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Drosophyllum, Kulturbedingungen


Chriss-82

Empfohlene Beiträge

Hallo Forum ?

ich stelle immer wieder mal fest das Drosophyllum zwischendurch schlapp macht. Obwohl alle Pflanzen gleich kultiviert werden gibts immer wieder bei mir Pflanzen , die plötzlich wie auf dem Bild hier schlapp machen. Es ist nicht das Erste  mal bei mir, meistens regenerieren sich die Pflanzen dann aber irgendwann wieder. 

Des Weiteren sind meine Erfahrungen zur  Temperatur

sie wächst bei mir am Optimalsten bei 15 - 25 Grad , bei Temperaturen über 30 Grad schwächelt die Pflanze, sie wächst aber auch bei Temperaturen unterhalb von 20 Grad mit Zusatzlicht 
Mal zu meinen Bedingungen: 

Substrat : Torf , Sand , Perlite Gemisch 

Bewässerung: leichter Anstau , das Antrocknen der Pflanzen führte bei mir zum Schwächeln der Pflanze

Standort : Gewächshaus , vollsonnig 

Die Pflanzen sind durch Samen aufgezogen, sind also unter meinen Bedingungen aufgewachsen

 

meine Frage(n) hierzu : Welche  Erfahrungen habt ihr mit Drosophyllum, wie erklären sich plötzliches Schwächephasen der Pflanze unabhängig von Temperaturverläufen, kennt das auch jemand ? Mache ich einen Kulturfehler ?

Hier gerne mal ein Bild….

 

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2 Pflanzen im 10 x 10 Topf , Rind von beiden zeigt plötzlich wieder Schwäche , meine anderen Kulturpflanzen sehen gesund aus…..

Wie kommt das ? Es ist nicht das erste mal ?!?

Über Eure Erfahrungen würde ich mich freuen….

Lg Christoph 

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partisanengärtner

Im Daueranstau ohne jemals trocken zu fallen sind die sehr langlebig. Diese Erfahrung machten hier und in den USA einige sehr erfolgreiche  Pfleger.

Sonst sterben sie spätestens nach der ersten Blüte.

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vor einer Stunde schrieb partisanengärtner:

 

Im Daueranstau ohne jemals trocken zu fallen sind die sehr langlebig. Diese Erfahrung machten hier und in den USA einige sehr erfolgreiche  Pfleger.

 

Guten Abend erstmal , 

okay bedeutet das im Umkehrschluss , sie sollten immer im Anstau stehen ? Wundert mich einfach weil die natürlichen Bedingungen, so wie ich es gelesen habe doch eher auf eine Trockenkultur schließen könnten ? Aber meine eigen , kurzen Erfahrungen bestätigen das auch…

Lg Christoph 

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partisanengärtner

Leider sieht man im natürlichen HAbitat nicht ob die irgendwo  Wasserleiter im Boden anzapfen können.

Auf jeden Fall sind Trockenheit und Tröpfchenverlust bei einer adulten Pflanze sehr kritisch. Am ehesten stecken sie das als Jungspunde vor der Blüte weg.

  • Danke 1
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Hallo Axel ,

erstmal Danke für die Info ! Bringt mich zumindest etwas weiter….

Lg Christoph 

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….aber irgendwie sollte es mich wundern wenn bei dem Verbreitungsgebiet des trockenen Habiats  des Drosophyllum überall in zweiter Reihe Wasser zu finden seien soll. Denkbar ist es natürlich, auf den Gedanken bin ich noch nicht gekommen . Die Pflanze scheint so wie beschrieben auf jeden Fall von den Bedingungen her etwas schwieriger zu sein, so stelle ich es selbst fest. 
Lg Christoph 

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Insectivorophilia

Vielleicht ahmen wir ja auch den Küstennebel nicht nach, der Drosophyllum am Naturstandort nach einigen Angaben erreicht...

 

... und die relativ häufigen Niederschläge dort, die sich sicherlich auf den Wasserhaushalt des Bodens auswirken...

 

... zudem hat Drosophyllum in Natura ja offensichtlich sehr tief reichende Wurzelsysteme...

 

die Tatsache, dass es im Anstau so gut funktioniert, muss ja auch einen Grund haben...

 

Gruß

 

Insectivorophilia

Bearbeitet von Insectivorophilia
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  • 6 Monate später...
partisanengärtner

Das sie mit ihren sehr kräftig wachsenden Wurzeln vermutlich Wasseradern anzapfen können, wird wohl auch die Ursache dafür sein das sie im Habitat nicht überall wachsen.

Eine oberflächliche Wasserversorgung findet ja nur im kühlen Halbjahr statt. Wenn dann die heiße Jahreszeit kommt gibt es nur den Nebel und eben die immer tiefer sinkenden Wasseradern um ihr Überleben zu sichern.

Jungpflanzen sind ein wenig trockenheitstoleranter als blühreife wie die vielen Pfleger durch das Ableben nach der ersten Blüte wohl bemerkt haben.

