Schwimminsel

[Borsi]

Hallo

Ich habe einen Miniteich (1000l) und zwar in Form eines Hochteich. Ich würde gerne eine Längsseite begrünen und zwar wie eine Schwimminsel. 

Meine Frage lautet wie sieht das mit dem Wasser aus? Der Teich ist vor einem Jahr mit Leitungswasser (sehr hart) befüllt worden wird das Wasser mit der Zeit weicher oder ist es nicht geeignet für eine Schwimminsel mit Karnivoren? 

Lg Borsi

[partisanengärtner]

Ich habe einer Freundin die auf einem Kalkberg wohnt und hartes Wasser hat, für ihren Teich eine Schwimminsel geschenkt. Der Winzteich ist mit einer Seerose bepflanzt und mit den dort vorkommenden Kalksteinen eingefasst. Nachgefüllt wird meist mit Regenwasser. Das Leitungswasser ist sehr hart.

 

Auf dieser mit Vlies bespannten Styrodurplatte sitzt in verschiedenen Moosen (auch Sphagnum) eine schöne Sarracenia purpurea. Die Insel besteht seit dem Februar 2020 und ist sehr schön eingewachsen.

Nachdem ich hier gelegentlich von Sphagnumvorkommen auf Kalkgrund gelesen habe, scheint mir das in völlig nasser Umgebung wie Schwingrasen Sphagnum in seinem engsten Umfeld das saure Milieu erhalten kann. Nur wenn diese wechselnden Feuchtigkeitsgehalten ausgesetzt sind sterben die Sphagnen und vermutlich auch die entsprechenden Pflanzen.

Ich habe noch eine meiner schwimmenden Gärten auf denen ich Dolomit und Kalktuff aufgebracht habe, versehentlich ein Sphagnumfitzelchen  draufbekommen.

Das ist munter weiter gewachsen. Allerdings ist diese Beobachtung noch nicht wirklich geklärt.

Außerdem gibt es ja noch einige nette Fleischfresser wie Pinguicula und manche Drosera anglica und Drosera linearis die  auf Kalksinter gut wachsen.

Muss noch mal nachschauen wo ich ein Bild von der Insel im Miniteich habe. Da war ich erst letzte Woche.

[partisanengärtner]

Von allein  wird das Wasser aber nicht weicher. Eher härter wenn Du es mit Leitungswasser nachfüllst. Wasser verdunstet aber die Härtebildner nicht.

Man kann allerdings das Wasser auch ansäuern.

Für einige Extremisten wie Cypripedium acaule bleibt einem wohl nichts anderes übrig. Diese scheinen bei einem PH oberhalb von 4,5 immer abzufaulen. Regenwasser hat einen Ph um 6-7. Das war mit dem Schwefelgehalt der Luft vor einiger Zeit anders. Sauerer Regen nannte man das.

[Borsi]

Hallo

Ich haben den Teich vor einem Jahr befüllt und seitdem nicht mehr nachgefüllt. 

Ich werde mir einfach so Wassertests vom Zooshop besorgen und mir die Werte ansehen

Lg. 

[partisanengärtner]

Bild gefunden

Bei meinem nächsten Besuch werde ich dort nachmessen,

Bearbeitet 1. November 2021 von partisanengärtner

[partisanengärtner]

Gerade ist mir  eine mögliche Erklärung für das Überleben von Sphagnum in einem eher basischen Lebensraum eingefallen.

Lebendes Sphagnum funktioniert ja wie ein Ionentauscher und gibt über seine Zellmembran Wasserstoffionen ab, die für die Ansäuerung des Substrates ursächlich sind.

 

Solange ausreichend Wasser für diesen Vorgang vorhanden ist könnte das Moos vermutlich überleben, selbst wenn die Umgebung eigentlich zu basisch ist.

Das wäre eine mögliche Erklärung für das ungebremste Wachstum auf meinen schwimmenden Inseln, selbst wenn sie eher in basischem Wasser schwimmen. Auch das entstehen von Sphagnummooren auf dauernassen Standorten  mit basischem Untergrund wäre so zu erklären.

Vielleicht kann das mal jemand mit tieferen Kenntnissen mal genauer aufdröseln, vor allem wo die Grenzen für diese Fähigkeit liegen. Es wird wohl auch für unterschiedliche Arten unterschiedliche Grenzen geben.  Die Salzkonzentration wird auch eine Rolle spielen.