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Bachlauf im Moorbeet - welche Natursteine eignen sich?


Florian Deck

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Hallo,

 

ich habe seit ca. 8 Jahren ein schönes großes (ca. 50 m2) Moorbeet in meinem Vorgarten mit einem integrierten langen Bachlauf, der sich über ca. 8 Metern Länge schlängelt und aus dem Moorteich im Moorbeet per Pumpe gespeist wird. Diverse Sarracenien, heimische Pinguicula, Torfmoos und sogar Darlingtonien gedeihen dort seit Jahren gut und überstehen auch die bei uns in Hallein im Salzburger Land durchaus harten Winter problemlos.

 

Nun zum Problem: der Bachlauf ist mit Teichfolie ausgelegt, in die Quarzkies und euch diverse Natursteine eingelegt sind, unter anderem große Natursteinplatten am Ende des Bachlaufs, die das Wasser schön verteilen, und die ich zur Pflege (Laubentfernung etc.) gelegentlich auch Betreten muss (müssen also stabil sein).

 

Bei der Anlage hat der Gärtner trotz meiner warnenden Hinweise Natursteine verwendet, die nach meinem Eindruck kalkhaltig sind. Ich bin kein Minerologe, gehe jedoch davon aus, dass es sich sogar um Kalkstein aus den hier gelegenen Kalkalpen handelt! Das ist für ein Moorbeet natürlich ein No-Go un jetzt nach 7 Jahren merke ich auch, dass die Karbonathärte des Moorteiches langsam ein Niveau erreicht, dass das Spaghnum, die Sarracenien, Darlingtonien und Drosera anglica jedoch noch problemlos wegstecken. Drosera rotundifolia, intermedia und insbesondere filiformis sind inzwischen jedoch fast ausgestorben, meines Erachtens, weil sie nicht so kalkresistent sind wie die anderen Pflanzen.

 

Ich werde die Kalksteine daher umgehend entfernen, und diese nur noch an der Außenwand des Bachlaufs verwenden, die keinen Kontakt zu dem fließenden Wasser hat.

 

Da ich wegen der großen Fläche des Bachlaufs große Natursteinplatten als Ersatz benötige, ich dieses Mal auf keinen Fall den Fehler der Verwendung eines falschen Gesteins wiederholen möchte und man sich augenscheinlich auch nicht auf die Aussagen üblicher  Gartenbauexperten verlassen kann,die über keinerlei Spezialkenntnisse mit Karnivoren verfügen, stellt sich nun die folgende Frage:

 

- welchen Naturstein kann ich verwenden, der auch nach mehreren Jahren keinen Kalk oder sonstige schädlichen Mineralien in den Bachlauf und somit in den Moorteich abgibt?

 

- eignet sich Quarzit? Wie sieht es mit Graphit aus?

 

- bekommt man solche Steine in ausreichende großen Platten im Baumarkt? Zerkleinern und zurechtschneiden könnte ich sie selbst.

 

Anbei noch einige Bilder zur Veranschaulichung. Sehr beeindruckend ist der oberste Steinquader auf dem Bild IMG_1590,den ich letzte Woche aus dem Moorteich gezogen habe und der nach Jahren der Ausbleichung fast schon weiß ist - es handelt sich um dasselbe Gestein wie das darunterliegende, welches keinen Kontakt mit dem Bachlauf hatte!

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partisanengärtner

Mach doch einfach den Essigessenztest. Wenn es damit schäumt sind sie ungeeignet. Quarzit Granit und viele Sandsteine sind geeignet. Aber ein Test empfiehlt sich immer.

 

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Genau, und schauen ob es blubbert bzw. schäumt, oder nicht. Wenn sich keine Bläschen bilden solltest du auf der sicheren Seite sein.

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partisanengärtner

Anders herum geht das auch ohne gute Augen. Ein wenig vom Gestein absplittern oder solche Splitter die beim Transport eigentlich immer entstehen nehmen.

Ein Glas mit Essigessenz füllen und die Splitter hinzu geben. Steigen Blasen auf ist eine Reaktion mit einer Base gegeben. Meist ist das dann Kalk.

 

So gegen das Licht mit dem großen Blasenweg sieht man das leichter.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Ich habe den Essigessentest gerade noch einmal durchgeführt und es blubbert wie bei einer Brastablette... Als ich den Steinsplitter nach 1 Minute wieder rausgenommen habe, war er bereits halb aufgelöst.

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partisanengärtner

Ein eindeutiges Ergebnis, leider. Auch im Randbereich wäre ich da vorsichtig. Auch der gelegentliche Regen löst Kalk und das Ergebnis landet wenigstens zum Teil im Moorbeet.

Das bestehende Moorbeet in Richtung eines Kalkflachmoores weiterzuentwickeln wäre wohl keine Option? Gibt da auch sehr habenswerte Gewächse die das lieben.

Dazu könntest Du ja ein neues Moorbeet mit passendem Gestein anlegen das die leidenden sauren Moorbewohner aufnimmt.

Patchworkmoorbeet nennt sich das bei mir. Mit Baukübeln die größtenteils im Boden versenkt sind kann man vielen verschiedenen Pflanzen eine Heimat bieten.

https://forum.carnivoren.org/forums/topic/36569-patchworkmoorbeet-erweiterbares-moorbeet-im-baukastenstil/page/11/

 

Bearbeitet von partisanengärtner
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