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Christian357
Posted (edited)

Moin.

 

Bei mir steht mal wieder die große Thripse-Invasion im Haus.

 

Normalfall: einmal alles mit Acetamiprid, in Form des Mittels "SUBSTRAL® Celaflor® Schädlingsfrei CAREO" behandeln, Thripse tot, Problem gelöst, kühles Getränk schnappen und entspannen.

 

Nun wurde ich neulich im lokalen Gartencenter darauf hingewiesen, dass das Präparat derzeit nicht lieferbar sei.

 

Im Internet konnte ich bisher wenig Informationen dazu finden.

 

Ist die Lizenz abgelaufen, bzw. wird diese erneuert? Gibt es evtl. ein Verbot seitens irgendwelcher EU-Richtlinien?

Kommt das Mittel wieder auf den Markt, oder eine Alternative? Wie ist da gerade der Stand?

 

Thripse sind in meinem Fall unmöglich mit Kontaktmitteln zu bekämpfen, da ich nicht hunderte, teils verdeckte Blätter, mehrfach voll benetzen kann.

Zumal die Tiere sich auch in noch geschlossenen Blättern ansiedeln.

 

Mein Eindruck ist, dass das einzige, für Privatanwender verfügbare Gift Pyrethrum, bzw. Pyrethrine sind.

Da kommt die schwere Abbaubarkeit bei Katzen für mich noch ins Spiel, weswegen ich ein systemisches Gießmittel natürlich bevorzuge.

 

Mit Nützlingen hatte ich bisher keine großen Erfolge - Florfliegenlarven erwischen die verdeckt lebenden Tiere nicht und verpuppen sich zu schnell, Raubmilben würde ich evtl. nochmal versuchen, allerdings ist es fraglich, ob diese sich bei mir gut genug ansiedeln können, um eine dauernde Eindämmung zu bewirken. Eine Ausrottung der Schädlinge durch Nützlinge halte ich für quasi ausgeschlossen, weshalb auch dem Nützling langanhaltend gute Bedingungen geboten werden müssen, um das Problem einzudämmen.

 

Würde mich da über Informationen freuen. 🙂

Edited by Christian357
PatrickGoGrow
Posted

Ich bin schon über das selbe Problem gestolpert und bin sehr an erprobten Alternativen interessiert (für Nepenthes in meinem Fall).

 

Mir wurde das im Gartencenter so erklärt, dass die Lizenz für die Freilandanwendung verboten wurde und darum das Konzentrat nicht mehr verfügbar sein wird (womit eine flächendeckende Anwendung in Form von Gießen möglich ist). Was ich aber noch ohne Probleme bekommen habe, ist die Fertigmischung zum Sprühen in der Sprühdose (wohl mit der Logik, dass man nicht mit der Sprühdose durch den Garten / das Feld läuft).

 

Laut Beschreibung auf der Flasche wirkt das Mittel auch beim Sprühen systemisch bzw. wird von der Pflanze aufgenommen.

 

Würde mich auch über weitere Infos (und wie gesagt die erprobten Alternativen) freuen!

  • Danke 1
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Ich hab bisher ganz gute Erfahrungen mit Abamectin als Wirkstoff gemacht, soll wohl einer der effektivsten gegen die Viecher sein und ist noch zugelassen soweit ich das seh.

 

Hier steckt der überall drin:

https://www.raiffeisen.com/pflanzenschutzmittel/wirkstoff/Abamectin

 

Hinweis, z.B. das Bi 58 gibt es in verschiedenen Varianten mit unterschiedlichen Wirkstoffen, da bin ich leider auch schon drauf reingefallen. Das dort aufgeführte Spray enthält auch nur Spuren von Abamectin.

Posted

Um vielleicht die Fraktion der Nützlinge zu unterstützten. Ich bin meine Thripse mit einer Kombination aus Florfliegenlarven und Raubmilben los geworden. Die Raubmilben fressen die Puppen in der Erde und die Florfliegenlarven den Rest. Die Raubmilben bleiben auch deutlich länger erhalten, da sie in Hungerstarre 
verfallen können und bei Nahrungsangebot wieder „aufwachen“.

