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Karnivoren Terrarium mit Schiefersteinbrunnen


Andreas_R

Empfohlene Beiträge

Hallo Leute!

 

Ich stelle euch hier nun mein neues (altes) Karnivoren Terrarium vor. Vor Jahren musste ich die Terraienkultur aus Zeit-, Platz- und Geldgründen (kam als Student nicht an Regenwasser und die T5 Röhren gingen mit ihrem Verbrauch über die Zeit arg ins Geld) aufgeben.

 

Ich freue mich daher sehr, dass ich dieses Hobby nun wieder aufleben lassen konnte.

 

 

(1)

In Verwendung ist ein 200L Standart-Terrarium. Es wurde am Boden mit Wasserrohren (PVC) ausgestattet, um dem Wasser ein einfaches Zurückfließen zu ermöglichen (dazu später mehr).

Die Rohre wurden durch etliche kleine Bohrlöcher (besitzen kleineren Durchmesser als Blähton) durchlässig gemacht. Die zwei Enden (eigentlich drei, aber der Dritte wurde einfach nur mit Vlies umschlossen) wurden jeweils mit einem Stück größeren PVC Rohres, welche aufrecht positioniert wurden, verbunden.

Der Grund ist einfach: Das linke Rohr stellt den Platz für die Pumpe und dient gleichzeitig als Eingießstelle. Das rechte Rohr wurde verkürzt und dient als (eigentlich war hier ein kleiner Teich geplant) unteres Segment des Schieferbrunnens, in dem das Gro des Wassers ungesehen abfließen kann.

 

(2)

Anschließend wurden umgedrehte Hartplastikblumentöpfe auf dem Glasboden zwischen den liegenden sowie stehenden Rohren sowie Blähton im Becken verteilt (vorher natürlich gewaschen!). Der Blähton wurde auf eine Höhe von 9 cm geschichtet. Das rechte aufrechte PVC-Rohr ist ca. 0,6 -1,0 cm höher.

 

(3)

Nun wurde das Vlies über den Blähton sowie das rechte aufrechte PVC-Rohr gespannt (das Rohr wurde jedoch separat behandelt und an den Rändern gegen Blähton abgedichtet). Links wurde das Vlies bis fast nach ganz oben an dem linken aufrechten PVC-Rohr entlang gespannt.

Anschließend wurden die Ränder mit Panzertape verklebt.

Der Grund: Es sollte weder Blähton nach oben sowie Torf oder Kies nach unten gelangen können.

Eine Vermischung dieser Art hatte ich (auf Grund zu lacksen Vorgehens beim Spannen des Vlies) in meinem ersten Becken erlebt....eine kaum zu kittende Sauerei. Auch wäre der Durchfluss des Wassers durch eindringenden Torf oder Kies in die Blähtonschicht beeinträchtigt worden.

 

(4)

Als das Vlies stabil und an den Rändern hin abgedichtet war, wurde das Substrat (ein Gemisch aus Torf, Kies und Perlite) über den Großteil der linken Beckenseite hin von links nach rechts sowie oben nach unten hin verteilt. Dabei wurde sofort versucht, ein gewisses Landschaftsbild durch Unebenheiten herzustellen.

Anschließend wurde ein Teil des rechten Beckens mit Kies rund um den "Brunnenbereich" ausgestattet. Der Kies hat eine Mächtigkeit, die ca. 5 cm geringer ist als die des gegenüberliegenden Torfs (gemeint, ist die dem Kies naheliegendste Stelle, da der Torf je weiter es nach links geht, immer mächtiger wird).

Auf dem Kies wurden Schieferplatten gestapelt.

Die endgülte Ausgestaltung des Brunnens erfolgte jedoch erst ganz zum Schluss.

Zwischendrin wurde ein Wasserschlauch aus der Aquaristik im Torf von der linken (Pumpe) zur rechten (Austrittspunkt) Seite verlegt und Einsatzbereit gehalten.

 

(5)

Nachdem alles ausgestaltet war (mit Ausnahme des Brunnens), wurden die Pflanzen in das Becken hinzugefügt. Die meisten davon kamen zwei Tage zuvor aus der Kleingärtnerei von Thomas Siegel in Großbeeren bei Berlin.

Ich selbst steuerte nur meine von damals verbliebenen D. tokaiensis (und ein Monster...das evtl. eine Hybride aus Tokaiensis und Capensis ist ... so zumindest die Vermutung vom lieben partisanengärtner), vier Pinguicula (evtl. 'Tina' ?) sowie ein wenig Sphagnum aus meinem Moorbeet im Garten bei.

