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Mein Nepenthesnachwuchs


IoNoVo

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Hallihallo,

ich werde in diesem Thread das Wachstum meiner Nepenthes-Sämlinge (und vielleicht Stecklinge, wenn ich mal dazukomme gute Photos zu machen) festhalten. Anfang August habe ich von Cedric Azais eine ampullaria Brunei Red bestellt und er hat großzügig ein Päckchen Nepenthes-Samen dazugelegt.

 

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Das Saatgut. circa 50-60 Stück. Das ist das erste Mal, dass ich Nepenthes überhaupt aussäe, mir war also nicht klar ob die Samen gut aussehen oder nicht. Aber im Nachhinein stelle ich fest, dass die Embryonen schön dick waren.  Ich habe noch am selben Tag (der 09. August) das Substrat hergerichtet und gesät. Am Boden des Topfes ist eine Drainage Schicht aus Perlit, dann totes Sphagnum Moos und ganz oben dasselbe tote Sphagnum, aber mit einer Schere zerhäckselt, damit die Samen nicht in irgendeiner Lücke verschwinden.

 

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Das ganze auf einen umgedrehten Untertopf in mein kleines Terrarium und dann mit einer billigen 10 W LED von Amazon für 12h am Tag beleuchtet. Die Temperaturen richten sich dabei nach meiner Raumtemperatur, während der Hitzewelle im August also teilweise auch über 30°C, und normalerweise um die 20°C in der Nacht. Die Keimung scheint es nicht beeinträchtigt zu haben. Die Luftfeuchtigkeit ist dauerhaft >90%, daher habe ich auch nicht sonderlich viel gießen müssen. Das Substrat wurde nicht sterilisiert und gießen tue ich mit Regenwasser, seit Woche 1 habe ich auch kleine Insekten herumkrabbeln sehen. Zuerst war ich geschockt und hatte Angst um das Saatgut, aber es sind anscheinend nur Springschwänze und der Keimung haben auch sie nicht geschadet.

 

Nach ungefähr drei Wochen habe ich den ersten Sämling festgestellt und heute, am 09.09. - also genau einen Monat später - sind praktisch alle Samen die gut ausgesehen haben auch gekeimt.

 

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Insgesamt zähle ich 40 N. vogelii x mollis Sämlinge, eine Keimrate die mich schon beeindruckt. Ich bin extrem gespannt wie sich die Pflänzchen jetzt weiter entwickeln, selbst wenn alles glatt läuft wird es sicher noch Jahre dauern bis ich die ersten große Kannen bestaunen kann, aber die Eltern versprechen wohl eine richtig coole Hybride.

 

Seit 3 Wochen habe ich auch N. singalana x ventricosa Samen von Joachim Danz (danke nochmal dafür!) ausgesät - eine Hälfte auf Sphagnum, die andere auf purem Weißtorf, aber da hat sich noch nichts getan. Sie stehen in einem Glasbehälter unter einer anderen LED und auch ein bisschen kühler, also könnte es daran liegen.

 

Insgesamt läuft mein erster Versuch mit Nepenthes Saatgut also ziemlich gut und ich könnte eigentlich nicht zufriedener sein. Jetzt hoffe ich darauf, dass möglichst viele Keimlinge die erste Phase ihres Lebens gut überstehen.  Sobald sie die ersten Blätter und Kannen bilden werde ich auf jeden Fall nochmal ein Update posten. Und wenn ihr Tipps und Tricks habt, wie ich ihre Überlebenschancen jetzt maximieren kann, teilt sie gerne mit.

 

Liebe Grüße,

Joshua

 

 

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  • 4 Monate später...
  • 1 Monat später...

Oof das Update ist längst fällig, ja. Um ehrlich zu sein habe ich bisher nichts mehr gepostet, da ich eine sehr sehr hohe Ausfallrate hatte und mich das ganze ein wenig deprimiert und mir die Motivation ein Update zu schreiben genommen hat ;(

 

Aber hilft ja alles nichts, vielleicht können andere aus meinen Fehlern lernen und möglicherweise hilft es mir selbst auch das ganze in der Zukunft besser zu machen wenn ich meine Gedanken dazu nochmal niederschreibe. Es ist jetzt circa. 6 Monate her, dass die Pflänzchen gekeimt sind.

