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Wie erkenne ich bei Karnivoren, wann ich gießen muss?


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Hallo,

 

erstmal klingt das vielleicht banal. Bisher hatte ich die meisten meiner Arten (verschiedene Drosera, Sarracenia und Pinguicula) einfach im Anstau gehalten. Größtenteils klappte das auch ganz gut. Derzeit habe ich Nützlinge (Nematoden und Raubmilben) im Einsatz. Da diese keine Staunässe vertragen, möchte ich zumindest zeitweise nach Bedarf gießen. Bloß wie erkenne ich den Bedarf genau?

 

Bei Versuchen mit D. capensis habe ich schon fest gestellt, dass es ihnen eigentlich nichts ausmacht zwischendurch auch mal ein paar Tage trocken zu stehen. Wohlgemerkt trocken im Untersetzer, nicht im Substrat. Mit einer Pinguicula habe ich das auch mal probiert, ihr machte das ebenfalls Nichts aus.

 

Außerdem sorge ich mich etwas um meine Pings. Bisher stehen meine Pinguicula x 'Tina' rein mineralisch in 50/50 Vermiculite und Edelbims. Deren Töpfe haben bei mir leichten Anstau (vllt. ein Zentimeter) mit Leitungswasser. Auch das klappte soweit gut, aber die Substratmischung hält eben eine permanente leichte Feuchte. Ich bin mir nicht sicher ob das im Winter zu viel wird und möglicherweise die Wurzeln leiden. Sollte ich den Untersetzer der Pings im Winter lieber auch öfter mal austrocknen lassen?

 

Um die Sarras mache ich mir eigentlich die wenigsten Sorgen. Deren Wurzeln gehen sowieso bis zum Boden und teilweise aus dem Topf heraus.

 

VG Andi

FannichtveganerPflanzen
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Hallo Andi

 

Es gibt nicht die Antwort auf diese Frage.

Die unterschiedlichen Gattungen haben unterschiedliche Bedürfnisse -oft sogar auch verschiedene Arten innerhalb der Gattung.

Was die Capensis angeht kann ich vielleicht mit folgender Beobachtung helfen.

Als ich den ersten Sämling (war damals eine Jungpflanze kein Sämling mehr) meiner Mutterpflanze umgetopft hatte, habe ich vergessen den Torf im voraus zu befeuchten. Dies hatte zur Folge dass der zu Beginn wasserabweisend war und damit hatte die Pflanze praktisch ein trockenes Substrat, zumindest um die Wurzeln rum.

Innert 16 Stunden liess sie die Blätter allesamt hängen. Dies war dann auch das Zeichen für mich dass es an der Zeit war für genug Wasser zu sorgen.

Heisst: Die Capensis, wie viele aber nicht alle Droseraarten, mag und verträgt Anstau, braucht eigentlich dauerfeuchte und mag kein trockenes Substrat.

Wenn es ihr zu trocken ist zeigt sie das mit hängenden Blättern an. Schäden bekommt sie zu dem Zeitpunkt aber noch nicht.

--> Nach dem Giessen evtl. die Blätter etwas anheben, da sie beim runterhängen gerne auch mal festkleben und damit sonst unten bleiben würden.

 

Sarracenien mögen auch sowohl Nass wie auch feucht -zumindest die meisten.

Ein Sonderfall bildet die Sarracenia psittacina, als Semi-aquatische Art kann man sie auch mal für ein paar Wochen komplett untertauchen, was gerade bei der Schädlingsbekämpfung einen speziellen Vorteil bietet.

 

Pinguicula sind ein etwas schwieriges Thema, da gibt es oft Sukkulenten aber auch Arten die Dauerfeucht wollen.

Falls es um eine Pinguicula X Tina geht, bei der habe ich gelesen dass sie eigentlich keine Staunässe mag. Ich persönlich habe sie aber seit 16 Jahren fälschlicherweise so kultiviert.

