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Nepenthes villosa - Erfahrungsberichte gesucht


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Hallo Leute,

 

ich eröffne dieses Topic in Hoffnung auf Erfahrungsberichte über Nepenthes villosa, die mich und andere bei der Pflege unterstützen könnten. Ich besitze diese sehr besondere Art jetzt seit ca. 2 Jahren. Es handelt sich um den JG01-Klon von Andreas Wistuba mit aktuell ca. 5 cm Durchmesser.

Hier die Eckdaten meines Terrariums:

-            Aquarium mit 45x45x45 cm Größe, vollständig geschlossen, ringsum ca. 2 cm Dämmung, Frontscheibe doppelwandig

-            Beleuchtung: aqualumix amazon grow 24 cm, 125 µmol/m²s (Werksangabe bei 30 cm Abstand, tatsächlicher Abstand ca. 25 cm), 4.075 Lumen

-            Kühlung: Eigenbau über Peltier-Element mit PC-Lüftern

-            Steuerung der Kühlung über Trixie Thermo-/Hygrostat mit 2° Hystereseschaltung

-            Tagestemperatur 23-25°C, Nachttemperatur 11-13°C

-            Substrat: Akadadama/Kanuma (ca. 50:50), Körnung 3-5 mm

-            Gießwasser: Destilliertes Wasser mit Wuxal auf 150 µS/cm eingestellt, alle 2 Tage

-            Luftfeuchtigkeit 80-100% tagsüber

 

Mein Resümee bisher ist, dass sich die Pflanze so mäßig entwickelt, wobei mir die Ausfärbung in Ordnung erscheint (sieht man leider auf den Bildern nicht gut). Wachstum sehr langsam, Durchmesser nur auf ca. 1,5-2x gestiegen, Kannengröße um selbiges Maß gewachsen. Zwischenzeitlich Wachstumsstopp, weil das Steuerungsgerät versagt hat und häufig unter Tags stundenweise auf Nachttemperatur gekühlt hat, bis ich draufgekommen bin. Das hat auch der Kannenbildung nicht gefallen.

Im Vergleich wächst N. platychila x vogelii sehr gut unter denselben Bedingungen (auf den Bildern immer links). Ist aber natürlich auch ein Hybrid. Das Sphagnum wuchwert auch und muss regelmäßig gezupft werden, soll aber einen Polster rund um die Pflanzen bilden, um ein gutes Mikroklima zu schaffen (Luftfeuchte).

 

Unter welchen Bedingungen pflegt ihr denn eure N. villosas und wie schnell wachsen sie bei euch? Ich würde mich über Berichte freuen.

 

Ach ja, auf einem Bild ist das daneben befindliche Tieflandterrarium, das ist noch nicht so alt und wartet noch auf dei finale Einrichtung. Die N. ampullaria "papua intermediate" gedeiht aber recht gut.

 

LG, Markus

 

beide Pflanzen.jpg

Kühler.jpg

N. villosa.jpg

Terrarium.jpg

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Hallo Markus,

 

ich habe zwar N. villosa nie in Kultur gehabt, dafür aber N. macrophylla, welche der N. villosa doch etwas ähnlich ist. Daher möchte dennoch versuchen ein paar Ansätze aufzuzeigen.

 

Den Blättern deiner Pflanze nach zu urteilen passt ihr irgendetwas nicht. Sie wirken alle (bis auf das neuste) etwas matt und sollten eigentlich mehr Glanz zeigen. Der Temperaturbereich sollte aber nicht das Problem sein. Die Frage ist ob die Lampe ausreichend Licht für die Pflanze liefert. Das kann ich leider schwer beurteilen. Die Hybride täuscht da etwas, weil die nicht so viel Licht braucht und sich auch bedingt durch die kühlen Nächte so schon mehr ausfärben würde.

