Lichtbringer Posted July 1, 2022 Posted July 1, 2022 Hallo, mittlerweile sind die Fensterbänke, die Vitrinen und auch die Moorbeete prall gefüllt. Es ist schön und gerade Abends beim entspannen sehr beruhigend, anzuschauen was die Natur da für Wunder vollbringt. Vielen Dank an die Leute aus dem Forum und einigen Onlineshops (hier vor allem Dank an Matze von Green Jaws von dem ich große Teile meiner Sammlung habe welche ich nach seiner Sommerpause weiter vergrößern werde), denen ich meinen Bestand zu verdanken habe. Euren Pflanzen geht es hier im süden Deutschlands prächtig. Nun würde ich gerne mal schauen, wie sich unsere heimischen Karnivoren an ihren Naturstandorten in Szene setzen. Leider kenne ich hier niemanden, den ich da nach einem Regionalen Tipp fragen könnte und so wie ich es hier bei der Suche nach Tipps zu Standorten gelesen habe, scheint es mir so, dass wohl niemand je einem anderen einen Standort verraten hat, sondern das diese jedes Mal aufs neue gefunden werden müssen. Aber ich hoffe hier täusche ich mich. Ich will die Standorte weder zertrampeln noch mit einem Bagger ausbudeln. Aber ich würde mich sehr freuen, wenn mir jemand zum Einstieg einen Tipp geben könnte, sodass ich sie besuchen und vielleicht das ein oder andere Foto machen könnte. Falls jemandes Befürchtungen hier aber dem Vorhaben entgegenstehen, respektiere ich das und wünsche ihm weiterhin viel Freude mit seinem Standort. So oder so bedanke ich mich für das lesen und wünsche ein schönes Wochenende.
Marco Ebert Posted July 2, 2022 Posted July 2, 2022 Hallo, direkt in unserer Region fällt mir kein Standort ein, aber nach Süden weg gibt es das Kaltenbronner Moor. Da könntest du vielleicht fündig werden. Ansonsten gibt es Richtung Westen noch die Ramstein Airbase, da haben wir im Rahmen des Vereins / Forum mal eine Führung bekommen. Anders darf man da nicht rein, weil ehemaliges Übungsgelände. Aber ansonsten? Puh… höchstens noch Richtung Odenwald. Viele Grüße aus Sinsheim Marco 1
Lichtbringer Posted July 2, 2022 Author Posted July 2, 2022 Hallo, vielen lieben Dank für die Tipps. Dann werde ich neben dem Kaltenbronner Moor wohl mal das Olfener Moor und das Schannenbacher Moor im Odenwald aufsuchen und schauen, in wieweit ich fündig werde.
Carsten Paul Posted July 2, 2022 Posted July 2, 2022 Hallo, den Wunsch unsere fleischfressenden Pfleglinge in ihrer natürlichen Umgebung sehen zu können kann ich sehr gut nachvollziehen. Auch die Problematik beim Auffinden solcher Standorte ist mir nur zu gut bekannt. Der Tipp mit den Mooren bei Kaltenbronn ist in so weit gut, das es dort Drosera rotundifolia gibt, um hier aber pflanzen finden zu können wirst du die Regel auf den Wegen und Stegen zu bleiben brechen müssen. Um einen Eindruck vom Habitat selbst zu bekommen lohnt sich ein Besuch aber auf jeden Fall. Ich selbst habe damals in meiner Anfangszeit versucht Standorte in Rheinland Pfalz aufzustöbern und bin da auch in einigen Fällen erfolgreich gewesen. in den meisten Fällen konnte ich an den Standorten aber damals (ist zum Teil schon über 10 Jahre her) nur extrem wenige, bzw. sogar nur vereinzelte Pflanzen von Drosera rotundifolia finden. Aktuell kenne ich nur 2 Standorte hier in der Pfalz an denen sowohl Drosera rotundifolia, als auch Drosera intermedia in größeren Stückzahlen vorkamen oder noch vorkommen. Die genauen Standorte werde ich hier im Forum zwar sicherlich nicht verraten, aber du kannst mich gerne per PN anschreiben, ev. lässt sich ja ein gemeinsamer Ausflug organisieren. (Wird aber bei mir erst nach der JHV möglich sein) Viele Grüße Carsten 1 1
Lichtbringer Posted July 3, 2022 Author Posted July 3, 2022 Hallo, vielen lieben Dank für den Tipp. Ich bin am überlegen den Besuch des Moores bei Kaltbronn mit dem Regionaltreffen BeWü zu kombinieren. Das verschwinden der Pflanzen von ihren natürlichen Standorten ist so schade. Hier würde man sich wirklich wünschen, es gäbe vom mehrere Mikroansiedlungsprojekte. ein paar heimische Drosera rotundifolia kosten ja keine Millionen eure. Aber wenn jedes Mitglied unter der Schirmherrschaft einer Naturschutzorganisation jeweils 5 oder 10 ausgewählte Pflanzen an 5 ausgewiesenen Standorten pflanzen würde, und sich die Pflanzen dort vermehren würde, hätten doch alle gewonnen. Und das Jahr drauf dann mit Drosera intermedia, dann Drosera Anglica, dann Pinguicula Vulgaris, ... Aber das ist wohl alles nur ein Wunschdenken und so leicht wäre das dann bestimmt doch alles wieder nicht. Das mit dem Ausflug würde mich sehr freuen. Dann schreibe ich dir gleich mal eine PN.