Auch total trockenes Substrat verträgt sie, da sie sich dann einfach etwas zurück zieht bis wieder Wasser da ist. Die sind das Unverwüstlichste was mir je untergekommen ist, da man sie sowohl fluten, als auch mal das gGessen vergessen kann.

Die X Tina wird bei Dauerfeuchte und warmem überwintern halt etwas irritiert aber nicht wirklich geschädigt.

Was sicher gut geht ist wenn sie im Falle eines Anstaus kühl überwintert wird.

 

Diese Arten sind was Giessen angeht aber sehr unkompliziert da sie nicht sehr anfällig für Wurzelfäule sind.

Sogar weniger als viele andere Zierpflanzen.

Es gibt bei den Gattungen aber sicher einige anspruchsvollere Arten bei denen man aufpassen muss.

 

Bei den Nepenthes hingegen, gerade bei gewissen reine Arten, kann es sein dass Nasse Erde, auch wenn es nicht direkt Staunässe ist, zu Wurzelfäule führen kann.

Diese zu behandeln ist schwierig und hat oft schlechte Aussichten auf Erfolg weil sie halt infektiös ist.

Ein Warnzeichen dessen ich mir erst neu bewusst bin, ist wenn neue Blätter auf einmal klein sind.

Andere Arten wiederum sind weniger heikel.

Hybriden, gerade die aus dem Baumarkt, sind zumeist die zähesten und verzeihen dann doch einiges.

 

BG Robin

 

  • Danke 1
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Schonmal Danke für deinen Input.

 

Nepenthes habe ich gar keine. Also größtenteils sind es eher "einfache Pflanzen", sprich D. capensis, D. capensis alba, D. adelae, P. x 'Tina'. Dann noch S. leucophylla, S. flava x leucophylla und S. x 'Judith Hindle'.

 

Auf die hängenden Blätter bei den Droserea Arten werde ich mal achten.

 

VG Andi

Posted (edited)

Servus Andi,

bei Deinen genannten, einfacheren Arten sollte es funktionieren, wenn Du einfach die Farbe der Substratoberfläche beobachtest, sofern hier ein gewisser Torfanteil sichtbar ist. Wenn der Torfanteil an der Oberfläche schön dunkel (schwarz) ist, ist der Topfkern ausreichend feucht. Geht der Farbton dann in Richtung "helleres Braun", solltest Du von oben nachwässern, bis es unten rausläuft. Den Überschuß kannst Du dann nach 1-2 Std. wegleeren.

Hier spielt aber die Substratzusammensetzung und die Umgebungstemperatur eine Rolle: Bei Hitze verdunstet die Feuchtigkeit im Topf natürlich schneller. Bei normaler Zimmertemperatur dauert es etwas länger. 

Bei Sand/Torf kann man als grobe Richtlinie etwa 2-4 Tage anpeilen. Bei Deinen D. adelae im Sphagnumsubstrat würde ich sogar fast 4-6 Tage schätzen. Das mußt Du aber anhand Deiner Gegebenheiten selber ausknobeln.

Nach diesem Prinzip kultiviere ich Arten, die es nur leicht feucht mögen. Funktioniert ganz gut.

 

Mir ist aber grad noch die drohende Schimmelgefahr eingefallen: Wenn Deine Substratoberfläche, insbesondere Dein Sphagnumsubstrat, relativ trocken ist, steigt natürlich die Schimmel- u. Pilzgefahr! Haben wir ja neulich besprochen. Meine Beobachtung ist, je feuchter die Substratoberfläche, umso weniger Schimmel hast Du. Deshalb gieße ich beim Sphagnumsubstrat immer von oben.

 

Gruß

Tobias

Edited by Tobias Kulig
  • Danke 1
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vor 19 Stunden schrieb Tobias Kulig:

Servus Andi,

bei Deinen genannten, einfacheren Arten sollte es funktionieren, wenn Du einfach die Farbe der Substratoberfläche beobachtest, sofern hier ein gewisser Torfanteil sichtbar ist. Wenn der Torfanteil an der Oberfläche schön dunkel (schwarz) ist, ist der Topfkern ausreichend feucht. Geht der Farbton dann in Richtung "helleres Braun", solltest Du von oben nachwässern, bis es unten rausläuft. Den Überschuß kannst Du dann nach 1-2 Std. wegleeren.

