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Osmocote Plus ein guter Dünger für Karnivoren?


Insectivorophilia

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Insectivorophilia

Ich komme an Osmocote Plus heran, enthält: 15 - 9 - 12 + 2MgO + TE.

 

Wird zum Beispiel für Bonsai oder Bucephalandra (wenn emers kultiviert) verwendet.

 

Kann man diesen Langzeitdünger für Karnivoren (Sarracenia) verwenden?

 

Bei Matze (Green Jaws) gibt es ja diese Ausführung von Osmocote für Karnivoren:

"NPK Dünger 14+9+15 (+2+4)".

 

Entspricht dort das "(+2+4)" dem "+ 2MgO + TE"?

Oder was bedeutet dort das "(+2+4)"?

Wenn nein: Ist das "+ 2MgO + TE" schädlich für Karnivoren? Das NPK-Verhältnis differiert ja nicht allzu sehr.

 

PS. Beim Erstellen eines Themas finde ich nicht mehr wie früher die Zuweisung einer Sparte (Gattungen,...) wie früher. Liegt das an der Umstellung der Forumsoftware oder an meinen Betriebssystemen und Programmen?

Nach dem Hochladen sehe ich, dass der Thread in "Pinguicula" liegt. Dort sollte er aber nicht sein, sondern eher bei "Kulturformen und -methoden". War aber diesmal nicht zu finden beim Erstellen. Habe dann diverse Tags dazugefügt.

 

Grüße

 

Insectivorophilia

Bearbeitet von Insectivorophilia
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  • Insectivorophilia änderte den Titel in Osmocote Plus ein guter Dünger für Karnivoren?

Moin.

Kurz gesagt: nein! Das kannst du dir sparen. Denn bei bestimmten pH-Werten, wie wir sie auch für unsere Karnivoren verwenden, sind die Nährstoffe im Substrat gar nicht für die Pflanzen verfügbar (Stichwort: Nährstoffverfügbarkeit nach pH Wert). Die meisten Hauptnährstoffe sind beispielsweise erst ab pH 4,5 effektiv verfügbar. Reiner Weisstorf hat einen pH um die 3-3,5. Ich persönlich habe auch bei kleineren Versuchen nie nennenswerte Effekte mit Osmocote erzielen können. Ausser das mit höherem Stickstoffgehalt die Betauung von Drosera stark nachlässt, wie es bereits auch in wissenschaftlichen Versuchen bestätigt wurde. Wenn du düngen möchtest, solltest du dich auf jeden Fall intensiv mit der Bewässerungsdüngung und den einzelnen Düngekomponenten auseinandersetzen. Für den privaten Gebrauch würde ich es aber einfach lassen, da die Pflanzen auch ohne Düngung optimal gedeihen und man in der Regel mehr Schäden als positive Effekte erzeugt. Und wirklich nachhaltig sind flüssige Dünger ja auch nicht. Von daher sollte man sie nicht verschwenden und es im Zweifelsfall besser sein lassen.

 

PS:

Die ersten drei Zahlen stehen immer für die prozentuale Zusammensetzung des Düngemittels von N, P, K. Dann folgen Zusatzverbindungen wie Magnesium und Schwefel. TE steht für die Mikroelemente.

 

Liebe Grüße

Fabian

Bearbeitet von Fabian S.
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Hey,

Ich habe da tatsächlich ganz andere Erfahrungen machen können. Abgeschaut habe ich mir das damals von Matze (Green Jaws) auf seinem Youtube Kanal. Seit dem habe ich unterschiedlichste "Experimente" mit Osmocote gemacht. Auf die Werte habe ich nicht geachtet, einfach blind auf Ebay bestellt haha ? https://www.ebay.de/itm/265598397837?hash=item3dd6e5ed8d:g:j5MAAOSwb3laJpA6

Ich bin absolut überzeugt davon. So 2-4 Kugeln in einen 10cm Topf bewirkt wahre Wunder. Ich konnte so innerhalb von einem Jahr Dionaea Blattstecklinge zur Blühreife bringen. Meine Roridula haben einen richtigen Wachstumsschub bekommen. Ich finde das zeigt perfekt, dass man nicht aus allen Sachen gleich eine Wissenschaft machen muss! 

