Tobias Kulig Posted June 1, 2024 Posted June 1, 2024 Hallo zusammen, bei diesem verregneten Mistwetter ist man ja förmlich dazu gezwungen, Euch mit meinen Beiträgen auf die "Nüsse" zu gehen ! Aber es hat auch was positives, man kann sich ausgiebig um die Pflanzen kümmern, sie umtopfen, pikieren ect.. Nun gut! Heute gehts mal wieder um meine südamerikanischen Drosera, diesmal D. latifolia. Diese Art hat ein relativ breites Spektrum mit vielen verschiedenen Klonen und Standortformen. Die hier gezeigte Form besitze ich seit meinen Anfängen und ist extrem robust. Ich habe sie damals als D. ascendens "all red" von Uwe Westphal (Plantarara) bekommen. Und ich muß sagen, daß sie der echten D. ascendens mit ihren spezifischen Merkmalen extrem nahe kommt! Ich werde mir das noch sehr genau anschauen! Trotzdem hab ich sie damals, wie alle falsch benannten D. ascendens, in D. latifolia "all red" umbenannt. Mich interessiert vor allem der Naturstandort, wo sie ursprünglich herstammt! Aber da ist mir leider nix bekannt. Das Hauptmerkmal ist, wie der Name schon verrät, die komplett rote Ausfärbung. An der Pflanze gibts absolut nix "grünes" oder "anders farbiges". Und wie ich das sehe, gibts keine anderen Formen in Kultur, die so komplett rot sind. Das mag aber an den Standorten vielleicht anders aussehen, keine Ahnung. Bei meinen anderen Formen ist z.B immer grün, gelb und orange mit drin, egal, wie sonnig sie stehen. Die Kultur von D. latifolia gestaltet sich jedenfalls sehr einfach und ist eine hervorragende Einstiegsart in die Gruppe der Südamerikaner. 1. Das Substrat kann hier sehr variabel gewählt werden, solange es einigermaßen locker ist. Beste Ergebnisse erziele ich mit gehacktem, toten Sphagnum/Sand 1:1 und etwas Torf. Aber auch Sand/Torf 1:1 bis 2:1 tut hier gute Dienste. 2. Die Lichtbedürfnisse sollten klar sein, so hell wie möglich. 3. D. latifolia mag es nur feucht, nicht klatschnass! Bei mir bekommen sie 1-2cm Anstau, den ich dann völlig verdunsten lasse und erst dann wieder nachfülle. Es tut ihnen auch mal gut, den Topf 1-2 Tage leer stehen zu lassen. Im Topfinneren ist es nach diesen 1-2 Tagen immer noch feucht genug. 4. Die Luftfeuchte spielt auch hier keine Rolle. Bei fast allen Drosera reicht in der Regel eine normale Zimmerluftfeuchte von 50-60%. Insgesamt ist D. latifolia eine sehr dankbare Art, die sich übrigens extrem leicht mit Blattstecklingen vermehren läßt. Die machen mehrere Pflanzen pro Blatt. Wenn sie richtig kultiviert werden, erreichen sie auch eine gute Größe. Die gezeigte Pflanze befindet sich in einem 10x10cm Topf. Aber ich denke, da geht noch was, wenn ich sie umgetopft habe. Die Wurzeln schauen nämlich bereits unten raus.... Gruß Tobias 10
Tobias Kulig Posted March 13 Author Posted March 13 Hallo, ich habe ja neulich eine Doku mit Blattstecklingen dieser Art begonnen (diese sind übrigens noch nicht soweit). Hier kann ich mal eine meiner Mutterpflanzen zeigen, die ich bei dieser Aktion neu getopft habe. Es sind jetzt ein paar Tage ins Land gezogen und die Pflanzen beginnen langsam, neue Klebetropfen zu bilden und das Wachstum wieder aufzunehmen. Ich entferne bei langblättrigen Arten grundsätzlich immer die untersten Blätter, damit die Pflanzen von Anfang an mit komplett neuen Blättern bestückt sind. Als Substrat habe ich totes, gehacktes Sphagnum mit Sand 1:1 und einer Spur Torf gewählt. In diesem fühlen sich die latifolias besonders wohl. Zudem speichert es die Feuchtigkeit sehr lange und ist schön locker. Alle paar Tage gibts ne Dusche von oben, was ihnen sichtlich gefällt. Daß die Klebetropfen hierbei weggespült werden, halte ich eher für einen Mythos. Nachdem das Regenwasser abgetrocknet ist, stehen sie wieder gut im Saft und man braucht den Wasserstrahl ja auch nicht direkt auf die Blätter zu richten. Trotzdem ist das bei mir nicht die Regel und ich gieße normalerweise nur über die Euroschalen. Ich mache das eigentlich nur bei Neupflanzungen, daß sie gut eingespült werden. Es dauert nicht lange und die Pflanze ist wieder dicht mit Blättern bestückt. Wenn die Bedingungen stimmen, kann man ihnen fast beim Wachsen zusehen. Aber wie schon oft angedeutet, hab ich es da überhaupt nicht eilig.... Gruß Tobias 6
Tobias Kulig Posted March 24 Author Posted March 24 Hier mal schnell ein Update, wie schnell sich die Pflanzen nach dem Umtopfen erholen und weiterwachsen. Bei beiden Pflanzen sind die Klebetropfen wieder vollständig, das Blattwachstum hat auch bereits wieder eingesetzt und beide gehen direkt in den nächsten Blütenstand. Dieser Klon ist im Moment zwar nur "hellrot", geht aber im Sommer in ein sehr tiefes rot über. Naja, es ist nunmal erst März...Meiner Meinung nach der schönste Klon! Wobei unterschiedliche Farbgebungen auch sehr attraktiv sind. 2
Christian Dietz Posted March 28 Posted March 28 Hallo, Am 13.3.2025 um 17:29 schrieb Tobias Kulig: Alle paar Tage gibts ne Dusche von oben, was ihnen sichtlich gefällt. Daß die Klebetropfen hierbei weggespült werden, halte ich eher für einen Mythos. Soweit mir bekannt, regnet es auf der ganzen Welt immer von oben . Drosera stehen sehr oft relativ ungeschützt und bekommen Regen und alles andere voll ab. Sicher werden bei starkem Regen die Klebetropfen auch mal abgewaschen, das dürfte wohl nicht unbedingt ein Mythos sein. Nur werden sie eben sofort wieder gebildet. Für die Pflanzen ist eine Bewässerung von oben sicherlich erstmal grundsätzlich kein Problem. Ausnahmen wird es sicher geben, fallen mir aber spontan nicht ein. D. latifolia ist sicher eine der einfacheren Arten aus Südamerika, aber dennoch einer meiner Favoriten. Blattstecklinge funktionieren bei mir problemlos, ebenso wie die Vermehrung über Samen. Gruß Christian
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