Hier spielt aber die Substratzusammensetzung und die Umgebungstemperatur eine Rolle: Bei Hitze verdunstet die Feuchtigkeit im Topf natürlich schneller. Bei normaler Zimmertemperatur dauert es etwas länger. 

Bei Sand/Torf kann man als grobe Richtlinie etwa 2-4 Tage anpeilen. Bei Deinen D. adelae im Sphagnumsubstrat würde ich sogar fast 4-6 Tage schätzen. Das mußt Du aber anhand Deiner Gegebenheiten selber ausknobeln.

Nach diesem Prinzip kultiviere ich Arten, die es nur leicht feucht mögen. Funktioniert ganz gut.

 

Mir ist aber grad noch die drohende Schimmelgefahr eingefallen: Wenn Deine Substratoberfläche, insbesondere Dein Sphagnumsubstrat, relativ trocken ist, steigt natürlich die Schimmel- u. Pilzgefahr! Haben wir ja neulich besprochen. Meine Beobachtung ist, je feuchter die Substratoberfläche, umso weniger Schimmel hast Du. Deshalb gieße ich beim Sphagnumsubstrat immer von oben.

 

Gruß

Tobias

 

Als ich die Drosera diesen Sommer neu topfte, hatte ich blöderweise die Idee Pinienrinde als Substratoberfläche aufzubringen. Geholfen hat das gefühlt nirgendwo, und ich würde das definitiv nicht noch einmal machen. Theoretisch sollte die Abdeckung das Substrat vor Schädlingen und Moos schützen. Hat es bei beiden nicht, und Schimmel gab es stellenweise auch noch. Meine Drosera capensis stehen tatsächlich noch in Torf.

 

Zum Beispiel bei den Sarras (in Matze's aktuellem torffreien Substrat) ist die Oberfläche - selbst im Anstau - ziemlich trocken. Diese Mischung zieht nicht so viel Wasser hoch wie Torf. Den Pflanzen schien es dabei gut zu gehen. Wie erwähnt haben die Sarracenia sowieso Wurzeln bis ganz unten. Die leuco hat minimal Sternmoos, die S. flava x leucpohylla hat unten am Topf leichten Algenbefall. Ansonsten haben die Sarras im torffreien Substrat wenig Probleme mit Begleiterscheinungen.

 

Die meisten Sorgen habe ich derzeit ehrlich um die Pings. Pinguicula mögen es eigentlich ja gar nicht so feucht. Mein verwendetes mineralisches Substrat zieht aber eine permanente leichte Feuchte durch den gesamten Topf. Meinem zu vorigen Versuch nach, sollten zumindest adulte Pflanzen verkraften ein paar Tage trocken im Untersetzer zu stehen. Bei den kleinen weiß ich noch nicht so recht. Hier habe ich ernsthaft Angst vor Wurzelschäden 😬

 

VG Andi 

  • 2 weeks later...
Posted (edited)

Nachdem ich nun im Taublatt (Heft 95) den doch schon recht tiefgreifenden und wissenschaftlichen Beitrag von Fabian Striebe zum Thema Anstaubewässerung gelesen habe, mache ich mir doch ein wenig Sorgen.

Die Drosera - besonders Capensis - scheinen ja so Einiges auszuhalten. Bei denen achte ich nun auf hängende Fangblätter (nochmal Danke für den Tipp). Diese Art gehört auch zu den Pflanzen, bei denen ich die Nützlinge (Nematoden und Raubmilben) am Leben erhalten möchte. Beim "mäßigen unregelmäßigen Gießen" konnte ich bisher keine Probleme erkennen. Runter hängen bloß alte Fangblätter, auf denen schon mehr als 10 Trauermücken kleben. Und selbst im Topf der Sarra Sämlinge, welche die Nützlinge am dringendsten benötigen - sie haben ja keinen eigenen Schutz - scheint das sparsamere Gießen bisher zu klappen. Vor kurzem sah ich eine kleine Kolonne aus 5 Raubmilben auf Futtersuche.