 

(6) Ja, der Part bekommt einen eigenen Punkt denn....das war (für mich) der schlimmste Teil überhaupt XD.....

Die Schieferplatten so zu stapeln, dass der Wasserfluss in etwa so passiert wie von mir geplant war die Hölle. Ich musste verschiedene Konstellationen ausprobieren und.....wenn dann mal ENDLICH eine so funktionierte wie ich das wollte....verrutschte etwas und ich durfte von vorne beginnen.

Das lag zu einem großen Teil daran, das

A: ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin und

B: die Schieferplatten schlicht einfach nur natürlich abgetragen waren (bei Ebay gekauft) und nicht nachträglich bearbeitet sprich in Form (bspw. als Untersetzer etc.) gebracht wurden.

Nach einigen Versuchen hat es dann aber doch geklappt. Das Wasser fiel so wie ich es wollte.

 

(7) Als Lichtquelle verwende ich 2 x 80 cm LED Leisten (1x 3500k, 1x 6500k) von LEDaquaristik.de.

 

 

Das Becken ist nach Oben hin offen!! Einen Lüfter werde ich...sofern ich diesen im Keller wiederfinden werde, noch ergänzen.

 

(8)

Warum Rohre im Becken?

Antwort: Bei meinem ersten Becken (ewig her) hatte ich zu Beginn keinen Fluss oder Brunnen eingeplant. Da ich erst später auf die Idee gekommen bin, musste ich natürlich nachrüsten.

Das war eine absolute sauerei.....aber am Ende hat es doch funktionieren wollen. Ich habe auf dem linken Terrarienboden eine Pumpe installiert, welche Wasser nach oben befördern sollte. Dieses Wasser wurde dann über ein "Flussbecken" (Teichfolie) nach unten hin zur rechten Seite abgeleitet.

Das Problem war nur, dass das Wasser auf der linken Seite nun immer geringer wurde, auf der rechten Seite stieg der Wasserspiegel jedoch kontinuierlich an.

Das Wasser konnte nicht schnell genug wieder zurückfließen, da der Blähton alleine nicht ausreichend durchlässig war. Das habe ich durch die Installation eines alten Toilettenrohres beheben können.

Schön ausgesehen hat das nicht..... und auch die Installation selbst war ein Akt in einem Terrarium, dass bereits mit wassergetränkten Torf sowie Blähton versehen war.

 

Diesen Fehler wollte ich im neuen Becken nicht begehen und von vornherrein gute Voraussetzungen schaffen. Ob sie ewig genutzt werden, ist nicht klar. Aber zumindest besteht die Möglichkeit zur Nutzung.

 

 

An dieser Stelle folgen nun die Bilder sowie zwei Youtube-Links zu meinem neuen Becken. Dort könnt ihr euch im übrigen auch (sofern Interesse besteht), die Videos zu meinem alten Becken anschauen.

 

 

Youtube-Links:

 

1. https://youtu.be/zg-52_98rMw

 

2. https://youtu.be/QfAyeSBLRKw

 

 

Bilder:

 

 

 

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Bearbeitet von Andreas_R
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Gordon Shumway

Interessant, bin ja mal gespannt, wie das ganze in der Praxis funktioniert...

 

Was für Pflanzen hast du denn jetzt alle im Terra?

Ich sehe keine Utris. Solltest du dir auf jeden Fall anschaffen, Utris sind bei solchen Konstruktionen absolut unverzichtbar. Je mehr verschiedene, desto besser.

 

Mich persönlich würde ja das Rohr vorne links ein bisschen nerven. Konntest oder wolltest du das nicht auf die Rückseite setzen?

 

Und - nur so als Empfehlung - eine Rückwand macht sich auch immer gut. Könntest du noch leicht nachträglich integrieren, evtl sogar an deinen Wasserkreislauf anschließen, damit sie berieselt und begrünt. Kann man leicht aus Kork und / oder Styrodur bauen.

 

Schönen Gruß,

Ralph

 

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vor 38 Minuten schrieb Gordon Shumway:

Interessant, bin ja mal gespannt, wie das ganze in der Praxis funktioniert...

Das mit dem Brunnen etc.? Siehe Videos. Ich kann nicht klagen :). Der Wasserstand bleibt gleich und das Wasser fast glasklar. Nur eine leichte Torfbräune, die sich aber je nach dem wie hoch der Wasserstand ist mal stärker und schwächer wird. Derzeit sehr schwach, da die Torfschicht nicht sehr stark tangiert wird. Aber das stört nicht wirklich.

