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Hat irgend jemand Utricularia westonii in Kultur?


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Die Schwierigkeit scheint darin zu bestehen, das Wasser dauerhaft sauber zu halten. Die Einjährigkeit und damit jährlich auf neue Samen angewiesen zu sein, tut sein Übriges! 

Es wäre sicherlich auch hilfreich zu wissen, ob diese Art saisonal überschwemmt ist oder doch dauerhaft.

 

Dennoch eine sehr interessante Art, die mich auch reizen würde....

 

Gruß

Tobias

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Hallo,

 

diese Pflanze zu kultivieren, halte ich für äusserst schwierig.

 

Die Pflanze ist vermutlich einjährig und wächst submers über den australischen Winter, also

bei Temperaturen, die zwischen 0 Grad nachts und 20 Grad tagsüber liegen. Hitze ist kontraproduktiv!

 

Auf unseren (Christian, Tim Beier, Bernd Weilbrenner, Thomas Lorenz, Nicole Rebbert und ich) beiden Touren

durch den Südwesten Australiens haben wir diese Art im Cape Le Grand Nationalpark in Massen gesehen,

aber eben auch nur dort. Zu der Zeit, in der wir dort waren, war der Grundwasserspiegel so hoch,

dass die tiefsten Stellen (ca. 10 - 20 % der Fläche) durch Wasserlachen und Pfützen überflutet waren.

Diese hatten eine Tiefe von etwa 1 bis 20 cm, trocknen mit Sicherheit über den langen trockenheissen

Sommer ein. Und genau dort wuchs U. westonii.

 

Im Frühjahr, wenn die Niederschläge generell abnehmen, trocknen die Wasserlachen langsam ein, in denen

die Pflanzen wachsen. Dann bildet sich auch der Blütenstiel aus und die Pflanze blüht.

 

Wie die Pflanzen über den trockenheissen Sommer im südwestlichen Australien kommen, ist mir ein Rätsel.

Daher gehe ich davon aus, dass die Pflanzen einjährig sind und nur eine Vegetationsperiode überleben.

 

Wie üblich sind solche Pflanzen sehr schwierig in der Kultur. Oder kultiviert tatsächlich jemand von Euch

die richtig schöne Art Utricularia multifida ? Die Kultur dürfte ähnlich sein, nur noch viel wässiger, da

U. westonii über den Winter wirklich submers wächst, was U. multifida mit ihren Habitaten auf Granithügeln

definitiv nicht tut.

 

Viele Grüße

Claus-Jürgen

 

 

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Vor Jahren hatte ich tatsächlich Samen dieser Art bekommen, damals noch von Allen Lowrie.

 

Die hatte ich ausgesät und sie sind tatsächlich auch gekeimt.

 

Allerdings wuchsen die Pflanzen dann eben nicht mehr viel weiter.

 

Irgendetwas muss ihnen gefehlt haben.

Bei mir gingen dann im auf die Keimung folgenden Frühjahr die Pflänzchen in der aufkommenden

Spätfrühjahrshitze einfach ein, obwohl sie immer noch im tiefen Anstau standen.

 

Ich vermute, sie brauchen wirklich ausgiebiges Leben und damit Futter im Wasser, um in der

kurzen Vegetationszeit ihren Wachstumszyklus bis zur Blüte und Samenreife abschließen zu können.

Schließlich hat die Pflanze ganz ausgeprägte und große Fallen, die im Wasser einfach auf dem Boden liegen.

Am Standort sind diese Fallen knallrot ausgefärbt und fallen daher leicht auf, was die Suche nach den

Pflanzen stark vereinfacht.

 

Claus-Jürgen

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Hallo,

 

U. westonii ist definitiv einjährig, das ist keine Frage. Ich habe mich selbst schon an einigen dieser einjährigen Utricularia versucht, es ist oft daran gescheitert, dass ich entweder keine Blüten oder keine Samen bekommen habe. U. multifida ist dabei noch die Pflanze, die ich am häufigsten zur Blüte bekommen habe. Das kann aber auch Glückssache sein. Bei uns ist die Kultur wohl tatsächlich nicht so ganz einfach, aber zumindest in Osten Australiens werden diese Arten bei einigen Leuten dauerhaft gehalten. Sie sind daher in Kultur und hin und wieder kommt man auch mal an Samen. So schön diese Pflanzen tatsächlich sind, aber mir ist das insgesamt zu aufwändig 🙂

 

Gruß

Christian

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Hallo,

interessant! Wenn Claus-Jürgen schreibt, daß sie bei Temperaturen von 0-20 Grad wachsen, ist es doch auch eine winterwachsende Utricularia wie U. menziesii?! Kann man sie denn nicht so auch kultivieren? U. menziesii ist an den Standorten ja auch teilweise längere Zeit überflutet. Und bei niedrigen Temperaturen läßt sich auch Wasser länger sauber halten! 