Um den in oben erwähntem Beitrag erwähnten hypoxischen und anoxischen Stress zu vermeiden, werde ich meine Pings jedoch nun wieder im schwachen Anstau halten. In den rein mineralischen Töpfen meiner Pings (siehe oben) gibt es ohnehin keine Schädlinge. Das sind auch die Einzigen, in die ich keine Nützlinge gesetzt habe. Oder wie IT'ler es so gerne formulieren: Never change a running system!
Deren Substrat ist ohnehin nicht dauernass. Das Vermiculite- und Bimsgemisch zieht bloß eine permanente leichte Feuchte hoch. Meiner bisherigen Erfahrung (und die ist zugegeben gering) nach, vertragen die das durchaus. Gerade die kleinen Setzlinge. Der aller kleinste scheint nämlich etwas zu leiden bei der unregelmäßigen Bewässerung.


/edit: Bei den Sarras mache ich das derzeit ein bisschen nach Gefühl mit dem Wasser. Die stehen hinterm Haus, überdacht und sind teilweise schon in Winterruhe. Im Sommer und frühen Herbst standen die auch richtig im Anstau.

 

VG Andi

Edited by Andi G
Sarras
  • 5 weeks later...
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Hallo,

 

nach wie vor versuche ich meine Karnivoren nicht zu feucht zu halten. Unter anderem wegen der Nützlinge natürlich. Teilweise auch wegen der Winterruhe.

 

Nachdem ich den hilfreichen Tipp bekam, auf hängende Fangblätter bei Drosera zu achten, habe ich das getan. Vorgestern hingen die oberen Fangblätter meiner D. capensis alba [großer Busch] oben teilweise runter. Daraufhin habe ich wieder gegossen.

 

Heute allerdings wurden manche der Fangblätter braun am Ende. Das verwirrt mich ein wenig. Habe ich falsch gegossen oder liegt da möglicherweise ein schwerwiegendes Problem zu Grunde?

 

Zwar habe ich locker 1000 Samen dieser Art auf Vorrat, doch eigentlich möchte ich natürlich die adulten Pflanzen am Leben halten. Ich habe sie erst seit diesem Sommer (Ende Juni) in meiner Kultur. Eigentlich wollte ich die nächstes Jahr pikieren / trennen. Aber wie erwähnt, verstehe ich nicht warum bei den Pflanzen gerade akut obere Fangblätter abtrocknen 🤷‍♂️

 

VG Andi

Posted
vor 7 Stunden schrieb Andi G:

Aber wie erwähnt, verstehe ich nicht warum bei den Pflanzen gerade akut obere Fangblätter abtrocknen 🤷‍♂️

Naja, ich verstehe das hier irgendwo sowieso nicht so ganz! Warum Du die Substratfeuchte auf das mögliche Minimum herunterfahren willst. Ich sehe das für die Pflanzen sogar als kritisch an! In Verbindung mit der trockenenen Heizungsluft (= niedrige Luftfeuchte) kommt dann eben sowas raus. Der Winter ist nicht nur dunkler, sondern auch trockener (Luftfeuchte). 

Ich verstehe deshalb nicht, warum Du die Pflanzen so trocken halten willst. Das ist doch absolut unnötig!

Gieße Deine Pflanzen ganz normal und lasse sie vor dem nächsten Gießen eben etwas länger stehen. Du wirst ein Gefühl dafür entwickeln...

Du mußt Dir halt im Klaren sein, was Dir wichtiger ist: Die Nützlinge oder die Pflanzen. Ich gehe mal davon aus, das Letztere...

  • Gefällt mir 2
  • Danke 1
FannichtveganerPflanzen
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vor 11 Stunden schrieb Andi G:

nach wie vor versuche ich meine Karnivoren nicht zu feucht zu halten. Unter anderem wegen der Nützlinge natürlich. Teilweise auch wegen der Winterruhe.