Posted

Ich habe vor wenigen Wochen das Konzentrat im Baumarkt noch bekommen, mir wurde dabei jedoch gleich zur größeren Packung geraten. Die Verkäuferin sagte, dass ein Firmenvertreter des Präparats wohl andeutete, dass das Mittel ab kommenden Jahr nicht mehr zu erhalten sei.

Siggi_Hartmeyer
Posted

Der Wirkstoff Acetamiprid ist ein Neonikotinoid das nicht mehr verwendet werden sollte, da etwa Bienen dadurch schon bei Konzentrationen unter der (GC) Nachweisgrenze die Orientierung verlieren können. Weg mit dem Dreck!

  • Danke 2
Andreas Wistuba
Posted
vor 7 Minuten schrieb Siggi_Hartmeyer:

Der Wirkstoff Acetamiprid ist ein Neonikotinoid das nicht mehr verwendet werden sollte, da etwa Bienen dadurch schon bei Konzentrationen unter der (GC) Nachweisgrenze die Orientierung verlieren können. Weg mit dem Dreck!

 

Hallo Siggi,

ich würde das nicht so pauschal sehen.

 

Barbara hatte viele Jahre Bienen - die Völker standen bei uns auf der Terrasse.

Im Gewächshaus ca. 5 Meter entfernt habe ich immer mal wieder Neonicotinoide eingesetzt, warum auch nicht?

Es gab nie Probleme mit den Bienen.

 

Ich bin voll bei Dir, dass bestimmte Neonicotinoide im Freiland absolut nicht verloren haben.

Warum die aber die Zulassung für den Gewächshaus-Einsatz gleich mit verloren haben, ist m.E. nach aber völlig unlogisch.

 

Übrigens gibt es durchaus zugelassene Neonicotinoide, auch Acetamiprid ist zugelassen:
 

Bildschirmfoto2023-10-02um13_19_57.thumb.png.48fb5267ec00d252355ac234f22b3205.png

 

Viele Grüße

 

Andreas

Posted

Danke Andreas,

 

aus der Liste kann man ja auch entnehmen, dass ab 31.10.23 Einiges nicht mehr zugelassen ist. Somit bestätigten sich die weiter oben genannten Aussagen des Vertreters.

 

Viele Grüße 

 

Carsten

 

P.S. Thripse konnte ich tatsächlich mit einer Übermacht zweier Raubmilbenarten zum Streuen los werden. Nur das eine Trägersubstrat war blöd: Vermiculite ok, aber Sägemehl ehr nicht so. 

  • Gefällt mir 1
Gordon Shumway
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vor 4 Stunden schrieb Andreas Wistuba:

 

Hallo Siggi,

ich würde das nicht so pauschal sehen.

 

Barbara hatte viele Jahre Bienen - die Völker standen bei uns auf der Terrasse.

Im Gewächshaus ca. 5 Meter entfernt habe ich immer mal wieder Neonicotinoide eingesetzt, warum auch nicht?

Es gab nie Probleme mit den Bienen.

 

Ich bin voll bei Dir, dass bestimmte Neonicotinoide im Freiland absolut nicht verloren haben.

Warum die aber die Zulassung für den Gewächshaus-Einsatz gleich mit verloren haben, ist m.E. nach aber völlig unlogisch.

 

Übrigens gibt es durchaus zugelassene Neonicotinoide, auch Acetamiprid ist zugelassen:
 

Bildschirmfoto2023-10-02um13_19_57.thumb.png.48fb5267ec00d252355ac234f22b3205.png

 

Viele Grüße

 

Andreas

 

Hallo!

 

Bin ja jetzt niemand, der "Chemie" grundsätzlich ablehnt. Und wirklich Ahnung von der Materie habe ich jetzt auch nicht.

 

Aber liegt das grundsätzliche Problem des "Bienensterbens" nicht vor allem eigentlich bei den Solitärbienen und nicht bei der klassischen Honigbiene?

 

Die Honigbienen sollten Desorientierung durch ihre schiere Masse kompensieren können, aber bei Einzelversorgern sieht die Sache vermutlich ungünstiger aus...

