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Pinguicula Blattstecklinge - meine Methode


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Tobias Kulig
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Hallo zusammen,

heute zeige ich Euch meine Methode, Blattstecklinge von mexikanischen Pings zu ziehen. Diese ist eigentlich recht unspektakulär, aber dennoch effektiv und hat, zumindest bei mir, eine 100%ige Erfolgsrate! Es kann aber trotzdem durchaus mal vorkommen, daß ein Blatt vergammelt. Dies ist aber eher vernachlässigbar und kommt sehr selten vor.

Im Prinzip läuft es gleich ab wie meine Wurzelstecklinge von Drosera:

 

1. In irgendeinen transparenten Becher mit Deckel ein Blatt Küchenkrepp passend schneiden, einlegen und es zunächst leicht anfeuchten. Dann mit den Fingern passgenau andrücken.

2. Jetzt die Blätter einfach drauflegen. Man muß sie nicht zwingend andrücken, da die Luftfeuchtigkeit die Arbeit macht. 

3. Jetzt  das Ganze noch etwas anhusten, aber nicht, daß das Wasser steht. Nur gut anfeuchten. Ich nehm dazu einen kleinen Pump-Zerstäuber (gibts in jeder Kosmetikabteilung, hoffentlich liest Olivia das nicht!)

4. Deckel drauf, unter irgendeine Beleuchtung stellen und warten

5. Haben die Pflänzchen eine gewisse Größe erreicht, kann man sie auf feuchtes, reines Vermiculite legen und weiterwachsen lassen. Das geht mit einer Pinzette ausgezeichnet. Nur halt nicht quetschen.

6. Da meine Pflanzen direkt ins GH kommen und dort eine gewisse Luftfeuchte herrscht, sehe ich keine Notwendigkeit, diese vorher noch umzugewöhnen. Ich frage mich, ob man das überhaupt machen muß! Ich mache viel nach dem Prinzip "alles oder nix". Mich interessiert z.B. nicht, ob mal ein Blatt vertrocknet...

 

Die gezeigten Blättchen sind übrigens P. nivalis. Mann, sind das winzige Dinger.....

 

Gruß

Tobias

 

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Edited by Tobias Kulig
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Danke Tobias,

wie lange dauert es bei dir im Durchschnitt bis die ersten Blättchen wachsen? Gibt es da von Art zu Art große Unterschiede?

Grüße Peter 

Tobias Kulig
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vor 34 Minuten schrieb pit:

wie lange dauert es bei dir im Durchschnitt bis die ersten Blättchen wachsen? Gibt es da von Art zu Art große Unterschiede?

Gerne! Wenn die Bedingungen stimmen, so etwa 2 Wochen. Können aber auch mal 3 Wochen sein. Große Unterschiede zwischen den Arten konnte ich keine festmachen.

Edited by Tobias Kulig
Nicky Westphal
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Hallo Tobias,

 

Becher gehen ja fast immer 🤣 ich praktizier das ähnlich, nur verwende ich für die Stecklinge gleich ein Gemisch aus fein gehäckseltem Sphagnum und Vermiculite. Das macht aus meiner Sicht das Umsetzen einfacher, da man die Winzlinge gleich mit etwas Substrat ausheben und ins die Töpfe setzen kann. 

 

Grüße Nicky

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Tobias Kulig
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vor 1 Minute schrieb Nicky Westphal:

Hallo Tobias,

 

Becher gehen ja fast immer 🤣

Genau so siehts aus!

 

vor 2 Minuten schrieb Nicky Westphal:

Das macht aus meiner Sicht das Umsetzen einfacher, da man die Winzlinge gleich mit etwas Substrat ausheben und ins die Töpfe setzen kann. 

Das geht mit dem Küchenkrepp auch komplikationslos. Die Pflänzchen heb ich mit einer Pinzette auf sehr feines Vermiculite, mach ein paar Flöckchen über die paar Wurzeln und huste sie mit dem Zerstäuber leicht an. Sie wachsen sofort weiter.

Deine Methode scheint aber auch gut zu funktionieren. Im Prinzip geht beides. Ich favorisiere halt eher meine Version, da ich hier kein Substrat brauche und ich den vollen Überblick habe. 