Hallo Andi

 

Ich weiss nicht was für Optionen Du hast.

Ich mache es so:

Pflanzen die Winterruhe haben wollen halte ich genau so im Anstau wie auch über den Sommer.

Der Einzige Unterschied ist, dass ich diese in einem Wintergarten kühl stelle, dort überleben sie bei 5-15°C und Daueranstau -Wenn auch bei diesen Temperaturen der Wasserverbrauch geringer ist, das spart Arbeit und ich finds klasse.

Mir ist bewusst dass bei warmem Überwintern und Daueranstau durchaus etwas schief gehen kann.

Für das warm überwintern kann ich allerdings keine Ratschläge geben, ist bei mir als Kind schief gelaufen und ich mache sowas auch nicht mehr da ich sie ja kühl überwintern kann und es funktioniert.

 

Beste Grüsse

Robin

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Hallo,

 

vor 11 Stunden schrieb Tobias Kulig:

Naja, ich verstehe das hier irgendwo sowieso nicht so ganz! Warum Du die Substratfeuchte auf das mögliche Minimum herunterfahren willst. Ich sehe das für die Pflanzen sogar als kritisch an! In Verbindung mit der trockenenen Heizungsluft (= niedrige Luftfeuchte) kommt dann eben sowas raus. Der Winter ist nicht nur dunkler, sondern auch trockener (Luftfeuchte). 

Ich verstehe deshalb nicht, warum Du die Pflanzen so trocken halten willst. Das ist doch absolut unnötig!

Gieße Deine Pflanzen ganz normal und lasse sie vor dem nächsten Gießen eben etwas länger stehen. Du wirst ein Gefühl dafür entwickeln...

Du mußt Dir halt im Klaren sein, was Dir wichtiger ist: Die Nützlinge oder die Pflanzen. Ich gehe mal davon aus, das Letztere...

 

Da habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt. Die letzten Jahre hatte ich nur D. capensis 'small form' und die standen permanent im Anstau. Im Winter etwas weniger, aber Anstau immer. Seit diesem Jahr habe ich auch Pflanzen in Kultur die Winterruhe wirklich brauchen oder einfach machen. Eine Sarra war ja schon weg gegammelt weil zu feucht. Auch wenn das der Regen war und nicht mein Gießverhalten.

Ich versuche schon normal zu Gießen. Mir fehlt halt die Erfahrung wieviel "normal" ist, weil ich vorher einfach alles im Anstau hatte. Aber nach 2 Monaten so gießen plötzlich zurück zu Anstau wäre auch nicht so gut, soweit ich im letzten Taublatt gelesen habe 🤔

 

Heizung ist übrigens keine unter der Fensterbank, die haben derzeit immer noch ihre 60% relative Lf.

 

Die Nützlinge werden im Winter wohl sowieso verhungern, wenn es jetzt monatelang keine Beute gibt. Ich möchte vor allem weitere Verluste durch Wurzelschäden vermeiden.

 

vor 7 Stunden schrieb FannichtveganerPflanzen:

Hallo Andi

 

Ich weiss nicht was für Optionen Du hast.

Ich mache es so:

Pflanzen die Winterruhe haben wollen halte ich genau so im Anstau wie auch über den Sommer.

Der Einzige Unterschied ist, dass ich diese in einem Wintergarten kühl stelle, dort überleben sie bei 5-15°C und Daueranstau -Wenn auch bei diesen Temperaturen der Wasserverbrauch geringer ist, das spart Arbeit und ich finds klasse.

Mir ist bewusst dass bei warmem Überwintern und Daueranstau durchaus etwas schief gehen kann.

Für das warm überwintern kann ich allerdings keine Ratschläge geben, ist bei mir als Kind schief gelaufen und ich mache sowas auch nicht mehr da ich sie ja kühl überwintern kann und es funktioniert.

