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Torf Verbot 2025?


Markus Helling

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partisanengärtner

Ich habe auch erst vor einem Jahr oder so richtig Gas gegeben und viel mehr neues ausprobiert. Wird dieses Jahr sicher noch viel mehr werden und zahlreiche Gewächse die da eigentlich gar nicht zu erwarten waren scheinen sich dort besser zu fühlen als in ihrem ursprünglichen Gartenhabitat.

Die sind im wesentlichen versehentlich als Samen drauf gekommen und als solche Trockenspezialisten dort gediehen habe ich natürlich angefangen auch mit anderen zu experimentieren.

 

Ich warte gerade darauf das zum Beispiel endlich meine Drosophyllum verfaulen. Die haben 2 cm Substrat unter ihrem Vlies unbekannter Zusammensetzung. Auf diesem ist durchgehend ein Feuchtigkeitsfilm. Noch machen sie keinerlei Anstalten. Aber sie sind erst letzten Frühling dort aufgegangen. Noch können sie sich ja aufraffen.

 

Das ich nur ein kleines Rädchen bin das sich erdreistet sich gegen den Mainstream zu stemmen ist mir schon klar. Vielleicht werde ich ja auch rückstandslos 😉 weggeschwemmt.

Bearbeitet von partisanengärtner
Rechtschreibung
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partisanengärtner

Viele sind ja schon genervt wenn ich was über die Inseln schreibe. Hydroponik ist nichts neues. Selbst bei uns wird das schon Jahrzehnte immer wieder mal propagiert.

Irgendwie kommt das kaum aus dem Mauerblümchendasein raus. Gut man hat sich nur so nebenher damit befasst und kaum einer hat die Vorzüge herausgearbeitet.

Schon der geringe Hirnschmalzeinsatz den ich leisten kann, hat erkleckliche Verbesserungen gebracht.

 

Neue Probleme wie düngerverseuchterr Torf, Vermehrung von gesundem Substrat und allgemein Einsatz von mehr oder weniger schwierigem Torfersatz in möglichst geringen Mengen lassen sich auf dem Weg lösen.

 

Ob das Mikrofaservlies wirklich die beste Lösung ist, auch wenn ich da auf ausgediente Küchenartikel und Kleidungsrecycling zurückgreife werde ich dieses Jahr mit neuen materialsparenden Versuchen ausprobieren.

 

Vielleicht war das zu wenig High Tech um die Hirnzellen zu beflügeln, aber diese Lösungen tendieren sehr zu Anfälligkeit und hohem Materialeinsatz. Hirnschmalz macht mehr Spaß und der Einsatz wird immer einfacher wenn man es in diese Richtung einsetzt.

 

Vielleicht können wir das Thema ja auch anpinnen, damit mehr input kommt, denn die Beschaffungsprobleme werden sicher nicht kleiner und wir könnten auf diesem Weg sogar ein Teil der Problemlösung für das Klima sein. Paludikultur in einem lebenden Moor ist wenn da Folien ausgelegt werden um Torfmoos zu vermehren nicht das gelbe vom Ei.

 

Da wären Garagen, Flachdächer Teerflächen etc.besser geeignet, denn da wächst sonst kaum was. Mit meinen mobilen Ansätzen wäre sogar eine Zwischennutzung einfach.

Es sind auch noch ein paar ästhetische und biologische Probleme vorhanden, die man deutlich verbessern kann.

Wenn es angepinnt wäre könnte man auch solche Fragestellungen da verlinken.

https://forum.carnivoren.org/forums/topic/53945-mein-erster-moorkübel/

 

 

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vor 43 Minuten schrieb partisanengärtner:

Viele sind ja schon genervt wenn ich was über die Inseln schreibe...

 

 

Hallo Alex, bei dem Satz musste ich grinsen. Als ich vor etwa einem Jahr auf dieses Forum stieß, da - wie schreibe ich das jetzt am Besten - da habe ich dich und deine Beiträge deutlich wahrgenommen. Ging ja auch nicht anders. 😉 Wäre ich genervt gewesen, dann würde ich deine Beiträge jetzt nicht mehr lesen. Dann hätte ich auch keine schwimmende Insel auf der Terrasse und keine zweite Insel in Vorbereitung. (Beide aber noch nicht Hydroponik in Reinkultur.)

