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LIVE-DOKU: Pinguicula spathulata


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Hallo zusammen,

heute gehts um eine weitere sehr interessante Pinguicula-Art: P. spathulata, die von Sibirien bis ins nördliche Japan beheimatet ist. Anhand der Herkunft kann man schon erahnen, daß es sich um eine Art handelt, die kalte Kulturbedingungen benötigt. Der Wachstumszyklus ist mit etwa 3 Monaten sehr kurz! Die restlichen 9 Monate überdauert die Art als winzige Zwiebel. 

Eins vorweg: Ich weiß nicht, ob mir die Kultur gelingt, da ich mit dieser Art absolut keine Erfahrung habe . Aber Ihr wißt, ich probiere gerne viel und das am besten direkt hier im Forum mit Euch in Form einer Live-Doku. Ich habe kein Problem damit, hier öffentlich einen eventuellen Fehlschlag zu erleiden, denn es gehört dazu. Aber dadurch kann man hier auch Dinge ableiten, die dem einen oder anderen mal behilflich sein können, wenn man diese Art mal probiert.

Aber wir gehen jetzt mal nicht vom Schlimmsten aus, sondern beobachten das einfach mal.

 

Ihr seit von Anfang an dabei, vom allerersten Tag. Ich habe die austreibende Zwiebel nämlich heute erhalten. Der Winzling auf dem Bild mißt gerade mal 2,5mm und ist in reines Vermiculite gebettet.

Natürlich steht der Topf in meinem Hochland-Kühlschrank, in dem die Temperaturen durchaus passen könnten.

Meine Quelle hat mir ein paar wichtige Tipps mit auf den Weg gegeben. Es fängt damit an, die austreibende Zwiebel nur leicht feucht zu halten, da sie sonst schnell mal weggammeln. Der winzige Topf hat nun einen gewissen Feuchtegrad, der sich im Kühlschrank sehr lange hält. Jetzt heißt es, einfach mal abzuwarten. 

 

Gruß

Tobias

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Edited by Tobias Kulig
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Ich habe diesen Juni ebenfalls einige Pflanzen dieser seltenen Art zugesendet bekommen und versuche natürlich mein Bestes den Pflanzen gerecht zu werden. Bevor ich aber fundierte Empfehlungen zur Kultur geben kann, muss ich noch etwas mehr Erfahrungen sammeln und mehr Tests machen (Bis jetzt ist noch nicht sicher, ob ich die Art bei mir dauerhaft in Kultur halten kann). Im Gegensatz zu dir habe ich die Pflanzen weder in Vermiculite gepflanzt, noch in einem Hochland-Setting aufgezogen und bin daher sehr gespannt, welche Ergebnisse deine Herangehensweise vorbringen wird!

Noch eine kurze Anmerkung: Auch wenn diese Art häufig als P. variegata im Umlauf ist, so heißt sie eigentlich Pinguicula spathulata. Der Name P. spathulata ist nämlich schon 25 Jahre früher publiziert worden.

 

 

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vor 8 Stunden schrieb Pinguincola:

Im Gegensatz zu dir habe ich die Pflanzen weder in Vermiculite gepflanzt, noch in einem Hochland-Setting aufgezogen

Interessant! Was hast Du denn für ein Setup bezgl. Temperaturen, Substrat und Bewässerung?

Meine Quelle hat gemeint, daß der Knackpunkt der Zeitpunkt ist, an dem die Pflanzen austreiben. Da darf es auf keinen Fall zu nass sein! Und generell sollte die Art nicht zu nass stehen, also kein Anstau. Das Vermiculite hilft hier dabei.

 

vor 8 Stunden schrieb Pinguincola:

Noch eine kurze Anmerkung: Auch wenn diese Art häufig als P. variegata im Umlauf ist, so heißt sie eigentlich Pinguicula spathulata. Der Name P. spathulata ist nämlich schon 25 Jahre früher publiziert worden.

Ja, hatte ich schon auf dem Schirm. Aber offensichtlich "falsch rum"! Ich dachte, P. spathulata hieß sie früher und jetzt eben P. variegata. Vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis!

 

Gruß

Tobias

partisanengärtner
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Die Wachstumszeit der Art liegt ja im kurzen "Sommer" dort. Vermutlich sind in der Zeit die Tage deutlich länger als bei uns. Haben die am Wuchsort  auch eine Periode mit 24 Stunden Helligkeit? Die Atmosphäre ist ja an den Polen deutlich weniger dick und daher erreicht im Sommer auch mehr Strahlung den Boden.

