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Darlingtonia - Verkrümmte und an der Spitze vertröcknete Schläuche


Dryas

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Liebe Forumsmitglieder,


In diesem Frühjahr habe ich von einem Freund eine relativ grosse Darlingtonia bekommen.

Im Laufe des Sommers stellte ich fest, dass mehrere junge Triebe an der Spitze, die sich noch nicht entwickelt hatte, vertrocknet waren und dass auch der Haupttrieb verkrümmte Schläuche bildete. Zusätzlich bildeten sich die Köpfe der einigen wenigen Schläuche bei denen die Spitze nicht auströchnete keinen echten "Kopf" und die jungen Zungen waren ausgetrocknet.

Ich behandelte die Pflanze zunächst mit einem systemischen Breitbandinsektizid, das nichts bewirkte. Nach etwa einem Monat setzte ich ein systemisches Fungizid ein. Auch hier gab es praktisch keine Wirkung. Die Pflanze ging dann in Winterruhe.

Die Pflanze stand im Halbschatten in einem Teich in etwa 2 cm Wassertiefe (beschatteter Tontopf, etwa 17 cm im Durchmesser und Höhe). Meine anderen Darlingtonien befinden sich in einer ähnlichen Einrichtung, sind aber gut gewachsen und haben keine Stresssymptome gezeigt (ich würde nicht auf Hitzestress tippen, es war ein relativ frischer, regnerischer Sommer bei uns).

 

Ich dachte, alles würde sich erledigen und habe mich keine Weiteren Fragen gemacht. Jetzt aber dass die Pflanze in Winterruhe ist, frage ich mich, wie für den kommenden Frühling handeln soll.
Hat jemand ähnliche Symptome mit seiner eigenen Pflanze erlebt und kann mir vielleicht helfen?

Könnte umtopfen eher hilfreich sein oder nicht?


Herzliche Grüsse an alle!

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Hi,

 

Eine meine Darlingtonia hatte ähnliches als sie von Schildläusen befallen war. Ich empfehle Dir, die Pflanze mit einer Lupe zu untersuchen und unabhängig von Ergebnis sie zu isolieren. Mit dem Umtopfen würde ich bis zum Frühjahr abwarten. 

Meine Darlingtonien haben sich relativ tolerant gegen gelegentliche Trockenheit gezeigt. Und die Symptome sind welke Schläuche gewesen.

 

Gruß

 

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partisanengärtner

Einen Befall von Schildläusen würde ich ausschließen, da ja ein systemisches Insektizid gar keine Wirkung gezeigt hat. Außerdem lassen die sich relativ einfach diagnostizieren. Weichhautmilben oder andere schwer zu diagnostizierende und zu bekämpfende Schädlinge würden mir mehr Gedanken machen.

 

Welkeerscheinungen sind das ja nicht.

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Danke an beide für die Infos!

 

Ich habe mich mal schnell über Weichhautmilben informiert und anscheinend "Im Garten oder auch in kalten Gewächshäusern überstehen Weichhautmilben den Winter dagegen überhaupt nicht.".

Quelle: https://www.mein-schoener-garten.de/weichhautmilben

 

D.h. ich habe ein bisschen Hoffnung, alles wird sich von sich aus erledigen, da die Pflanze jetzt draussen bei Minustemperaturen steht.

 

Würdet ihr die Pflanze im frühen Frühling vorbeugend ein paar Mal mit dem systemischen Insektizid besprühen (es wurde von der Pflanze seht gut toleriert)?

Wie würdet ihr handeln?

Bearbeitet von Marco
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partisanengärtner

Das ist schon mal eine gute Nachricht. Ich hoffe das gilt auch für Eier von dem Zeug.

Leider ist mein Vorschlag dieses Schädlings nur ein Beispiel aber keine Diagnose. Ich weiß also nicht was diese Erscheinungen erzeugt.

 

Hier gibts genaueres über die Milben und auch wie sie bekämpft (Wirkstoffe)oder im Fall von Raubmilben vorgebeugt werden können.

http://www.hortipendium.de/Weichhautmilben

Bearbeitet von partisanengärtner
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Lieber @partisanengärtner vielen Dank für die wertvollen Informationen!

Klar, so lange der Parasit nicht besichtigt wird, wird eine Identifikation schwierig. Aber zumindest habe ich jetzt eine Vorstellung bzw. einen potentiellen Kandidat, dass ich versuchen kann zu bekämpfen.

Ich werde im Frühling nochmals bescheid geben, ob das Problem gelöst ist oder nicht.

