Heizung. Dort habe ich die Flava jetzt auch mal hin gestellt. Das Substrat ist auch immer feucht. Teilweise liegt Pinienrinde auf den Töpfen, die nicht feucht ist. Vielleicht kommt das auf den Bildern deshalb so rüber, als sei es etwas trocken. Ist es aber wirklich nicht. Ich habe die Pflanzen alle erst dieses Jahr bekommen und sie sind alle für draußen gedacht. Und mir ist auch bewusst, dass sie nach draußen müssen (mal von den D. capensis, den Nepenthes und Pingis, die woanders stehen, abgesehen) Sie kommen entweder in einen schon vorbereiteten Moorkübel oder in eine schwimmende Insel für unseren Teich. Allerdings war und ist es hier nachts tatsächlich noch kalt. Gestern Morgen um 7 Uhr waren es - 2,5°C, aktuell sind es -0,5°C. Die Pflanzen kamen aus einem Gewächshaus und zu der Zeit, nachdem ich sie bekommen habe, hatten wir auch noch mal -20°C in der Nacht. So, dass sogar die zig Jahre alte Kirschloorbeerhecke ordentlich auf die Ohren bekommen hat und auch jetzt noch gar nicht gut aussieht. Da hatte ich wirklich Angst, dass sie den "Schock" nicht verkraften. Deshalb sind sie noch drin. Aber sie kommen alle raus, sobald kein Frost mehr kommt! Auf den schönen Balkon auf der Südseite mit ordentlich Sonne und leider auch ordentlich Wind an manchen Tagen :-) Und ab dem nächsten Jahr sollte das dann eh nicht mehr vorkommen, da sie ja über den Herbst in den Winter gehen und draußen bleiben. Da wir unseren Garten umgestalten, baue ich auch dieses Jahr noch ein Gewächshaus. Da gibt es dann also ausreichend Möglichkeiten. Es hatte mich tatsächlich gewundert, dass es nur bei der Flava so war, dass der Schaluch umgefallen ist, aber die steht auch schon etwas länger auf dem Fensterbrett. Und dank Eurer Erklärungen, weiß ich ja jetzt, woran es liegt. Nach Schädlingsbefall sieht es nicht aus. Herzlichen Dank nochmal für die ganzen Erklärungen und Tipps. Hier gibts viel zu lernen, das ist super! :-) Viele Grüße, Dominik 2
partisanengärtner Posted April 27, 2021 Posted April 27, 2021 Mit dem Frost muss ich Wolfgang widersprechen. So weiches Gewebe wie sie mittlerweile haben hält selbst leichten Frost schlecht aus. Diese Blätter würden also erfrieren. Außerdem bekommen die sicher gleich einen Sonnenbrand. Als erst langsam im windgeschützten Schatten (besonders ab 11-15 Uhr) an Luft und Licht gewöhnen. Ein Sonnensegel wäre ideal. Stützen würde ich die unbedingt, dann können die auch härter werden. Chriss hat mehr Licht als Du an Deinem Westfenster, darum haben die nicht ganz so gelitten. Werden aber wenn Du die Verhältnisse verbessern kannst gesund weiterwachsen. Sie würden selbst Wolfgangs harte Methode vermutlich überleben, nur zwischenzeitlich traurig aussehen.
Wolfgang Liere Posted April 27, 2021 Posted April 27, 2021 Axel, du kennst mich doch. Nur die Harten kommen innen Garten. Ne, schon klar, ggf. kann dir so ein weicher Schlauch mal verrecken, wenn er aus kuscheligen 18° C jetzt an den Gefrierpunkt kommt, stell sie halt tagsüber raus und abends wieder kühl rein. Das dann, bis die ggf. auftretenden Nachtfröste vorbei sind. Generell wird die dir aber wieder aus dem Rhizom neu austreiben, selbst wenn die paar Schläuche schlapp machen, die sind ziemlich robust unter den Karnivoren. Und Axel hat Recht, ich bin da ziemlich robust mit meinen Pflanzen und die überstehen das seit Jahren. Grüße Wolfgang 1
FannichtveganerPflanzen Posted August 3, 2023 Posted August 3, 2023 Hallo Zusammen Ich habe ebenfalls bei einer Sarracenia Flava bzw. Derivat davon (Baumarkt) ein ähnliches Problem. Gerade bei älteren Kannen kommt es vor dass diese Kippen, bei mir gibt es jedoch keinen Knick, es ist viel eher so, dass sie schon von der Rosette, aus der sie herauswachsen sternförmig nach aussen gedrückt werden. Wenn ich aber im Forum die Bilder so ansehe, sind bei fast allen Sarracenien die Schläuche gerade nach oben. Ich hab jetzt mal behelfsmässig die Kannen die in die eine Seite Drücken und die Kannen die in die entegegengesetzte Richtung drücken, mit Hilfe eines alten Blütenstranges verflochten. Damit drücken oder besser ziehen sie sich gegenseitig wieder in die Mitte. Ich halte sie zwar in einem ganz normalen Zimmer in einem Topf ohne gross speziell etwas mit Gewächshaus oder Terrarium. Die Pflanze erscheint mir eigentlich gesund. Ist das normal dass die Kannenansätze beim Rhizom mit der Zeit nach aussen gedrückt werden und dadurch die ganze Kanne kippt? Was habt Ihr da für Informationen oder Erfahrungen gemacht? Vielen Dank für jeden Hinweis.
Psychonaut Posted August 3, 2023 Posted August 3, 2023 Hey Fan! Auch bei deinen Pflanzen gilt derselbe Hinweis: Sarracenia gehören nach draussen, nicht ins Zimmer. Drinnen passen weder Temperatur noch Licht. Da werden auch die Schläuche nicht stabil wachsen.
FannichtveganerPflanzen Posted August 4, 2023 Posted August 4, 2023 (edited) vor 11 Stunden schrieb Psychonaut: Hey Fan! Auch bei deinen Pflanzen gilt derselbe Hinweis: Sarracenia gehören nach draussen, nicht ins Zimmer. Drinnen passen weder Temperatur noch Licht. Da werden auch die Schläuche nicht stabil wachsen. Hi Psychonaut Danke für den Hinweis, ich habe aber nicht das Gefühl dass die Schläuche nicht stabil wachsen. Eigentlich scheinen in meinen Augen die meisten Schläuche stabil zu wachsen. Nach ein paar Monaten beginnen sie dann aber nach Aussen zu drücken. Diese nach aussen drückenden Schläuche lasse ich dann von anderen Schläuchen stützen. Bei einigen Schläuchen hast Du ganz sicher Recht, die sind wohl dann gewachsen als das Wetter zusammen mit dem Indoor zu viel zu wenig Licht geführt hat. Ich habe mal ein Bild der Sarracenia geschossen. Die grössten Schläuche haben eine Länge von 60cm und sind diesen Frühling gewachsen. Die Schläuche, die oben verdorrt sind, sind praktisch alle vom vergangenen Jahr. Unten an den Schlauchansätzen sieht man zum Teil an den "gespannten" Bögen wie sie nach aussen drücken und ich sie durch das verflechten wieder in eine aufrechte Position stütze. Edited August 4, 2023 by FannichtveganerPflanzen Zusätzliches Bild des Rhizomansatzes eingefügt
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