Nicht das die wegen zu kurzem Tag und geringerer Lichtstärke in der entscheidenden Zeit langsam verhungern.

Sollte man vielleicht im Setup beachten.

Soll nicht heißen das sklavisch nachzumachen, sonder diesen Faktoren ausreichend Rechnung zu tragen und vielleicht ausgleichen.

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vor 15 Minuten schrieb partisanengärtner:

Die Wachstumszeit der Art liegt ja im kurzen "Sommer" dort. Vermutlich sind in der Zeit die Tage deutlich länger als bei uns. Haben die am Wuchsort  auch eine Periode mit 24 Stunden Helligkeit? Die Atmosphäre ist ja an den Polen deutlich weniger dick und daher erreicht im Sommer auch mehr Strahlung den Boden.

Nicht das die wegen zu kurzem Tag und geringerer Lichtstärke in der entscheidenden Zeit langsam verhungern.

Sollte man vielleicht im Setup beachten.

Sehr gute und auch berechtigte Fragen, Axel! Die kann ich natürlich nicht beantworten, da müßen die Experten ran.

 

vor 18 Minuten schrieb partisanengärtner:

Soll nicht heißen das sklavisch nachzumachen, sonder diesen Faktoren ausreichend Rechnung zu tragen und vielleicht ausgleichen.

Da meine Pflanze beginnt, auszutreiben, beginnt für diese jetzt der "Sommer". Eigentlich perfekt, daß es unser Herbst/Winter ist! Die Wachstumsperiode sollte auf jedenfall kühl stattfinden, da zu warme Temperaturen für ein schnelles Ableben sorgen können. Deshalb befindet sich die Pflanze auch in meinem Hochlandkühlschrank neben den P. calyptrata. Hier herrschen die perfekten Temperaturen.

 

Mein Plan ist es, die Pflanze ab jetzt etwa 3 Monate im Hochlandsetup zu kultivieren (wenn sie nicht abnippelt) und dann sollte sie, laut meiner Quelle, selbstständig wieder einziehen. Ab da kommt sie dann minimal feucht in einer Ziptüte für 9 Monate in den normalen Kühlschrank. Hier sollten es auf jedenfall unter 5 Grad sein! Ich stelle sie ganz nach hinten an die Kühlschlange. Dort sollten es etwa 3 Grad sein. 

 

Die Beleuchtung ist übrigens auf 10h programmiert, was zumindest für die P. calyptrata und U. campbelliana völlig ausreicht. Ob es für P. variegata ausreicht, kann ich noch nicht sagen. Das wird sich zeigen....

 

Gruß

Tobias

 

partisanengärtner
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In den Tropen ist der Tag etwa 12 Stunden lang. Im kurzen nördlichen Sommer je nach Breitengrad und Zeitpunkt zwischen 14 und 24 Stunden. Bei mehr Lichtstärke wegen der dünneren Atmosphäreschicht.

Kann man wahrscheinlich nicht mit einer alpinen Art aus den Tropen vergleichen. Man wird sehen und Du bist ja so freundlich uns von Anfang an daran teilhaben zu lassen.

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vor 4 Minuten schrieb partisanengärtner:

Man wird sehen und Du bist ja so freundlich uns von Anfang an daran teilhaben zu lassen.

Na logo! Mit Verlust muß man rechnen....😇

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P. spathulata kommt übrigens nicht nur in Sibirien vor, das Verbreitungsgebiet reicht bis ins nördliche Japan.

  • Tobias Kulig changed the title to LIVE-DOKU: Pinguicula spathulata
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vor 42 Minuten schrieb Oliver G.:

P. spathulata kommt übrigens nicht nur in Sibirien vor, das Verbreitungsgebiet reicht bis ins nördliche Japan.

Vielen Dank für diese wertvolle Information, Oliver! Ich habe das im Eingangsthread bereits aktualisiert. Ebenso den gültigen Artnamen P. spathulata im Titel, für die P. variegata nur ein Synonym ist.

 

Gruß

Tobias

Edited by Tobias Kulig
partisanengärtner
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Dann hoffen wir mal  das die Herkünfte von dort sind. Auf dem 45 Breitengrad  (Hokkaido) sind im Sommer die Tage 14-15 Stunden lang.

