moskal Posted May 2, 2021 Posted May 2, 2021 (edited) Hallo, ich will mich nun auf Nepenthes einlassen. Ich kann Pflanzvitrinen mit hoher Luftfeuchte von sehr hell bis Schatten, winters ständig unter 20C, sommers wärmer bieten. Gefallen würden mir eymae, jamiban und vogellii. Das waren auf jeden Fall die Pflanzen mit dieser Kannenform aus dem Mittelhochland die ich gefunden habe. Welche davon würde sich für mich als Beginner und bei meinen Bedingungen am besten eignen? Oder habt ihr Tips was es noch so ähnliches gibt, das für mich geeignet sein könnte bei dem die Gefahr Kompost zu produzieren gering ist? Gruß, Helmut Edited May 2, 2021 by moskal
LucaB Posted May 2, 2021 Posted May 2, 2021 Hi, Die drei oben genannten Arten sind schon etwas anspruchsvoller und benötigen dementsprechend auch mehr, wie beispielsweise eine Nachtabsenkung. Sie wachsen zwar auch ohne, dafür aber langsamer und entfalten nicht ihr ganzes Potential. Ich würde dir als Einstieg simplere Hybriden empfehlen, da gibt es auch sehr schöne von. Vorallem ist es wichtig, nicht gleich mit schwierigen Arten anzufangen, sondern mit leichten Arten Erfahrungen zu sammeln um so nachher auf immer schwierigere Arten überzugehen. Ich würde dir für den Anfang N. Lowii x Ventricosa, N. Ventrata (recht unspektakulär) und allmöglichen einfachere Hybriden empfehlen. Ich habe noch einiges anfängerfreundliches zum Abgeben, da ich momentan Platzmangel habe, falls du interesse hast, schreib mir einfach eine Privatnachrricht. Lg, Luca 1 2 1
Paul Posted May 2, 2021 Posted May 2, 2021 (edited) Hallo, ich würde dir auch eher von diesen Nepenthes abraten, da sie doch Recht Höhe Ansprüche haben. Als ich mich im Internet informiert habe, wurde immer wieder gesagt, das N.eymae eine super Einsteiger Pflanze ist, das sehe ich anders. Vorallem am Anfang hatte ich mit N.eymae echt Probleme, die sich erst nach einem Halben Jahr umstellen umtopfen und Insektizide spritzen lösten. Mittlerweile wächst sie aber Recht gut und schnell. Ich würde dir für den Einstieg ebenfalls erstmal ein paar leichtere Arten empfehlen, wie z.B. N.zakriana oder auch ein paar Hybriden wie N.hamata x ventricosa die wirklich super geeignet sind für den Anfang. LG Paul Edited May 2, 2021 by Paul 1
moskal Posted May 2, 2021 Author Posted May 2, 2021 (edited) Hallo, habe ich vergessen: Nachtabsenkung gibts, im Winter mehr als im Sommer Das eine Problem mit den Hybriden ist, daß sie mir nicht wirklich gefallen. Das Andere, daß meine bisherige Pflanzensammlung schon recht umfangreich ist und mir das Problem mit dem Platz bestens bekannt ist. Mit anderem anspruchsvollem aus der selben Gegend wie die genannten Nepenthes habe ich durchaus Erfahrung und Erfolg, nur eben nicht mit Nepenthes. Was sind die Mehransprüche? Falls das für mich nicht machbar wäre würde ich eher verzichten. Bisher beschäftige ich mich neben Utricularia, Aldrovanda und Drosera vor Allem damit: Gruß, Helmut Edited May 2, 2021 by moskal
LucaB Posted May 2, 2021 Posted May 2, 2021 Hi, Wenn du es gerne mit reinen Arten probieren willst, würde ich dir zb. N. Truncata anraten. Bei der ist nur leider das Problem, dass sie recht schnell groß wird. Wenn du aber jetzt sagst, du hast eine Nachtabsenkung, wenn auch nur eine kleinere, dann versuch es doch einfach mal mit den oben genannten Pflanzen, ich denke, wenn man sich da etwas einliest und auf deren Ansprüche achtet, sollte das gehen. Nepenthes werden vom Substrat her verschieden kultiviert. Einige verwenden übliches Karnivorensubstrat (Torf, Perlite und Quarzsand), andere verwenden Spaghnum und Perlite. Da gibt es aber noch viele andere Zusammenstellungen. Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass Aufsitzerpflanzen, wie N. Jamban beispielsweise, eher ein Sphagnum und Perlite Gemisch bevorzugen. Ansonsten brauchen sie eben noch viel Licht und eine hohe Luftfeuchtigkeit. Das sollte mit einer Pflanzenvitrine nicht besonders schwierig sein. Wiegesagt, ich würde etwas über die jeweiligen Arten recherchieren und es dann einfach probieren. Falls man merkt, dass es nicht klappt, kann man ja immernoch was änern. Die gehen schon nicht von einem Tag auf den nächsten kapput. Lg, Luca 1 1
Phil N Posted May 2, 2021 Posted May 2, 2021 Mir fällt gerade keine Art ein die sich bei Temperaturen dauerhaft unter 20°C wirklich wohlfühlt, das wird sich also in aller erster Linie erstmal auf die Wachstumsgeschwindigkeit im Winter auswirken. Eventuell lassen sich da noch ein paar Grad rauskitzeln wenn du dir die Abwärme der Beleuchtung oder die Thermik im Raum zunutze machst (je nach Raum hast du ja 3-4°C Unterschied zwischen Fußboden und Decke). Wichtiger als die Temperatur ist auf jeden Fall ausreichend Licht. Grundsätzlich empfehle ich dir erstmal mit einfacheren Sachen anzufangen, die du auch ohne Vitrine oder Zelt bei normaler Luftfeuchtigkeit halten kannst. Dazu zählen N. lowii x ventricosa, N. ventricosa, N. dactylifera (früher fusca 'Sarawak', absolut unterschätzte Art), N. maxima, N. veitchii, N. truncata (mags etwas wärmer) und Hybriden aus diesen. Aus den Arten die du aufgelistet hast schließ ich mal dass dir die Weinglasform wichtig ist. Bei N. vogelii und N.eymae muss dir bewusst sein dass die Bodenkannen komplett anders aussehen und du die Hochkannen erst in ein paar Jahren sehen wirst. Im Hochtrieb wird eine Vitrine dann auch schnell zu klein. Eventuell käme noch N.jacquelineae in Frage, die ist etwas einfacher als jamban. Wie bei den meisten Arten von Sumatra ist eine höhere Luftfeuchtigkeit für beide Arten aber schon fast Vorraussetzung, sprich Vitrine oder besser ein Growzelt. Grüße, Phil
moskal Posted May 2, 2021 Author Posted May 2, 2021 Hallo Phil, ich habe 1,5m * 1,8m verteilt auf 4 Vitrinen zur Verfügung, die wollte ich verwenden. Überall ist die Luftfeuchte sehr hoch und in der für die Nepenthes kann ich ja winters tagsüber auf über 20C heizen, war bisher einfach nicht nötig, sollte aber kein Problem sein. Licht ist für Drosera burmannii sämlinge scheinbar ausreichend, Licht kann aber nachgerüstet werden, ist alles vorhanden: Die Vitrinen sehen so aus (altes Foto, jetzt weniger Pflanzen und mehr Licht))): Gruß, Helmut
moskal Posted May 2, 2021 Author Posted May 2, 2021 Hallo, es wir Nepnthes tenuis, die wurde mir hier im Forum auf meine Frage hin angeboten. Wie Phil schon vermutet hat, geht es mir um die Form der Hochkannen. Das wäre zwar schön wenn die gleich da wären aber die Zeit zu warten habe ich. Kann ja auch sein, daß ich auf dem Wege was an Nepenthes finde, das ich vorher nicht gesehen habe und mich mit den anderen Kannenformen versöhnt. Gruß, Helmut
iGude Posted May 2, 2021 Posted May 2, 2021 Hi Helmut, Ich finde die Bedingungen die du nennst sind durchaus geeignet für alle von dir genannten Pflanzen. Wir reden ja nicht grade von N villosa und co.... Wie warm wirds denn im Sommer? Probiere es aus und halte uns auf dem Laufenden. Meiner Erfahrung nach ist viel Licht und nicht zu nasses Substrat das A und O. Viel Erfolg und Grüße Niklas
moskal Posted May 2, 2021 Author Posted May 2, 2021 Hallo Niklas, Sommer könnte schwierig werden. Zur Not kann ich auf einen Keller zurückgreifen. Entweder in der heißen Phase nur über Nacht oder Aquarium mit einer handbreit Wasser versehen, Heizer mit Zeitschaltuhr rein und ordentlich Licht drüber. Ich hoffe aber daß es ohne geht. Gruß, Helmut