WICHTIG: Man kann es natürlich auch sehr schnell übertreiben. Lieber zu wenig Osmocote als zu viel, sonst vergeilen die Pflanzen und das Substrat fängt aufgrund der im Übermaß vorhandenen Nährstoffe schnell an zu schimmeln. (oder Algen)

 

Beste Grüße,

Leon

Bearbeitet von Skywalker
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vor 6 Stunden schrieb Skywalker:

Ich bin absolut überzeugt davon. So 2-4 Kugeln in einen 10cm Topf bewirkt wahre Wunder. Ich konnte so innerhalb von einem Jahr Dionaea Blattstecklinge zur Blühreife bringen. Meine Roridula haben einen richtigen Wachstumsschub bekommen. Ich finde das zeigt perfekt, dass man nicht aus allen Sachen gleich eine Wissenschaft machen muss! 

 

Beste Grüße,

Leon

 

Moin Leon,

Woran machst du das genau fest? Bei welchen Temperaturen und Topfgrössen hast du welche Werte erzielt? Bist du wirklich sicher, dass es an der Düngung lag und nicht an anderen Faktoren? Zwischen "sieht groß und gut aus" und wirklicher fachmännischer Qualität liegen nochmal deutliche Unterschiede! Da gleich die gesamten Gartenbauwissenschaften zu verunglimpfen und finde etwas schade. Schließlich kommt es nur darauf an, wie genau man die Welt betrachtet. ?

Gewisse Verbindungen in den Düngemitteln (Kationen wie Ammonium) wirken auch eher pH senkend, während andere Verbindungen (Anionen wie Nitrat) pH steigernd wirken. Bei der Düngung in stark sauren Substraten kommt es also auch besonders auf die chemische Zusammensetzung an. Düngemittel mit pH steigernder oder zumindest neutraler Wirkung sind da schon deutlich erfolgsversprechender und können mitunter auch einen positiven Effekt bei Karnivoren erzielen, wenn sich der pH-Wert mit der Zeit in einen passenden Bereich verschiebt und die Nährstoffe (dann auch in passender Menge und zum richtigen Zeitpunkt!) für die Aufnahme frei werden. Aber wer schaut da schon so genau drauf?! Von daher bleibe ich bei meiner Meinung. Wenn ihr Geld und wertvolle Ressourcen verschwenden wollt, dann setzt weiterhin Osmocote in stark sauren Substraten ein. Wenn ihr es richtig machen wollt, dann setzt euch intensiv mit der Pflanzenernährung auseinander oder lasst es am besten einfach sein. Zu Matzes Erfahrungen kann ich nichts sagen. Mir ist lediglich bekannt, dass er einen fachfremden Hintergrund hat und daher bei vielen Dingen auf einen völlig anderen Erfahrungsgrundschatz zurückgreifen kann, wodurch seine Erklärungen auch eher praxisbezogener sind und aus einem völlig anderen Betrachtungswinkel stammen (womit ich jetzt nicht sagen will, dass sie weniger Wert sind oder so...). Versteht mich bitte nicht falsch, aber einer meiner Profs meinte immer, wir müssen endlich aufhören über Dinge zu reden, wo man sagt, "das weiß man halt und das ist halt so" und anfangen über Fakten zu reden, die mit Quellen belegbar und logisch nachzuvollziehen sind. Und ich finde, da hatte er Recht. Sonst sagt einer "a", einer "b" und ein anderer "c". Und der der ursprünglich gefragt hat, gibt es später als "abc" weiter...

 

 

Liebe Grüße

Fabian 

Bearbeitet von Fabian S.
Rechtschreibung
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Hallo,

 

das mit der pH bezogenen Verfügbarkeit von Nährstoffen kommt stark auf die Pflanze an. Es gibt durchaus Pflanzen, die nicht karnivor sind, sehr sauer vertragen und das auch brauchen. Borneo ist voll davon. Unsere Torfmoore auch.