Wobei viele Pflanzen sogar auf unterschiedliche Höhenlagen angepasst sind.

Hier im botanischen Garten sind erstmalig in Deutschland exotische Gebirgspflanzen kultiviert worden, weil der verantwortliche Samen aus Populationen einer bestimmten Höhenlage sammeln ließ.

Die meisten anderen Gärten hatten bis zu diesem Zeitpunkt die Pflanzen der gleichen Arten von weiter oben vergeblich zu kultivieren versucht. Dort sind die Temperaturmaxima zwar extremer, aber hier in Mitteleuropa gibt es eben in der Zeit immer wieder Tauperioden, die gibt es in den größeren Höhen aber eben nicht.. Daher waren die Herkünfte aus den Übergangszonen besser angepasst.

Da kann man nur hoffen das die Herkünfte passend für eure Gewächshauskulturen sind.

Ein Fehlversuch kann ja auch auf solche Faktoren zurück zu führen sein. Also nicht aufgeben.

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vor 9 Stunden schrieb Tobias Kulig:

Die Beleuchtung ist übrigens auf 10h programmiert, was zumindest für die P. calyptrata und U. campbelliana völlig ausreicht. Ob es für P. variegata ausreicht, kann ich noch nicht sagen. Das wird sich zeigen....

 

Hallo,

das würde ich nicht machen. Wie schon in einem anderen Thread erklärt, ist das für die Pflanze Winter. Es könnte also passieren, dass sie nicht weiter austreibt oder sich wieder zurückzieht. Wahrscheinlich wird sie so auch nicht zur Blüte kommen.

Im übrigen wird es in Sibierien auch im Sommer sehr warm mit bis zu 40°C.

 

Grüße

Ronny

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vor 2 Minuten schrieb Ronny K.:

das würde ich nicht machen. Wie schon in einem anderen Thread erklärt, ist das für die Pflanze Winter. Es könnte also passieren, dass sie nicht weiter austreibt oder sich wieder zurückzieht. Wahrscheinlich wird sie so auch nicht zur Blüte kommen.

Im übrigen wird es in Sibierien auch im Sommer sehr warm mit bis zu 40°C.

Wieviel Std. würdest Du denn ansetzen? Meine Quelle hat sie ab dem Austrieb im Freien, bis etwa Dezember. Dann zieht sie wieder ein....

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Hallo,

schwer zu sagen, wenn man nicht weiß, wo deine Quelle wohnt. Laut der Homepage von Oliver blühen die Pflanzen Juni/Juli. Also an den längsten Tagen des Jahres. Außerdem schreibt er, dass die Pflanzen unter Freilandkultur im Herbst beginnen, wieder auszutreiben. Das spricht eigentlich eher für eine temperaturgesteuerte Regulierung, da es bei uns im Herbst noch zu warm ist. Es ist aber oft beides, also auch die Lichtlänge, daher würde ich definitiv über 12h beleuchten. Vermutlich treibt deine Pflanze in diesem Jahr auch zum zweiten Mal aus. Um sie nicht zu schwächen, würde ich ihr jetzt einen Sommer mit entsprechender Temperatur und Licht bieten. Ende Dezember/Anfang Januar würde ich die Temperatur und die Beleuchtungsdauer wieder reduzieren, damit sie in die Winterruhe geht, falls sie es nicht schon von allein macht (innere Uhr). Dann ab in den Kühlschrank und im Mai nach draußen oder ins Gewächshaus und dann wieder einen normalen Jahresrhytmus.

 

Grüße und viel Erfolg bei der Kultur

Ronny

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vor 56 Minuten schrieb Ronny K.:

Wie schon in einem anderen Thread erklärt, ist das für die Pflanze Winter. Es könnte also passieren, dass sie nicht weiter austreibt oder sich wieder zurückzieht. Wahrscheinlich wird sie so auch nicht zur Blüte kommen.

Im übrigen wird es in Sibierien auch im Sommer sehr warm mit bis zu 40°C.

Ich hab nochmal Google bemüht: Die Tageslichtdauer am Verbreitungsgebiet entspricht ungefähr der von uns hier in Deutschland. Oliver hat mir aber bestätigt, daß ein erneuter Austrieb im Herbst oft zum Absterben führt. Trotzdem ist für P. spathulata dann kein Winter, sondern die Vegetationsperiode. Sonst würde die Überwinterung des Hibernakel für 9 Monate im Kühlschrank ja gar keinen Sinn machen.