 

Ich finde aber dein Gießverhalten nicht optimal. Du kultivierst in mineralischen Substrat, aus dem sicherlich mit der Zeit so schon Mineralien freigesetzt werden. Und dann gibst du alle zwei Tage so stark aufgedüngtes Wasser an die Pflanze? Warum? Das halte ich für ungünstig. Da werden sich mit der Zeit immer mehr Salze im Substrat (in den Poren der Steinchen) ansammeln, was bestimmt nicht förderlich für ein gesundes (Wurzel-) Wachstum ist. Hier würde ich den Hebel ansetzen und etwas ändern. Du musst ja nicht gleich umtopfen aber ich würde das Substrat mal kräftig spülen und über längere Zeit mal keinen Dünger geben. Deswegen wächst bestimmt auch dein Moos so schnell, wenngleich es mich wundert, dass man am Moos noch keine Ablagerungen findet. Auch darf das Substrat ruhig mal etwas weniger oft Wasser bekommen zwischendurch…

 

Viele Grüße

Stefan

Edited by Stefan H.
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I find N.villosa to be quite an easy and tolerant highland species, it does not have strict temperature requirements. Sure, it's maybe not a N.platychila, but it's definitely not a N.diabolica.
I do grow different individuals and all the stuff people keep copy-pasting around about some clones beeing easier than others is obviously all made up.
I got my oldest one in 2010, it has definitely grown well for 10 years in an uncooled greenhouse with hot summers (with standard heatwaves in the range 40+°C day/22+°C night) and winters in a suboptimal growroom with low light levels (around 24°C/15°C and quite far away from one of those obsolete MH lights). It also survived a couple of very bad failures of my old irrigation system by staying way too wet in 2015 and too dry in 2017 (other "easy" plant didn't). Of course it enjoys more the evaporative cooling and the quality LED lights I have available nowadays, but it never really complained that much.

I'm very skeptical about your setup. With a sealed environment humidity is constantly way too high, and no ventilation is never a good idea anyway. If you are reading those values your hygrometer is probably saturated. During the night all that water condenses everywhere and I don't get where it is going if you really water every two days. The substrate is likely to be too wet.
That light seems not very good either to me, it's something designed for aquariums and the efficiency is quite low from the information I found online. It's definitely better than nothing for sure, but low light (if it is the case) plus high humidity is a very bad combination.

Nepenthes are not small terrarium plants, you'll need a proper growroom anyway in a couple of years (less for the other hybrids).

 

2010:

villosa2010

 

2015:

Nepenthes villosa Nepenthes villosa

 

First failure in 2015 - the root system was completely rot. You don't usually expect to be able to save a Nepenthes in that state, right?

villosa2015_3

 

2025, this spring (ok, not a great picture, but it's the only recent one I found):

Nepenthes villosa

 

 

Edited by .Pico.
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vor 3 Stunden schrieb Triffid:

Beleuchtung: aqualumix amazon grow

Die Lampe ist sehr blaulastig (laut Datenblatt). Das führt zu kompaktem Wuchs. 

 

Ob die Intensität stimmt kannst du messen. Mittels Smartphone und Photone App klappt es ganz gut. Hat vlt. 30 % Messeabweichung (iPhones deutlich weniger), aber ist als Orientierung vollkommen ausreichend. Den Herstellerangaben kann man nicht immer trauen. Das Datenblatt verwirrt mich mehr als es sollte.

 

 

vor 2 Stunden schrieb Stefan H.:

mineralischen Substrat, aus dem sicherlich mit der Zeit so schon Mineralien freigesetzt werden. Und dann gibst du alle zwei Tage so stark aufgedüngtes Wasser an die Pflanze?

Das Substrat zersetzt sich nicht und gibt auch nichts ab. Nach ein paar Mal düngen ist es auch im Gleichgewicht mit dem Dünger und die Kationen Austauschkapazität ist irrelevant.

 

"Stark aufgedüngtes" Wasser geht in Richtung 4000 uS/cm (oder mehr). 150 ist wenig. Wenn dann bei jedem Gießen etwas durchläuft (immer sinnvoll) dann akkumuliert da auch nichts. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit verdampft da auch nicht viel, dementsprechend können auch keine Salze ausfallen.

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Hallo erstmal,  

meine villosas halte ich sehr hart, dh. Verwöhne sie nicht mit Luftfeuchtigkeit, aber mit entsprechender Absenkung der Temp. 

