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Drosera capensis - härter als Gedacht!


Leo H.

Empfohlene Beiträge

Hallo alle miteinander,

 

heute habe ich im Moorbeet etwas entdeckt, was ich euch nicht vorenthalten möchte!

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Eine D. capensis alba kämpft sich an die Oberfläche. Warum das besonders ist? Nun, der letzte Winter war für Ruhrgebietsverhältnisse zeitweise extrem hart. Wir hatten Frost bis fast -20 Grad C und der viele Schnee fiel auch erst, nachdem die Temperatur die 10° Minus gekrazt hatte. Mein Moorhochbeet war also komplett durchgefroren. Mit einem Instant-read Thermometer, dass ich in den Eisklotz gebohrt habe, kam ich in 15cm Tiefe auf -10 Grad (das war gegen Ende der Kältewelle). Also habe ich die oben gezeigte D. capensis abgeschrieben, denn 10 Tage gefriergetrocknet zu werden hätte nach meiner Ansicht jede Wurzel zerstören sollen. Denkste!

Nun stellt sich mir die Frage, ob man D. capensis nicht auch zu den (voll) winterharten Droseras zählen sollte, denn auch wenn sie sich komplett neu generieren müssen, kamen sie bei mir in den letzten Jahren im Spätsommer zur Blüte. Dieses Jahr schafft sie das vielleicht nicht, aber überlebt hat sie und der Winter war ja auch wirklich ungewöhnlich kalt.

Um genau zu sein habe bisher keine einzige D. capensis im Winter draußen verloren. Des weiteren handelte es sich nicht um eine Form, die von einem Bergpass kommt, sonder um eine ganz normale Wald und Wiesen-Capensis aus dem Baumarkt.

Die Art ist wirklich schön und anspruchlos und wäre eine schöne Ergänzung in jedem Moorbeet, wenn ihr mich fragt.

 

Lg, Leo

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Ich habe auch eine D. capensis, die ich beim Anlegen meines Moorbeetes versehentlich eingebracht habe (war als Unkraut mit im Topf). Diese ist bisher immer wieder ausgetrieben und ich kann mir vorstellen, dass sie auch dieses Jahr wieder austreibt. Ich merke aber wie sie jedes Jahr schwächer gewirkt hat. Ich denke, dass sie einige Jahre bei unserem Klima im Freien überleben kann, irgendwann aber einfach eingeht, weil die Wachstumsperioden zu kurz ausfallen.

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Gordon Shumway

Hat bei mir auch schon geklappt, aber mindestens genau so oft auch nicht - darauf verlassen kann man sich nicht. Woran es jetzt liegt, dass es unter gleichen Bedingungen eine Pflanze packt, die andere nicht, kann ich mir auch nicht so recht erklären.

 

Mich würde mal interessieren, wie capensis kommerziell vermehrt wird. Wenn er über Samen vermehrt werden würde (romantische Vorstellung, wahrscheinlich unwirtschaftlich, daher falsch), könnten die käuflichen Pflanzen genetisch ja ziemlich unterschiedlich ausfallen.

 

Gibt einige Kandidaten, die härter im Nehmen sind, als man denkt. Bei mir im Frühbeetkasten habe ich auch schon D. scorpiodes, U. livida und U. subulata erfolgreich überwintert. Definitiv Weicheier gegenüber Kälte sind D. spatulata und U. minutissima, die haben bereits nach den ersten kalten Nächten die Segel gestrichen...

 

Grüße,

Ralph

Bearbeitet von Gordon Shumway
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Hallo Ralf,

interessantes Thema, hab ich mich auch schon gefragt. Ich vermute aber bei Pflanzen , die wie z.B. D. Capensis , die nach einem Jahr schon Verkaufsgrösse erreichen  , das diese tatsächlich über Samen gezüchtet werden. 
Vielleicht weiß es ja jemand genau ?

Lg Christoph 

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Christian Dietz

Hallo,

 

Solange die Wurzeln nicht durchfrieren, verfaulen oder sonstwas passiert ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie wieder austreiben. Sie als winterhart zu bezeichnen wäre allerdings falsch. Frost überstehen sie nicht, wenn sie einmal komplett einfrieren, war es das.

 

Ich weiß aus ganz sicherer Quelle, dass D. capensis auch in Massenvermehrung in großen Gärtnereien durchaus aus Samen gezogen werden. Vielleicht nicht immer und nicht in jeder Gärtnerei, aber das ist durchaus machbar und dauert vermutlich nichtmal ganz ein Jahr, bis die vom Samen im Verkauf sind.

 

Gruß,

Christian

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partisanengärtner

Hier in der Gegend ist eine seit vielen Jahren wiedergekommen. Blüht auch regelmäßig und zahlreiche Sämlinge gehen auf, die wohl einen milden Winter brauchen um stark genug für ein winterliches Überleben zu werden. Ich kann ja mal nachsehen, denn letztes Jahr waren es besonders viele Sämlinge und er Winter war gar nicht ohne. Wurde bis jetzt jedes Jahr stärker und hatte mehr Rosetten.

Hier bedeutet Klimazone 6b.

 

In einigen Darlingtonia Habitaten in Kalfornien gilt D. capensis als invasiver Neophyt.  Bei so einer Selektion wird es vermutlich in ein paar Jahrzehnten welche geben die man als richtig winterhart bezeichnen kann

Bearbeitet von partisanengärtner
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Ich habe auch in ein paar Sarracenia Töpfen durch Zufall ausgesäte Capensis. Die haben auch einen Winter mit Temperaturen bis -15°C und reichlich Schnee mitgemacht. Sind alle wieder gekommen. 

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Hallo,

 

auch bei mir wächst Drosera capensis bereits seit einigen Jahren durchgängig im Freien.

Die Pflanzen haben sich selbst ausgesät und wachsen nun wild in den Töpfen meiner Sarracenien.

Die waren diesen Winter ebenfalls komplett durchgefroren.

 

Es gibt aber auch - zumindest frostharte - Varianten von Drosera capensis.

Diese ziehen über den Winter ein und bilden ein Hibernakel.

 

Haben wir auf unseren Südafrika-Touren mindestens schon zweimal gesehen.

Das sind Pflanzen, die in mittleren und hohen Berglagen wachsen.

 

Auf dem Matroosberg haben wir Drosera capensis in einer Höhe von 1600 m gefunden, dort gibt es

auf alle Fälle Schnee und auch zeitweise Fröste bis unter -5 Grad.

Vermutlich friert aber dort der Boden nicht durch, da bei den tiefen Temperaturen mit Sicherheit Schnee liegt.

 

Viele Grüße

Claus-Jürgen

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