 

vor 38 Minuten schrieb Gordon Shumway:

Was für Pflanzen hast du denn jetzt alle im Terra?

Ich sehe keine Utris. Solltest du dir auf jeden Fall anschaffen, Utris sind bei solchen Konstruktionen absolut unverzichtbar. Je mehr verschiedene, desto besser.

 

Also sei mir nicht böse aber von utricularia hab ich eigentlich genug XD.... mein letztes Becken wurde geradezu von denen verseucht. Irgendwann wird es einfach zu viel und Samen können nur noch schwer keimen. Man hat regelrechte Teppiche.

Wozu man Utris braucht geht mir aber nicht ganz auf. Wirklich Einfluss nehmen können sie kaum. Ihre Blüten sehen aber sehr schön aus ja.

Ich habe noch Utrucularia sandersoni (und eine weitere) in meiner Glasschale wuchern. Da bleibt die auch drin ^^!!!!

 

vor 38 Minuten schrieb Gordon Shumway:

Mich persönlich würde ja das Rohr vorne links ein bisschen nerven. Konntest oder wolltest du das nicht auf die Rückseite setzen?

Naja das ist immer eine sehr persönliche Sache das stimmt. Mich selbst stört es nicht. Allerdings wollte ich das auch so korrekt. Denn so kann ich recht gut sehen wie es um das Wasser und den Wasserstand bestellt ist.

Die Blähtonbereiche die bisher noch sichtbar sind werden mit Schwarzfolie demnächst abgedeckt, um das Algenwachstum in diesem Bereich zu verhindern. Denn saubermachen geht dort nicht. Weiter oben stört das nicht wirklich. Aber ich werde was Algen angeht ohnehin mit Säurebakterien experementieren. Ähnlich wie es die Leute mit ihren Teichen machen. Jedoch nutze ich keine Milch.

 

vor 38 Minuten schrieb Gordon Shumway:

Und - nur so als Empfehlung - eine Rückwand macht sich auch immer gut. Könntest du noch leicht nachträglich integrieren, evtl sogar an deinen Wasserkreislauf anschließen, damit sie berieselt und begrünt. Kann man leicht aus Kork und / oder Styrodur bauen.

 

Ja da hast du recht das stimmt ? . Nur bin ich ein miserabler Bastler. Ich hab was werkeln angeht wirklich absolut zwei linke Hände. Auch habe ich keine Ahnung davon was für Materialien man nehmen könnte etc. Soll den Pflanzen ja nicht schaden. Kork wäre wohl das warhscheinlichste. Allerdings wie bekommt man das möglichst natürlich gestaltet? Was für Kork etc.? Also wenn du mir Tipps, links etc. geben kannst gerne immer her damit. ?

 

vor 38 Minuten schrieb Gordon Shumway:

Was für Pflanzen hast du denn jetzt alle im Terra?

Eine Dionaea muscipula 'BCP giant form', Drosera madagascariensis, Drosera capensis 'red', Drosera graomogolensis, Drosera skorpioides (nur eine einzelne und etwas versteckt...hoffe auf Brutschuppen ^^...), Drosera filiformis 'red' (ein kleiner Sämling), Drosera nidiformis, Drosera burmannii, Drosera collinsiae, Drosera tokaiensis, Drosera tokaiensis x capensis (wahrscheinlich), Pinguicula sethos/weser

?

 

Liebe Grüße,

Andreas

Bearbeitet von Andreas_R
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Gordon Shumway

Meine persönliche Meinung:

Utris > Moos

Muss man aber für sich selbst entscheiden...

 

Rückwandbau ist an sich nicht schwierig und man muss kein allzu talentierter Bastler sein. Wenn sie bewässert wird, wächst sie eh zu.

 

Styrodurplatte einpassen, Kork und Holz mit Bauschaum darauf befestigen, mit Voll- und Abtönfarbe anmalen - Fertig!

 

Habe schon ein paar Rückwände für Terras gebaut und muss sagen, der Aufwand lohnt praktisch immer.

Irgendwo hier geistern noch ein paar Anleitungen von mir rum, die Bilder sind inzwischen leider gelöscht.

Aber hier sind noch ein paar Bilder, auf denen die grundlegende Vorgehensweise und die Ergebnisse zu sehen sind:

 

Schönen Gruß,

Ralph

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  • 3 Wochen später...

Mein Becken nun ca. 2 1/2 Wochen später :). Man sieht es leider (noch) nicht so gut, aber so alngsam gewöhnt sich alles ein.

 

 

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