Es ist leider alles sehr manuell gehandhabt. Bei meinem Totalausfall ( Krankenhaus) wurden sie wenigstens andernorts versorgt irgendwie. Ziemlich genau ein Jahr habe ich zwei villosas. 3und 4 cm + im Mai eine20250922_084716.thumb.jpg.e81716068380161e8e76c9e34f769f1a.jpg macro. Die villosas haben in einem Jahr 3 fachen Durchmesser erreicht.

Im 13er Pot.

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vor 20 Minuten schrieb Lou:

Das Substrat zersetzt sich nicht und gibt auch nichts ab. Nach ein paar Mal düngen ist es auch im Gleichgewicht mit dem Dünger und die Kationen Austauschkapazität ist irrelevant.

 

"Stark aufgedüngtes" Wasser geht in Richtung 4000 uS/cm (oder mehr). 150 ist wenig. Wenn dann bei jedem Gießen etwas durchläuft (immer sinnvoll) dann akkumuliert da auch nichts. Bei der hohen Luftfeuchtigkeit verdampft da auch nicht viel, dementsprechend können auch keine Salze ausfallen.

Interessant. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass der Leitwert von (zum Beispiel) demineralisierten Wasser steigt, sobald ich dieses Tongranulat längere Zeit darin einweiche. Meinst du nicht?

 

Bezogen auf Karnivoren finde ich alle zwei Tage Wasser mit 150 µS/cm in ein geschlossenes Gefäß zu geben schon viel. Wo sollen denn die Salze hin? Das Moos und die Pflanze wird ja wohl nicht alles aufnehmen.

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@.Pico. May I ask you anyway what clone are you showing? I do believe that those people, who claim some clones to be easier than others still have a valid point, if there is a tendency

 

Best regards, Alex

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Erstmal vielen Dank für die Rückmeldungen!

 

Ich bin wohl ein paar Infos schuldig geblieben.

 

@Stefan H.: für die matten Blätter würde ich jetzt nicht unbedingt auf die grundsätzlichen Kulturbedingungen verantwortlich machen. Wie geschrieben hat die Temperatursteuerung eine Zeit lang nicht funktioniert, und ich bilde mir zumindest ein, dass vorher bei beiden Nepenthes mehr Blattglanz vorhanden war.

 

Zum Thema Gießen: ich habe mir Infos zum Substrat gesucht und auch Andreas Wistuba danach gefragt, das soll ja ganz gut funktionieren mit Akadama/Kanuma, habe aber keine Infos wie andere gießen. Die 150 µS/cm sind ja fast nichts (Zitat Andreas Wistuba, verwendet er selbst, die Pflanzen vertragen auch deutlich mehr, vermutlich aber nicht ständig), in unregelmäßigen Abständen verwende ich destilliertes Wasser zum Spülen. Gießen erfolgt außerhalb des Terrariums mit ca. 0,2 L, ich lasse die Töpfe abtropfen und stelle sie dann wieder hinein. Allein dadurch erfolgt quasi jedes Mal eine Spülung. Dabei steht der Topf in einem anderen, gleichen Topf (ca. 1-2 cm Luft zwischen den Böden), damit etwaiges überschüssiges Wasser abtropfen kann und keine Staunässe entsteht. Ob das so ideal ist wegen etwaigen Substratauswaschungen, weiß ich nicht, ich habe das einfach so begonnen. Da bin ich für Meinungen dankbar.

 

@.Pico.: N. villosa is always regarded to be one oft he most difficult Nepenthes species. For that reason i installed all the electronic control.

Lights: hy do you think my light has a bad efficiency? I was searching a lot for a siutable led light but did not find many including information about the emitted µmol/m²s, as well as a suitable value. May reference ist 150 µmol/m²s, which i think is the value used by Andreas Wistuba. So i found the aqualumix with a more blueish spectrum and the sanlight q1w which is very similar but favors the red waves instead oft he blue. Blue and red seem to be swaped if you compare the spectra. So which should i choose? I know the absorbtion spectrum of Chlorophyll and also the McCree chart. Finally i read that the more red in the grow lamps stimulates flowering (important for growing cannabis), and blue stimulates plant grow which is the more important thing for me. Please correct me if this information is wrong, i only found it online somewhere. Pics oft he spectra of both lamps are below. The more technical benefit of the aqualumix ist the control by PC including sunrise and sunset as well as dimming the four channels (colors) seperately, which i wanted to have. Aquacooling is also possible.