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partisanengärtner

Danke Dir

Jetzt weiss ich das eine der möglichen Gefahren neue Pflanzen im laufenden Jahr sind. Auch die die ich drinnen überwintere wären ein möglicher Übertragungsweg.

Das war mir noch nicht bewusst.

 

Falls also bei mir Symptome auftauchen werde ich gleich mal Triebspitzen unter das Binokular legen.

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Hallo Zusammen!

 

Ich bin mir ziemlich sicher, letztes Jahr an einigen Sarras in einem Exil-Freilandkübel mit Weichhautmilben zu tun gehabt haben.

 

Symptome waren extrem krüppelig wachsende und fleckige Triebe und Schläuche - sah anders aus als bei deinem Schaden. Leider habe ich keine Fotos davon gemacht.

 

Behandlungen mit üblichen Insektiziden wie Careo oder Lizetan erbrachten kaum bis keinen Erfolg.

 

 

Erst nach einem radikaler Rückschnitt in Verbindung mit wiederholter Behandlung durch Kiron Milben-Ex wuchsen die Schläuche wieder normal nach.

 

Die Biester sind sehr schwer zu entdecken: Fürs  bloße Auge fast nicht mehr sichtbar, dabei aber  flink und agil. Noch dazu schien die Individuen Dichte eher gering bei zerstreuten Lebensweise. Mit dem Bino sind die kaum zu erwischen, bei mir war der vermeintliche Verursacher tatsächlich nur ein Zufallsfund mit der 10er Handlupe.

 

Glücklicherweise schienen die Milben nicht besonders "ansteckend" zu sein und beschränkten sich auf die Population von Pflanzen aus besagtem Kübel.

 

Ich wäre ausgesprochen überrascht, wenn der Winter allein das Problem lösen würde...

 

 

Schönen Gruß,

Ralph

Bearbeitet von Gordon Shumway
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@Gordon Shumway guter Punkt! Ich habe den von mir verwendeten Insektizid kontrolliert, es wirkt gegen eine Vielzahl von Insekten, aber nicht gegen Milben (sind ja auch keine Insekten)!

Quelle: https://www.maag-garden.ch/de/produkte/kendo-spray-1012.php?showproductbacklink=true&gclid=EAIaIQobChMIp9-Vve7J9QIVNo1oCR3x4QW3EAAYASAAEgKY-vD_BwE

 

Ich werde mir also etwas wie Kiron Milben-Ex besorgen und es auf diese Weise versuchen.

 

 

Bearbeitet von Marco
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partisanengärtner

Man muß auf die Wirkstoffe schauen. Es bleiben öfter einmal die Namen gleich aber der Wirkstoff wird ausgetauscht. Passende Wirkstoffe sind im Hortipendium Link genannt.

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Hallo,
 

Verkrüppelungen an Sarracenien sind selten durch Milben verursacht.

Viel häufiger durch Thripse.

Hatte ich auch schon. Die Biester sind auch nahezu nicht zu erkennen.

Bei der Darlingtonia würde ich eher darauf tippen.

 

Viele Grüße 

Stefan

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Hallo,

nur mal so am Rande: Man kann durch unsachgemäßer Anwendung (z.B. wenn man nicht weiß, was die Pflanze überhaupt hat) von Pflanzenschutzmitteln das Problem auch verschlimmern oder gar andere Probleme bekommen. Pflanzenschutzmittel wirken auch immer auf die Biozönose, die die Pflanze umgibt.

 

Hast du dir mal die Wurzeln angeschaut? Vielleicht ist es auch nur eine physiologische Störung durch die Umstellung, die sich mit dem neuen Wachstumsschub erledigt.

 

Grüße

Ronny

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Sonja Schweitzer

Ich würde auch erst mal abwarten, bis das Wachstum der neuen Saison beginnt. Vielleicht treten die Schäden ja auch garnicht mehr auf. Wenn doch kann man immer noch behandeln.

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@partisanengärtner genau, falls ich ein Akarizid anwenden würde, würde ich eines auswählen mit dem Wirkstoff Fenpyroximate. Das ist der Wirkstoff der im Kiron Milben-Ex enthalten ist und es wird auch im Hortipendium aufgelistet.

 

@stefan barth danke für den Tipp! Das war meine erste Befall-Hypothese. Das Insektizid, dass ich diesen Sommer benutzt habe sollte aber gut gegen Thripsen wirken, und da das Problem nicht gelöst wurde, hatte ich das ausgeschlossen. Aber ja, die Viecher sind schwierig zu erkennen und falls es Thripsen sind, kann es sein, ich nicht alle erwischt habe oder dass die Pflanze wieder kolonisiert wurde.