 

Das mit dem NH Stickstoff ist nicht ganz so einfach. In einem sauren Milieu liegt es als Ammonium vor, in einem basischen gibt es einen Polaritätswandel und es liegt als Ammoniak vor. Aber weder Ammonium noch Ammoniak beeinflussen an sich den pH-Wert. NO macht das auch nicht einfach so. Und wenn dann wird das eher sauer. Salpetersäure z.B.

Das mit der Versauerung von Böden per Ammonium passiert im Verbund mit Nitrat. Also per Ammoniunitrat, NH4NO3,wie es z.B. durch zu viel Rinder/Schweinedung anfällt. Das spaltet sich in NH4+ und NO3- auf. Die Pflanzen nehmen NH4+ sehr schnell und bevorzugt auf, schneller als NO3- Da die Ladung in der Pflanze neutral bleiben muss, gibt sie H+ ab, was den pH Wert im Wurzelbereich senkt.

Spannender Weise wird genau der Umstand von Pflanzen genutzt um einige Mikros erst verwerten zu können. Eisen z.B. ist erst bei niedrigen pH -Werten verfügbar. Ich habe hier z.B. Fe Dünger, die nicht mit EDTA & Co stabilisiert sind, sondern mit Weinsäure. Stichwort Fe(II) und Fe(III).

 

Ich verwende diesen Dünger : https://www.duengerexperte.de/Hakaphos-Blau.html

Der Stickstoff liegt zu 2/3 als Ammonium vor, das wird ja wie gesagt bevorzugt aufgenommen und bei den winzig Mengen die wir verwenden ist auch ungepuffert kein Säuresturz zu befürchten. Und es kommt extra Magnesium mit.

 

 

Gruß

Helmut

 

 

 

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Hallo,

zum Thema „Pflanzenverfügbarkeit“:

ich bin bekennender Rasenfetischist und lasse alle zwei Jahre eine Bodenanalyse machen. Bei meiner ersten vor einigen Jahren erhielt ich folgendes Ergebnis: pH 7,2. Dies ist z.B. viel zu hoch für Rasengräser. Für die Rasengräser sind bestimmte Düngerkomponenten gar nicht pflanzenverfügbar! Das heißt, Phosphor, Kalium, Magnesium, Schwefel sind im Gartenboden fest eingebunden und können von den Gräsern gar nicht aufgenommen werden. Das beste Rasenwachstum erreicht man bei pH 5,5 - 6,0. Mein Boden war quasi überdüngt. Ergo, ich mußte den pH Wert langfristig senken! Dies erreicht man mit Schwefelsaurem Ammoniak (Ammoniumnitrat). Durch die sofortige PH Absenkung direkt nach der Düngung können dann auch die im Boden festgefahrenen Komponenten wieder aufgenommen werden. Heute liegt mein pH bei etwa 6,7. 

Tipp für Rasenbesitzer: Erst ne Bodenanalyse machen lassen, bevor man kalkt! Der Kalk treibt den pH schließlich noch weiter in die Höhe und das ist total kontraproduktiv. Das wissen die meisten gar nicht und wundern sich, warum der Rasen nix wird und das Unkraut spriesst.

 

Beste Grüße

Tobias

Bearbeitet von Tobias Kulig
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Hallo,

 

Schwefelsaures Ammoniak ist Ammoniumsulfat, nicht Ammoniumnitrat.  Ammoniumnitrat bekommt man privat nicht so einfach zu kaufen, da explosiv.

 

Gruß

Helmut

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Servus Helmut,

da hast Du natürlich recht! Ich meinte natürlich Ammoniumsulfat! Und wenn ich von Rasen sprengen rede, meine ich natürlich bewässern ?.

 

Grüße

Tobias

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Hallo @moskal,

was meinst du mit der Aussage "Aber weder Ammonium noch Ammoniak beeinflussen an sich den pH-Wert" genau? 

Ammoniak ist eine Lewis und Brönsted Base und Ammonium ein Produkt der Hydrolyse/Protonierung von Ammoniak bei der OH- frei wird und ganz entscheidenden Einfluss auf den pH-Wert hat. Zumal Ammoniak alleine ein Gas ist und für Pflanzen und Mikroorganismen eher schädlich ist.