 

Humidity: the only condensed water i can see all the time is on the cooling-unit inside, which is equipped with a fan. The fan is on during the whole night and when the cooling unit is on during day to cool down on and off. Without cooling the lamp would warm up the temperature to 29°C inside the terrarium.

Regardings size of the terrarium: the plant had a diameter of about 3 cm when i got it. Don´t you think 45x45x45 cm is large enough at that time? 😉

 

@Lou: Ich vertraue da eher dem Hersteller als einer smartphone-app. Du schreibst ja selbst von bis zu 30% Abweichung, dann kann man die Messung ohnehin vergessen…

 

@AK—wo 47: ist immer schräg für mich zu lesen " ich halte sie hart und verwöhne sie nicht". Aber du hast scheinbar gute Bedingungen! Hast du auch Messwerte?

 

LG, Markus

aqualumix amazon grow 24cm.png

PXL_20250923_150356291.jpg

PXL_20250924_063302319.jpg

PXL_20250924_063422271.jpg

spektrum sanlight q1w.png

Posted (edited)

Hart ist für mich, kaum sprühen ,obwohl ich ein Fogger am Start hätte .Kein Moos,  kein Terrarium. Sie wandern zwischen Südfenster tags zum Doppelfenster oder Kühlschrank nachts. 

Verwöhnung mit Flüssigdünger in die Kannen mindestens 1× die Woche. Ich hätte schon gerne automatische Pflegeparameter, aber naja...

Zusatzlicht wird in kürze wieder aktiviert ,da der Herbst kommt.

Edited by AK--wo 47
Vervollständigung
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@AK--wo47: Interessant, ich hätte gewettet, dass die Pflanze im Wohnzimmer (?) unter diesen Bedingungen auf zumindest sofort die Kannenproduktion einstellt und auch sonst nicht gut gedeiht. 

Fliegenfänger
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Servus,

 

Tatsächlich finde ich das N. villosa nicht SO schwer ist in der Kultur. Das einzige was die Art schwer macht ist die benötigte Nachtabsenkung. Dazu mache ich einfach das Fenster auf und stell die Pflanze ans Fensterbrett (indoor). Ansonsten kultiviere ich die Pflanze im Terrarium so wie die üblichen Hochländer auch. N. villosa wächst auch recht zügig (für Nepenthes). Ich halte die Pflanze in einem Mix aus Spaghnum und ungedüngtem Weißtorf. Ansonsten eine echt tolle Art.

 

Liebe Grüße

Fliegenfänger

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Am 23.9.2025 um 22:40 schrieb Stefan H.:

Interessant. Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass der Leitwert von (zum Beispiel) demineralisierten Wasser steigt, sobald ich dieses Tongranulat längere Zeit darin einweiche. Meinst du nicht?

 

Bezogen auf Karnivoren finde ich alle zwei Tage Wasser mit 150 µS/cm in ein geschlossenes Gefäß zu geben schon viel. Wo sollen denn die Salze hin? Das Moos und die Pflanze wird ja wohl nicht alles aufnehmen.

Ja, der Leitwert ändert sich. Nach ein paar Mal Wasser wechseln (respektive Gießen mit durchlaufendem Wasser/Dünger) ist es aber konstant. Das meinte ich mit der Verweis auf die Kationenaustauschkapazität.

Manche Elemente werden verstärkt aufgenommen und andere akkumulieren. Aber weder an Sphagnum, noch an den Nepenthes sind Anzeichen von Salzstress zu sehen. Nach 2 Jahren hätte sich das gezeigt, wenn es in der Praxis relevant ist.

 

Am 24.9.2025 um 09:44 schrieb Triffid:

Ich vertraue da eher dem Hersteller als einer smartphone-app. Du schreibst ja selbst von bis zu 30% Abweichung, dann kann man die Messung ohnehin vergessen…

Tut mir Leid, dass ich so direkt bin, aber der Hersteller hat keine Ahnung. Eine einzelne Zahl kann die Intensität der Lampe nicht beschreiben. Für Pflanzen, insbesondere unter Wasser, ist das Spektrum nicht sinnvoll. Zusätzlich ist es eher ein Heizgerät mit Licht, als eine effiziente LED.