Posted

Okay,

hier mal Bilder von P. mirandae Stecklingen, jetzt mittlerweile 6 Wochen alt.

Die ersten Blättchen erscheinen erst jetzt 

 

20240324_080549.jpg

Die sind nicht geschlossen kultiviert.

Wahrscheinlich zu wenig Luftfeuchtigkeit?

Meine ehlersiae sind auch schon 2 Wochen zugedeckt aber noch nichts sichtbar 

20240324_080742.jpg

Ich vermute, dass es wahrscheinlich besser ist wenn die Blattbasis frei auf dem feuchten Substrat liegt und nicht in das Substrat eingesteckt wird.

Posted (edited)

TOBIAS, ich verwende diese Methode seit mehreren Jahren auch bei mexikanischen Pings mit sehr guten Ergebnissen.

 

Dieses Jahr mache ich das auch mit temperierten Pingzwiebeln, das klappt auch sehr gut.

 

hier Vallisneriifolia Bulbilla in Bearbeitung

http://pinguicula.free.fr/bulb.png

 

jeff

Edited by jeff72
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Hallo zusammen,

 

versuche es inspiriert von diesem Tread auch gerade einmal wieder mit Blattstecklingen auf Küchenrolle. Früher hatte ich das auch öfters so gemacht. Mein aktueller, letzter Ansatz mit Vermiculite/Quarzsand/Torf war hingegen weniger erfolgreich. 3/7 waren innerhalb von 2 Wochen braun und die anderen zeigen auch jetzt noch keine Blattansätze. Glaube der Ansatz war zu nass und eine Trauermückenlarve habe ich auch gefunden. Setze mal 3 Blätter x Weser und 1 Blatt x Anna (was anderes habe ich gerade nicht zur Verfügung) an.

 

Grüße, Mörtel.

 

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Tobias Kulig
Posted (edited)
vor 4 Stunden schrieb pit:

Ich vermute, dass es wahrscheinlich besser ist wenn die Blattbasis frei auf dem feuchten Substrat liegt und nicht in das Substrat eingesteckt wird.

Die Blattbasis sollte niemals ins Substrat gesteckt werden! Erstens begünstigt dies ein Faulen und zweitens kommt dort kein oder nur wenig Licht an.

Der Vorteil vom Küchenkrepp ist ganz klar, daß es weiß ist und das Licht reflektiert.

 

Oft fallen die Blätter auch so, daß die weiße Blattbasis in der Luft ist, da die Blätter gebogen sind. Spielt aber keine Rolle, da die Luftfeuchte den Rest macht.

 

Aber das darf jeder so machen, wie er es für richtig hält. Ich kann hier nur meine Erfahrung mitteilen.

Edited by Tobias Kulig
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Ich habe mich am Video von Green Jaws Pinguicula vermehren   orientiert. Matze steckt die Blätter mit den Blattbasen kräftig ins Substrat. 

 

Edited by pit
Posted

Ich habe von den tropischen Pinguicula nur eine Baumarkt (vermutlich) P. agnata und mit der mache ich das genauso.

Aber ich würde sagen, die Erfolgsquote liegt bei weit über 100% und ich vermehre die jetzt auch gar nicht mehr, weil ich nicht wüsste wohin damit.IMG_3673.thumb.jpeg.52104e43560b7d260453e95174b0bc93.jpegIMG_4507.thumb.jpeg.21cffc50d937c13ae59c55b36448502c.jpeg

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Am 24.3.2024 um 07:01 schrieb pit:

Gibt es da von Art zu Art große Unterschiede?

Tatsächlich sehe ich teilweise immense Unterschiede. Zum Beispiel habe ich aktuell im selben Gefäß und zur selben Zeit angelegt; P. cv Cristal - bei denen ist das Ursprungsblatt quasi nicht mehr da, die entstandene Pflanze hat schon 9 Blätter - und daneben P. potosiensis red - da kann man so langsam erkennen dass sich an der Blattbasis vom Ursprungsblatt etwas tut.
 

 

vor 14 Stunden schrieb pit:

steckt die Blätter mit den Blattbasen kräftig ins Substrat. 

Davon würde ich auch ganz klar abraten. Es ist so wie Tobias geschrieben hat.

 

liebe Grüße 

Tina

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Danke euch für die Tipps. 