 

Bei meiner Topfkultur im Daueranstau wuchsen sie auch aus dem Topf raus und hatten dicke Wurzelbärte im Wasser. Das gab es keinerlei Fäulnis. Auch wenn ich die mal versehentlich Abriss haben sie kaum darauf reagiert. Nach wenigen Wochen waren sie wieder so groß.

 

Ich habe die ersten in selbstgebauten Töpfen aus einem extra porösen Scherben gezogen. Dabei habe ich einen Abstandsrand an den Topf anmodellliert.

Später hatte ich den gleichen Erfolg mit normalen Tontöpfen und ein paar kleinen Kieseln, die den Topf ein paar mm höher stehen ließen.

Die Unterkante des Topfes war immer im Wasser.

 

Das Hauptproblem wird die Gefahr des Erstickens von Wurzeln sein. Ansätze wären eine Schichtung des Substrates wie es auf natürlichen Böden vorkommt.

Die unterste nasse Schicht ganz ohne organischen Anteil wäre dann von Vorteil.

Viele feine Löcher im Topfscherben sind auch hilfreich.

 

Da sie sich gut durch ihren carnovoren Lebenstil  mit Nährstoffen versorgen können, habe ich sie in allen Fällen mit anderen Pflanzen vergesellschaftet. Die sorgen für einen guten Ballenzusammenhalt (dadurch kann man sie leicht umtopfen) und ihre Aktivitäten sorgen auch dafür das es nicht so leicht fault.

Bei mir  waren folgende Arten: Calluna vulgaris (Besenheide), Centaurium ssp.(Tausendgüldenkraut), Plantago ssp.(schmalblättriger Wegerich), Vaccinium vitis-idaea (Preisselbeere), vergesellschaftet. Außerdem scheint Frauenhaarmoos (Polytrichum ssp.) vorteilhaft zu sein. Das war am Schluß mit seinen langen zähen Stengeln als Wasserleiter in den meisten Töpfen.

Alle Begleitpflanzen können leicht geschnitten werden wenn sie Licht wegnehmen.

 

Die Nässe ist selten ein Problem wenn das Wasser sauerstoffhaltig ist und nichts fault. Man kann ja selbst Kakteen hydroponisch (oder Hydrokultur) kultivieren.

 

Mittlerweile habe ich nach einer Kulturpause (alle Pflanzen an den Botanischen Garten weitergegeben) Drosophyllum selbst auf meinen schwimmenden Inseln versucht.

 

Die erste Insel habe ich rechtzeitig reingenommen vor den ersten stärkeren Frösten. Eine war draußen weil ich da Substrat aus alten Töpfen entsorgt hatte in dem noch Drosophyllumsamen vorhanden waren. Diese habe ich erst nach mehr als einer Woche mit bis zu -15 Grad dann wieder reingenommen als alles aufgetaut war.

Die sind nach einem Monat noch am Leben. Leiden etwas unter Lichtmangel und dagegen kann ich ihnen nur eine Alufolie als Reflektor anbieten. Ich habe dort nur einen LED Fluter und den hat die andere Droso-Insel und meine Cephalotusinseln.

 

Die beiden Inseln haben nur 2 cm Substrathöhe und das ist dauernass. Bei dem beleuchteten hatte ich das Vlies abgehoben und Substrat direkt auf das Styrodur gegeben.

Die Prozedur haben alle Pflanzen darauf gut überstanden, sie wuchsen danach den ganzen Sommer draußen.

Die Droso-Keimlingsgeneration davor ist mir auf der gleichen Insel im Winter verhungert womöglich wegen 0 Substrat. Gefüttert hatte ich sie auch nicht und Licht bekamen sie auch nur vom Westfenster.

Diesmal habe ich mir mehr Mühe gegeben als noch welche nachgekeimt hatten.

Die fast einjährigen sehen jetzt so aus.

 

1941804028_DrosophyllumendofJanuary.jpg.566383d3e98185c416fe1744308ce0de.jpg

 

Die Blätter werden schon fetter und ich bin mir sicher das sie heuer blühen werden. Seit sie Substrat haben ist keiner mehr gestorben. Im Gegenteil es haben noch mehr gekeimt.

 

 

 

 

 

 

 

Bearbeitet von partisanengärtner
Rechtschreibung
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Servus,

wenn sie im Daueranstau gut wachsen, würde ich es auch so lassen. Man kann das natürliche Habitat und eine Kultur niemals miteinander vergleichen bzw. Rückschlüsse ziehen! Nicht mal ansatzweise! Es reichen winzige Abweichungen von den Kulturbedingungen und schon wächst eine Pflanze anders. Letztendlich macht die eigene Erfahrung das Spiel.

Beispiel: Letztes Frühjahr hab ich 10 R. gorgonias ausgesät. Die einen 4 stehen am einen Ende ds Gewächshauses und die anderen 6 am anderen Ende. Die einen 4 sind ein ganzes Stück größer und kräftiger, die anderen 6 eben kleiner. Warum? Keine Ahnung! Die 4,5m Entfernung machen es aus! Irgendwas ist dort eben anders....