 

LG Dominik

 

Bearbeitet von Fuselkopf
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Hallo Dominik,

 

ich kenne das nur so, daß der pH-Wert Einfluss darauf nimmt ob NH als Ammonium oder Ammoniak vorliegt und nicht daß diese den pH-Wert von sich aus beeinflussen. Da gibt es auch Tabellen dazu, bei welchem pH jenseits der 7 wieviel % von NH4 zu NH3 wird.

Das ist jetzt allerdings Spartenwissen innerhalb des Stickstoffkreislaufes, ohne Garantie, daß es sich außerhalb von Erde und Wasser anders darstellt.

 

Gruß

Helmut

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Hallo Tobias,

 

aber du wärst das Moos los und es gäbe eine fein Krume...

 

Gruß

Helmut

Edit:

Wie sieht es eigentlich mit der Düngung aus, wenn N viel von dem O per Energiezufuhr los geworden ist?

 

Bearbeitet von moskal
Fragen über Fragen
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Hallo,

bei mancher Aussage sträuben sich mir die Haare etwas...

Wenn auf sehr sauren Böden Nährstoffe GAR NICHT verfügbar wären, würde darauf auch nichts wachsen, auch keine Karnivoren. Solche Böden wären dann völlig kahl. Denn ohne Nährstoffe wächst nunmal wirklich keine Pflanze. Hat Helmut ja auch mit Beispielen erwähnt.

Und Ammonium wirkt zum einen versauernd, weil es zu Nitrat oxidiert wird und dabei H3O+ 'entsteht', das machen aber Bakterien, die in sehr sauren Böden nicht mehr aktiv sind.

Im anderen Fall ist es so, dass Ammonium als Nährstoff aufgenommen wird (nicht von allen bevorzugt!) und H3O+ dafür abgegeben. Dabei spielt es keine Rolle, was als Kation da noch vorhanden ist. Nur dass Nitrat als Anion eben auch aufgenommen wird und diesen Effekt kompensiert. Insofern wirkt Ammoniumnitrat in schwach sauren Böden nur wenig versauernd, nämlich nur durch die Umsetzung des Ammoniums zu Nitrat.

Und wer mit Regenwasser gießt, der sollte bitte nicht vergessen, dass da auch Nährstoffe drin sind. Für normales Moorwachstum bei uns sogar schon zuviel, Quelle ist mir leider entfallen.

Ab hier meine persönliche Meinung:

Bei Osmosewasser sieht das ganz anders aus und eine geringe Düngung ist nötig, entweder über regelmäßiges Umtopfen oder eben wenig Dünger im Wasser oder auf andere Weise.

Ganz ohne Nährstoffe geht's nämlich auch bei Karnivoren nicht.

LG Holger

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vor 3 Stunden schrieb moskal:

Hallo Dominik,

 

ich kenne das nur so, daß der pH-Wert Einfluss darauf nimmt ob NH als Ammonium oder Ammoniak vorliegt und nicht daß diese den pH-Wert von sich aus beeinflussen. Da gibt es auch Tabellen dazu, bei welchem pH jenseits der 7 wieviel % von NH4 zu NH3 wird.

Das ist jetzt allerdings Spartenwissen innerhalb des Stickstoffkreislaufes, ohne Garantie, daß es sich außerhalb von Erde und Wasser anders darstellt.

 

Gruß

Helmut

Hallo Helmut, 

vielleicht kann ich etwas Licht ins Dunkel bringen durch eine kleine Exkursion ?. Die Reaktion von Ammoniak mit Wasser ist eine Gleichgewichtsreaktion. Vereinfacht gesagt, klaut sich der Ammoniak (NH3) als Base vom Wasser ein H+ und wird dabei zum Ammonium und das Wasser formal zu OH-. (von links nach rechts)

image.png.a7fce7a39471ac4ce48a8bee59e42e11.png

Die OH- Ionen steht gleichzeitig im Autoprotolysegleichgewicht des Wassers image.png.1467a71022476d63c08758fc9eabb775.png. Das heißt Wasser liegt immer als H2O, H3O+ und OH- vor mit unterschiedlicher Lage des Gleichgewichts, also Verhältnissen dieser Spezies. Wenn jetzt durch die Reaktion von Wasser mit Ammoniak OH- gebildet wird, wird auch mehr H3O+ verbraucht. Der PH-Wert ist in guter Näherung der negative dekadische Logarithmus der H3O+ Ionen. Wenn also mehr OH- entsteht, und dabei H3O+ verbraucht wird, steigt der PH-Wert, andersrum fällt er. 