Die App ist gut genug, um deine Frage zu beantworten: "Ist das Licht ausreichend stark?" Wenn du 50 µmol/m²s misst ist es selbst mit 30 % Messungenauigkeit an der unteren Grenze dessen was die villosa zum Überleben braucht. Bei 300 µmol/m²s ist es viel (für eine Nepenthes), aber die Pflanze zeigt keine Anzeichen von Lichtstress, also musst du nichts ändern.

Wenig Licht ist die beste Erklärung für langsamen Wachstum. Der Rest ist ja gut eingestellt.

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@Lou: wie soll man die Beleuchtungsstärke denn sonst beschreiben als mit der Photonenflussdichte und der Spektralkurve? Ich wüsste es nicht. Ich hab jetzt mal eine Messung ohne Kalibrierung ins Blaue gemacht, die 173 µmol/m²s ergab. 

 

Eine Erklärung warum man lieber einen höheren Rotanteil wie bei der Sanlight nehmen sollte wüsste ich gerne, dazu habe ich nichts gefunden. Im Hauptabsorptionsbereich von Chlorophyll A und B liegen beide Peaks.

 

LG, Markus

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vor einer Stunde schrieb Triffid:

@Lou: wie soll man die Beleuchtungsstärke denn sonst beschreiben als mit der Photonenflussdichte und der Spektralkurve? Ich wüsste es nicht. Ich hab jetzt mal eine Messung ohne Kalibrierung ins Blaue gemacht, die 173 µmol/m²s ergab. 

 

Eine Erklärung warum man lieber einen höheren Rotanteil wie bei der Sanlight nehmen sollte wüsste ich gerne, dazu habe ich nichts gefunden. Im Hauptabsorptionsbereich von Chlorophyll A und B liegen beide Peaks.

 

LG, Markus

Die Intensität ist unterschiedlich, je nach Abstand zur Lampe. Mittig unter der Lampe ist es deutlich intensiver als am Rand.

 

Ein hoher Rotanteil ist für die Effizienz vorteilhaft. Rote Photonen haben ca. die doppelte Effizienz pro Joule. Zum einen, weil die Chips effizienter sind, aber auch weil die Energie pro Photon niedriger ist.

Andersrum hat ein niedriger Rotanteil und damit (in diesem Fall) ein hoher Blauanteil zur Folge, dass die Pflanzen sehr kompakt werden. Blau hemmt die Zellstreckung.

Da sich die Zellen nicht wirklich strecken bleiben die Blätter klein. Da die Blätter klein bleiben kommt es nie wirklich zu den Blattsprüngen die häufig beobachtet werden. Ein großes Blatt führt dazu, dass mehr Zucker bereit steht, um das nächste Blatt zu bilden. Das wird dann noch größer und bildet noch mehr Zucker etc.

 

(Bei Lampen für Aquarien kommt hinzu, dass Wasser rotes Licht absorbiert. Je nach Tiefe verschiebt sich das Spektrum automatisch zu hohen Farbtemperaturen. Da sollte man nicht unbedingt mit einer hohen Farbtemperatur anfangen, außer der sehr kompakte Wuchs ist gewünscht.)

 

Die Absorptionsspektren der einzelnen Pigmente (Chlorophylle, Carotenoide etc.) ist wenig aussagekräftig. Zum einen hängt es vom Lösungsmittel ab, in Alkohol gelöst kriegt man andere Spektren, als in Ether. Zum anderen ist das Blatt plastisch. Die Lichtsammelkomplexe passen sich an das Spektrum an und optimieren die (Orientierung der) Pigmente für maximale Effizienz.