 

Die Diskussion in diesem Thema macht mir deutlich: die Lösungen, die wir bei einem Torfverbot benötigen, wird man uns nicht auf einem Silbertablett präsentieren. Die Lösungen wie Ersatzsubstrate (Mike King, Matze, Stefan Barth, ...), nachwachsende Alternativen (lebendes Sphagnum) oder weitgehender Verzicht (shwimmende Inseln, Hydroponik) sowie ggf. mögliche Kombinationen können nur von den Karnivorenhaltern kommen. Der durchschnittliche Tomaten- oder Kohlrabigärtner wird da kaum helfen.

 

Wobei Hydroponik - wie du schreibst - nichts Neues ist. Unter https://pflanzenfabrik.de/die-geschichte-der-hydroponik/ geht der Autor bis 600 v. Chr. zurück, bis zu den hängenden Gärten von Babylon.

 

Zur Vollständigkeit hier die Beschreibung meiner vorhandenen Insel und des derzeitigen Vorhabens:

Insel 1 hat Styrodur als Basis, dann kommt das Microfasertuch und darauf noch eine etwa 1 cm starke Torfschicht. Funktioniert! Das angeimpfte Torfmoos wächst gut, Drosera hat sich vorn irgendwo eingeschlichen. Dieses Jahr wird noch etwas ausgesät bzw. gepflanzt. Lediglich Starkregen und Hagel haben mir die Ränder zerstört, so dass derzeit das Tuch stellenweise zu sehen ist. Mein Fehler war, keinen erhöhten Rand zu bilden. Ohne Damm zur Seite hin wird der Torf jedoch weggespült.

Insel 2 wird auf Basis Styropor entstehen. Der Rest einer 5cm Platte wurde - bis auf einen seitlichen Rand - um etwa 3 cm grob ausgehöhlt. Eine dünnere Platte hätte auch gereicht. Mein ursprünglicher Gedanke war, 4-6 Dochte durch den Boden der Platte zu ziehen und die schwimmende Platte direkt mit Altsubstrat (Torf/Perlite-Gemisch) aufzufüllen. Die nächste Überlegung war substratfrei, nämlich lediglich einen alten Kartoffelsack (Jute?) auf der Platte so aufzubringen, dass die Ränder allseits überstehen und ins Wasser ragen. Dann würde ich nur Sphagnum aus dem Sack animpfen - ohne Altsubstrat zu verwenden. Problem wäre jedoch das zu geringe Gewicht, die Platte würde zu hoch schwimmen. Deshalb hätte ich vielleicht trotzdem Dochte gesetzt und außerdem mit wenigen Steinen Gewicht eingebracht.

Durch die Diskussion hier angestoßen ist die aktuell wahrscheinliche Variante wie folgt: 4 Dochte (Streifen von Kartoffelsack, wichtiger sind wahrscheinlich die Öffnungen am Boden), Kartoffelsack komplett drüber und überhängen lassen und die Mulde mit feiner Pinienrinde füllen. Mal abwarten, wie hoch die Platte dann schwimmt, ggf. Quarzsand oder Ähnliches untermischen. Dann verschieden besetzen: mit Sphagnum, Sphagnum gehäckselt, Sarracenia Sämlinge hineinpikieren, Drosera ansäen, Sarracenia ist sogar noch Saatgut übrig... Wenn es garn nicht klappt, dann fasse ich ein Jahr später an zwei Ecken an - Zack! - und der nächste Versuch startet.

Gruß Dirk

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partisanengärtner

Der Trick bei meinen Entwicklungen ist, das nur der seitliche Rand bis zum Wasser reicht. Aushöhlen ist Materialverschwendung. Hatten meine ersten Großvarianten im Patchworkmoorbeet auch. War völlig überflüssig. Wenn das Gewicht der Pflanzmasse zu groß wird muß man nur weiter Schwimmkörper drunter anbringen. Ein Rand ist aber sehr empfehlenswert.

