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Gerade gekeimt


Jelauda

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Hallo ihr Lieben, 

ich habe ein kleines erfreuliches Problem und zwar habe ich Anfang des Jahres ein paar alte drosophyllum Samen gefunden und die ohne große Hoffnung mal eingepflanzt. Der Topf stand im Sommer immer in der prallen Sonne doch es ist nie was passiert, daher habe ich den Topf nie weiter beachtet, bis heute und da entdecke ich doch diese zwei Pflänzchen 

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Keine Ahnung warum sie sich gerade dieses Wetter zum austreiben ausgesucht haben aber naja. 

Nun zu meiner Frage:

Wie kriege ich die beiden nun über den Winter? Da es hier bei mir nahe Köln selten wirklich kalt wird wollte ich ursprünglich versuchen sie draußen zu überwintern, allerdings sind die zwei ja nun noch wirklich winzig, daher überlege ich sie rein zu holen und unter starkem kunstlicht erstmal größer zu ziehen. Was würdet ihr machen? 

 

Liebe Grüße 

David

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Hallo David, 

solange es keinen starken Frost gibt, kannst du die Pflanzen draußen lassen. Du solltest nur aufpassen, dass die Pflanzen nicht zu nass stehen, also kein Anstau.

 

Grüße 

Ronny 

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Danke Ronny, das krieg ich hin 👍

Und wenns doch mal zu kalt wird kommen sie in den Keller unter Kunstlicht. 

 

Grüße, 

David

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partisanengärtner

Ohne Anstau kommt irgendwann der Moment wo man einen Tick zu spät nachgegossen hat.

Mehr fehlertolerant ist die Haltung im leichten Daueranstau. (auch im Winter)

Ich halte die z.B. dauerfeucht auf schwimmenden Inseln. Dazu braucht es nicht mal eine große Substrathöhe.

Ich würde sie bei Kunstlicht drinnen erst mal durchziehen. Gerade im Winter ist der Lichtmangel das entscheidende Risiko.

Warum die Mär verbreitet wird sie im Winter trockener zu halten, kann ich mir nicht erklären. Die kühle Jahreszeit wäre im Habitat  gerade die Zeit wo es am häufigsten regnet.

Allerdings ist gerade im Sommer die Zeit wo das zu späte Gießen die meisten Pflanzen drauf gehen.

Ein recht sandiges Substrat ist allerdings schon wichtig. Fäulnis im Substrat vertragen sie auch nicht. Damit die Struktur erhalten bleibt hatte ich immer mit Erica und anderen Gewächsen vergesellschaftet.

Im Daueranstau machen Drosophyllum lange Wurzelbärte die aber gar nicht störungsempfindlich sind. Leicht zu erkennen an ihrer Struktur.

Ich habe die schon ganz entfernt und die Pflanzen haben gar nicht draugf reagiert. Einmal zu spät gegossen sind die schon wesentlich empfindlicher. Tau verschwindet und oft gehen sie dann auch ganz ein.

Umtopfen ist mit Begleitvegetation auch einfacher da die die Ballen zusammen halten kann. Konkurrenz für Drosos sind sie nicht die sind sehr gute Fänger.

 

Das sie so spät im Jahr keimen könnte eine Anpassung an das Herkunftshabitat sein. Dort wird es auch kühler und feuchter im Herbst.

So haben die empfindlichen Jungpflanzen dann ausreichend Zeit sich mit ihren langen Wurzeln in die Tiefe zu graben um der schwindenden Feuchtigkeit zu folgen wenn es dann wieder an der Oberfläche sehr trocken wird.

Vermutlich erreichen sie so auch so tiefe Schichten die dauerhaft ausreichend feucht sind um in Verbindung mit der Nebelbefeuchtung durch den Sommer zu kommen.

Auch im Naturhabitat sterben sehr viele Jungpflanzen.

Edited by partisanengärtner
rechtschreibung
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vor 2 Stunden schrieb partisanengärtner:

Das sie so spät im Jahr keimen könnte eine Anpassung an das Herkunftshabitat sein. Dort wird es auch kühler und feuchter im Herbst.

Cyclamen, einige Proteen und die Pelargonien, die eine Sommerruhe machen, machen das ja auch so.

Ob das auch mit kleineren Inseln ohne Begleitvegetation gut funktioniere?