  • Danke 1
Posted

Hallo Markus, 

blaues Licht ist energiereicher als rotes Licht. Um das Wasser am Photorezeptor zu spalten, wird aber nur der Energiebetrag von rotem Licht benötigt, der Rest wird zu Wärme oder als rotes Licht emittiert (Floureszenz von Chlorophyll). Außerdem dringt blaues Licht nicht so tief ins Pflanzengewebe ein wie rotes Licht, wodurch ein Teil des blauen Lichtes gar nicht genutzt werden kann, wenn die Photorezeptoren im oberen Blattbereich bereits alle gesättigt sind. 

Aquarienlampen haben deshalb ein so hohen Blauanteil, weil blaues Licht tiefer ins Wasser eindringt als grünes oder rotes Licht. Für Pflanzen an Land sind sie daher eher ungeeignet. Außerdem ist der Grünanteil relativ hoch. 

 

Grüße 

Ronny 

  • Danke 1
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vor 17 Stunden schrieb Lou:

Die Intensität ist unterschiedlich, je nach Abstand zur Lampe. Mittig unter der Lampe ist es deutlich intensiver als am Rand.

 

Ja, das ist natürlich der Fall, aber man platziert die Pflanzen im Normalfall schon passend im Lichtkegel und der Hersteller misst natürlich direkt unterhalb der Lampe. Alles andere ergäbe keinen Sinn.

 

vor 17 Stunden schrieb Lou:

Ein hoher Rotanteil ist für die Effizienz vorteilhaft. Rote Photonen haben ca. die doppelte Effizienz pro Joule. Zum einen, weil die Chips effizienter sind, aber auch weil die Energie pro Photon niedriger ist.

Andersrum hat ein niedriger Rotanteil und damit (in diesem Fall) ein hoher Blauanteil zur Folge, dass die Pflanzen sehr kompakt werden. Blau hemmt die Zellstreckung.

Da sich die Zellen nicht wirklich strecken bleiben die Blätter klein. Da die Blätter klein bleiben kommt es nie wirklich zu den Blattsprüngen die häufig beobachtet werden. Ein großes Blatt führt dazu, dass mehr Zucker bereit steht, um das nächste Blatt zu bilden. Das wird dann noch größer und bildet noch mehr Zucker etc.

 

(Bei Lampen für Aquarien kommt hinzu, dass Wasser rotes Licht absorbiert. Je nach Tiefe verschiebt sich das Spektrum automatisch zu hohen Farbtemperaturen. Da sollte man nicht unbedingt mit einer hohen Farbtemperatur anfangen, außer der sehr kompakte Wuchs ist gewünscht.)

 

Die Absorptionsspektren der einzelnen Pigmente (Chlorophylle, Carotenoide etc.) ist wenig aussagekräftig. Zum einen hängt es vom Lösungsmittel ab, in Alkohol gelöst kriegt man andere Spektren, als in Ether. Zum anderen ist das Blatt plastisch. Die Lichtsammelkomplexe passen sich an das Spektrum an und optimieren die (Orientierung der) Pigmente für maximale Effizienz.

 

Das sind interessant Infos! Somit sollte ich doch eher zu einer Sanlight greifen, wenn ich Wachstum bei meiner villosa möchte?

Und dass die platychila x vogelii, die etwa gleich groß wie meine villosa war, als ich sie erhalten habe, seither massiv gewachsen ist, ist schlicht einem genetisch bedingten geringeren Lichbedarf geschuldet? 

 

Das Spektrum von Aquarienlampen hat natürlich u.A. optische Gründe für Aquarianer. Das Wasser soll ja einen Blauton haben. Das im Vergleich kräftigere Grün unter dieser Beleuchtung war mir allerdings auch lieber.

 

 

vor 18 Stunden schrieb Ronny K.:

Hallo Markus, 

blaues Licht ist energiereicher als rotes Licht. Um das Wasser am Photorezeptor zu spalten, wird aber nur der Energiebetrag von rotem Licht benötigt, der Rest wird zu Wärme oder als rotes Licht emittiert (Floureszenz von Chlorophyll). Außerdem dringt blaues Licht nicht so tief ins Pflanzengewebe ein wie rotes Licht, wodurch ein Teil des blauen Lichtes gar nicht genutzt werden kann, wenn die Photorezeptoren im oberen Blattbereich bereits alle gesättigt sind. 