Ja, die Sommer können mit 40 Grad durchaus knackig werden, das stimmt schon. Mein Arbeitskollege erzählt oft von seiner Heimat. Das Verbreitungsgebiet liegt aber in ca. 2.200m Höhe, wo es deutlich kühler ist. Zudem ist Sibirien riesig, wo Deutschland einige Male reinpaßt.

 

Letztendlich werden wir sehen, ob es meine Pflanze schafft.

 

Gruß

Tobias

 

Wann sie bei Oliver geblüht haben, hat er mir jetzt nicht geschrieben. Aber wenn es bei ihm im Juni/Juli war, war es bei ihm im GH schon gut warm. Aber am Naturstandort ist die Tageslichtdauer tatsächlich nur etwa 10h.

Auf der HP von Eric Partrart steht, daß eine gesunde Entwicklung nur bei kühleren Temperaturen stattfindet. Wenn es zu warm ist, verrotten die Pflanzen angeblich sehr leicht. Daher meine Entscheidung, sie in mein Hochlandsetup zu stellen. Schon allein wegen der Höhenlage von 2.200m.

Aber wegen der Beleuchtungsdauer muß ich den Winzling ganz genau beobachten. Ich hoffe, ich zocke richtig.....

Edited by Tobias Kulig
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vor 13 Stunden schrieb Tobias Kulig:

Interessant! Was hast Du denn für ein Setup bezgl. Temperaturen, Substrat und Bewässerung?

Ich habe die Pflanzen auf 5 verschiedene Töpfe mit 5 verschiedenen Substraten verteilt. Leider waren 3 der 5 Substrate (1 Teil Kiselgur + 2 Teile gehäckseltes Sphagnum, 1 Teil torffreie Moorbeeterde + 1 Teil gehäckseltes Sphagnum, 1 Teil torffreie Moorbeeterde + 1 Teil gehäckseltes Sphagnum + 1 Teil Sand) ein kompletter Reinfall und alle dort gesetzten Pflanzen sind innerhalb weniger Tage/Wochen vergammelt. Die anderen 2 Substrate (reines gehäckseltes Sphagnum, 1 Teil Sand + 2 Teile gehäckseltes Sphagnum) scheinen aber eine gute Wahl gewesen zu sein. Von insgesamt 7 Pflanzen sind bis heute 6 erhalten geblieben 😄

Alle Töpfe standen dabei direkt neben meinen anderen winterharten Pinguicula im Garten an einem halbschattigen Plätzchen mit einigen Stunden direktem Sonnenlicht. Das Lichtangebot war meiner Meinung nach vollkommen ausreichend. Ich habe kein vergeiltes Wachstum feststellen können und die Blätter waren stets ganz leicht eingerollt. Aufgrund des Standortes haben die Pflanzen auch viele Tage mit über 25°C abbekommen, aber auch hier schien es meiner Meinung nach keine Probleme zu geben. Besonders interessant fand ich einen facebook-Beitrag von einem Halter in dem berichtet wurde, dass eine Pflanzen mehrere Tage über 40°C ausgehalten hat!

 

vor 14 Stunden schrieb Tobias Kulig:

Meine Quelle hat gemeint, daß der Knackpunkt der Zeitpunkt ist, an dem die Pflanzen austreiben. Da darf es auf keinen Fall zu nass sein! Und generell sollte die Art nicht zu nass stehen, also kein Anstau. Das Vermiculite hilft hier dabei.

Bei mir ist das genaue Gegenteil der Fall 😅 Seit Anfang an stehen die P. spathulata bei mir im dauerhaften Anstau. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass meine verwendeten Töpfe 7cm hoch sind und der Wasserstand im Untersetzer nur 1cm hoch ist. Dazu kommt noch die winzige Größe von P. spathulata, weswegen die tatsächlichen Bedingungen für die Pflanzen eher mit sehr feucht als mit nass zu beschreiben sind. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass ich meine P. spathulata nicht als Hibernakel sondern als bereits ausgetriebene Pflanzen erhalten habe.

