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Darlingtonia Massensterben


Sonja Schweitzer

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Sonja Schweitzer

Hallo Zusammen,

 

kann mir jemand erklären, wodurch bei den diesjährigen, hohen Temperaturen das massenhafte Sterben von Darlingtonia verursacht wird?

 

Es geht hier nicht um meine eigenen Pflanzen, da habe ich bisher keine Verluste erfahren müssen, aber ich habe jetzt schon mehrfach gehört, dass das Problem bei Anderen aufgetreten ist.

 

Ist es einfach nur die Hitze, die das Absterben der Pflanzen verursacht, oder ein durch die hohen Temperaturen aktivierter Pilz, der die Wasseraufnahme verhindert?

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Hallo Sonja,

 

ich würde darauf tippen, dass die Pflanzen durch die Hitze gestresst und dadurch generell anfälliger für Pathogene werden. Vielleicht spielt neben den Temperaturen auch zusätzlich der geringere Sauerstoffgehalt im warmen Wasser eine Rolle. Sauerstoffmangel macht Pflanzen zusätzlich anfälliger.

Vielleicht hat ja jemand mit einer toten Darlingtonia zufällig ein Mikroskop und kann mal gucken, ob man einen Pilz in den Leiterbahnen sieht.

 

Gruß

Stefan

Bearbeitet von StefanT
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partisanengärtner

Ich behaupte immer noch das der geringere Sauerstoffgehalt im Substrat die Fäulnis der Wurzeln auslöst. Oft überleben ja Ausläufer die sich im Sphagnum ausgebreitet haben, da diese dort noch atmen können.

Sobald die Wurzeln absterben welkt der Stock der durch sie versorgt wurde.

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Hallo Sonja,

von dem Phänomen des massiven Sterbens habe ich auch über verschiedenen Plattformen mitbekommen.

Bei mir im GWH ist es an Hitzetagen über 50 Grad in der Sonnen und nachts bis zu 13 Grad kühl. Da ich in einem gewerblich genutzen GWH bin wird hin und wieder eine Schattierung aufgefahren.

Meinen Darlingtonias geht es prächtig. Diese stehen im vollen Anstau mit Sphagnumposter und werden nur alle paar Tage gegossen, bzw. mit einem Sprüher übersprüht.

Das Giesswasser hat 40uS/cm Leitfähigkeit. Unter den selben Bedingungen sind auch meine paar Helis und Nepenthes untergebracht. Alles gedeiht gut.

Wenn Wasser oberirdisch gelagert wird kann vielleicht dieses bei der Hitze "umkippen". Eine der möglichen Ursachen.

Oder vielleicht eine Kombination verschiedener noch unbekannter "Einflüsse".

Grüße Richard

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Richards Aussage kann ich nur bestätigen. Meine stehen in einem 12 er Tontopf, der wiederum in einem 18 er Tontopf steht, mit Blähton als Zwischenfüllung und wird täglich öfters übersprüht. Habe mehrmals auch über 40° C erreicht, also dürfte die hohe Temperatur kein Kriterium fürs sterben sein.

P1002867as.JPG

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vor 2 Stunden schrieb gfp:

Habe mehrmals auch über 40° C erreicht, also dürfte die hohe Temperatur kein Kriterium fürs sterben sein.

Warum hast du dann eine so "aufwendige" Topf-Konstruktion gewählt? 

Ich habe lange keine Darlingtonia mehr gehabt, aber meine sind auch immer im Hochsommer während der heißesten Tage urplötzlich in den nächsten Aggregatszustand übergegangen. Und die Temperatur auszuschließen, halte ich für mehr als gewagt. Ob nun direkt oder indirekt die Lufttemperatur wirkt.. Ich halte es da, wie Axel, am wahrscheinlichsten, dass die Substrattemperatur (in Kultur abhängig von Lufttemperatur) entscheidend ist. Bei der Topfkultur entscheiden ja mikroklimatische Verhältnisse, die von Standort, von der Kultur und und und.. gestaltet werden.

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Hallo zusammen,

 

ich habe den Eindruck, dass eine nächtliche Abkühlung des Substrates wichtig ist. Ist diese gegeben, halten die Pflanzen auch besser die Hitze am Tag aus. Früher standen die Pflanzen bei mir auf dem Balkon und sind mir bei Hitzewellen immer abgestorben. Bis ich gemerkt habe, dass die Kacheln meines Balkons die Hitze so gut speichern, dass sie auch nachts noch warm sind. Seit 3 Jahren stehen meine Darlingtonias inzwischen auf einer metallenen Pflanztreppe. Die wird tagsüber auch recht warm, kühlt aber nachts rasch aus. Seitdem konnte auch die größte Hitze meinen Darlingtonien nichts mehr anhaben. Ich hoffe, dass das auch so bleibt...