 

Viele Grüße,

Ralph

  • Gefällt mir 2
  • Danke 1
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Hallo,

man braucht eine Kombination aus zwei Raubmilbenarten. Eine, die im Boden die Thrips-Larven jagt, und eine, die auf den Blättern die adulten Thripse jagt.

 

Grüße

Ronny

  • Danke 1
Christian357
Posted (edited)
vor 22 Stunden schrieb Siggi_Hartmeyer:

Der Wirkstoff Acetamiprid ist ein Neonikotinoid das nicht mehr verwendet werden sollte, da etwa Bienen dadurch schon bei Konzentrationen unter der (GC) Nachweisgrenze die Orientierung verlieren können. Weg mit dem Dreck!

 

Mir ist (vorallem dank deiner Beiträge :)) durchaus bewusst, dass das kein harmloses Zeug ist.

 

Allerdings verwende ich das Mittel ausschließlich im Innenraum und Rückschnitte, Substratreste, etc., die damit behandelt wurden, landen bei mir nicht auf dem Kompost.

Mag sein, dass mir als Laie da der Überblick fehlt, aber ich sehe die Gefahr durch meine Anwendung doch eher als sehr gering. Neonikotinoid hin, oder her.

Fakt ist halt, dass ich eine wirkungsvolle Alternative brauche, wenn ich auf das Mittel verzichten will.

Und ich frage mich, inwieweit da noch neue Entwicklungen zu erwarten sind, wenn die "alten Mittel" einmal weg sind.

 

Wenn man nur zwei drei Pflanzen hat, mag das sicher kein Thema sein, aber gerade in den letzten Jahren hat der Zimmerpflanzenmarkt scheinbar einen ziemlichen Boom erlebt. Pflanzen in

die Ressourcen gesteckt werden und die im Zweifel immer häufiger im Müll landen, einfach weil vielen Schädlingen nach und nach nichtmehr beizukommen sein wird, wenn die Bandbreite der nutzbaren Mittel immer weiter eingeschränkt wird.

Evtl. bilden sich gegen die wenigen Mittel dann Resistenzen und das Ganze wird immer enger.

 

Ich kann das natürlich nur von meiner Perspektive beurteilen und weiß, dass die Pflanzenhaltung im Endeffekt ein Hobby ist, welches Umweltfaktoren etc. im Zweifel unterliegen sollte.

 

Wie würdest du einen breiten Befall im Wohnraum, verteilt auf mehrere Räume, alternativ angehen? Bin da für Rat offen. 🙂

 

 

vor 16 Stunden schrieb Ronny K.:

Hallo,

man braucht eine Kombination aus zwei Raubmilbenarten. Eine, die im Boden die Thrips-Larven jagt, und eine, die auf den Blättern die adulten Thripse jagt.

 

Grüße

Ronny

 

 

Hast du eine Empfehlung, welche Arten man da gut kombinieren kann?

 

 

Vielen Dank für die Antworten. 🙂

Edited by Christian357
Posted

Hallo,

das kommt auf dein Setup an und was du eventuell noch an Schädlingen hast. Um auf den Pflanzen Tripse zu bekämpfen empfielt sich eine Amblyseius Art: https://www.landwirtschaftskammer.de/Landwirtschaft/pflanzenschutz/biologisch/thrips/amblyseius.htm Es hilft wohl sehr viel, wenn man die Pflanzen dabei einmal täglich besprüht. Die Milben mögen es wohl nicht, wenn es zu trocken ist. Wenn Pollen verfügbar ist, kann man wohl auch eine kleine Population halten. Um im Boden Thripse zu bekämpfen empfiehlt sich Hypoaspis miles, muss wohl aber nicht unbedingt sein.

Hier mal noch ein bunt gemischter Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung:

 

Grüße

Ronny

Christian Dietz
Posted

Hallo,

 

Am 2.10.2023 um 16:46 schrieb Andreas Wistuba:

Hallo Siggi,

ich würde das nicht so pauschal sehen.

 

Barbara hatte viele Jahre Bienen - die Völker standen bei uns auf der Terrasse.