Im einfachen Idealfall kann der aus lebenden Sphagnumpolstern bestehen. Ich hatte bei den ersten sowieso zuviel Sphagnum zur Verfügung.

Aber das wächst auch sehr schnell nach Innen und sehr in die Höhe. Daher bin ich dazu übergegangen einen Rand aus Styrodurresten oder alten Wurzeln mit Zahnstochern zu befestigen.

Ein paar Kerben an der Unterkante oder eingelegte Zahnstocher haben den  Zweck überflüssiges Wasser abzuleiten.

 

Wie wenig Docht man braucht habe ich noch nicht herausgefunden. Bisher war ich immer bei maximaler Feuchtigkeit mit  Flüssigkeitsfilm auf der Oberfläche.

Die neue Variante mal ohne Mikrofaser wird vermutlich auch sehr feucht sein. Die stoffliche Dochtseite ist aus ausgemusterten Armeeunterhosen in Natogrün. Der Rand ist so üppig weil ich da einfach Sphagnum auflegen.

Underwear1.jpg.2f8931d2cd9207bf5453e06e3271b4ef.jpg

 

Underwear2.jpg.cd841efbba2d12adc22fae02a2e8dd8c.jpg

 

Underwear3.jpg.2b410edfcac34417186006cd6b2e03fc.jpg

 

Underwear5.jpg.14be6e3b89d24a3136854ebfd17a64c0.jpg

 

Materialbefüllung und Bepflanzung in der nächsten frostfreien Periode.

Bearbeitet von partisanengärtner
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partisanengärtner

Stoff oder Vlies saugt auch auf eine 10 cm Platte problemlos hoch. Bei meinen 20 cm hohen Orchideenteilen, zusätzlich zum Schwimmkörper, ist die Oberfläche mit Vlies immer noch dauerfeucht.

Bearbeitet von partisanengärtner
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Also, mir gefällt die Idee mit den Schwimminseln sehr gut. Ich für meinen Teil werde mich im Frühjahr auch daran machen, erste Erfahrungen damit zu sammeln.

 

Viele Grüße Ralf 

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Toller Input von Euch allen! Ich denke, Torf in der 0815- Blumenerde zu ersetzen kann nicht schwer sein, die geringen Mengen, die wir für Karnivoren oder Orchideen brauchen, sollten wohl vertretbar und weiter erhältlich sein.

Ein mindestens ebenso großes Problem ist wohl die fortschreitende Entwässerung und landwirtschaftliche Nutzung vieler Moore, auch in EU-Ländern, von Russland usw. ganz zu schweigen. Torfverbot oder Einschränkung wird also für den Moorschutz nur eingeschränkt was bringen und eine geringe Wirkung haben... habe hier aber keine Statistik zu bieten, falls es überhaupt eine gibt, anbei noch ein Link zum Thema

LG, Peter.

https://www.spektrum.de/news/europa-bei-moorzerstoerung-vorne-dabei/1013297

 

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Hallo,

etwas off topic, aber weil  Peter es angesprochen hat (und ich in der  Thematik mehr involviert bin):

Der Ersatz von Torf in normaler Blumenerde ist eigentlich komplizierter als bei fleischfressenden Pflanzen. Hier kommt nämlich die Stickstoffbindung organischer Komponenten weit mehr zum Tragen. Macht eine höhere Düngung nötig, die die Zersetzung dann weiter beschleunigt und so fort. Für kurzlebige Kulturen wie Küchenkräuter oder so ist das kein Problem, bei länger Nutzung schon. Da sackt das Substrat ziemlich zusammen und ist nicht mehr geeignet. Im Garten gibt es da wohl mehr problemlose Alternativen. (Kenne ich mich nicht so gut aus)

Das wirklich größte Problem, so wie  ich es sehe, ist einfach die Menge, die verbraucht wird. Andererseits würde für ein paar Leute die fleischfressende Pflanzen kultivieren wohl kaum jemand Torf stechen, wie das früher mal getan wurde.

