Sumpfkrug12204 Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 Hallo, ich hoffe mir kann jemand helfen. Ich hab ein riesen Wolllaus Problem bei den irgendwie nix hilft. Ich hab so ziemlich alle Mittel die man im normalen Handel bekommt probiert nix funktioniert. Umtopfen funktionieren auch nicht wirklich die diese drecks Fiecher überall im Rizom sitzen. Ich hab auch schon probiert das Rizom höher oder tiefer zu setzen funktioniert auch nicht. Wenn das so weiter geht sind nächstes Jahr alle Pflanzten tot wäre seeehhhr ärgerlich, knapp 200 Töpfe….. Hatt jemand Ideen?
partisanengärtner Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 (edited) Australische Marienkäferlarven fressen die. Aber da Deine Pflanzen so oft vergiftet wurden weiß ich nicht ob die das überleben. Welche systemischen Insektizide bei denen noch wirken kann man schlecht sagen. Kontaktmittel helfen wegen der Wachsschicht nicht. Dummerweise gehen die auch an Wurzeln. Vermutlich nicht unbedingst im Vollanstau, aber die können sicher auch sehr lange Anstau aushalten. Eine mechanische Reinigung ist bei so einem Bestand sehr aufwendig. Das Rhizom von allen alten Blättern und Hüllen befreien. Die Wurzeln ausspülen und eventuell entfernen. Das nackte Rhizom lässt sich relativ gut mechanisch mit einem Schwamm reinigen. Alle anfallenden Reste sollten entweder sterilisiert werden oder sicher entsorgt. Das so ein Verfahren ganz besonders im Herbst riskant ist macht es nicht leichter. Im Frühjahr würde ich es versuchen, besonders wenn dabei seltene Klone oder gar reine Arten dabei sind. Könnte mir vorstellen das besonders sorgfältige (und risikofreudige) Liebhaber einen Teil der Arbeit bei solchen Pflanzen gegen eine Abgabe von anfallenden Ablegern übernehmen würden. Bei eigener unübersichtlicher Sammlung nicht zu empfehlen. Was erschwerend hinzu kommt, ist die Tatsache, das die draußen auch an zahlreichen Pflanzengattungen vorkommen. Eine Wiederinfektion ist nie sicher zu vermeiden. Zumindest sind sie leichter zu erkennen als zum Beispiel Weichhautmilben. Edited October 10, 2024 by partisanengärtner rechtschreibung
Jens R. Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 Hast Du systemische Insektizide probiert oder nur Kontaktinsektizide bzw. Insektizide auf Ölbasis? Zweimal im Abstand von 10 Tagen sorgfältig mit einem systemischen Insektizid spritzen sollte das Problem eigentlich lösen. Allerdings ist es etwas ungünstig, dass die Schläuche weitgehend abgeschnitten sind, da systemische Insektizide über die Blätter aufgenommen werden müssen um zu wirken. Leider gibt es nicht mehr viele systemische Insektizide zu kaufen. Meines Wissens nur noch Careo (Wirkstoff Acetamiprid; Achtung nur das Konzentrat, nicht das Eco, das hat einen anderen Wirkstoff) und PROTECT GARDEN Lizetan Plus (Wirkstoff Flupyradifuron; nicht das Lizetan AZ, das hat einen anderen Wirkstoff). Es ist auch eine gute Idee, den Wirkstoff zu wechseln und nicht immer den selben zu verwenden.
partisanengärtner Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 Sie etablieren sich besonders gern auch in Kakteensammlungen. Topfkultur ist da generell besonders anfällig. In Moorbeetkultur tauchen sie anscheinend zwar auch gelegentlich auf waren aber bei allen Fällen die mir bekannt wurden nie so disaströs flächendeckend und dauerhaft. Nasses Substrat im Winter mögen die meisten auch nicht. Pestizide und Monokulturen ebnen eben auch den Weg für solche Schädlinge. Es gibt leider zahlreiche Arten. https://de.wikipedia.org/wiki/Schmierläuse Wenn die Läuse durch Pflanzen aus Gewächshauskultur eingeschleppt wurden sind diese Stämme häufig resistent gegen einige systemische Wirkstoffe.