Im Gewächshaus ca. 5 Meter entfernt habe ich immer mal wieder Neonicotinoide eingesetzt, warum auch nicht?

Es gab nie Probleme mit den Bienen.

 

Ich bin voll bei Dir, dass bestimmte Neonicotinoide im Freiland absolut nicht verloren haben.

Warum die aber die Zulassung für den Gewächshaus-Einsatz gleich mit verloren haben, ist m.E. nach aber völlig unlogisch.

 

Übrigens gibt es durchaus zugelassene Neonicotinoide, auch Acetamiprid ist zugelassen:
 

Viele Grüße

 

Andreas

 

Danke, Andreas. Das entspricht ziemlich exakt meiner Meinung zu dem Thema. Ich verwende auch noch Mittel, die als bienengefährdend gelten und mittlerweile nicht mehr zugelassen sind (solange der Vorrat reicht). Die Anwendung beschränkt sich bei mir definitiv auf das Gewächshaus, das nach der Anwendung auch erstmal geschlossen bleibt. Draußen verwende ich diese Mittel nicht. Ich kann sehr gut verstehen, wenn solche Mittel für den großflächigen Einsatz im Freien verboten werden und unterstütze das auch. Aber, warum man sie in abgeschlossenen Räumen nicht mehr verwenden darf verstehe ich nicht. Wenn es wirklich brauchbare Alternativen gäbe würde ich sofort darauf verzichten, nur fehlen die leider oft. Schädlinge möchte ich gerne gerne sofort sicher weg haben und nicht darauf hoffen, dass sie durch Räuber, Seifenlauge oder sonstwas verschwinden.....

 

Gruß

Christian

  • Gefällt mir 4
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Hallo, 

Acetamiprid ist nicht nur für Bienen gefährlich, es soll auch das menschliche Gehirn schädigen und es wird immer häufiger in Lebensmitteln nachgewiesen. Was wohl auch der Hauptgrund für die Einschränkungen ist.

 

Grüße 

Ronny

  • Gefällt mir 3
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vor einer Stunde schrieb Christian Dietz:

...Ich kann sehr gut verstehen, wenn solche Mittel für den großflächigen Einsatz im Freien verboten werden und unterstütze das auch. Aber, warum man sie in abgeschlossenen Räumen nicht mehr verwenden darf verstehe ich nicht...

 

Gruß

Christian

Das liegt meines Wissens an der Zulassung. Es gibt eine für berufsmäßige Anwender, hier gab es zumindest auch mal die Differenzierung zwischen nur im Gewächshaus oder auch im Freiland, bin ich nicht mehr auf dem neuesten Stand. Die andere Zulassung ist für Haus und Kleingarten, da gibt es diese Unterscheidung nicht. Würde sich für die Unternehmen wohl auch kaum lohnen nur für Gewächshaus und Zimmerpflanzen die Kosten der Zulassung zu tragen. Und kontrollieren könnte man es ohnehin kaum.

 

LG Holger

  • Gefällt mir 1
Andreas Wistuba
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vor einer Stunde schrieb Ronny K.:

Hallo, 

Acetamiprid ist nicht nur für Bienen gefährlich, es soll auch das menschliche Gehirn schädigen und es wird immer häufiger in Lebensmitteln nachgewiesen. Was wohl auch der Hauptgrund für die Einschränkungen ist.

 

Grüße 

Ronny

 

....genau zitieren... 😉 

Es steht im Verdacht, die Gehirn-Entwicklung zu schädigen.

 

Ich denke, ein Abend im Biergarten ist da gesundheitsschädlicher. Das Bier im Glas und ständig irgendwelche Nikotinsüchtigen, die mir Nikotin- und Teerwolken in die Lunge blasen, obwohl ich das vielleicht gar nicht will....
Pflanzenschutzmittel wendet man mit Vollschutz bei geschlossenem Gewächshaus an! Wo ist das Problem?
Ein Gewächshaus ist kein Ökosystem und insb. Bienen von draussen verirren sich eigentlich nie hinein. Und ich bin als Anwender für mich selbst verantwortlich.