 

Wo kriegt man denn Samen her? Kennt jemand ne Quelle?

 

Gruß

Tobias

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Christian Dietz

Hallo Tobias,

 

ja, sie wächst über den Winter, zur gleichen Zeit wie U. menziesii. Im Sommer ist sie weg und überdauert als Samen. U. menziesii ist sehr oft übrigens nicht überflutet, da sie gerne auch auf Granitfelsen wächst, wo das Wasser immer abläuft. Von meinen Beobachtungen (mag keine repräsentative Stichprobe sein) ist sie häufiger an Stellen zu finden, wo sie eben nicht unter Wasser steht. In jedem Fall sind alle Standorte, die ich von U. menziesii gesehen habe deutlich "trockener" als die Stellen, wo ich U. westonii gesehen habe. Mit U. westonii fehlt mir die Kulturerfahrung. Ich vermute, es ist nichtmal sonderlich kompliziert, die Samen zum Keimen zu bringen. Da ich aber davon ausgehe, dass die Pflanzen einen sinkenden Wasserspiegel (vielleicht in Kombination mit zunehmender Tageslänge und Wärme?) zur Blühindikation benötigen sehe ich vielmehr darin das Problem. Sollte es jemand besser wissen, kann er mich gerne berichtigen 🙂

 

Gruß

Christian

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Hey Christian,

vielen Dank für die Erklärung! Mal angenommen, man schafft es bis zur Blüte, wie groß sind denn diese? Muß man da mit ner Wimper ran, um diese zu bestäuben oder geht es herkömmlich mit Pinsel oder Zahnstocher?

 

Gruß

Tobias

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Christian Dietz

Hallo Tobias,

 

die Blüte ist wenige Millimeter groß, ich denke nicht, dass man da mit einem Pinsel und/oder Zahnstocher weiterkommt.

 

Ich habe zudem gerade nochmal in Lowries Magnum Opus nachgeschaut. Er schreibt dort, dass die Pflanzen bis zu 45cm unter Wasser stehen, die Blütenbildung beginnt, wenn der Wasserstand etwa 15cm hoch ist. Die Blüte öffnet sich dann, sobald sie über der Wasseroberfläche ist.


Wir haben die Art jeweils Mitte bis Ende September gesehen, 2011 auch mit Blüten. 2018 konnten wir keine Blüten finden, nur die Rosetten. An einer Stelle haben wir die Wassertiefe gemessen, das waren es etwa 12cm.

 

IMG_09839-utricularia_westonii.jpg

 

IMG_09835-utricularia_westonii.jpg

 

IMG_3241-utricularia_westonii.jpg

 

Gruß

Christian

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Christian, das sind äußerst nützliche Infos! Jetzt müßte man noch wissen, in welchem Zeitraum der Wasserstand von 45cm auf 15cm fällt. Die Samen müßten dann reif sein, wenn das Wasser weg ist. Die fallen dann auf den noch feuchten Schlamm und werden anschl. im heißen Sommer stratifiziert. Und im Herbst geht der Kreislauf mit steigendem Wasserstand wieder von vorne los.

 

Oh Mann, ich hab schon ne blühende Phantasie, nicht wahr? 🤣

 

Ist bekannt, auf welchem Untergrund die Pflanzen wachsen? Ist es tatsächlich torfig, oder doch eher Pfützenschlamm?

 

Ich sehe gerade in meinem GH ein kleines Aquarium im Winter, welches einen Wasserstand von 30cm hat......usw.

 

Gruß

Tobias

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  • 1 Monat später...

Hallo,

 

mir ist grade auf Instagram diese Story über den Weg gelaufen. Vielleicht hilft euch die Person weiter, scheint aus Italien zu kommen.

 

LG 

Tjark

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