Aquarienlampen haben deshalb ein so hohen Blauanteil, weil blaues Licht tiefer ins Wasser eindringt als grünes oder rotes Licht. Für Pflanzen an Land sind sie daher eher ungeeignet. Außerdem ist der Grünanteil relativ hoch. 

 

Grüße 

Ronny 

 

Ebenfalls eine interessante Erklärung! Die Lichtabsorption von Wasser ist mir bekannt, mein Fachgebiet liegt unter Wasser. 😉 

 

Das Problem für die villosa ist also die Lampe. Eine Sanlight Stixx 50 würde meiner villosa also beim Wachstum helfen? Die könnte ich von der Größe her in die Abdeckung integrieren. 

 

LG, Markus

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vor 12 Stunden schrieb Triffid:

Ja, das ist natürlich der Fall, aber man platziert die Pflanzen im Normalfall schon passend im Lichtkegel und der Hersteller misst natürlich direkt unterhalb der Lampe. Alles andere ergäbe keinen Sinn.

Licht ist teuer.

Über die Hälfte zu verschwenden, weil es kompliziert ist dem Kunden zu vermitteln, dass es schwächer am Rand ist ergibt keinen Sinn.

 

vor 12 Stunden schrieb Triffid:

Das sind interessant Infos! Somit sollte ich doch eher zu einer Sanlight greifen, wenn ich Wachstum bei meiner villosa möchte?

Und dass die platychila x vogelii, die etwa gleich groß wie meine villosa war, als ich sie erhalten habe, seither massiv gewachsen ist, ist schlicht einem genetisch bedingten geringeren Lichbedarf geschuldet? 

 

Das Spektrum von Aquarienlampen hat natürlich u.A. optische Gründe für Aquarianer. Das Wasser soll ja einen Blauton haben. Das im Vergleich kräftigere Grün unter dieser Beleuchtung war mir allerdings auch lieber.

Ne andere (stärkere) Lampe kann das Wachstum beschleunigen oder Probleme des Setups offenbaren die man aktuell nicht sieht, da es nicht der limitierende Faktor ist.

Never change a running system. Die Pflanze sieht doch gut aus.

 

Ich persönlich mag Sanlight nicht. Sie sind teuer, die Reflektoren kontraproduktiv, das Marketing ist irreführend.

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  • 2 weeks later...
AK--wo 47
Posted

Alternativlampen von Jungleleaves wären doch was .Ich habe eine 80W Highlight ,kann man aber nicht unendlich viel drunterstellen wegen des Winkels der Ausleuchtung.

LG A.K.

  • 5 weeks later...
Posted

Der JG Klon ist nicht wirklich der Beste. Bei diesem braucht man etwas Geduld.👍

Fliegenfänger
Posted
vor 7 Stunden schrieb Carni:

Der JG Klon ist nicht wirklich der Beste. Bei diesem braucht man etwas Geduld.👍

Servus Carni,

 

Ich kultiviere den JG01 AW Klon und der wächst recht zügig und macht auch wenig Probleme   : )

Unter welchen Bedingungen hältst du deine Pflanze ?

 

Liebe Grüße

Fliegenfänger

Posted

Kommt auch immer auf die Pflanze an der A-Klon hat bei mir im Terrarium in einem Monat ein Blattsprung gemacht der doppelt so groß war als die Pflanze.

Posted
Am 23.9.2025 um 18:15 schrieb Triffid:

Hallo Leute,

 

ich eröffne dieses Topic in Hoffnung auf Erfahrungsberichte über Nepenthes villosa, die mich und andere bei der Pflege unterstützen könnten. Ich besitze diese sehr besondere Art jetzt seit ca. 2 Jahren. Es handelt sich um den JG01-Klon von Andreas Wistuba mit aktuell ca. 5 cm Durchmesser.