 

vor 4 Stunden schrieb Oliver G.:

P. spathulata kommt übrigens nicht nur in Sibirien vor, das Verbreitungsgebiet reicht bis ins nördliche Japan.

Wurde etwa dort vor kurzer Zeit ein neuer Standort entdeckt? 😮 Im Buch "Pinguicula of the Temperate North" ist als südlichster Standort noch von Sachalin die Rede. Weißt du vielleicht auch, ob die Pflanzen in Japan im Tiefland oder im Hochland vorkommen?

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vor 6 Stunden schrieb Pinguincola:

Alle Töpfe standen dabei direkt neben meinen anderen winterharten Pinguicula im Garten an einem halbschattigen Plätzchen mit einigen Stunden direktem Sonnenlicht. Das Lichtangebot war meiner Meinung nach vollkommen ausreichend. Ich habe kein vergeiltes Wachstum feststellen können und die Blätter waren stets ganz leicht eingerollt. Aufgrund des Standortes haben die Pflanzen auch viele Tage mit über 25°C abbekommen, aber auch hier schien es meiner Meinung nach keine Probleme zu geben. Besonders interessant fand ich einen facebook-Beitrag von einem Halter in dem berichtet wurde, dass eine Pflanzen mehrere Tage über 40°C ausgehalten hat!

 

Bei mir ist das genaue Gegenteil der Fall 😅 Seit Anfang an stehen die P. spathulata bei mir im dauerhaften Anstau. Man sollte dabei aber nicht vergessen, dass meine verwendeten Töpfe 7cm hoch sind und der Wasserstand im Untersetzer nur 1cm hoch ist. Dazu kommt noch die winzige Größe von P. spathulata, weswegen die tatsächlichen Bedingungen für die Pflanzen eher mit sehr feucht als mit nass zu beschreiben sind. Erwähnenswert ist vielleicht noch, dass ich meine P. spathulata nicht als Hibernakel sondern als bereits ausgetriebene Pflanzen erhalten habe.

Hier haben wir ein Musterbeispiel, daß es auch Kulturbedingungen gibt, die völlig abseits der paar spärlichen Infos im Netz sind. Ich finde das bemerkenswert und gut! Ich denke, daß es das Zusammenspiel der Parameter ist, warum es so funktioniert.

Ich meine, daß Eric Partrart und Jurg Steiger Vollprofis sind, von denen man einiges lernen kann. Aufgrund deren Kulturaussagen habe ich meinen Plan gesetzt.

Aber Eure Hinweise sind auch nicht zu verachten, vielen Dank dafür! Ich bin jetzt grad echt am Überlegen, die Pflanze nicht doch eher ins GH zu verfrachten, wo es heller und wärmer ist.

Oliver hat mir geschrieben, daß seine Pflanzen während der Wachstumsperiode im GH stehen. Aber man muß akribisch darauf achten, daß sie im Herbst nicht nochmal austreiben. Aber jetzt haben wir ja Herbst! Ich steh jetzt echt etwas auf dem Schlauch und muß das gründlich überdenken, wie ich jetzt weiterverfahre...

 

Gruß

Tobias

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Aufgrund der nachvollziehbaren Hinweise, habe jetzt mal umdisponiert. Die Pflanze steht jetzt bei 13h Beleuchtung und 25 Grad Tagestemperatur auf meinem Anzuchtregal in der Wohnung, wobei es nachts nicht sonderlich runtergeht. Ich hoffe, daß ich das nicht bereue...

 

Gruß

Tobias

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vor 3 Stunden schrieb Tobias Kulig:

Die Pflanze steht jetzt bei 13h Beleuchtung und 25 Grad Tagestemperatur auf meinem Anzuchtregal in der Wohnung, wobei es nachts nicht sonderlich runtergeht

Hmm bei diesem Setting wäre ich etwas vorsichtig. Es stimmt zwar, dass P. spathulata Temperaturen über 20/25°C verträgt, aber mir stellt sich da die Frage, ob das auch bei dauerhaften Temperaturen über 20°C noch der Fall ist. Sowohl am Naturstandort, als auch bei mir im Garten gibt es eine deutliche Nachtabsenkung und die Temperaturen sind nachts fast immer unter 20°C. Sumpfkrüge können Temperaturen über 25°C ebenfalls nur gut wegstecken, sofern sie nachts eine deutliche Abkühlung erfahren.