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Hallo Sonja,

viele Leute testen die unterschiedlichsten Substrate für die optimale Kultur (die es langfristig meiner Meinung nach nicht gibt):

 

Der eine mischt sich rein mineralisches Substrat (mit Akadama und so Zeugs). Mag funktionieren, wenn man mehrmals am Tag drüberbraust. Aber ich muß arbeiten und hab dazu keine Zeit. Das Substrat ist ja schön luftig, aber es fehlt die Dochtwirkung (Kapillarkräfte), um genug (!!) Wasser nach oben zu befördern.

 

Der andere mischt sich was Luftiges mit Torf mit Perlite und Sand. Funktioniert in den kühleren Monaten, aber nicht im Sommer, da hilft auch kein Topdressing mit lebendem Sphagnum oder Tontopf (langfristig!). Hier funktioniert zwar die Kapillarwirkung durch den Torf, aber bei Hitzewellen, tut der warme Torf seine Wirkung und es brodelt unbemerkt und die eine oder andere Pflanze macht schlapp oder kratzt ab.

 

Zum Kern des Threads: Ich denke, das Absterben vieler Pflanzen bei Hitze erfolgt durch die oben genannten Faktoren: Zu trocken, zu torflastig (es gammelt im Topfinnern durch Sauerstoffmangel) oder beides.

 

Meine Methode: totes Sphagnum mit Sand und das Ganze im Daueranstau. Die Sphagnumfasern ziehen das Wasser hoch und zwischen den Fasern ist genug Luft. Meine Pflanzen stehen im Gewächshaus unter den Tischen in bestem Saft, auch bei dieser Hitze! Ich glaube nicht, daß das große Darlingtoniasterben jeden Sommer nur auf die Hitze zurückzuführen ist! Ist aber nur meine Meinung. 

Übrigens: Selbiges gilt bei mir auch für Cephalotus....

 

Beste Grüße

Tobias

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Hallo Sebastian,

 

zwei Töpfe ineinanderstellen empfinde ich nicht als "aufwändig". Und nächtliche Abkühlung ist bei mir auch gegeben, da die Türe im Sommer durchgehend offen steht. Hatte in der Frühe auch schon mal 13° C. Bis jetzt lebt sie noch );

 

Grüße

 

Franz

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Moin Franz erstmal! 

Ich schrieb ja in Anführungszeichen. Und meinte, wenn die Temperatur keine Rolle spielt, warum diese Methode. Ich fand das widersprüchlich. 

Aber was ich sagen wollte, war, dass Darlingtonia am Naturstandort weniger von hohen Lufttemperaturen strapaziert wird, da dort die Substrattemperaturen vom kühlen und oft nachfließenden Grund- und Oberflächenwasser mitbestimmt werden. 

Das kann man im Moorbeet (s. Tom) und Topf kaum simulieren. Da hilft nur noch Eiswürfeltopping. ?

Bearbeitet von schilfkolben
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Na ja, die 40° sind bei mir ja nur die Spitzen, und zwei kräftige , diagonal angebrachte Ventilatoren bringen die Temperaturen langsam wieder runter und die Vernebelungsanlage von M.R.S. tut ein übriges. Die Verdunstungskälte des Blähtons dürfte zumindest die Eiswürfel ersetzen. Der Anstau ist nur ca. 2 cm , das reicht, denke ich.

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Ich selber habe zwar keine Darlingtonia, mein Vater aber reichlich. Die im Moorbeet sind mittlerweile in den letzten Sommern alle eingegangen, die in Töpfen mit Torf- und Sphagnum-lastigem Substrat ebenso. 
 

überlebt haben bei ihm nur die, die in rein mineralischem Substrat mit hohem Anstau stehen. Hoher Anstau deshalb, um den fehlenden Dochteffekt zu kompensieren. Dazu wechselt er an ganz heißen Tagen auch gegen Abend das Wasser in den Untersetzern gegen frisches kühles Wasser. 
 

Todesursache scheint nach unseren Recherchen ein Welkepilz zu sein. Möglicherweise der selbe, der Helis und Cephis manchmal plötzlich killt. Der dürfte hohe Temperaturen mögen, in Kombi mit geschwächter Pflanze ergibt das dann den Super-Gau. 
 