Grüße

Andreas


 

Posted
vor 2 Stunden schrieb Ronny K.:

Hallo,

das kommt auf dein Setup an und was du eventuell noch an Schädlingen hast. Um auf den Pflanzen Tripse zu bekämpfen empfielt sich eine Amblyseius Art: https://www.landwirtschaftskammer.de/Landwirtschaft/pflanzenschutz/biologisch/thrips/amblyseius.htm Es hilft wohl sehr viel, wenn man die Pflanzen dabei einmal täglich besprüht. Die Milben mögen es wohl nicht, wenn es zu trocken ist. Wenn Pollen verfügbar ist, kann man wohl auch eine kleine Population halten. Um im Boden Thripse zu bekämpfen empfiehlt sich Hypoaspis miles, muss wohl aber nicht unbedingt sein.

Hier mal noch ein bunt gemischter Beitrag zur biologischen Schädlingsbekämpfung:

 

Grüße

Ronny

 

Ich hab bisher nur Tests mit Amblyseius/Neoseiulus cucumeris gegen einen kleineren WHM-Befall und Hypoaspis miles gegen Trauermücken gemacht.

Erstere haben bei mir in trockener Umgebung keine gute Wirkung erzielt, im feuchten Growzelt war das Ergebnis besser.

Soweit ich das gelesen habe werden von Neoseiulus cucumeris auch nur die Thripslarven im ersten Stadium erbeutet, das zweite Stadium ist zu wehrhaft.

Und man sollte nicht vergessen, dass die handelsüblichen Beutel erstmal ein paar Wochen hängen müssen bis sich die Milben genügend vermehrt haben um einen Effekt zu erzielen.

Bis dahin sind die adulten Thripse doch bereits im Rest der Sammlung unterwegs. Mag sein dass das als Präventivmaßnahme mit einer bereits dauerhaft bestehenden Raubmilbenpopulation in der ganzen Sammlung funktioniert, aber gegen einen akuten Befall würde ich auch zur chemischen Keule greifen. Insbesondere einen Thripsbefall will ich direkt im Keim ersticken.

 

Und Neonikotinoide wären auch für mich nur das letzte Mittel der Wahl wenn es alternative Wirkstoffe gibt. Einfach weil sie extrem langlebig sind, und ich nicht abschätzen kann wie die sich mit Schnittgut, Substrat usw. in der Umwelt verteilen, selbst wenn ich nichts davon kompostiere.

  • Gefällt mir 4
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Hallo,

es macht durchaus Sinn bei einer großeren Sammlung Raubmilben präventiv einzusetzten. Zum einen kommt es dann erst garnicht zu Schäden an den Pflanzen, anhand deren man den Befall meistens überhaupt erst bemerkt, und weiterhin ist es sogar billiger und umweltverträglicher als mit Neonicotinoiden zu arbeiten. Zudem bekämpfen viele Arten auch andere Schädlinge wie Weichhaut- und Spinnenmilben.

 

vor einer Stunde schrieb Andreas Wistuba:

Ein Gewächshaus ist kein Ökosystem und insb. Bienen von draussen verirren sich eigentlich nie hinein. Und ich bin als Anwender für mich selbst verantwortlich.

 

 

Und die Pflanzen verlassen deine Gewächshäuser nicht?

 

vor 5 Stunden schrieb Christian357:

 

Wenn man nur zwei drei Pflanzen hat, mag das sicher kein Thema sein, aber gerade in den letzten Jahren hat der Zimmerpflanzenmarkt scheinbar einen ziemlichen Boom erlebt. Pflanzen in

die Ressourcen gesteckt werden und die im Zweifel immer häufiger im Müll landen, einfach weil vielen Schädlingen nach und nach nichtmehr beizukommen sein wird, wenn die Bandbreite der nutzbaren Mittel immer weiter eingeschränkt wird.

 

 

Wenn der Zierpflanzenmarkt boomt, boomt auch die Pflanzenschutzmittelbranche. Mit der Folge, dass immermehr Pestizide in der Umwelt landen. Wir brauchen andere Wege. Das ist ein Teufelskreis.