 

Das heißt die Lage des Ammoniak-Wasser Gleichgewichtes ist vom PH-Wert abhängig und beeinflusst diesen unweigerlich dabei. Nach dem Prinzip nach Le Chatelier (Prinzip des kleinsten Zwanges) wird klar, dass ein Gleichgewicht einer Störung immer entgegenwirken möchte. Wenn also die Konzentration eines Reaktanden erhöht wird, "möchte" das Gleichgewicht dem entgegenwirken und verschiebt sich auf die andere Seite. In diesem Beispiel würde eine Erhöhung der OH- Konzentration, also in basischer Erde mit hohem PH-Wert , die Reaktion auf die rechte Seite verlagert -> Ammonium und OH- reagieren zu Ammoniak und Wasser. Wenn wir jedoch in saurer Erde sind, also wenig OH-, verschiebt sich das Gleichgewicht nach links und Ammonium wird gebildet, oder der Anteil ist größer. Du hast also recht, dass je nach PH-Wert ein anderes Verhältnis/Gleichgewichtslage herrscht und vor allem im basischen also über PH 7 Gefahr droht. Gleichzeitig reagiert Ammoniak selbst basisch, wodurch es auf der Haut oder Schleimhäuten zu Verätzungen kommen kann. 

 

In unseren sauren Mooren müssen wir uns also ums Ammonium keine Sorgen machen, aber man sollte auf keinen Fall mit Ammoniak düngen!

Wie @Holger S es richtig beschrieben hat, können Pflanzen nur bedingt Ammonium. In der Erde wird es von Nitrifikanten zu Nitrit (giftig) und dann zu Nitrat oxidiert, das schließlich am besten von der Pflanze aufgenommen werden kann. Zu der Lebensfähigkeit dieser Bakterien unter unseren Bedingungen weiß ich nichts, aber Holger wird da vermutlich Recht haben. Durch die Oxidation und den Austausch der Ionen an den Wurzeln können also Stickstoffdünger ja nach Art (Ammonium oder Nitrat) physiologisch sauer oder basisch reagieren. Das nutzt man auch aus, um z.B. den PH-Wert des Bodens durch die Wahl der Stickstoffdüngerform zu korrigieren. Da hat Holger aber bereit sehr schön erklärt.

Pflanzen haben ein optimalen PH-Wert in dem sie sich angepasst haben alles Nötige aufnehmen zu können. Hier mal ein kleiner Überblick, bei welchem PH, welche Nährstoffe wie gut verfügbar sind:

image.png.f5afaf531f6660b77db12562e778bb72.png

 

Hier noch etwas Literatur für Diejenigen die dazu mehr verstehen wollen.: http://www.hortipendium.de/PH-Wertveränderung

 

LG Dominik

 

Bearbeitet von Fuselkopf
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Hallo,

 

rein interessenhalber, welche Pflanzen nehmen bevorzugt NO3 auf? Welche die auf basischen Böden wachsen?

 

Das Diagramm mit der Verfügbarkeit von Nährstoff wird meist im Kontext Landwirtschaft gerne mit dem Hinweis, daß es schon bei der Blaubeere nicht mehr stimmt, genannt. die Mikros bilden da zum Teil eine Ausnahme, wie oben schon erwähnt, z.B. zwei und dreiwertiges Eisen hat was mit dem pH-wert zu tun. Aber das andere kommt auf die Pflanzen an.

 

In den wirklich sauren Böden wird meist kein oder sehr wenig NO3 gefunden, für Nitrobakter ist es einfach zu sauer, deshalb kann die H3O Absonderung vergessen werden.