  • Danke 1
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Kommando zurück! Die Pflanze steht wieder im Hochlandsetup! Ich bekam von Oliver den Tipp, sie doch im Kühlschrank weiter zu kultivieren. Ich hab die Beleuchtung jetzt auf 13h hochgefahren. Oliver meint, daß die 15 Grad Tagestemperatur etwas wenig sind, aber vielleicht schafft sie es. Eine Blüte wäre ihm jetzt erstmal egal, und so sehe ich das eigentlich auch.

Wichtiger scheint jetzt doch eher mal eine vernünftige Rosettenbildung zu bekommen. Es bleibt spannend...

 

Gruß

Tobias

Edited by Tobias Kulig
Posted

Hallo,

heute mußte ich die Pflanze mal ausbuddeln und überprüfen, ob das Ding noch lebt. Die Knospe sah doch sehr dunkel aus. Ich konnte 2 winzige Wurzeln sehen, die jedoch schwarz waren. Aber die Knospe selbst sah doch noch lebendig aus und ich grub sie wieder ein.

Ich frage mich, ob es nicht Sinn macht, sie in den normalen Kühlschrank zu tun und sie bis zum kommenden Frühjahr zu überwintern...

 

Gruß

Tobias

 

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Hallo Tobias,

wenn die Wurzeln jetzt schwarz sind (vorher waren sie ja wohl weiß), dann kann es sein, dass entweder die Pflanze ihren Austrieb gestoppt hat (vielleicht haben die unterschiedlichen Kulturbedingungen der vergangenen Wochen die Pflanze etwas irritiert) oder dass die Wurzeln Pilzbefall haben. Wenn das Hibernaculum noch geschlossen ist und kein Blattwachstum sichtbar ist, dann würde ich die Pflanzen eher in den Kühlschrank zum Überwintern packen. Allerdings würde ich alles schwarze Wurzelgewebe vorher entfernen und die Pflanze eventuell mit einem Fungizid gegen Schimmelpilz behandeln. Ich würde aber die Pflanze nach 2-3 Wochen kontrollieren, ob es keine braunen Flecken am Hibernaculum im Wurzelbereich gibt, denn dann könnte es sein, dass ein Pilzbefall vorliegt.

 

Viele Grüße

Oliver

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Hey Oliver,

vielen Dank für Deinen Einwurf!

 

vor 24 Minuten schrieb Oliver G.:

wenn die Wurzeln jetzt schwarz sind (vorher waren sie ja wohl weiß),

Das weiß ich leider nicht. Ich bekam die Pflanze getopft. Die 2 Wurzelchen sind gerade mal 2-3mm lang. 

 

vor 25 Minuten schrieb Oliver G.:

Wenn das Hibernaculum noch geschlossen ist 

Das Hibernakel ist leicht geöffnet. Tötet es das Hibernakel, wenn ich es so bei 3 Grad einwintere?

 

Gruß

Tobias

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Hallo Tobias,

 

oft sind bei temperierten Arten, die aus in vitro Kultur kommen, die Wurzeln schwarz, wenn sich die Pflanzen im Hibernaculum Stadium befinden. Wenn sich die Winterknospe noch in Winterruhe befindet, sollte das Hibernaculum vollständig geschlossen sein. Bei 3 °C im Kühlschrank sollte die Pflanze eigentlich nicht austreiben. Allerdings kann es manchmal vorkommen, dass die "innere Uhr" der Pflanze selbst bei diesen Temperaturen meint, dass es jetzt Zeit zum Austreiben ist, wenn sich die Pflanze schon sehr lange in Winterruhe befand. Gerade bei in vitro Pflanzen ist da der Jahreszeitenrhythmus manchmal gestört. Meines Erachtens bleibt dir da nichts anderes übrig, als es im Kühlschrank zu probieren und darauf zu hoffen, dass die Pflanze erst wieder im Frühjahr austreibt.

 

Gruß

Oliver

Posted
vor 11 Stunden schrieb Oliver G.:

Meines Erachtens bleibt dir da nichts anderes übrig, als es im Kühlschrank zu probieren und darauf zu hoffen, dass die Pflanze erst wieder im Frühjahr austreibt.

Hallo Oliver,

ok, dann lass ich sie im Hochland-Setup und wir warten ab. So gesehen bleibt mir ja eigentlich nix anderes übrig. Vielleicht hab ich ja Glück...

 

Vielen Dank und Gruß

Tobias

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