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sterile D. capensis


Spitzi

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Hallo Forum,

 

in meinem Terrarium habe ich zwei Exemplare einer D. capensis. Damit sie sich nicht unkontrolliert aussät habe ich immer die Blütenstände durch die Terrariumtür nach außen geführt. Als ich sie abernten wollte, war nun zum wiederholten Male kein einziger Samen in den trockenen Blüten. Auch am Boden war nichts zu finden.

 

Habe ich vielleicht eine sterile capensis oder evtl. einen nich erkennbaren, sterilen Hybriden?

 

VG + bleibt gesund, Daniel

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Hallo!

 

Also, bei mir bilden sich da eigentlich auch keine Samen aus... Vielleicht müsste man sie manuell bestäuben. Fliegt ja nichts im Zimmer rum, das die Blüten bestäubt ?

 

Viele Grüße, Dominik

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Hallo Daniel,

bei meinen Drosera Pflänzchen verpasse ich auch regelmäßig den Punkt bevor die Samen die Kapseln verlassen. Du müsstest aber theoretisch trotzdem gemerkt haben ob die Kapsel Samenansatz hatte , weil diese ja stark anschwillt.

Ob es sterile D. Capensis gibt weiß ich leider auch nicht. Die Wahrscheinlichkeit das Du den Zeitpunkt verpasst hast ist sicherlich größer als das diese steril war. 
Ich hab schon Dutzende gekauft und gezogen , Sterilität konnte ich noch nicht feststellen. 
Ob der staubfeine Samen auf dem Boden lange sichtbar bleibt halte ich für unwahrscheinlich. Im Allgemeinen kann ich sagen das die Gattung Drosera mit ihren staubfeinen Samen die Verteilung auf eine „recht“ große Fläche verteilt. Ich staune immer wieder in meiner Sammlung an welcher Stelle des Tisches auf dem meine Pflanzen stehen der Samen transportiert wird. Da keimt dann schon mal eine Drosera Filiformis oder Spathulata , Tokainensis  und auch Capensis in Töpfen die mehrere  Meter weit weg stehen. Das ist eben Strategie für die Arterhaltung. 

vor 1 Stunde schrieb Dominik83:

Vielleicht müsste man sie manuell bestäuben. Fliegt ja nichts im Zimmer rum, das die Blüten bestäubt ?

Hallo Domenik , 

ein Insekt zur Bestäubung ist bei D. Capensis nicht notwendig. Die Art ist Kleistogam , das bedeutet diese ist in der Lage auch bei geschlossener Blüte Selbstbestäubung zu betreiben. 
Lg Christoph 
 

 

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Hallo Christoph,

 

selbst angeschwollen ist da nix. Ist ja nicht meine erste capensis und bei den früheren Exemplaren hatte ich immer große Mengen Samen.

 

VG, Daniel

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vor 6 Stunden schrieb Chriss-82:

Hallo Domenik , 

ein Insekt zur Bestäubung ist bei D. Capensis nicht notwendig. Die Art ist Kleistogam , das bedeutet diese ist in der Lage auch bei geschlossener Blüte Selbstbestäubung zu betreiben. 

Vielen Dank für die Erklärung. Dass es das gibt wusste ich, nur wusste ich nicht, dass die Capensis das auch so machen. ?

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Christian Dietz

Hallo,

 

wenn es wirklich eine D. capensis ist würde es mich sehr wundern, wenn sie wirklich steril ist. Es gibt zwar Formen, die mehr oder weniger Samen machen, aber welche, die gar keinen machen sind mir bisher noch nicht untergekommen. Ich vermute vielmehr, dass es an den Bedingungen im Terrarium liegt. Ich selbst habe bei Kultur im Terrarium auch schon öfter beobachtet, dass Pflanzen, die ansonsten problemlos Samen produzieren, unter den Bedingungen keine Samen machen, z.B. D. venusta und ähnliche. Woran das aber genau liegt weiß ich nicht.

 

Gruß

Christian

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partisanengärtner

Mangel an Luftbewegung? Vielleicht reicht ja auch ein elektrische Zahnbürsteneinsatz ein paar Mal. Gibt ja auch andere Selbstbestäuber die sowas brauchen. Unsere Tomaten zum Beispiel.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Genetischer Austausch ist für für das Überleben wichtig. Daher betreiben viele Pflanzen viel Aufwand Selbstbestäubung zu vermeiden, z.B. komplizierter Blütenaufbau, unterschiedliches Timing von Pollenfreisetzung und Empfangsbereitschaft, Selbstinkompatibilität, Zweihäusigkeit, etc. Ohne Bestäubung setzen sie keinen Samen an, das heißt aber nicht, dass sie steril sind.

Andere bestäuben bestäuben sich aber auch selber, wenn die Bestäuber fehlen. Das passiert, wenn sich die Blüten schließen und die geöffneten Staubbeutel an die Narbe gedrückt werden. Bei einigen Unkrautformen von D.capensis, die in Kultur weit verbreitet sind, funktioniert das ganz prima. Bei denen öffnen sich nicht einmal die Blüten so richtig gut. Ich weiß gar nicht, wie häufig solche Formen in der Natur sind. Es gibt jedenfalls Formen, bei denen Staubbeutel und Narben räumlich besser getrennt sind. Die setzen ohne (manuelle Selbst-)Bestäubung weniger oder keinen Samen an. Zur Verdeutlichung hier ein Bild: Links zwei unterschiedliche Standortformen von D.capensis. Bei der links ist die räumliche Trennung besser als bei der in der Mitte. Rechts eine D.spatulata, bei der sich, schon während die Blüte offen ist, Pollen und Narbe sehr nahe stehen, und die sich entsprechend gut selbst bestäubt. 

DcapspB.jpg.cf2eac7883e9aa0eecb0623e4fc93c34.jpg

Es gibt aber auch Arten wie D.binata, bei der Formen aus Neuseeland jede Menge Samen ansetzen, während welche aus Australien selbstinkompatibel sind. 

Viele Grüße

Eric

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Hallo Eric,

ja stimmt natürlich mit dem Wort Sterilität wurde hier in diesem Zusammenhang sozusagen nicht korrekt umgegangen. 
Das Drosera Capensis von der "Art " her nicht selbststeril ist wie zum Beispiel Drosera Regia war mir klar. 
Ich dachte aber eher im Zusammenhang mit Sterilität durch Massenzüchtung an z.B. eine Hormonbehandlung und die daraus evtl. resultierenden Folgen.... - das also dadurch Sterilität entstehen kann.

Jetzt weiß ich natürlich nicht ob zu Vermehrungs/ - oder Zuchtzwecke so etwas überhaupt bei Drosera Capensis überhaupt eingesetzt wird. Ich vermute mal aufgrund der geringen Anzuchtzeit eher nicht. 
Ja , wie Du schon sagtest ist die Gattung Drosera da sehr variabel , selbst innerhalb der selben Art ergeben sich oft Unterschiede ! 
Aber toll nochmal Deine ausführliche Erläuterung und die interessanten Bilder über die zwittrigen Blüten und die Mechanik der Kleistogamie ! Wieder was gelernt ! 
Danke , Lg Christoph 

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