Joachim Danz Posted May 2, 2021 Posted May 2, 2021 Hallo Helmut, kleine Nepenthes toleranter gegenüber unterschiedlichen Bedingungen als ältere und größere Pflanzen., daher kannst Du mit den meisten intermediären oder Hochland-Nepenthes anfangen und probieren, ob Deine Bedingungen passe - und diese dann gegebenenfalls anpassen. Da die kommerziell erhältlichen Pflanzen alle künstlich (Gewebekultur) oder gärtnerisch vermehrt sind kann man gut damit experimentieren. - Wenn etwas schief geht, bekommt man leicht einen ganz ähnlichen oder im Fall der Gewebekultur sogar identischen Ersatz. Bis die oberen Kannen entstehen dauert es allerdings eine Weile von einer kleinen Rosette mit in paar cm Durchmesser bis zur kletternden Pflanze kannst Du auch bei gut passenden Bedingungen je nach Art zwei bis sechs Jahre rechnen. Und wenn sie dann anfangen zu Klettern, werden viele Arten schnell sehr groß - Internodienabstände vom 10cm bis 15cm sind nicht unüblich. Die oberen Kannen wirst DU erst an diesen Hochtrieben sehen. N. tenuis ist eine sehr schöne Art - habe auch mehrere: Wenn sie anfangen zu klettern, wachsen sie bei mir ca. 1m - 2m pro Jahr. Viele Grüße Joachim 1
moskal Posted May 2, 2021 Author Posted May 2, 2021 Hallo Joachim, Zitat Wenn sie anfangen zu klettern, wachsen sie bei mir ca. 1m - 2m pro Jahr. Das passt ja erstklassig zu meinem diesjährigen Projekt: Die jetzigen 4 Paludarien durch eines mit 150/60cm Grund und 2m Höhe zu ersetzen. Gruß, Helmut
moskal Posted May 6, 2021 Author Posted May 6, 2021 She arrived! erstklassig verpackt: mit viel Substrat und schon mehreren wunderschönen Kannen Jetzt hängt sie erst mal bei hoher Luftfeuchte und ordentlich Licht ab: Ick froie mir sehr! Gruß, Helmut 2
moskal Posted June 18, 2021 Author Posted June 18, 2021 Hallo, die nachts ist eine Zudecke zum schlafen hinderlich Temperaturen scheint die Pflanze zu verkraften, hoffentlich bleibt das so. Die ersten komplett bei mir entstandenen Blätter/Kännenchen zeigen sich: Gruß, Helmut 5
Jashi Posted June 19, 2021 Posted June 19, 2021 Ich kultiviere N. jamban zur Zeit im kleinen Fensterbankgewächshaus. Mit Zusatzbeleuchtung aber ohne nennenswerte Absenkung. funktioniert bislang super. Auch N. eymae ist bei mir bei offener Fensterbankkultur einige Jahre problemlos gewachsen... zumindest bis irgendein Schädling dann alles zunichte gemacht hat. Was sicherlich auch auf die nicht ganz optimalen Kulturbedingungen zurückzuführen ist.... oder darauf, dass ich einfach den Schädling zu spät identifiziert habe. Lange Rede kurzer Sinn: Ich an Deiner Stelle würde es mit den Arten probieren, wenn Du das willst. Klar, sie sind anspruchsvoller als einige Kulturhybriden. Aber es soll ja auch Leute geben, bei denen jede N. "Bloody Mary" eingeht, während so manch anspruchsvollere Nepenthes fröhlich vor sich hinwächst. Letztlich ist es halt Dein Risiko und ich kann aus Erfahrung sagen, dass es schon einfacher ist, wenn man stabile, optimale Bedingungen hat. Dann weiß man einfach viel schneller, wo das Problem liegt, wenn es mal eins gibt und hat sofort die richtige Lösung parat. . Auf der Fensterbank / ohne Technik hast Du halt ständig wechselnde Bedingungen (Licht, Temperatur, Luftfeuchte, fehlende oder zu hohe Nachtabsenkung, usw.) und kannst bei Problemen nur raten, welche Stellschraube nun gerade gedreht werden sollte.. aber nichts desto trotz machen Nepenthes und insbesondere die Hochländer, eben auch einfach Spaß. 1
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