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Samenmorphologie von Sarracenia oreophila


Dryas

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Hallo zusammen,

 

Bei der Aussaat von Sarracenia oreophila Samen ist mir aufgefallen, dass die Samen je nach Standortform sehr unterschiedlich sind. Einige sind dunkel, relativ klein, aber "voll", andere eher leucophylla-ähnlich, länglich und weniger voll, und wieder andere sind hell, rundlich und voll.

 

Ist das auch anderen aufgefallen oder sind meine Individuen einfach komisch?

Das meine Individuen Hybriden sind würde ich auf Grund der vertrauenswürdigen Quelle ausschliessen.

 

Meine Hypothese: Sarracenia oreophila scheint sich phylogenetisch früh von der leucophylla-rubra-alata Gruppe getrennt zu haben (Stephens et al. 2015). Innerhalb der leucophylla-rubra-alata-Gruppe gibt es große Unterschiede in der Samenmorphologie. Es ist möglich, dass ein Teil dieser Vielfalt in S. oreophila erhalten geblieben ist. Aber das ist reine Spekulation, und ich bin gespannt, was ihr alle denkt und ob ihr das auch bei euch beobachtet habt.

 

Liebe Grüsse!

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Hallo!

 

Mit was wurde die Oreo denn bestäubt?

 

Mir ist bei der Aussaat letztes Jahr auch aufgefallen, dass Samen aus der gleichen Samenkapseln große Unterschiede in punkto Farbe aufweisen können, in Sachen Form sowieso.

 

War, soweit ich mich erinnere, keine Oreo im Stammbaum.

 

Ich habe diese Unterschiede immer auf den unterschiedlich starken Einfluss von Mama bzw Papa geschoben.

 

Ehrlich gesagt habe ich aber keinen Schimmer wie Befruchtung und Genverteilung bei Pflanzen funktioniert. Aktuell gehe ich davon aus, dass jedes Samenkorn aus einer Eizelle hervorgeht, welche individuell von Samenzellen oder Pollen oder wie auch immer der männnliche Beitrag heißt, befruchtet wird.

 

Klärt mich auf, wenn das Quatsch ist.

 

 

Viele Grüße,

Ralph

 

EDIT:

Hab eben nochmal nachgesehen, farblich die deutlichsten Unterschiede hatte ich bei einer Kreuzung von moorei x flava.

Bearbeitet von Gordon Shumway
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Hallo Gordon,

 

Danke für deine Gedanken! Was du schreibst, scheint mir absolut kein Unsinn zu sein!

Das ist ein guter Punkt, es handelt sich um Selbstbestaubung. Ich habe die Blüten sogar in Netzbeutel gesteckt, um sicher zu gehen, dass wirklich nur Selbstbestäubung stattfindet.

Interessanterweise sind die Samen von denselben Pflanzen sehr einheitlich, während sie sich von Pflanze zu Pflanze (von verschiedenen Standorten) stark unterscheiden.

 

Gruss

Marco

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  • 2 Wochen später...
Christoph Pohling
Zitat

...Aktuell gehe ich davon aus, dass jedes Samenkorn... individuell von ..Pollen oder wie auch immer der männnliche Beitrag heißt, befruchtet wird.

 

Ich hänge mich hier mal mit dran, da mich zur Zeit die gleiche Frage umtreibt.

Ein Jahr nach Keimung (Purpurea, ca. 40 Stk) beobachte ich absolut typische Exemplare,

aber auch einige Pflanzen, die zweifelsfrei Hybriden sind (ca. 10 %).

 

 

Mich interessiert, wie das Zustande kommt.

-Es könnten ja auch alle Pflanzen hybridisiert sein, dafür weniger auffällig.

-Oder gibt es tatsächlich eine genetische Paarung von einer Art Rezeptor und einem wirklich einzelnen Pollen-Partikel?

 

Gruß C

Bearbeitet von Christoph Pohling
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Hallo Zusammen!