Sumpfkrug12204 Posted October 10, 2024 Author Posted October 10, 2024 Danke für die Antworten ich werds jetzt nochmal mit umtopfen und behandeln versuchen (also Pflanzen raus Wurzelnackt abgewaschen und mit einem Kontaktmittel behandeln, Problem ist nur das man die so tief im Rizom sitzen das man da das komplette Rizom verlegen muss was bei einer geschwächten Pflanze auch schlecht ist). Ich hab schon mal systemische Insektizide probiert aber nur Handelsübliche aus dem Baumarkt…. Die zeigen leider nur genau gleich viel Wirkung wie wen ich die Pflanzen mit Regenwasser behandeln würde. Careo und PROTECT GARDEN Lizetan Plus könnte ich noch versuchen, sollte ja auch übers Rizom aufgenommen werden da sind ja die meisten Tiere.
Jens R. Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 (edited) Reine Kontaktinsektizide wirken bei Wolläusen nicht ausreichend, da sie durch die Wolle geschützt werden. Mittel auf Ölbasis (z.B Spruzit) können funktionieren, da sie die Läuse ersticken. Sie wirken aber nur, wenn alle (!) Läuse komplett und für längere Zeit mit dem Mittel bedeckt sind. Daher sind systemische Mittel die sicherere Wahl. Bei denen muss nicht jede Laus getroffen werden, da sich der Wirkstoff in der Pflanze verteilt. Edit: Schildläuse durch Wollläuse ersetzt Edited October 10, 2024 by Jens R.
Thomas G Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 (edited) Servus, Wollläuse sind ein großes Problem, leider. Selbst wenn du die Viecher jetzt erwischt, werden vermutlich Eier in den Achseln der Rhizome überleben und dann sind die wieder da. Was vorübergehend ganz gut hilft ist 70% Ethanol als Kontaktmittel. Kannst du einfach Brennspiritus runterverdünnen; das ist vergälltes Ethanol. Das macht die Wachsschicht kaputt. Ich würde folgendes Vorgehen empfehlen: - alle Schläuche abschneiden - Substrat komplett ausspülen und ab in die Mülltonne damit. Dito die alten Töpfe. - Rhizome gründlich mit 70% Ethanol einsprühen (bissle Spüli noch dazu), darauf achten dass die Sauce auch in die Achseln läuft - Rhizome danach wurzelnackt über Nacht untergetaucht lassen - nicht nur ausspülen. - dann neu topfen in frische Töpfe. Vollanstau bis zum Rand. Das sollte den meisten Wollläusen erstmal den Garaus machen; der Vollanstau sollte einen Wiederbefall vorerst verhindern und die Viecher werden bei Kälte sowieso inaktiv. Was zusätzlich gut helfen könnte, ist alle Töpfe dann über den Winter mal ordentlich eine Zeit lang durchzufrieren. Ggf. im Hochwinter (Januar oder so) alles mal 1 Woche in die Tiefkühltruhe. Ohne Umtopfen wird das nix; der Befall ist so massiv, das bekommst nicht in den Griff. Da überlegen immer Eier im Substrat. Eigentlich ist es ganz gut, dass das jetzt passiert ist wo die Pflanzen in die Winterruhe gehen. Systemisches Mittel würde ich mir aufsparen für das Frühjahr. Die Pflanzen nehmen jetzt in der Winterruhe nicht mehr groß was auf. Im Fühjahr nach dem Austrieb würde ich dann definitiv noch mal (auch wenn zunächst keine WL zu sehen sind) 2x prophylaktisch mit was systemischem drüber; evtl. mit Wirkstoffwechsel. Die o.g. Mittel könnten funktionieren. @Jens R, hier ist von Wollläusen die Rede. Schildläuse sprechen auf systemische Mittel wesentlich besser an. Viele für Privatanwender erhältliche Mittel wirklen bei Wollläusen nicht, da sie sich aus den Eistadien sehr gut regenerieren und/oder auf mache Wirkstoffe erst gar nicht ansprechen. So wie "Sumpfkrug" es beschrieben hat. Wolläuse sind echt der Endgegner. So ein massiver Befall wäre im tropischen Gewächshaus ohne vollsystemische Mittel aus dem Profibereich das Todesurteil. Da es sich hier um winterharte Pflanzen handelt, die draussen bleiben können, besteht eine gewisse Hoffnung. Ich habe hin und wieder an meinen Kiefer-Bonsais Wolläuse. Draußen sind die echt ganz gut in den Griff zu bekommen. Viel Glück! Thomas. Edited October 10, 2024 by Thomas G
partisanengärtner Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 Am Rhizom sind die Stellen wo das Blatt das Rhizom umhüllt gute Versteckplätze da kommt ja kaum was hin. Müßte man also auf jeden Fall weitgehend entfernen. Wenn es geht ohne, daß das Rhizom selber beschädigt wird. Bei alten kann man versuchen die mit dem abgestorbenen Blattstummel abzureißen. Bei relativ frischeren würde ich weitgehend mit einem Skalpell einzuschneiden und dann abreißen. Es muß halt kein Versteck ungeöffnet bleiben. Vielleicht kann man ja da auch ein wenig nachlässiger sein, weil ja im Frühling mit einem systemischen Mittel nachbehandelt wird. Die blöden Dinger lieben ja leider die zartesten Triebe. Dort wo die Pflanze auch für eine Behandlung am empfindlichsten reagiert. Äthanol wird bei Kakteen angewendet, da die eine derbe Haut haben, aber auch die Wurzeln sind da zum größten Teil gut durch ihre korkige Haut geschützt. Das die Sarracenenwurzeln und zarte Austriebsknospen das überleben wäre überraschend. Faulende absterbende Wurzeln sind sicher nicht so das Gelbe vom Ei. Da würde ich erst mal an wenigen Pflanzen oder Teilen davon einen Versuch machen. Nach ein oder zwei Wochen kann man schon abschätzen wie die das vertragen.