 

Beste Grüsse

Robin

 

Kalt mit Frost hätte ich hinter dem Haus. Zumindest im Topf vertragen meine Pflanzen den Frost eher nicht. Kalt und frostfrei habe ich nur eine kleine Fensterbank in der Wachküche. Dort stehen momentan meine leuco und eine moorei. Da herrschen derzeit so 5-8°C und noch 70% Lf.

Die Drosera und Pinguicula muss ich auf der Fensterbank belassen, wo sie auch im Sommer stehen. Unter 15°C fallen die Temperaturen nicht.

 

VG Andi

  • 2 months later...
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Also bei den Karnivoren in Winterruhe habe ich bisher dann wirklich mit dem Finger gefühlt, wie feucht das Substrat noch ist. Ich wollte auf jeden Fall verhindern, dass noch mehr Sarras weggammeln. So wie die S. x 'Judith Hindle' aus dem Gartencenter.

 

Eben hatte ich jedoch eine erschreckende Beobachtung gemacht: Bei der einen Moorei im Winterquartier fingen die aus dem Topf gewachsenen Wurzelspitzen schon an tot zu trocknen. Als Panikreaktion bekam diese Pflanze sofort Regenwasser in den Untersetzer.

 

Aber als grundsätzliche Frage: Wie handhabt man das am besten, wenn das Substrat nicht zu feucht sein soll (wegen Winterruhe), die Pflanze ihre Wurzeln aber schon aus dem Topf heraus streckt? 

 

VG Andi

Tobias Kulig
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vor 4 Stunden schrieb Andi G:

Wie handhabt man das am besten, wenn das Substrat nicht zu feucht sein soll (wegen Winterruhe), 

Naja, das ist eines der vielen Klischees, die sich sehr zum Leidwesen vieler Arten und Gattungen bis heute hartnäckig halten! Ich habe das selbst zu meinen Anfängen so gehalten und mußte einige Verluste hinnehmen. Bis ich von Altmeister Thomas Carow vor etwa 20 Jahren folgendes gelernt hatte:

Von ihm las ich den Hinweis, Sarracenias im Winter im Freien einfach zu fluten! Im Folgewinter habe ich das dann auch so umgesetzt und ich muß sagen, einfacher, komfortabler und vor allem sicherer gehts nicht! ALLE, auch die frostempfindlicheren Arten wie leucophylla haben das problemlos weggesteckt. Ab diesem Zeitpunkt standen meine Sarras jeden Winter ganz an der Nordwand des Hauses in einer Mörtelwanne. Hier hielt ich den Anstau ein paar cm über der Substratoberfläche. Einen besseren Winterschutz gibts nicht! Wenn man möchte, kann man die Seiten der Mörtelwanne etwas dämmen. Ist aber nicht zwingend notwendig. Die Substratoberfläche kann hier dann ruhig gefrostet werden. Die Pflanzen holen die Feuchtigkeit von weiter unten. Wenn vorhanden, nen ordentlichen Haufen Schnee drauf! Unter dem Schnee oder der Eisschicht sind es immer 0 Grad, egal, ob -20 Grad herrschen.

Man muß nur aufpassen, daß die Mörtelwanne vom Frost nicht bis nach unten aufgesprengt wird! Ist mir auch schon passiert und die Töpfe sind dann unbemerkt "trocken gelaufen". Es haben aber alle Pflanzen überlebt. Ich habe die große Wanne mit Pflastersteinen als Schutz zugemauert (nur lose!). Deshalb hab ichs nicht gesehen.

Edited by Tobias Kulig
  • Danke 1
Posted (edited)
vor 4 Stunden schrieb Tobias Kulig:

Von ihm las ich den Hinweis, Sarracenias im Winter im Freien einfach zu fluten!

So etwas ähnliches sah ich hier im Forum mit Dionaea. Jemand hatte Dionaea in einer offenen Box über den Winter stehen. Weil er keine Zeit hatte das zu bemerken, lief durch ein Leck am Gewächshaus die ganze Kiste voll mit Regenwasser. So standen die dann den ganzen Winter unter Wasser und sind auch durchgefroren. 
Alle hatten das überlebt.
Ich fand das sehr interessant aber habe es mich noch nicht getraut selber zu probieren. Bisher steht alles im Überwinterungszelt im Anstau und milderen Frösten.