Oder dann lieber gleich in einem Topf im Anstau?

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Gordon Shumway
vor 45 Minuten schrieb J.N.B.:

Oder dann lieber gleich in einem Topf im Anstau?

 

Also die Jungpflanzen haben das bei mir ohne Probleme vertragen. Auch Frost bis ca. -5°C unter geschützen Bedingungen ("Glashaus") waren kein Problem.

 

Als die Pflanzen dann aber ca. 15-20cm hoch waren, sind sie mir im Frühsommer bei mäßigem Daueranstau eine nach der anderen eingegangen. 

 

Würde behaupten, bis zu einer bestimmten Größe sind Drosos allgemein unkompliziert und hart im Nehmen, zickig werden sie erst im "Jugendstadium" nach ca. einem Jahr.

 

Soweit zumindest meine Erfahrungen.

 

Schönen Gruß,

Ralph

Edited by Gordon Shumway
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Hallo, 

ich empfehle dieses Video:

 

Dort wird auch gesagt, dass Jungpflanzen Anstau vertragen, aber ältere Pflanzen nicht, wenn ich mich recht erinnere. Seit dem ich mich daran halte, klappt es bei mir auch mit Drosophyllum. 

 

Grüße 

Ronny 

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Vielen Dank für die vielen Tipps. 

Ich denke ich behalte mal das Wetter gut im Auge. Im Moment ist es sehr regnerisch, da brauchen die Kleinen vermutlich noch keinen Anstau. Sollte sich mal eine längere Kälteperiode anbahnen, überlege ich mir nochmal ob ich sie nicht doch im Keller durchkultiviere. Bis dahin bleiben sie erstmal draußen unter strenger Beobachtung 😊

 

Liebe Grüße 

David

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partisanengärtner

Man kann sie mit einem strikten Gießreglement durchaus einige Jahre erfolgreich halten. Auf Dauer sind die wenigsten Privatleute dazu in der Lage.

Botanische Gärten und Gärtnereien haben gewöhnlich das Personal oder die technischen Möglichkeiten.

 

Der nette Mensch im Film hat leider seine Pflegehinweise auch nur vom Hörensagen. Er sagt immer zwischendurch er hatte das Verfaulen nicht, aber hat Horrorstories gehört.

Gerade nach der ersten Blüte neigen sie halt sehr kurz nach einem vergessenen Gießtermin zu sterben.

Unregelmäßiges Gießen ist eigentlich die größte Gefahr, neben dem Lichtmangel im Winter

 

Ein paar mutige halten sie jahrelang im Daueranstau oder sogar erdlos habe ich schon gefunden. Dann hat man nicht das Problem, daß die von der Urlaubsvertretung gekillt werden.

Ich bin auch erst drauf gekommen weil ein Freund die im Sommer einige Wochen im Daueranstau gehalten hat als er meine Pflanzen bei sich pflegte.

Sie waren so üppig wie nie.

Später lernte ich das auch andere so mutig waren und dann sind sie fast so einfach wie Drosera capensis. Sie blühen dann eigentlich das ganze Jahr immer wieder und verzweigen sich stark. Nur im Voll-Winter hören sie langsam mit dem Blühen auf. Vermutlich weil ich ihnen da nicht ausreichend Zusatzlicht bieten kann.

Frost bis -15 für ein paar Wochen haben sie einmal knapp ausgehalten. Aber nach dem Auftauen habe ich sie reingenommen.

Langfristig hat das nur eine von drei Pflanzen überlebt und auch im folgenden Jahr geblüht. Sie ist aber deutlich mickriger geblieben. Leichten Frost im Frühjahr hatten bei mir einige und da schadet es kaum vor allem wenn sie jung sind. Sämlinge sind da am tolerantesten gewesen. Dann blühten die schon im ersten Jahr als recht üppige Pflanzen.

Die waren aber dauernass auf meiner schwimmenden Insel. Habe sie vor ein paar Wochen an einen Gartenkollegen abgegeben. Da waren schon reife Samenstände dran.

Der hat ein Gewächshaus.

 

Man kann sie nach einem strickten Gießplan halten aber da macht es die absolute Zuverlässigkeit, sobald sie blühreif sind. Wer das nicht gewährleisten kann ist im Daueranstau besser aufgehoben.

 

 

 

 

Jeder wie er mag.

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