Wenn man sich die Standorte von Darlingtonia in der Natur ansieht, dann wird es mit einer dauerhaften optimalen Kultur schwer bis unmöglich. Mineralischer Untergrund, und das dann noch dauerhaft mit kühlem Wasser durchflossen… das kann man kaum nachbauen.

 

lg

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vor 42 Minuten schrieb GeorgH:

überlebt haben bei ihm nur die, die in rein mineralischem Substrat mit hohem Anstau stehen. Hoher Anstau deshalb, um den fehlenden Dochteffekt zu kompensieren. Dazu wechselt er an ganz heißen Tagen auch gegen Abend das Wasser in den Untersetzern gegen frisches kühles Wasser. 

Das ist eine interessante Info. Danke. Auch wenn sie die finale Frage nicht beantwortet. Ich schließe den Welkpilz (welch auch immer das ist?) nicht aus; genauso wenig wie zu hohe Substrattemperaturen als alleinigen Faktor. 

Aber wie das so ist in der Hobbygärtnerei.. Aufschluss darüber, ob primär ein Faktor die Pflanze tötet oder multiple Bedingungen verantwortlich sind, können meiner Meinung nach nur wissenschaftliche Untersuchungen bringen. 

 

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Servus, 

 

den Welkepilz (lateinischen Namen kann ich nicht bieten, werde meinen Vater fragen) nehmen wir deshalb an, weil im Querschnitt sie Leitbündel unter dem Binokular verstopft waren. Auch die extrem schnelle Welke innerhalb von Stunden ist recht Pilz-Typisch, passiert bei Cephis ja teils ebenso… 

 

bei Cephis hab ich das Problem gelöst, indem die Cephis bei mir von Juni bis September am Südfenster im Wohnzimmer (klimatisiert auf 25 Grad) stehen. Seit damals ist keiner mehr umgekippt… 

 

wäre evtl bei Darlingtonia auch einen Versuch wert.

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vor 45 Minuten schrieb GeorgH:

den Welkepilz (lateinischen Namen kann ich nicht bieten, werde meinen Vater fragen) nehmen wir deshalb an, weil im Querschnitt sie Leitbündel unter dem Binokular verstopft waren. Auch die extrem schnelle Welke innerhalb von Stunden ist recht Pilz-Typisch,

Ahh, danke. Noch mehr Info!

Dann mal an alle Botaniker und Biologen die Gegenhypothese: kann überhaupt eine gesunde Pflanze innerhalb sehr kurzer Zeit allein durch solch (ja noch niedrige) Temperaturen absterben? 

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vor 13 Stunden schrieb schilfkolben:

Ahh, danke. Noch mehr Info!

Dann mal an alle Botaniker und Biologen die Gegenhypothese: kann überhaupt eine gesunde Pflanze innerhalb sehr kurzer Zeit allein durch solch (ja noch niedrige) Temperaturen absterben? 


bin zwar kein Botaniker, aber immerhin biologisch bewandert ? 

 

ich denke nein. Klar, 70 grad in einem auto in der sonne killen zuverlässig jede pflanze, aber 40 Grad tolerieren selbst unsere Zirbenbäume im Garten über Wochen ohne irgendwelche Schäden (und das sind Hochgebirgsbäume). 
 

zwar stellen viele Pflanzen bei Hitze das Wachstum ein, aber eingehen? Kann ich mir nicht vorstellen. 
 

was übrigens auch zum Welkepilz passt, ist die Tatsache, dass es nur bei Hitze passiert. Andreas Wistuba hat mal ähnliches über Helis geschrieben (Welke nur bei zu warmer Kultur)…

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  • 3 Monate später...
Am 18.8.2022 um 15:25 schrieb David M.:

Hallo zusammen,

 

ich habe den Eindruck, dass eine nächtliche Abkühlung des Substrates wichtig ist. Ist diese gegeben, halten die Pflanzen auch besser die Hitze am Tag aus. Früher standen die Pflanzen bei mir auf dem Balkon und sind mir bei Hitzewellen immer abgestorben. Bis ich gemerkt habe, dass die Kacheln meines Balkons die Hitze so gut speichern, dass sie auch nachts noch warm sind. Seit 3 Jahren stehen meine Darlingtonias inzwischen auf einer metallenen Pflanztreppe. Die wird tagsüber auch recht warm, kühlt aber nachts rasch aus. Seitdem konnte auch die größte Hitze meinen Darlingtonien nichts mehr anhaben. Ich hoffe, dass das auch so bleibt...

Ich frage mich, ob die Metalluntersetzer sich tagsüber nicht zu heftig aufheizen? Bzgl. Nachtabsenkung ist das eine gute Lösung

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