Gefunden: 

 

Edited by J.N.B.
  • Gefällt mir 1
Tobias Kulig
Posted
vor 26 Minuten schrieb J.N.B.:

So etwas ähnliches sah ich hier im Forum mit Dionaea. Jemand hatte Dionaea in einer offenen Box über den Winter stehen. Weil er keine Zeit hatte das zu bemerken, lief durch ein Leck am Gewächshaus die ganze Kiste voll mit Regenwasser. So standen die dann den ganzen Winter unter Wasser und sind auch durchgefroren. 
Alle hatten das überlebt.

Yep, nichts isoliert besser als Schnee und Eis! Und diese 0 Grad unter dem Schnee oder dem Eis wären ja ungefähr die angestrebten Wintertemperaturen für die Winterharten. Und wenn wir mal die Naturstandorte anschauen, ist im Winter ja auch das meiste überflutet. 

Damals waren in meinen Sarraceniapötten auch diverse winterharte Drosera komplett unter Wasser und eingefroren: Alles überlebte. Da ist nix verfault, alles blieb frisch und knackig (ähnlich wie Fleisch in der Gefriere).

Und das Beste ist, daß man nicht ständig danach schauen muß (Selbstläufer). Ist halt megabequem und ich kann es jedem nur empfehlen...

FannichtveganerPflanzen
Posted

Hallo Andi

 

Am 18.10.2024 um 22:36 schrieb Andi G:

Bloß wie erkenne ich den Bedarf genau?

 

Hier die Antwort auf die Frage.

 

20250208_121112.thumb.jpg.5a17fd48e159af4210a0cc86b1edf83c.jpg

 

Diese Capensis hat Durst, die Blätter hängen. Auf dem Bild habe ich sie bereits wieder gegossen, wie man im Topf sieht.

Ich erwarte dass sich die Blätter heute wieder richten werden.

 

Beste Grüsse

 

Robin

 

 

  • Haha 1
Tim Biking
Posted
vor 22 Minuten schrieb FannichtveganerPflanzen:

Hier die Antwort auf die Frage.

Hey Robin, 

das Teil muss vor allem mal frisch getopft werden. 😂

Einfach ebenerdig abschneiden, den Topf auffüllen und die Spitze wieder reinstecken, das reicht ja bei capensis schon. Aber so schaut das ja grauslig aus. 🥲

  • Danke 1
Tobias Kulig
Posted

Das Substrat ist fast auf die Hälfte der Topfhöhe abgesackt. Mit einem Sandzuschlag 1:1 passiert das nicht so stark. Je mehr Sand, umso geringer die Absackungen. Ich würde jetzt, wie Tim, die Pflanze ebenerdig abschneiden und mit einer schönen Sandmischung bis nach oben auffüllen.

Von der abgeschnittenen Pflanzenspitze die untersten, abgetrockneten Blätter abziehen und dann die Pflanze dann wieder oben reinstecken. 
Bis das Explantat angewachsen ist, kann man einen transparenten Becher drüberstülpen, dann bleibts grün.

  • Danke 1
FannichtveganerPflanzen
Posted
vor 56 Minuten schrieb Tim Biking:

das Teil muss vor allem mal frisch getopft werden. 😂

Stimmt, aber abschneiden denke ich nicht dass das bei dieser Pflanze nötig ist. Ausser vielleicht die verdorrten Blätter

 

vor 36 Minuten schrieb Tobias Kulig:

Das Substrat ist fast auf die Hälfte der Topfhöhe abgesackt.

Ich glaube das täuscht etwas wegen der Perspektive. Der Topf ist etwas höher als das Bild vermuten lässt.

Aber ja abgesackt ist es schon etwas.

 

PS die Blätter haben sich bereits wieder angefangen zu richten. 😂

 

Danke für die Hinweise und beste Grüsse

 

Robin

 

  • Traurig 2

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