Ich habe etwas recherchiert und bin auf folgendes gestoßen:
 

Bei der Bestäubung wird der Pollen mit den darin befindlichen unbeweglichen männlichen Spermazellen durch Wind, Wasser oder Insekten auf die empfänglichen weiblichen Blütenteile übertragen. Der weibliche Teil der Blüte ist das Fruchtblatt (Stempel). Er besteht aus Narbe, Griffel und Fruchtknoten. Sobald der Kontakt des Pollens mit der Narbe stattgefunden hat, bildet der Pollen bei den Angiospermen einen sogenannten Pollenschlauch aus, der in die Narbe hinein und den Griffel hinunter wächst. Der Pollen gelangt durch den Pollenschlauch zum Fruchtknoten, wo in den Samenanlagen die doppelte Befruchtung stattfindet.

Doppelt deshalb, weil sich in jeder Samenanlage genau zwei weibliche Zellen befinden. Bei der Befruchtung verschmilzt der Kern einer männlichen Spermazelle mit dem einer dieser weiblichen Zellen. Daraus entsteht der Embryo. Ein weiterer männlicher Kern verschmilzt mit dem Embryosackkern, der später das Nährgewebe für den Embryo bildet. Das könnte ein ziemlich chaotischer Prozess sein. Doch die Pflanze reguliert den Zugang zu den Samenanlagen streng. Exakt zwei fruchtbare männliche Spermazellen haben Zugang zu den beiden weiblichen Zellen – nicht mehr und nicht weniger. So bleibt keine weibliche Zelle unbefruchtet. Wie genau dieser Vorgang geregelt ist, haben Wissenschaftler nun herausgefunden.
 

Quelle:
https://www.pflanzenforschung.de/de/pflanzenwissen/journal/wenig-romantik-hohe-effizienz-1779
Die Quelle erscheint mir weitgehend glaubwürdig, ziemlich genau exakt dasselbe steht im Pearson "Biologie".

 

Daraus ziehe ich folgende Schlüsse:
 

Zitat

...weil sich in jeder Samenanlage genau zwei weibliche Zellen befinden.


Jedes Samenkorn enthält eine eigene Eizelle.

 

Zitat

Bei der Befruchtung verschmilzt der Kern einer männlichen Spermazelle mit dem einer dieser weiblichen Zellen.


Diese Eizellen können unabhängig voneinander von verschiedenen Spermazellen befruchtet werden.

 

Zitat

Ein weiterer männlicher Kern verschmilzt mit dem Embryosackkern, der später das Nährgewebe für den Embryo bildet.


Tatsächlich verschmilzt jede Samenanlage mit zwei verschiedenen Spermazellen. Ob tatsächlich beide Spermazellen Einfluss auf den Phänotyp der Tochterpflanze haben, wird an dieser Stelle nicht klar. Vom Bauchgefühl würde ich sagen, der Kern, welcher für das Nährgewebe zuständig ist, hat keinen Einfluss.

 

 

vor 22 Stunden schrieb Christoph Pohling:

ch hänge mich hier mal mit dran, da mich zur Zeit die gleiche Frage umtreibt.

Ein Jahr nach Keimung (Purpurea, ca. 40 Stk) beobachte ich absolut typische Exemplare,

aber auch einige Pflanzen, die zweifelsfrei Hybriden sind (ca. 10 %).


Ergo abgeleitet hierfür zwei mögliche Erklärungen für dieses Phänomen:
1. Ein großer Teil deiner Eizellen wurde vom Pollen der Mutterpflanze befruchtet.
2. Ein großer Teil der Phänotypen deiner Tochtergeneration kommt nach der Mutter. Wobei sie genetisch trotzdem 50% Mama / 50% Papa sein müssten (sofern man den Umstand der doppelten Befruchtung und den Einfluss der zweiten männlichen Keimzelle, welche dem Aufbau des Nährgewebes dient, außer Acht lässt.).

 

 

 

 

Würde mich trotzdem freuen, wenn sich hier ein Profi mit hinreichendem Sachverstand in die Diskussion einklinken könnte und mit möglichst einfachen Worten Licht ins Dunkel unserer Unwissenheit bringen könnte...



Schönen Gruß,
Ralph

Bearbeitet von Gordon Shumway
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