Den nächsten Ansatz mach ich mit Küchenkrepp.

 

Grüße Pit

  • 1 month later...
Tobias Kulig
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Hallo,

oh Mann, ich hab das Döschen ganz vergessen! Naja, ich schau auch nicht jeden Tag alles an. Es ist jetzt ungefähr 6,5 Wochen her und so sehen die extrem kleinen Dinger jetzt aus. Ich weiß jetzt halt nicht genau, wann sie ausgetrieben sind. Aber anhand der winzigen Rosetten der P. nivalis schätze ich mal, nach 2-3 Wochen.

Wenn man genau hinschaut, kann man die winzigen Wurzeln erkennen, die sich auch nicht mit dem Gewebe des Küchenkrepps verheddert. Ich werde sie nacher mit Lupe und Pinzette zu den Mutterpflanzen umsetzen (die Winzlinge sind nämlich nur 3-5mm klein). Dafür setze ich sie einfach auf das Substrat und mache ein paar Flocken Vermiculite auf die Wurzeln und huste sie etwas an. Dann können die im GH weiterwachsen. 

Wie weiter oben erwähnt, macht die Umstellung vom luftfeuchten Döschen zur offenen Kultur keine Probleme.

 

Gruß

Tobias

 

47591763xy.jpeg

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  • Danke 1
  • 2 weeks later...
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P. esseriana El Cielo

Stecklinge auf Vermiculite gelegt von Mitte Februar sind jetzt etwa 3 bis 5mm hoch.

 

20240522_193956.jpg

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Nach Tobias Tipp mit dem weißen Küchenkrepp habe ich P. ehlersiae Ixmiquilpan Mitte März ausgelegt.

Die Pflänzchen sind jetzt schon wesentlich größer als die esseriana die ja einen Monat älter sind.

 

20240522_193947.jpg

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Tobias Kulig
Posted
vor 9 Stunden schrieb pit:

Nach Tobias Tipp mit dem weißen Küchenkrepp habe ich P. ehlersiae Ixmiquilpan Mitte März ausgelegt.

Die Pflänzchen sind jetzt schon wesentlich größer als die esseriana die ja einen Monat älter sind.

 

20240522_193947.jpg

Genau so sollte das aussehen. Prima! Ich teste grad die USA Pings mit dieser Methode. Mal schauen, obs klappt und mit welcher Rate....

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  • 2 months later...
Posted

Ich hatte am 29.7. auch Stecklinge mit dieser Methode probiert. Aus dem 1mm Knubbel am ersten Blatt formt sich langsam ein kleines Pflänzchen (so grob 2mm, vielleicht 3). Und am zweiten Blatt tut sich seit heute auch etwas. Das sind übrigens ganz normale Blätter von meiner Pinguicula x Tina.

 

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Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher, ob ich den richtigen Zeitpunkt erkennen werde, um die Kleinen aufs mineralische Substrat zu setzen.

Oder ist der Zwischenschritt mit reinem Vermiculite wichtig?

Tobias Kulig
Posted
vor 4 Minuten schrieb Ahnenzorn:

Ich bin mir nur noch nicht ganz sicher, ob ich den richtigen Zeitpunkt erkennen werde, um die Kleinen aufs mineralische Substrat zu setzen.

 

Oder ist der Zwischenschritt mit reinem Vermiculite wichtig?

Sehr schön! Da kannst Du ruhig noch warten, bis die Pflanzen größer sind und schöne Wurzeln haben. P. Tina gehört ja zu den größeren Pings. Da würde ich warten bis sie mindestens 10-20mm groß sind. Beobachte sie einfach weiter....

Reines Vermiculite ist unnötig. Was für ein mineralisches Endsubstrat schwebt Dir denn vor?

  • Gefällt mir 1
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vor einer Stunde schrieb Tobias Kulig:

Sehr schön! Da kannst Du ruhig noch warten, bis die Pflanzen größer sind und schöne Wurzeln haben. P. Tina gehört ja zu den größeren Pings. Da würde ich warten bis sie mindestens 10-20mm groß sind. Beobachte sie einfach weiter....

Reines Vermiculite ist unnötig. Was für ein mineralisches Endsubstrat schwebt Dir denn vor?

 

Okay, dann warte ich noch etwas.