Thomas G Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 Habe 70% Ethanol mal bei Befall eines Kaffeebaumes getestet; das hat funktioniert. Hat keine Blätter verloren oder so. War allerdings nicht nachhaltig; da Indoor. Nach 2 Wochen ist die nächste Brut geschlüpft. Die hatten vermutlich schon massig Eier in der Rinde abgelegt. Der Baum musste übrigens am Ende des Tages entsorgt werden; keine Chance die Viecher in den Griff zu bekommen. Aber ja, macht sicherlich Sinn vorsichtig zu sein: Kein lange Kontaktzeit, nicht direkt auf die Wurzeln sprühen, sondern nur von oben auf die Rhizome. Danach gründlich auswaschen und eben untertauchen. Spüli nicht vergessen; das ist auch ein Netzmittel. Und natürlich nicht im Frühjahr im Austrieb! Ethanol ist für Neuaustriebe sicherlich nicht gut...
Jo_Schmidt Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 Hi, hab sehr gute Erfahrungen gemacht mit Bi 58 Spray. Erstmal alle Krüge abschneiden, totes Material entfernen (Rhizom säubern), einsprühen von allen Seiten, 1-2 h einwirken lassen im Plastikbeutel, dann in frisches Substrat topfen und nach 2 Wochen nochmal oben drauf sprühen. Hatte letztes Jahr die Probleme durch GWH Kultur. Dieses Jahr stand alles draußen - Schädlinge sind keine mehr da. Viel Erfolg Gruß
partisanengärtner Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 BI58 hat seit 2019 einen anderen Wirkstoff. Das ursprüngliche Dimethoat war wohl auch zu gefährlich für die Verbraucher. Seit Juli 2020 ist die Anwendung verboten. Es gibt aber ein Folgeprodukt (mit gleichem Namen ?) Ich nehme an das einige Nutzer trotzdem noch was vom alten noch nicht entsorgt haben. Kann auch Unkenntnis der Sachlage sein. Steuerhinterziehung ist ja auch nicht legal und wird trotzdem nicht allzuselten gemacht.
Jens R. Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 vor einer Stunde schrieb Thomas G: @Jens R, hier ist von Wollläusen die Rede. Schildläuse sprechen auf systemische Mittel wesentlich besser an. Viele für Privatanwender erhältliche Mittel wirklen bei Wollläusen nicht, da sie sich aus den Eistadien sehr gut regenerieren und/oder auf mache Wirkstoffe erst gar nicht ansprechen. So wie "Sumpfkrug" es beschrieben hat. Wolläuse sind echt der Endgegner. So ein massiver Befall wäre im tropischen Gewächshaus ohne vollsystemische Mittel aus dem Profibereich das Todesurteil. Da es sich hier um winterharte Pflanzen handelt, die draussen bleiben können, besteht eine gewisse Hoffnung. Ich habe hin und wieder an meinen Kiefer-Bonsais Wolläuse. Draußen sind die echt ganz gut in den Griff zu bekommen. Sorry, hatte mich verschrieben. Careo und PROTECT GARDEN Lizetan Plus sind laut Hersteller beide gegen Wollläuse wirksam. Wegen der "Rückfallneigung" habe ich ja auch die wiederholte Behandlung empfohlen. Besser sogar mehr als zwei. Was den Vorteil der Freilandkultur angeht, hast Du wahrscheinlich recht. vor 24 Minuten schrieb partisanengärtner: BI58 hat seit 2019 einen anderen Wirkstoff. Das ursprüngliche Dimethoat war wohl auch zu gefährlich für die Verbraucher. Seit Juli 2020 ist die Anwendung verboten. Es gibt aber ein Folgeprodukt (mit gleichem Namen ?) Bi 58 enthält jetzt den Wirkstoff lambda Cyhalothrin, ein Pyrethroid und Kontaktinsektizid. Wie gut das gegen Wollläuse wirkt, weiß ich nicht.