 

Grüße

Tobias

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partisanengärtner

Wenn man es kaum schafft eine Pflanze über die erste Blühperiode zu bringen sollte man andere Kulturmethoden ausprobieren.

Manche entdeckt man nur durch Zufall weil sie so weit von der oberflächlichen Betrachtung des natürlichen Habitats abweichen.

 

 

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vor 5 Stunden schrieb partisanengärtner:

Wenn man es kaum schafft eine Pflanze über die erste Blühperiode zu bringen sollte man andere Kulturmethoden ausprobieren.

Manche entdeckt man nur durch Zufall weil sie so weit von der oberflächlichen Betrachtung des natürlichen Habitats abweichen.

 

 

Genau so siehts aus! Du triffst es ziemlich auf den Punkt!

Ich hab noch ein Beispiel, was den Drosophyllum ziemlich gleichkommt: Meine D. esterhuyseniae. Laut allgemeinem Verständnis darf man die winterwachsenden Südafrikaner nie im Daueranstau halten, da angeblich sonst die Wurzeln faulen und die Klebetropfen ausbleiben. Man soll sie wesentlich trockener halten (wie eben die Drosophyllum). Ich halte das für einen fatalen Fehler! Das ist sehr wahrscheinlich der Grund, warum sie in Kultur fast nicht mehr anzutreffen sind! Die Pflanzen sind schlicht und einfach vertrocknet! So nach dem Motto: „Oh, die sehen immer noch schlecht aus. Die sind bestimmt noch zu feucht. Ich machs noch trockener“. Da brauch man sich nicht wundern, daß sie vertrocknen!

 

Meine wollen im Sommer nicht mal eine trockene Sommerruhe! Ok, letzten Sommer waren es zwei Pflanzen, die etwas pausiert haben. Die hab ich dann tatsächlich etwas trockener gestellt. Die restlichen 9 Töpfe blieben gut im Saft und ich hab sie gut feucht durchkultiviert und das im heißen Gewächshaus. Und das ist JEDEN Sommer so.

Und jetzt die Frage: Warum wollen sie bei mir keine trockene Sommerruhe? Keine Ahnung! Ich vermute stark, weil sie genau da stehen, wo sie stehen wollen! Und ich werd sie keinen Meter von da weg bewegen!

Ich bin aber tatsächlich nur durch Zufall draufgekommen, daß man sie wesentlich feuchter stellen sollte, als man nach einschlägiger Literatur „darf“.

Gleiches gilt bei mir übrigens auch für D. ramentacea. Die ziehen bei mir im Sommer grundsätzlich nie ein...

 

Grüße

Tobias

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  • 3 Wochen später...

Noch eine Bemerkung zu Drosophyllum am Naturstandort:

Die älteren Pflanzen dort sehen im trockenen Sommer oft ganz schlecht aus und man sieht ihnen an, dass sie fast vertrocknen - soviel ich von diversen Berichten dazu weiß.

Wenns in der Kultur gut läuft mit Anstau in lockerem, sandigen Substrat - ich verwende auch wegen der Sauerstoffversorgung der Wurzeln immer Tontöpfe- , oder sogar in "Hydrokultur", dann lieber dabei bleiben!

LG, Peter.

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partisanengärtner

Im natürlichen Habitat sterben laufend Pflanzen das ist normal.

Wenn alle eingehen ist das kein passender Standort  oder eben mangelhafte Pflege 😉

 

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  • 1 Monat später...
partisanengärtner

Auf meiner bei bis zu  -18 Grad für die Zeit vor Weihnachten überwinterten Drosophyllum Insel hat sich wieder was neues getan.

Beim jäten habe ich vorige Woche versehentlich das kleinste Exemplar rausgezupft.

Mit dem Wurzelstumpf wieder eingesetzt und warte ob es wieder in die Gänge kommt. Damit das Ganze nicht zu einfach wird sind jetzt alle Drosophyllum auf ijhren jeweiligen Inseln draußen, damit sie sich wieder an Außenklima gewöhnen.

 

Die kleinen waren ja steifgefroren das man Blätter wie Glas abbrechen konnte. Die Großen haben jetzt bei dem Regen wie alles erst mal die Tautropfen verloren, aber da müssen sie durch.

 

Drosophyllumpikiert.jpg.d870da53282d3107c2e1f54ddc945fd7.jpg

 

DrosophyllumAprilafterFrost.jpg.952b6cc9a02e29e881c460270646c60c.jpg

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  • 6 Monate später...
partisanengärtner

Die vom letzten Jahr kamen gerade rein. Die überlebenden vom tiefen Frost lass ich heuer draußen. Eine hat geblüht und der Rest ist verschwunden. Ein neuer Sämling.

Drosophyllum second autumn.jpg

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  • 3 Monate später...

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