 

Ungefähr einen Monat nach dem die ersten Keimblätter sichtbar waren (also Oktober 2022) sahen die Keimlinge so aus

 

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Die ersten kleinen Kannen hatten sich geöffnet und ich war zuversichtlich dass alles glatt läuft. Aber hier ist mir ein fataler Fehler unterlaufen. Ich habe nicht gemerkt (oder ignoriert), dass praktisch die gesamte Oberfläche des Sphagnums bereits von einem schleimigen Algenfilm überzogen war. Kurz darauf hab ich dann gesehen, wie die ersten Keimblätter gelb geworden sind. Panisch und ohne nachzudenken, habe ich angenommen, dass das Problem Nährstoffmangel ist und Osmocote Pellets neben die Keimlinge gelegt 🤦‍♂️. Das hat das Algenwachstum auf Warp 9 beschleunigt und kurz darauf war das einzig grüne an den Keimlingen die ersten Kannen und ein viertel der 40 Baby Neps waren bereits tot 😭

 

Mein Lösungsansatz: pikieren und in lebendes Sphagnum setzen um das Algenwachstum zu unterbinden. IMG_20230116_121648.thumb.jpg.335e5a801e0fa31c02d5740cbc7e0f29.jpgIMG_20230116_121600.thumb.jpg.618ed6f34c70d093a48ff226319ef508.jpg

 

Das Resultat im Januar, in der Zwischenzeit wurden leider keine Photos geschossen. Beim pikieren merkte ich, dass die meisten Sämlinge keine Wurzeln hatte und sich das gesamte Substrat schon stark durch Algenwachstum zersetzt hatte. Von den 30 Sämlingen starben dann nach und nach die meisten ab, bald waren nur noch 20 und dann nur noch 10 übrig. Nur 2 Sämlinge sind ohne Unterbrechung gewachsen.

 

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Sehr überschaubar 🥲 Ein paar der halbtoten Sämlinge sind dann seeeeehr langsam wieder ausgetrieben (habe Respekt vor denen). Ich denke ich habe ungefähr 3-5 Pflanzen von denen ich sagen kann, dass sie wahrscheinlich überleben werden.

 

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Die hoffnungslosen Überbleibsel habe ich in einem last-ditch-effort in pures perlit gesetzt um ihnen die besten Chancen zu geben.

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So sieht es ein paar Wochen später im Delicup aus. Ich meine, mit viel Phantasie, ein wenig Wachstum bei den drei Sämlingen die noch ein bisschen grün sind erkennen zu können, aber große Hoffnung hab ich nicht.

 

Was habe ich aus diesem deprimierenden Rückschlag gelernt?

- Algen sind unglaublich böse und ich hasse sie 😠

- sofort pikieren wenn es schlecht läuft, nicht erst Wochen warten weil man hofft dass sich das Problem vielleicht von selbst löst

- in der Zukunft sofort Updates schreiben und Leute die mehr Ahnung haben um Ratschlag bitten

- Nepenthes Sämlinge sind erstaunlich resilient und können noch zurückkommen nachdem sie schon 90% schwarz und verrunzelt sind

- Qualität der Samen ist unglaublich wichtig, ich hatte bisher keine Keimerfolge mit anderem Saatgut mehr

 

 

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Insectivorophilia

Hi IoNoVo,

 

vielen Dank für diese großartige Dokumentation, für deine exakten Beschreibungen und informativen Fotos! 🙂 Man kann alles gut nachvollziehen!

Ich habe großen Respekt davor, wenn man auch "Misserfolge" beschreibt und die Erfahrungen daraus weitergibt! 🙂

Deine Reflexionen aus diesem deprimierenden Rückschlag finde ich sehr gelungen!

 

Vielen Dank für alles! Und nochmal meine Hochachtung!

 

Herzliche Grüße

 

Insectivorophilia

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Vielen Dank,

 

ja, es hat echt lange gebraucht mich aufzuraffen die Dokuserie meiner progressiv toteren Sämlinge zu posten. Ich verstehe total warum Leute bei Misserfolgen die Updates weglassen.

 

Hier noch ein aktuelles Photo (also gerade geschossen) der 2 Keimlinge denen es ganz okay geht. Unter ästhetischem blurple. Man sieht auch die extrem winzigen Kannen der Sämlinge drum herum, ein paar von denen waren echt schon völlig schwarz. Also wenn dass in der Zukunft jemand mit ähnlichen Problemen liest: Hoffnung stirbt zuletzt.

 

 

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