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Lars Timmann
Posted

Moin,

ich habe mir dieses Jahr Samen aus dem Forum zusammengekauft, um mal eine Aussaatreihe zu starten. Aus Zeitgründen habe ich dann dieses Jahr doch nur 50 Samen ausgesät, aber ich finde das Ergebnis schon ganz gut. Es zeigt vielleicht eine Richtung in die man weiter untersuchen kann.

 

Mein Plan war, eine Aussaatmethode zu finden, die mit Haushaltsmitteln funktioniert, wobei ich zugeben muß, daß nicht alle verwendeten Mittel in jedem Haushalt vorhanden sein werden. Als Annahme stand für einen Feuerkeimer natürlich Verbrennungsprodukte und Wärme im Vordergrund.

 

Versuchsaufbau:

 

Vorbehandlung:
Je 5 Samen 4 Tage in den jeweiligen wässrigen Lösungen.

Aussaat: 
28.1. ca 0,5-1cm tief in ein Substrat aus 1:1:1 Torf:Sand:Blähton(gespült), Töpfe plastik, 11x11x20cm, damit sie darin verbleiben können.

 

Als wässrige Lösungen habe ich folgendes gewählt:

  1. Wasser bei Zimmertemperatur
  2. Kochendes Wasser 30sek, dann in Zimmertemperatur
  3. Kochendes Wasser 60sek, dann in Zimmertemperatur
  4. Holzasche + Wasser bei Zimmertemperatur
  5. Grillstone Liquid Smoke - Hickory + Wasser bei Zimmertemperatur
  6. Grillstone Liquid Smoke - Buche + Wasser bei Zimmertemperatur
  7. Grillstone Liquid Smoke - Hartholz + Wasser bei Zimmertemperatur
  8. Kaffee heiß, im Kaffee abgekühlt
  9. Kaffee kalt
  10. Urin (Körperwarm :-D)

 

Das ist natürlich keine wissenschaftliche Untersuchung, so habe ich von den Smokezusätzen ein paar Tropfen (ohne genaue Mengenangabe) genommen und bei der Asche einfach einen Löffel aus dem Kamin. Ich denke aber, daß man erkennen kann, daß eine Mischung von Wärme und Röstaromen zum Erfolg führt. 

 

Die Ergebnisse kurz zusammengefasst (die günstigsten Vorbehandlungen mit den besten Ergebnissen, auch was die Keimdauer betrifft):

  1. Teetrinker scheißen nicht auf die Aussaat (wobei das zugegebnerweise nicht Teil des Versuchs war), sondern pinkeln darauf. Die entstandenen Pflanzen scheinen ein wenig kräftiger, als ihre Mitteilnehmer, also ein wenig Dünger scheint nicht zu schaden.
  2. Kaffetrinker, die im Besitz eines Kaffeevollautomaten (bei mir eine De'Longhi Magnifica S, falls jemand im Produktdatenblatt die Temperaturen nachschlagen möchte und als Bohne kam Schwiizer Schüümli Espresso zum Einsatz) sind, stellen das Glas mit den Samen darunter und zapfen einen Kaffee.

 

Ich möchte an dieser Stelle noch zu Bedenken geben, daß jeweils 5 Samen nicht zu einem Aussagekräftigen Ergebnis führen. Es war einfach ein schöner Versuch mit einfachen Mitteln.

 

Viel Spaß mit eigenen Versuchen!

Gruß

   Lars

 

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Hallo Lars,

 

ich bin froh, dass der Kaffee gewonnen hat. Nicht dass jetzt alle künftigen Sämlinge wie die Blüten von S.flava riechen 😉

 

Lg ausm Norden

 

 

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  • 2 weeks later...
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Hallo Lars, 

das mit dem Kaffee werde ich mal aufgreifen. Ich habe noch ein paar Samen da und meine erste Pflanze wird auch bald blühen. Wie lange hast du die Samen im Kaffee gelassen? 

 

Grüße 

Ronny 

Wolfgang Liere
Posted
Am 5.7.2024 um 09:50 schrieb Lars Timmann:

Vorbehandlung:
Je 5 Samen 4 Tage in den jeweiligen wässrigen Lösungen.