 

Bei den Pflanzen, mit denen ich mich an sonsten hauptsächlich beschäftige, den Cryptocorynen, war die Verwendung von sauer reagierendem Buchenlaub als Substrat und Dünger der Durchbruch. Google wird zum Thema Cryptocorynen wahrscheinlich einfache Aquarienpflanzen ausspucken, ich meine aber z.B. diese: https://crypts.home.xs4all.nl/Cryptocoryne/Gallery/gra/gra.html

PH 4 und die Pflanze braucht trotzdem Stickstoff und alles andere. NO3 gibt es dort und im sauren Laub das zerfällt aber nicht, NO2 auch nicht, bleibt NH4. Das kommt in kleinen Mengen vor und die Pflanzen nutzen es. Ich dünge das NH4 mineralisch zu und es funktioniert. Allerdings weit nicht in landwirtschaftlich üblichen Mengen und damit macht es auch keine Probleme.

 

NO2 ist der Zwischenschritt von NH4 nach NO3 und findet sich in funktionierenden Böden oder Gewässern praktisch nicht, da es gleich zu NO3 weiter oxidiert wird. Wenn die Bakterien Flora im Boden funktioniert lassen sich bestenfalls mal kleine Spitzen nachweisen und das nur sehr temporär. Aber wie gesagt, bei pH 4 irrelevant. Genauso wie NH3.

 

Gruß

Helmut

 

 

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Hallo Helmut,

das mit den Cryptocorynen finde ich super interessant, ich kenne sie, nicht diese spezielle Art - eher die "blassii", auch aus meiner Aquaristikzeit.

Die meisten Pflanzen nehmen lieber Nitrat auf und gedeihen am besten mit einer Versorgung mit beiden Stickstoffformen. Einfach, weil in den meisten Böden Ammonium ziemlich schnell umgesetzt wird. Und Nitrat ist viel beweglicher und daher leichter zu erreichen. Ausnahmen bilden sehr tonhaltige, sehr humose und sehr saure Böden.

Dass in sehr sauren gar kein Nitrat entsteht, möchte ich hier nicht behaupten. Mit den  Wörtern 'nicht', 'kein' und verwandten Ausdrücken bin ich in der Natur vorsichtig. Du hast ja auch das Beispiel der Blaubeeren erwähnt. Die Pflanzen in sauren Böden nehmen eben gerne Ammonium, weil es dort die häufigste Form ist. Aber Nitrat nehmen sie auch, wenn denn mal was da ist. Zum Beispiel kommt bei Gewittern Stickstoff als Nitrat oder Nitrit in den Boden, das wird natürlich nicht verschmäht.

Viele Grüße Holger

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vor 23 Stunden schrieb moskal:

Hallo Tobias,

 

aber du wärst das Moos los und es gäbe eine fein Krume...

 

Gruß

Helmut

Edit:

Wie sieht es eigentlich mit der Düngung aus, wenn N viel von dem O per Energiezufuhr los geworden ist?

 

 

Hallo Helmut,

 

Moos hatte ich grundsätzlich nie! Wie gesagt, mein pH war viel zu hoch. Aber langsam nähere ich mich dem Ziel-pH. Es dauert echt Jahre, um den pH langfristig runter zu fahren und es funktioniert auch. Man darf das nicht verwechseln mit der sofortigen Wirkung nach der Düngung! Ich dünge exakt nach dem Düngeplan, der für meinen Boden erstellt wurde. Das Ammoniumsulfat ist ja nicht das einzige, aber hauptsächliche, was ich draufschmeise. Laut Plan muß ich noch zu bestimmten Jahreszeiten auch Kalimagnesium verwenden. Kalium ist gegen Hitzestress und als Herbstdüngung vorgesehen. Dann geb ich noch geringe Spuren Phosphor dazu. 

Fazit: Für einen schönen Rasen reicht eben nicht nur regelmäßig mähen! Bei mir hat sich die Mühe jedenfalls gelohnt und ich bin zufrieden.

 

Grüße

Tobias

 

Bearbeitet von Tobias Kulig
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