 

@Ronny K. sehr guter Punkt. Vielleicht sollte ich die Geschichte dieses Problem ein bisschen besser erläutern. Nachdem ich die Pflanze erworben hatte, dachte ich, dass das Problem das Resultat von der Umstellung war. So etwas hatte ich noch nie, aber es wäre ja möglich. Nach einige Monate, nehme ich an, sollte sich eine Pflanze akklimatisiert sein, aber sie hatte immer noch solche Probleme. Somit habe ich mienem Freund gefragt, beim dem ich die Pflanze erworben hatte, was es sein könnte.

Er ist mit Darlingtonia sehr erfahren (>20 Jahre) und dachte, dass es eine gute Diagnose ist, vor allem auch da die Pflanze auch von ihm stammt. Somit habe ich die Pflanze mit dem systemischen Fungizid behandelt. Die Pflanze bildete immer noch verkrümmte Schäuche. Danach habe ich die Pflanze nochmals gut unter der Lupe genommen und mich im Internet schlau gemacht. Ich dachte es waren Thripsen und somit habe ich es die Pflanze mit einem Insektizid besprüht, dass gegen Thripse wirken soll. Aber auch hier wurden keine Verbesserungen sichtbar.

Im Vergleich zu einer Darlingtonia die wenige Meter von dieser in ähnlichen Bedingungen kultiviert wird, wächst die Pflanze sehr langsam und bildet wenige neue Schäuche.

 

Ich muss zugeben, dass ich die Wurzeln nicht angeschaut habe. Sobald der Fühling anfängt werde ich die Pflanze umtopfen (wenn niemand dagegen warnt), das alte Substrat ganz abwachen und alles frisch machen. Vielleicht hilft das. Ich habe ein bisschen respekt von einem Umstellungshock, aber es sieht so aus als ob die Pflanze seit mehrere Jahre um Topf sei und der jetzige Topf sieht ein bisschen eng aus (5 Pflanten in einem ø17cm Topf). Mit dem Umtopfen kann ich zusätzlich die Wurzeln gut inspizieren und falls Eier/Larven des Schädlings in der Erde sein sollten, würde ich diese eliminieren.

 

@Sonja Schweitzer das war mein Plan. Auch weil Insektizide wirksamer sind, wenn der Schädling metabolisch aktiv ist, und das ist im moment wahrscheinlich nicht der Fall. Aber ich wollte schon mal Informationen sammeln, um dann bereit zu sein, falls das Problem nicht verschwinden wird.

 

Danke an alle!

 

 

Bearbeitet von Marco
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Hallo Marco ,

zur Diagnostik kann ich nichts beitragen allerdings besaß ich mal eine Darlingtonia "Othello" die eine ähnliche Symptomatik aufwies. 
Die im nächsten Jahr sich entwickelnden Schläuche bildeten die Selben verkrüppelten Zungen. Leider ging die Pflanze in dem Selben Jahr noch ein so dass ich sagen kann ob der veränderte Wuchs so weiter gegangen wäre. 
Was mich immer wunderte : An sich wirkte die Pflanze bis zu einem gewissen Punkt vital und gesund - trotz der verkrüppelten Zunge. 
Leider , wie erwähnt , ging sie ein. Sie war stark mit Schildläusen befallen und ich erkannte das leider erst spät. Die Umstellung auf andere Kulturbedingungen gab ihr den Rest , trotz systemischer Behandlung. 
Generell musste ich feststellen : Darlingtonia ist , wie oft beschrieben ein Rätsel. Ich schaffe es noch nicht die Pflanze ohne Probleme über eine bestimmte Wachstumshröße zu bringen. 1-2 Jahre wachsen die Prima , dann fangen die Probleme bei mir an. Deswegen habe ich jetzt verschiedene Pflanzen in verschiedenen Kulturräumen mit unterschiedlichen Bedingungen. 
 

Letztlich ist schwer zu sagen was das Sinnvollste Vorgehen ist aber eine Behandlung bei reiner Verdachtsdiagnostik ist sicher nicht sinnvoll. Das Umtopfen mag Darlingtonia auch nicht , bei mir schwächelt sie danach immer. Das am Wurzelwerk etwas erkennbar sein soll das Rückschlüsse auf diese Art von Symtomatik schließt halte ich zudem für unwahrscheinlich. Ich würde auch einfach abwarten. 
Viel Erfolg mit Deiner Pflanze , hier hab ich nochmal ein Bild rausgekramt. 
Lg Christoph 

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