Insectivorophilia Posted July 3, 2022 Posted July 3, 2022 (edited) Hallo Lichtbringer, Drosera anglica zum Beispiel aus Norwegen, der in Kultur ist, ist nicht das Richtige für einen Standort in Südwestdeutschland. Er ist von seinem Erbgut her nicht an so einen Standort angepasst, erst recht nicht, wenn er über viele Generationen in Kultur - womöglich über Samen - vermehrt wurde. Das ist jetzt nur ein Beispiel, das die hierbei vorhandene Problematik aufzeigen soll. Wesentlich besser ist es, ein Gebiet wieder für solche Pflanzen zu optimieren, damit sie sich aus dort vorhandenen Restbeständen ausbreiten können. Der WWF zum Beispiel spricht sich aus diesem Grund sogar gegen die Wiederansiedlung von Bibern am Rhein aus, die der Elbe-Population entstammen. Wenn überhaupt, dann sollten bei einer Wiederansiedlung die ausgebrachten Lebewesen von der zuvor vorhandenen Population in direkter Erblinie abstammen. Grüße Insectivorophilia Edited July 3, 2022 by Insectivorophilia
Marco Ebert Posted July 3, 2022 Posted July 3, 2022 Guten Abend, einfach der Vollständigkeit halber und damit es hier nicht zu Missverständnissen kommt: Wir teilen hier generell und zum Schutz der Pflanzen keine Standortinformationen. Das gilt auch für Koordinaten in den EXIF-Daten eurer Fotos. Das Ausbringen eigener Pflanzen - auch mit der Absicht des Erhalts - ist in der Regel nicht gestattet. Es gibt Ausnahmen, aber schaut einfach mal nach Sarracenien in England und Teilen Deutschlands, wenn ihr nicht glauben möchtet, dass das eher den gegenteiligen Effekt hat. Mit ein wenig Glück findet man auch am Rande der ausgewiesenen Wege in öffentlich bekannten Mooren mal ein paar einheimische Karnivoren (ich spreche aus Erfahrung). Haltet euch bitte an diese. Dass man gefundene Exemplare an Ort und Stelle lässt, muss ich denke ich nicht weiter erwähnen - auch, wenn diese bedroht erscheinen mögen. Viele Grüße 4
Lichtbringer Posted July 4, 2022 Author Posted July 4, 2022 Hallo, nur um das klar zu stellen. Ich habe nicht vor raus zu gehen und in irgendwelche Lebensräume irgendwelche Lebewesen einzubringen. Das war alles nur Träumerei und mir ist klar, dass das so niemals gut sein kann. Ich hoffe, dass ging aus meinem Text hervor. Aber vielen lieben Dank für die Anregungen.
Stefan M. Posted July 5, 2022 Posted July 5, 2022 Im Schwarzwald und auf der Alb hat es ein paar Moore oder Auen die jeder mit ein bisschen Suchen findet In den Vogesen sogar noch deutlich mehr.
Lichtbringer Posted July 6, 2022 Author Posted July 6, 2022 Vielen Dank für die Tipps. In den südlichen Schwarzwald und die Bodenseeregion, schaffe ich es diesen Sommer vielleicht nicht mehr. Aber das mit den Vogesen, könnte vielleicht etwas werden. Danke für die Tipps.