Sumpfkrug12204 Posted October 10, 2024 Author Posted October 10, 2024 @Jo_Schmidt wen du von der Alten Bi58 noch was hast bitte gern her damit. Da würd ich dir gut was dafür bezahlen. Das neue funktioniert leider überhaupt nicht mehr. @Thomas G ich hab alle Töpfe die befallen waren umgetopft und so gründlich wie möglich gereinigt, vermutlich wird das noch nicht genug sein. Daher bin ich dann nochmal mit Kontaktmittel drüber (nicht sparsam 6l warens, so verdünnt wies in der Anleitung). ImWinter werd ich die durchfrieren lassen und mal schaun was dann nächstes Jahr los ist. Vorsorgend aber dann im Frühjahr noch mal mit Systemischen Mittelen. Interessanter Weiße gehen die WL nur auf die Sarracenia alles andere im Kalthaus ist dennen egal. Im Growtent hatte ich auch mal einen Befall, ev. mit den gleichen WL haben zumindest genau gleich ausgesehen und würde auch auf der Hand liegen. Die sind mir aber nur auf die Großblättrigen Utris und Orchideen gegangen. Alles andere war unberührt. Finde ich eigentlich interessant da es eigentlich komplett unterschiedliches Laub ist. Indoor hatt ertränkten relativ gut funktioniert.
Eike Matthias Wacker Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 vor 1 Stunde schrieb Thomas G: Habe 70% Ethanol mal bei Befall eines Kaffeebaumes getestet; das hat funktioniert. Hat keine Blätter verloren oder so. War allerdings nicht nachhaltig; da Indoor. Nach 2 Wochen ist die nächste Brut geschlüpft. Die hatten vermutlich schon massig Eier in der Rinde abgelegt. Der Baum musste übrigens am Ende des Tages entsorgt werden; keine Chance die Viecher in den Griff zu bekommen. Wollläuse hatte ich jahrelang an meinen Strelitzien im Wintergarten. Alle Monat bin ich da auch mit Q-Tip und 70% Ethanol bewaffnet rangegangen, um immerhin die Population kleinzuhalten. Am Ende hat eine Kombination von wöchentlicher Ethanol-Behandlung und Lizetan-Combi-Sticks, die man in die Erde steckt, für endgültige Ruhe gesorgt. Man muss halt wirklich einen sehr langen Atem haben, wenn man Wollläuse bekämpfen will. 2
partisanengärtner Posted October 10, 2024 Posted October 10, 2024 Leider können die anderen Pflanzen durchaus einen Befall haben, der halt so schwach ist das er nicht auffällt. Das weiße mehlige Zeug das man beim Austopfen am Ballen findet ist leichter zu entdecken als ein paar einzelne Läuse versteckt in den Blattachseln. 1
Thomas G Posted October 11, 2024 Posted October 11, 2024 Jo, das kann schon sein. Wir haben hier auf der Arbeit einen Schraubenbaum (Pandanus spec.), der schon seit Jahren mit einem Wolllausbefall lebt. Die Blätter sind aber extrem fest und hart; das juckt die Pflanze gar nicht und die Wollläuse vermehren sich nicht sprunghaft, weil die es auf dem Teil auch schwer haben. VG Thomas.
Andrew Posted October 11, 2024 Posted October 11, 2024 Anstelle von Ethanol sollten Sie 100%igen Iso-Propyl-Alkohol aus der Apotheke verwenden. Er dringt nicht wie Ethanol in das Wachs- und Pflanzengewebe ein, tötet aber die Wollläuse und Schildläuse auch tief in den Blattachseln der Rhizome ab. 1 1
Tobias Kulig Posted October 12, 2024 Posted October 12, 2024 Hallo, oben im zweiten Bild sehe ich so Rindenzeugs in dem Pot. Ich hatte früher vereinzelt Fälle, wo eine nicht unerhebliche Menge an Schädlingen bereits in der Sackware vorhanden war. Nur so mal als Hintergedanke... Übrigens: Das Umtopfen und Säubern war die richtige Entscheidung! Hätte ich nicht anders gemacht . Gruß Tobias
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