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Reisebericht: Pinguicula Corsica


LucaB

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Moin Moin,

 

Ich wollte euch hier mal von meiner Reise nach Korsika berichten, wo ich natürlich auch fleißig nach Karnivoren ausschau gehalten habe.

 

Alles fing damit an, dass ich einen alten Beitrag aus 2011 im Forum zum Thema Pinguicula auf Korsika gelesen habe. Ich wollte natürlich auch welche finden, deswegen zog es mich in die Berge.

 

Ich plante im Vorraus einen Ausflug zum Lac de Melo, nahe Corte, der Hauptstadt von Korsika. Als die Planung aber umgesetzt werden sollte, zog ein kräftiges Gewitter auf und es regnete ingesammt 56l/qm. Es war laut den Einwohnern der erste Regen seit 3 Monaten (dementsprechend sah es auch auf der Insel aus). Jedenfalls nicht der ideale Zeitpunkt, um auf einen Berg zu wandern... 

 

Fast hatte ich die Hoffnung schon aufgegeben, da verzogen sich nach zweistündigem Starkregen die Wolken und die Sonne schien wieder bei 37 Grad. Ich konnte also endlich mit der Wanderung loslegen.

 

Ich habe mich natürlich im Vorfeld informiert, angeblich sei die Wanderung zum Bergsee sehe anstrengend und schwierig, dementsprechend hatte ich mich auch darauf vorbereitet.

 

Der Weg fing relatif leicht an, mit nicht besonders viel Steigung, aber dafür sehr viele Steine im Weg. Was noch zu bemerken ist, ist, dass es oben auf dem Berg nicht einen einzigen Tropfen geregnet hatte.

 

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Nach einiger Zeit erreichte ich eine Badestelle mit kristallklarem Wasser, ein sehr schöner Anblick! 

 

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Wo in den Bergen Wasser fließt, sind Pingis auch nicht weit entfernd. Es dauerte nur wenige Minuten, da hatte ich die ersten Pinguicula entdeckt, vermutlich Pinguicula Vulgaris, aber da bin ich mir nicht sicher, villeicht kann mir ja jemand bei der genauen Bestimmung helfen. Jedenfalls wuchsen diese recht schattig an einem kleinen Bach in Kies.

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Danach ging es weiter hoch zum See, ab hier wurde der Weg schwieriger. Hohe Felswände, steile Wege und senkrechte Leitern galt es zu besteigen, um zum See zu gelangen. Die Vegetation verschwand nach und nach, und man konnte nur noch vertrocknete Farne finden, von Pinguicula keine Spur.

 

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Oben angekommen erblickte ich dann nach einer Stunde wandern endlich den dunkelblauen Bergsee.

 

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Ich genossen für einen Moment die Stille und vorallem die Aussicht, jedoch sprang mir gleich eine interessante Stelle ins Auge, was nach einer Moorwiese aussah. Ich machte mich also auf dem Weg, um mir das genauer anzuschauen. Als ich dort ankam, wurde ich natürlich nicht enttäuscht, ein kleiner Bach führte durch diese Wiese und an den Ufern war alles voll mit Pinguicula (vermutlich Vulgaris) und Sphagnum.

 

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Ich wundete mich, dass ich noch keine P. Corsica gefunden hatte, deswegen weitete ich meine Suche in der Umgebung aus. Hinter ein paar Büschen traf ich auf ein kleines ausgetrocknetes Flussbett, wo ich dann endlich fündig wurde! Alles war übersäht mit Pinguicula Corsica.

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Die Pinguicula zogen sich bereits alle in ihre Wingerknospe zurück, deswegen war es schwierig, eine noch schönaussehende Pinguicula Corsica zu finden. 

 

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Jedoch wurde es dann auch schon wieder Zeit, um sich auf den Abstieg vorzubereiten, denn es war inzwichen 19:30 und ich hatte nicht sonderlich Lust im Dunkeln zu wandern. 

 

Jedenfalls kann ich jedem nur empfehlen, diesen Bergsee zu besuchen, es lohnt sich auf jeden Fall. Ich würde aber auch empfehlen, sich vorher gut vorzubereiten, denn das Geldände ist nicht sehr einfach zu bewandern.

 

Ich hoffe, dass euch dieser kleine Reisebreicht gefällt und ihr mir eventuell bei der Bestimmung der ersten Pinguicula helfen könnt.

 

Liebe Grüße,

Luca

Bearbeitet von LucaB
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Hallo Luca,

 

danke noch für deinen tollen Bericht. Für dich war also auch der Beitrag aus 2011 von Thilo.K der Ansporn für die Tour nach Korsika - genauso war es bei mir auch!

 

Ich war allerdings bereits Mitte Juni unterwegs (bei mir 2021) - da war es noch nicht so trocken und ich hatte das große Glück dass ich einige Standorte mit blühenden Pflanzen besuchen konnte. Bei allen Standorten, die ich besuchte, gab es ausschließlich Pinguicula corsica. Selbst bei dem Standort im Süden, den Thilo wie folgt beschrieb: "Ein Standort, wie er schöner kaum sein konnte, eine Kaskadenserie mit zahlreichen natürlichen Swimmingpools.." - dieser Standort war nun wirklich sehr schwierig zu erreichen, da die fast senkrechten Klippen nicht leicht zu bewältigen waren - dort hatten die Pflanzen (bei denen Thilo vermutet hatte, dass es P. grandiflora waren) geblüht - die hatte ich nun auch besucht, es handelte sich jedoch eindeutig um P. corsica! 

 

Ich würde übrigens vermuten, dass es bei allen von dir gezeigten Ping´s um P. corsica handelt.

 

Einer der schönsten Standorte ist eben der von dir besuchte Lac de Melo, anbei ein Bild davon (die von dir genannte Fläche "ausgetrocknetes Flußbett") Mitte Juni 2021. Anschließend besuchte ich damals noch den höher gelegenen Lac de Capitello - der war jedoch noch fast vollständig mit einer Eisschicht bedeckt und der Weg dort hin ging durch ca. 20 cm Schnee - da waren natürlich keine Ping´s zu finden. War trotzdem recht beeindruckend - besonders beim Abstieg dann der Blick auf den Lac de Melo.

 

Viele Grüße,

Klaus

 

 

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Bearbeitet von Klaus Keller
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