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Schon vor ein paar Wochen, stellte ich bei einer meiner D. capensis 'small form' Krüppelwuchs fest. Dazu hatte ich im Discord auch mal gefragt. Anfangs hieß es noch "da kommen ja neue Triebe" also alles gut.

 

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Ich hatte es dann weiter beobachtet. Allerdings verkrüppelten die neuen Triebe genau so. Obwohl die anfangs noch normal aussahen.

 

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Nachdem die Pflanze weiterhin krüppelte, wollte ich der Sache auf den Grund gehen. Ich hatte alle 3 "Schädlingsvideos" von Matze geschaut. Demnach wären es bei Krüppelwuchs wohl Blattläuse. Dabei hatte ich die ganze Zeit über immer wieder genau auf die Pflanzen geschaut. Ich konnte jedoch nie Krabbler entdecken.

 

Eher zufällig fand ich heraus, dass die Frau eines Bekannten tatsächlich Floristin ist. Mit ihr habe ich mich dann länger ausgetauscht. Ihr Verdacht war eine Krankheit (Virus oder Ähnliches). Deshalb riet sie mir die befallenen Pflanzen (zwei von über 10) auf jeden Fall zu isolieren. Nach ihrem Hinweis hatte ich die eine der krüppelwüchsigen Drosera wirklich radikal mit der Pinzette aus dem Topf gezogen.

 

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Siehe da, die Wurzel ist definitiv von irgendwas befallen.

 

Ich weiß jetzt noch immer nicht genau, was es ist. Jedenfalls stehen die beiden befallenen Töpfe nun draußen [obwohl in einem befallenen Topf daneben noch eine scheinbar gesunde Jungpflanze gewachsen ist]. Heute habe ich beinahe meinen gesamten Bestand vorsorglich mit Niemöl behandelt.

 

Die Ausgezogene auf dem Foto habe ich gar nicht mehr eingepflanzt sondern entsorgt. Die andere krüppelwüchsige steht jetzt wie gesagt draußen komplett isoliert. Ich verzeichne lieber 2 "Tote" als meinen ganzen Bestand zu verlieren.

 

 

Für sachdienliche Hinweise wäre ich weiterhin dankbar. Ansonsten seht als es Warnung für eure eigenen Kulturen 😬

 

PS: An den Kulturbedingungen scheint es nicht zu liegen, die Anderen gedeihen ja. Außerdem hatte die eine Pflanze diesen Krüppelwuchs schon vor dem Umtopfen dieses Jahr.

Tobias Kulig
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Ich käme nie auf die Idee, Pinienrinde bei Drosera einzusetzen. Das mag bei Sarracenien funktionieren, hat aber meiner Meinung nach bei Drosera nix verloren. Zumal es Chargen gibt, die voller Schädlinge sind! Die Pinienrinde sieht oberflächlich auch furztrocken aus, da wundert mich so ein Schadbild nicht.

Setz die Pflanzen in normales Substrat und stell sie in Anstau. Auch D. capensis würde ich in Sand/Torf 1:1 setzen. Mehr Licht könnte auch nicht schaden.

Posted

Hallo,

 

meiner Meinung nach fangen sich Drosera capensis, die unter guten Bedingungen gehalten werden, nicht einfach Schädlinge ein. Selbst mein Blattlausbefall war zu einer Zeit, zu der sie im Winter unter mäßigem Kunstlicht standen und dadurch vermutlich geschwächt und anfällig waren. 

 

Ich bin da bei Tobias und würde beim Substrat anfangen. Ist die Pinienrinde nur oberflächlich?

Die Faktoren Licht, Temperatur und Bewässerung müssen natürlich auch passen, aber das Substrat sticht schon ins Auge. Torf oder Torf-Sand ist da ein sicheres Ding. Pinienrinde hingegen hat hier keinen Nutzen. 

 

Dass Jungpflanzen daneben noch wachsen heißt nicht viel. Die verzeihen Kulturfehler oft etwas länger, als die Adulten. 

Thomas Carow
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Hallo,

 

ich würde auf einen heftigen Wurzellausbefall tippen.

Grüße

Thomas

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vor 10 Stunden schrieb Tobias Kulig:

Ich käme nie auf die Idee, Pinienrinde bei Drosera einzusetzen. Das mag bei Sarracenien funktionieren, hat aber meiner Meinung nach bei Drosera nix verloren. Zumal es Chargen gibt, die voller Schädlinge sind! Die Pinienrinde sieht oberflächlich auch furztrocken aus, da wundert mich so ein Schadbild nicht.

Setz die Pflanzen in normales Substrat und stell sie in Anstau. Auch D. capensis würde ich in Sand/Torf 1:1 setzen. Mehr Licht könnte auch nicht schaden.

 

vor 9 Stunden schrieb Louis W.:

Hallo,

 

meiner Meinung nach fangen sich Drosera capensis, die unter guten Bedingungen gehalten werden, nicht einfach Schädlinge ein. Selbst mein Blattlausbefall war zu einer Zeit, zu der sie im Winter unter mäßigem Kunstlicht standen und dadurch vermutlich geschwächt und anfällig waren. 

 

Ich bin da bei Tobias und würde beim Substrat anfangen. Ist die Pinienrinde nur oberflächlich?

Die Faktoren Licht, Temperatur und Bewässerung müssen natürlich auch passen, aber das Substrat sticht schon ins Auge. Torf oder Torf-Sand ist da ein sicheres Ding. Pinienrinde hingegen hat hier keinen Nutzen. 

 

Dass Jungpflanzen daneben noch wachsen heißt nicht viel. Die verzeihen Kulturfehler oft etwas länger, als die Adulten. 