 

Grüße

Ronny

  • Gefällt mir 5
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Hallo,

Ich habe im verlinkten Thread ja schon recht ausführlich über meine Erfahrungen mit Amblyseius Raubmilben geschrieben.

Meiner Meinung nach sind sie für Bodennahe (bis 15cm über Substrat) Anwendung sehr gut gegen Thripse geeignet und können den Schädlingsbefall auch leicht zu 100% auslöschen.

Problematisch sehe ich Amblyseius Raubmilben bei Nepenthes im Hochtrieb. Die Milben wandern zu schnell ins feuchte Substrat ab und kommen dann kaum noch über 10-15cm hoch. So kann man einen Befall evtl etwas eindämmen, aber nicht auslöschen.

 

Am 2.10.2023 um 11:23 schrieb Tjark:

Um vielleicht die Fraktion der Nützlinge zu unterstützten. Ich bin meine Thripse mit einer Kombination aus Florfliegenlarven und Raubmilben los geworden.

Die Erfahrung mit den Florfliegenlarven finde ich sehr interessant. Ich hätte nicht gedacht, dass sie alle Thripse erwischen.

 

Hat hier denn schonmal jemand mit A. andersoni gearbeitet? Laut einer einzelnen Seite soll die Luftfeuchtigkeit bei dieser Raubmilbenart vernachlässigbar sein. Ich habe da zwar meine Zweifel, fände Erfahrungen aber sehr interessant.

 

Grüße Jan

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Andreas Wistuba
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vor 12 Stunden schrieb Ronny K.:

 

Und die Pflanzen verlassen deine Gewächshäuser nicht?

 

 

Wenn der Zierpflanzenmarkt boomt, boomt auch die Pflanzenschutzmittelbranche. Mit der Folge, dass immermehr Pestizide in der Umwelt landen. Wir brauchen andere Wege. Das ist ein Teufelskreis.

 

 

Ich verkaufe keine frisch gespritzten Pflanzen - das darf ich auch nicht (Wartezeiten!!!). Und ich habe noch keine Nepenthes gesehen, die von selbst aus dem Gewächshaus spaziert.

Ich denke, Du vermischst hier (absichtlich?!?) schon wieder kleine aber wichtige Details.  

 

Mir ist klar, dass Pflanzenschutzmittel ein kontroverses Thema sind und ich denke, wir sind uns einig, dass hier im Sinne des Naturschutzes (insbesondere des Insektenschutzes) Einiges getan werden muss. Was aber ein vorschriftsmäßiger Pestizid-Einsatz unter Glas mit dem Einsatz im Freiland zu tun hat, verstehen vermutlich nur die Stimmungsmacher...

 

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Hallo Andreas,

Acetamiprid hat eine Halbwertszeit von 31-450 Tagen! Was hat das mit Stimmungsmache zutun?

 

Grüße 

Ronny

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partisanengärtner
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Wird der Audruck Halbwertszeit nicht ausschließlich bei instabilen Elementen angewendet, die in der Tat in einem definierten Zeitraum zur Hälfte zerfallen sind.

Das dieser physikalische Prozess auf den Abbau von chemischen Verbindungen angewendet wird war mir bisher noch nicht untergekommen.

 

Der chemische Zerfall von komplexen Substanzen und ihre oft recht unterschiedlichen Metaboliten ist in den meisten Fällen kaum exakt zu bewerten. Dafür entstehen eben zu viele verschiedene Abbauprodukte in den sehr diversen Umweltsituationen. Deren Gefährlichkeit kann man nur schätzen oder anhand von auffälligen Schadenshäufungen untersuchen und irgendwann mal nachweisen. Dann ist womöglich schon die Substanz in riesigen Mengen ausgebracht worden und kann nicht zurück geholt werden.

In den letzten 4 Monaten von 2020 wurden allein aus der EU 700 Tonnen hier verbotener Neonicotinoide ausgeführt. Dabei werden die Stoffe auch in Außer Eu Staaten produziert.

 

Sollte sowas irgendwann einmal in die Bewertung aufgenommen werden, wird kaum ein neues Mittel zugelassen werden können.