Hier die Eckdaten meines Terrariums:

-            Aquarium mit 45x45x45 cm Größe, vollständig geschlossen, ringsum ca. 2 cm Dämmung, Frontscheibe doppelwandig

-            Beleuchtung: aqualumix amazon grow 24 cm, 125 µmol/m²s (Werksangabe bei 30 cm Abstand, tatsächlicher Abstand ca. 25 cm), 4.075 Lumen

-            Kühlung: Eigenbau über Peltier-Element mit PC-Lüftern

-            Steuerung der Kühlung über Trixie Thermo-/Hygrostat mit 2° Hystereseschaltung

-            Tagestemperatur 23-25°C, Nachttemperatur 11-13°C

-            Substrat: Akadadama/Kanuma (ca. 50:50), Körnung 3-5 mm

-            Gießwasser: Destilliertes Wasser mit Wuxal auf 150 µS/cm eingestellt, alle 2 Tage

-            Luftfeuchtigkeit 80-100% tagsüber

 

Mein Resümee bisher ist, dass sich die Pflanze so mäßig entwickelt, wobei mir die Ausfärbung in Ordnung erscheint (sieht man leider auf den Bildern nicht gut). Wachstum sehr langsam, Durchmesser nur auf ca. 1,5-2x gestiegen, Kannengröße um selbiges Maß gewachsen. Zwischenzeitlich Wachstumsstopp, weil das Steuerungsgerät versagt hat und häufig unter Tags stundenweise auf Nachttemperatur gekühlt hat, bis ich draufgekommen bin. Das hat auch der Kannenbildung nicht gefallen.

Im Vergleich wächst N. platychila x vogelii sehr gut unter denselben Bedingungen (auf den Bildern immer links). Ist aber natürlich auch ein Hybrid. Das Sphagnum wuchwert auch und muss regelmäßig gezupft werden, soll aber einen Polster rund um die Pflanzen bilden, um ein gutes Mikroklima zu schaffen (Luftfeuchte).

 

Unter welchen Bedingungen pflegt ihr denn eure N. villosas und wie schnell wachsen sie bei euch? Ich würde mich über Berichte freuen.

 

Ach ja, auf einem Bild ist das daneben befindliche Tieflandterrarium, das ist noch nicht so alt und wartet noch auf dei finale Einrichtung. Die N. ampullaria "papua intermediate" gedeiht aber recht gut.

 

LG, Markus

 

beide Pflanzen.jpg

Kühler.jpg

N. villosa.jpg

Terrarium.jpg

Ich glaube die Pflanze fühlt sich sehr allein.😉

Posted
Am 6.11.2025 um 04:11 schrieb Carni:

Ich glaube die Pflanze fühlt sich sehr allein.😉

 

Wieso? Sie hat mit der N. platychila x vogelii und der Venusfalle ja Gesellschaft. Aber vielleicht hat sie Angst? 😄

 

Momentan wächst die villosa zwar schon, aber ich habe noch immer keinen funktionierenden Thermostat und schalte die Kühlung tagsüber ab und in der Nacht ein. Je nach Umgebungstemperatur hat es dadurch in der Nacht momentan manchmal nur 9 Grad, tagsüber 25-26.

 

LG, Markus

Fliegenfänger
Posted
vor 1 Stunde schrieb Triffid:

 

Wieso? Sie hat mit der N. platychila x vogelii und der Venusfalle ja Gesellschaft. Aber vielleicht hat sie Angst? 😄

 

Momentan wächst die villosa zwar schon, aber ich habe noch immer keinen funktionierenden Thermostat und schalte die Kühlung tagsüber ab und in der Nacht ein. Je nach Umgebungstemperatur hat es dadurch in der Nacht momentan manchmal nur 9 Grad, tagsüber 25-26.

 

LG, Markus

Hallo Triffid,

 

Wie machst du das mit der Winterruhe bei der Venusfliegenfalle ?

 

Liebe Grüße

Fliegenfänger

Posted
vor 9 Stunden schrieb Triffid:

 

Wieso? Sie hat mit der N. platychila x vogelii und der Venusfalle ja Gesellschaft. Aber vielleicht hat sie Angst? 😄

 

Momentan wächst die villosa zwar schon, aber ich habe noch immer keinen funktionierenden Thermostat und schalte die Kühlung tagsüber ab und in der Nacht ein. Je nach Umgebungstemperatur hat es dadurch in der Nacht momentan manchmal nur 9 Grad, tagsüber 25-26.

 

LG, Markus

Meine haben viel Gesellschaft.😉

IMG_20251027_200049_547.jpg

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