LG Holger

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Hallo,

 

vor 22 Stunden schrieb Peter:

Ich denke, Torf in der 0815- Blumenerde zu ersetzen kann nicht schwer sein,

leider doch. In wirklich jeder torffreien Blumenerde die wir hier ausprobiert haben, egal welche Preißklasse, haben sich schnell Trauermücken eingefunden. Sobald noch was verrotten kann, sind die Biester zur Stelle.

Aktuell mache ich Versuche mit weißfaulem Holz, Buchenlaub und Rosenkäferlarven. Dabei bleibt hoffentlich nichts verwertbares für die schwarze Pest mehr übrig.

 

Wie Peter oben mal erwähnt hat, mache ich gute, mit manchen Pflanzen sogar sehr gute Erfahrungen mit Eichehobelspänen. Die habe ich auch hier im Forum mal weiter gegeben. Diese Marge hatte allerdings die falsche Spanform und die Erfolge damit sind bescheiden. Wie wichtig die Spanform ist, war mir vorher nicht klar.

 

Das ganze Thema ist nicht so einfach wie man denkt. Und ich habe Gärtner schon sagen hören, daß es nicht mal darum geht, daß torf so billig ist, sondern daß sie ernsthaft noch keine wertige alternative hätten.

 

Gruß

Helmut

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Ok, danke für die Infos, ich wusste nicht, dass es auch bei normaler Blumenerde solche Probleme macht, Torf zu ersetzen🤔

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vor einer Stunde schrieb moskal:

Aktuell mache ich Versuche mit weißfaulem Holz, Buchenlaub und Rosenkäferlarven. Dabei bleibt hoffentlich nichts verwertbares für die schwarze Pest mehr übrig.

 

Hallo Helmut,

in den Haltungsboxen der Käferlarven wird man bis zum Abschluss der Larvenentwicklung immer ein Gemisch von Kotpellets und unverbrauchtem Substrat haben. Diese Pellets hat man nur in Reinform vorliegen, wenn man sie aussiebt (und dann kommen sie bei mir aus dem Haus). Wenn das Substrat in den Boxen zu feucht ist, kann man sich sehr schnell Trauermücken einfangen und wird sie nur schwer wieder los. Solche Mengen an Trauermücken hatte ich bei Blumentöpfen noch nie erlebt. Ob sich Trauermücken auch in den 100%igen Kotpellets von Rosenkäfern vermehren würden, kann ich nicht sagen.

Man kann die Pellets aber gut als Bestandteil von Substraten nehmen, muss aber damit rechnen, dass diese sehr formbeständig sind. So rieseln diese am Ende der Tomatensaison noch teilweise aus den Kübeln.

 

(Nebenbei bemerkt - weißfaules Holz für Rosenkäfer ist Luxus, Laubwaldhumus reicht da völlig aus.)

Und Vorsicht: auch Rosenkäfer haben Suchtpotential, interessant sind auch Riesenkäfer, Hirschkäfer, ... Die sind bei mir aber noch anfälliger für Trauermücken.

Gruß Dirk

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Man kommt hier nur auf verrückte Ideen. Ich hatte am letzten Wochenende einigen Käferlarven das Substrat gewechselt und habe daraus mal auf die Schnelle einen "Aufguss" mit Regenwasser (6 MikroS/cm) gemacht. Nach etwa 20 Minuten ist dieser Wert bereits auf über 2300 MikrosS/cm angestiegen - Tendenz weiterhin steigend. Das dürfte die Verwendung ggf. etwas einschränken. Ein qualifiziertes pH-Meter habe ich leider nicht.

Da das Ergebnis solcher Larvenpflege auch manchmal grün ist, sollte ein Foto (Mecynorhina torquata ugandensis) davon auch in dieses Forum passen. Leider werden die wenigsten Tiere so groß.

 

Gruß Dirk

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