 

Andreas Wistuba
Posted (edited)
vor 40 Minuten schrieb Ronny K.:

Acetamiprid hat eine Halbwertszeit von 31-450 Tagen! Was hat das mit Stimmungsmache zutun?

 

 

....lies und zitiere Wkipedia doch einfach richtig.... 😉

 

Da steht:
"Die Halbwertszeit im Boden ist stark abhängig von Wirkstoff, Bodentyp und Untersuchungsmethode. Laut einer 2013 erschienenen Übersichtsarbeit betragen die meist in Laborstudien ermittelten Halbwertszeiten (in Tagen) 28–1250 für Imidaclopdrid, 7–353 für Thiamethoxam, 148–6931 für Clothianidin, 3–74 für Thiacloprid, und 31–450 für Acetamiprid."

 

Es geht um die Halbwertszeit im Boden.

 

Und wenn Du den Absatz komplett liest, wird klar, dass es sich um die Saatgutbeize dreht. Dabei gelangen sehr große Mengen Wirkstoff in den Boden und das ist in der Tat ein sehr großes Problem. Wurde bei Mais viel gemacht! Die ersten großen Bienensterben sind wohl darauf zurückzuführen (verwehter Wirkstoff-Staub beim Säen).
 

Und da sind wir wieder beim Freiland-Einsatz. Den halte ich vermutlich für genauso problematisch wie Du. Auch ich bin der Meinung, dass im Freiland der Einsatz vieler Pflanzenschutzmittel überdacht werden muss, wenn wir unsere Insektenfauna retten wollen.

 

Wenn Pflanzen aber gespritzt werden, verstoffwechselt die Pflanze den Wirkstoff und das ist auch Sinn der Sache. Und dazu gibt es genaue Untersuchungen, die der Festlegung der vorgeschriebenen Wartezeit zugrunde liegen. Sicherlich tropft auch etwas auf den Boden aber das sind im Vergleich zur Saatgutbeize mit konzentriertem Wirkstoff (es geht ja darum ein richtiges Bodendepot anzulegen!), nur winzigste Mengen. Trotzdem - im Freiland ist auch das ein Problem.

 

Aber wenn das im abgeschlossenen Gewächshaus passiert, sehe ich das Problem nicht.

 

 

Edited by Andreas Wistuba
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Andreas Wistuba
Posted
vor 5 Minuten schrieb partisanengärtner:

 

Sollte sowas irgendwann einmal in die Bewertung aufgenommen werden, wird kaum ein neues Mittel zugelassen werden können.

 

 

Dann sollte man aber gleich mit der Lebensmittelindustrie weitermachen.
Wenn ich sehe, was in jedem durchschnittlichen Supermarktregal alles an hochprozessiertem Kram steht, fühle ich mich mindestens genauso bedroht. 

Meinst Du, die Wechselwirkungen der ganzen Zaubermittelchen der Lebensmittelindustrie werden untersucht.....? 🤣

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Hallo Andreas, 

ich weiß nicht, warum du von dir auf andere schließen musst. Wenn sich alle an die Regeln halten würden, hätten wir das Problem sicherlich nicht in dem Ausmaß. Ich habe es aber schon selbst erlebt, dass vor dem Versand festgestellt wurde, dass die Pflanzen Schädlinge haben, dann wurde einmal die Pflanze besprüht und verpackt. Von Privatleuten brauchen wir gar nicht erst reden. Die Nachfrage scheint ja auch recht hoch zu sein. Mittlerweile sind Neonicotinoide immer häufiger nachzuweisen. Was übrigens auch Resistenzen fördert. Außerdem versickert immer etwas im Boden, oder kannst du deine Pflanzen so besprühen, dass keine Tropfen laufen? Außerdem gibt es auch Konzentrate zum Gießen. Das also keine Neonicotinoide das Gewächshaus verlassen, halte ich für ein Gerücht. Sicherlich ist die Menge stark abhängig von der Art und Häufigkeit der Anwendung. Aber wie gesagt, arbeitet nicht jeder wie du.

Und wenn es umweltfreundliche Alternativen gibt, warum sollte man sie dann nicht einsetzen?

 

Grüße 

Ronny

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