 

Moin Ronny

 

siehe oben

 

Gruß Wolfgang

partisanengärtner
Posted (edited)

Im Imkerzubehör gibt es sowas wie einen Smoker. Dabei kann man verschiedene Ausgangsstoffe  in Rauch verwandeln.

https://de.wikipedia.org/wiki/Smoker_(Imkerei)

Quasi ein Waldbrand in Kleinformat. Die keimauslösenden Chemikalien verändern sich je nach Brandgut und Temperatur.

Manche schwören auf Material das aus der entsprechenden Begleitflora oder verwandten Arten gewonnen wird.

Selbst Temperaturunterschiede lassen  sich ohne großen Aufwand erzeugen. (Je näher man an das Substrat geht und je stärker man den Blasebalg betätigt). Gibts schon unter 20 Euro.

Wäre vielleicht noch als Alternative denkbar.

 

Wobei die Verwendbarkeit von heißem Kaffee eine nahezu überall verfügbare Möglichkeit ist die auch noch so ein hohes Keimergebnis ergeben hat.

Sollte man vielleicht in Zukunft an einer größeren Samenmenge ausprobieren.

Ich habe den Smoker auch nachträglich eingesetzt, wenn sich recht lange nichts getan hat.

Edited by partisanengärtner
Rechtschreibung
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Lars Timmann
Posted
vor 10 Minuten schrieb partisanengärtner:

Im Imkerzubehör gibt es sowas wie einen Smoker. Dabei kann man verschiedene Ausgangsstoffe  in Rauch verwandeln.

https://de.wikipedia.org/wiki/Smoker_(Imkerei)

Moin Partisanengärtner,

ich habe als Imker tatsächlich einen Smoker zur Hand, aber mein Ziel war es möglichst mit Hausmitteln eine gute Keimrate zu erzielen.

Zudem waren meine früheren Versuche mit Verbrennungsprodukten immer wieder  von Schimmelbefall vernichtet worden, weil die Ausgangsstoffe nicht zu 100% verbrannt waren.

Aber bitte probiert alles mögliche! Das ist keine Lösung, nur eine, die bei mir gut funktioniert hat und vielleicht eine Richtung weist, in die man schauen kann.

Man könnte jetzt auch nochmal mit den Einweichzeiten herumprobieren etc.

Aber als nächstes kommt bei mir erstmal Roridula mit Kaffee dran.

Gruß

   Lars

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Auch wenn die Versuchsmenge nur klein war, brachte der Kaffee doch ein auffälliges Ergebnis. Vielleicht hängt das ja mit der gleichmäßigen industriellen Röstung zusammen (oder wie das genau abläuft; ich bin kein Kaffeetrinker).

 

Also das nächste Mal wenn ich Proteaceae Samen geschenkt bekomme, kaufe oder von meinen einzigen gekeimten absammeln kann, werde ich die dann auf jeden Fall auch mit Kaffee behandeln.

Und Drosophyllum muss ich mir ja auch irgendwann holen. Aber das mache ich auch erst wenn ich irgendwann ein Gewächshaus zur kalten aber frostfreien Überwinterung diverse Pflanzen habe.

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partisanengärtner
Posted

Drosophyllum sind zwar zäh aber Frost schädigt sie auf Dauer erheblich. Einzelne Frostnächte überstehen sie wie ich zeigen konnte.

Aber das merkt man ihnen länger an.

Samen scheinen da gar keine Probleme zu haben und scheinen auch Keimungsergebnis zu erhöhen.

Die drei Exemplare die gerade draußen wachsen sind sogar außerordentlich wüchsig.

Dieses Jahr gekeimt.

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partisanengärtner
Posted

Davon sind 3 Stück auf der Insel die alle diesen Frühling nach Überwinterung draußen gekeimt haben. Alle Pflanzen aus dem Vorjahr sind letzten Winter dort erfroren. Ich habe sie diesmal nicht nach der ersten Frostperiode reingenommen.

Diese hier haben die Spätfrostperiode als kleine Sämlinge mitgemacht und könnten womöglich schon im ersten Jahr blühen.

Mal sehen.

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