 

Ich habe Vermiculite und Edelbims. Letzterer ist mit 4-8mm Körnung vielleicht etwas grob. Theoretisch hätte ich auch noch groben Quarzsand (1-2mm Körnung, den ich auch bei der D. adelae verwendet hatte), feinen Quarzsand und Perlite da. Für den Anfang wollte ich eigentlich 50-50 Vermiculite und Bims probieren, nachdem ich im anderen Thread zu Substrat bei mexikanischen Pings verschiedene Sachen gelesen habe 🤔

Tobias Kulig
Posted
vor 9 Stunden schrieb Ahnenzorn:

Ich habe Vermiculite und Edelbims. Letzterer ist mit 4-8mm Körnung vielleicht etwas grob. Theoretisch hätte ich auch noch groben Quarzsand (1-2mm Körnung, den ich auch bei der D. adelae verwendet hatte), feinen Quarzsand und Perlite da. Für den Anfang wollte ich eigentlich 50-50 Vermiculite und Bims probieren, nachdem ich im anderen Thread zu Substrat bei mexikanischen Pings verschiedene Sachen gelesen habe 🤔

Edelbims habe ich neulich auch in der Bucht geschossen, allerdings eine kleinere Körnung. Probier mal folgendes: Mix Dir den Edelbims mal mit dem Vermiculite trocken durch und fülle den Mix in den entsprechenden Endtopf. Dann stellst Du das in den Anstau und wartest.

Wird die Oberfläche feucht (man erkennt das schon durch den Schimmer oder der Bims wird dunkler), ist die Kapillarwirkung ausreichend. Dann sollte das funktionieren...

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Posted (edited)
Am 18.8.2024 um 07:55 schrieb Tobias Kulig:

Edelbims habe ich neulich auch in der Bucht geschossen, allerdings eine kleinere Körnung. Probier mal folgendes: Mix Dir den Edelbims mal mit dem Vermiculite trocken durch und fülle den Mix in den entsprechenden Endtopf. Dann stellst Du das in den Anstau und wartest.

Wird die Oberfläche feucht (man erkennt das schon durch den Schimmer oder der Bims wird dunkler), ist die Kapillarwirkung ausreichend. Dann sollte das funktionieren...

 

Sollte den Substrat-Test wohl zeitnah machen.

 

Der eine von den Pingi Stecklingen wird nämlich gerade groß. Die 10mm hat er wohl schon geknackt 😅

Edited by Ahnenzorn
Tobias Kulig
Posted (edited)
vor 5 Stunden schrieb Ahnenzorn:

 

Sollte den Substrat-Test wohl zeitnah machen.

 

Der eine von den Pingi Stecklingen wird nämlich gerade groß. Die 10mm hat er wohl schon geknackt 😅

Naja, man muß jetzt nicht zwangsläufig immer nur auf die Größe schauen. Es kommt auch etwas auf die Relation an, wie groß die jeweilige Art werden kann.

Ein sehr guter Indikator sind die hellen, glasigen Wurzeln. Sind die immer schön intakt, ist alles ok. Und in der Regel wachsen die nicht ins Küchenkrepp, sondern bleiben oben auf.

Aber bei 10mm kann man sie tatsächlich auch schon umsetzen. Achte darauf, die Topfgröße ausreichend groß zu wählen.

Bei sehr bröseligem Substrat schneide ich mir immer ein Vlies unten rein, dann bleibt das Zeug auch im Topf und wird nicht rausgespült.

Ich persönlich verwende ein spezielles Unkrausvlies, welches eine extrem gute Wasserdurchlässigkeit hat. 

Edited by Tobias Kulig
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Posted

Aber nochmal weg vom Substrat: Die Küchentuchmethode scheint echt gut zu klappen.

 

Das eine Blatt hat jetzt einen Steckling von grob geschätzt 14mm. Sieht aus wie ein putziger kleiner Salat 😅

Beim zweiten Blatt bilden sich jetzt auch schon richtige Blätter, natürlich in klein.

 

Kurze Zwischenfrage: Später beim Umsetzen in das Substrat kommt das ursprüngliche Blatt aber schon noch dazu, oder? Ich bin mir nicht sicher ob der kleine Setzling immer noch aus dem ursprünglichen Blatt zieht 🤔

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