moskal Posted July 6, 2022 Posted July 6, 2022 Hallo, im Pfälzer Wald gibt es laut Bundesamt für Naturschutz D. rotundifolia, intermedia, longifolia und einiges an Utricularia. Noch zum Thema auswildern: Ich habe einiges an Pflanzen, die es in Natur wegs Palmöl nicht mehr gibt und bin in Kontakt mit Leuten, die sich vor Ort mit vor, während, nach Palmöl in Bezug auf Biotop und renaturisierung beschäftigen. Die haben vor der Zerstörung viel gesammelt, nicht in Masse, sondern an Arten. Es hat sich gezeigt, daß einiges was verloren geglaubt war dann doch wieder aufgetaucht ist, diese Möglichkeit darf nicht genommen werden. Das gesammelte wird beschrieben, ein Herbarbeleg angelegt und gehalten/vermehrt. Aber auf keinen Fall kommt davon was zurück in die Natur. Die Gefahr Pilze, Sporen, Viren, Bakterien... von wo andere einzuschleppen ist viel zu groß, außerdem bildet sich ein Sekundärbiotop eigenständig und wird dem Primärbiotop bestenfalls ein wenig ähneln. Auch wenn es mir um meine in Natur ausgestorbenenen leid tut, aber sie sind nur noch Forschungsobjekt und bei mir Topf/Zierpflanze. Lebensraum futsch bedeutet meist ausgestorben. Aber nehmen wir z.B. die Drosera Vorkommen in den Alpen. Ganz viele sind keine Moore sondern offenes Weideland. Also eine Kulturlandschaft. Und niemand hat dort Drosera ausgesetzt. Als es für sie wegen der Beweidung und des dann offenen sonnigen Charakter bei gleichzeitig feuchtem Untergrund gepasst hat, kamen sie von selbst. Oder die europäische Sumpfschildkröte. Es gibt noch ein paar geheim gehaltene Vorkommen in Deutschland. Und es gibt Leute, die verbotener weise welche aus dem Kroatien Urlaub mitbringen und dann hier aussetzen. Ich habe auch schon welche zwischen ausgesetzten Rotwangen Schmuckschildkröten & co gesehen. Wenn aber so eine Kroatische Schildkröte auf eine einheimische trifft, dann ist das einheimische Vorkommen erloschen. Gruß Helmut 1
Carsten Paul Posted July 6, 2022 Posted July 6, 2022 vor 1 Stunde schrieb moskal: ...im Pfälzer Wald gibt es laut Bundesamt für Naturschutz D. rotundifolia, intermedia, longifolia und einiges an Utricularia. Drosera anglica (longifolia) gilt bei uns in Rheinland Pfalz leider schon seit Jahren als verschollen, bzw. sogar ausgestorben. Ich persönlich kenne einige Vorkommen von Drosera intermedia im Pfälzer Wald, die leicht mit anglica verwechselt werden können, es sind aber leider doch "nur" intermedia. Für D. rotundifoilia, D. intermedia und diverse Utricularia kann ich aber (noch) stabile Vorkommen bestätigen. Leider überwiegen aber auch bei uns im Pfälzer Wald die Standorte an denen sich, wenn überhaupt, nur vereinzelte Pflanzen mit extremem Lichtmangel finden lassen. Grüße Carsten 1
moskal Posted July 6, 2022 Posted July 6, 2022 Hallo, Zitat Drosera anglica (longifolia) gilt bei uns in Rheinland Pfalz leider schon seit Jahren als verschollen, bzw. sogar ausgestorben. ich sehe gerade, letzte Sichtung vor 1950, sehr schade. Gruß Helmut
Lichtbringer Posted July 8, 2022 Author Posted July 8, 2022 Hallo, ich glaube ich wurde komplett missverstanden. Da ich in der Wildtierpflege in anderen Bereichen an Wiederansiedlungsprojekten beteiligt bin, habe ich glaube ich ein grundlegendes Verständnis der Thematik. Alles was ich mitteilen wollte, war ein Traum. Ein Traum muss nicht zwingend ein Bezug zur Realität haben. Weder wollte ich Pflanzen klauen, Gesetze brechen, noch einen Genpol verändern. Ich wollte möglichst ohne Eingriff in die Natur (und ich brauche jetzt niemanden der mir erklärt, dass das nicht geht alla "es ist nicht möglich etwas zu beobachten ohne es zu verändern" wie z.B. das töten von Kleinstlebewesen und das verschleppen von Sporen mit der Schuhsohle selbst wenn man auf dem offiziellen und zur Benutzung freigegebenen Weg bleibt, ...) Mir war das hier gesagte Zwecks der Einwirkungen auf die Natur und den damit verbundenen Konsequentzen nichts neues. Ganz im Gegenteil, mit diesen und anderen trivialen Grundsätzen bin ich bestens vertraut. Ich bedanke mich trotzdem nochmal höflichst für die dargelegten Erörterungen. Doch die Betrachtung der Wechselwirkung zwischen Ökosystemen, den Einfluss des Menschens auf die Natur, Aspekte der Ethik die immer mitschweben und viele weitere Punkte sollten vielleicht Teil eines anderen Beitrags sein. Hier sollte es eigentlich nur um die Lage der Naturstandorte gehen. Für den Fehler kurz in diesen Traum abzuschweifen bitte ich um Verzeihung. Ich wusste nicht, dass ich damit das Beitragsthema wechsle. Für die PNs mit den Standorten und den Angeboten zur gemeinsamen Standorterkundung möchte ich mich an dieser Stelle noch herzlichst bedanken und freue mich schon auf die Ausflüge. Vielen Dank
moskal Posted July 9, 2022 Posted July 9, 2022 Hallo Luzifer, du hast ja das mit dem auswildern schon weiter oben verneint. ich habe mit meinem Text nicht dich gemeint, sondern alle Anderen, die möglicherweise mit dem Gedanken anzusalben spielen. Gruß Helmut
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