 

Wenn ihr von Pinienrinde abratet, welche Substratabdeckung würdet ihr stattdessen empfehlen?

In der Anzuchtstation hatte ich Probleme mit Sternmoos und anderen unschönen Begleiterscheinungen an der Torfoberfläche. Deswegen wollte ich auf jeden Fall eine Substratabdeckung verwenden. Große Mengen Sphagnum habe ich leider nicht. Ich hatte das Video von Green Jaws mit den verschiedenen Substratabdeckungen angeschaut und dann einfach eine davon ausgewählt. Von Sphagnum abgesehen fand ich Pinienrinde schlicht optisch am ansprechendsten.

 

Unter der ca. 1cm Schicht Pinienrinde ist ganz normales Fleurogard Karnivorensubstrat und die Töpfe stehen alle in Schalen mit Regenwasser im Anstau. In den Schalen auf der Dachgeschossfensterbank (Westseite) ist zusätzlich noch Blähton für die Luftfeuchtigkeit. Aber auch erst seit dem Umtopfen dieses Jahr bzw. vorher standen im Dachgeschoss noch gar keine Karnivoren. Der Krüppelwuchs war allerdings vorher schon da. Auf der Küchenfensterbank (Südseite) sind einfach nur 2-3cm Regenwasser in der Schale.

 

vor 7 Stunden schrieb Thomas Carow:

Hallo,

 

ich würde auf einen heftigen Wurzellausbefall tippen.

Grüße

Thomas

 

Danke für den Tipp!

Würde die Behandlung mit Niemöl in dem Fall ausreichen oder müsste die chemische Keule her? Ich hatte die Pflanzen erst mit stark verdünntem Niemöl (5ml auf einen Liter Regenwasser) besprüht und anschließend die gleiche Mischung von oben "gegossen".

Tobias Kulig
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vor 11 Stunden schrieb Louis W.:

Ist die Pinienrinde nur oberflächlich?

Davon ging ich eigentlich aus.

 

vor 1 Stunde schrieb Ahnenzorn:

Wenn ihr von Pinienrinde abratet, welche Substratabdeckung würdet ihr stattdessen empfehlen?

Muß denn unbedingt eine Substratabdeckung drauf? Wenn Du qualitativ hochwertigen Torf mit rein weißem Quarzsand 1:1 verwendest, hast Du kaum bis wenig  Sternmoos (hält sich echt in Grenzen) und sieht optisch auch toll aus. Ein paar größere Quarzbrocken dazwischen runden das Ganze ab.

Du kannst dann auch besser die Substratfeuchte einschätzen:

Schön dunkel = ausreichend feucht bis nass

hellbraun = fast trocken (zumindest oberflächlich)

  • Gefällt mir 1
  • 2 weeks later...
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Es hat zwar etwas gedauert, aber paar Wochen (und zwei Behandlungen mit verdünntem Niemöl) später, bildet besagte Pflanze endlich wieder richtige Fangblätter! Also sie hat jetzt 3 "Richtige", sogar mit schönen Klebetröpfchen.

 

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Ich würde jetzt vermuten (korrigiert mich bitte, falls ich mich irre), dass die krüppeligen Blätter irgendwann abtrocknen und die Pflanze künftig wieder so wächst, wie sie sollte. 🤔

  • 3 weeks later...
Posted
Am 4.7.2024 um 18:44 schrieb Tobias Kulig:

Muß denn unbedingt eine Substratabdeckung drauf? Wenn Du qualitativ hochwertigen Torf mit rein weißem Quarzsand 1:1 verwendest, hast Du kaum bis wenig  Sternmoos (hält sich echt in Grenzen) und sieht optisch auch toll aus. Ein paar größere Quarzbrocken dazwischen runden das Ganze ab.

Du kannst dann auch besser die Substratfeuchte einschätzen:

Schön dunkel = ausreichend feucht bis nass

hellbraun = fast trocken (zumindest oberflächlich)

 

Ich wollte eigentlich die Vorteile einer Substratabdeckung. Ehrlich gesagt ist das Experiment "Pinienrinde" in meinen Augen ziemlich gescheitert:

-Teilweise gammelt die Pinienrinde an der Oberfläche

-Trauermückenlarven werden nicht (!) verhindert*

-Man kann wie du erwähntest die Oberfläche des eigentlichen Substrates nicht sehen

 

Fazit ist also, würde ich nicht noch einmal machen.

 

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Um mal zu etwas Positivem zu kommen, das hier ist die Pflanze aus obigen Bildern einen Monat später. Sie konnte sich richtig gut erholen. Große Fangblätter mit ganz fetten Klebetröpfchen (teilweise sieht man im Foto gar nicht, wie groß die sind, weil die nach oben gerichtet wachsen, wie beim 'typical' D. capensis).

😍

 

 

*Andere Pflanzen haben sich leider nicht ganz so gut erholt. Ich wollte eigentlich einen "Kahlschlag" vornehmen, also das Grüne wegschneiden und sehen ob sie dann nochmal richtig austreiben. Als ich beim ersten Topf anfing mit der Lesebrille ausgestattet vorsichtig die Pinienrinde mit einer Pinzette abzutragen, sehe ich nach 2 Minuten des Abtragens ernsthaft eine Trauermückenlarve rumkriechen [wie unfassbar schnell die Viecher sind 😬]. Zwei seit längerem knüppelnde Pflanzen habe ich dann entsorgt. Ein paar Kleineren, die noch grenzwertig aussahen und keinen Befall zeigen, habe ich dann nochmal eine Chance im neuen Topf gegeben. Die stehen jetzt aber in Quarantäne und kriegen nochmal Niemöl.

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