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Utricularia minor als Rauschmittel


Gordon Shumway

Empfohlene Beiträge

Hallo Zusammen!

Heute bin ich beim Stöbern in der Bibliothek auf eine ungewöhnliche Verwendung für U. minor gestoßen.

Der Text stammt aus der 'Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen' von Christian Rättsch:

Utricularia minor - Kleiner Wasserschlauch

Die getrockneten und pulverisierten Blätter dieser 'lingna' genannten, insektenfressenden Pflanze werden in Ladakh auf einem flachen Stein geröstet. Das Pulver wird sodann mit Wasser in eine Flasche gegeben und für 10 bis 15 Tage vergraben. Die Ladakhis genießen diesen Trank (lingeatzish) meist im Winter. Er soll sehr stark berauschend wirken und bei hohen Dosierungen sogar tödlich sein (Navchoo und Buth 1990: 320*).

Ich fands witzig, deshalb hab ich es mal gepostet. Vom Nachmachen sollte jedoch in der Regel wohl abgeraten werden!

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Biete U.minor in "Tüten" für 4,50 € das Stück. :startle:

Hallo Zusammen!

Heute bin ich beim Stöbern in der Bibliothek auf eine ungewöhnliche Verwendung für U. minor gestoßen.

Der Text stammt aus der 'Enzyklopädie der psychoaktiven Pflanzen' von Christian Rättsch:

Utricularia minor - Kleiner Wasserschlauch

Die getrockneten und pulverisierten Blätter dieser 'lingna' genannten, insektenfressenden Pflanze werden in Ladakh auf einem flachen Stein geröstet. Das Pulver wird sodann mit Wasser in eine Flasche gegeben und für 10 bis 15 Tage vergraben. Die Ladakhis genießen diesen Trank (lingeatzish) meist im Winter. Er soll sehr stark berauschend wirken und bei hohen Dosierungen sogar tödlich sein (Navchoo und Buth 1990: 320*).

Ich fands witzig, deshalb hab ich es mal gepostet. Vom Nachmachen sollte jedoch in der Regel wohl abgeraten werden!

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Hi,

ich finde alle Karnivoren "berauschend". :laughing: Jetzt aber mal im Ernst, wie könnte man diese Aussage beweisen/widerlegen ohne es zu probieren? Hat da jemand ne Ahnung? Mich interessierts auf alle Fälle.

Grüße

Chrissi

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Naja, ich finde, daß diese Aussage weder eines 'Beweises' oder 'Wiederlegung' durch Experimente bedarf.

Ich kann nur jedem davon abraten, eine stark berauschende, kaum erforschte und potentiell tödliche Pflanze zu konsumieren, ohne genau zu wissen, was man tut!

Nur weil es die Pflanze gibt und irgendwelche erfahrenen indischen Schamanen diese Pflanze zu solchen Zwecken nutzen, ist das noch lange kein Grund für unvernünftige Europäer, dies auch zu tun!

Bearbeitet von Gordon Shumway
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Paul Schoeneberg

Hallo,

soweit ich weiß sind Karnivoren Nachtschattengewächse :thumbsup:

Man kann zwar nicht alle Nachtschattengewächse rauchen oder ähnliches damit machen, aber vielleicht ja ein paar Karnivoren.

LG Paul

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Eike Matthias Wacker

soweit ich weiß sind Karnivoren Nachtschattengewächse :thumbsup:

Aber nicht nach meinem (Halb-)Wissen. ;-)

Nepenthes z.B. gehört zu den Caryophyllales.

Auf keinen Fall aber zu den Solanaceae.

Tomaten, Auberginen usw. gehören zu den Nachtschattengewächsen.

Bearbeitet von Eike M. Wacker
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Daß Karnivoren Nachtschattengewächse sein sollen ist so ziemlich der größte Unsinn den ich hier bisher gelesen habe...

In der Familie der Nachtschattengeächse gibt es keinen einzigen 'typischen' karnivoren Vertreter.

Ich sage 'typisch', weil ich letztens im 'Spiegel' (Heft 51/2009, S.120)) gelesen habe, das etliche klebrige Pflanzen, (unter anderem eben auch Tabak, also ein Nachtschattengewächs), von festgeklebten Insekten profitieren und deshalb unter Umständen möglicherweise als präkarnivor bzw. karnivor einzustufen sind.

Bearbeitet von Gordon Shumway
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Eike Matthias Wacker

Ich sage 'typisch', weil ich letztens im 'Spiegel' (weiß leider nicht mehr, welche Ausgabe, war nur ein kurzer Text im Wissenschaftsteil) gelesen habe, das etliche klebrige Pflanzen, (unter anderem eben auch Tabak, also ein Nachtschattengewächs), von festgeklebten Insekten profitieren und deshalb unter Umständen möglicherweise als präkarnivor bzw. karnivor einzustufen sind.

Da ich schon Tabak in Kultur hatte, kann ich dir sagen, dass sie nicht wirklich kleben. In den "Klebe"-Tropfen befindet sich eher eine ganze Menge Nikotin. Und Nikotin ist (ja, liebe Raucher ;-)) ein Gift, an dem schon ganze Rinderherden gestorben sind.

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Habe letztes Jahr auch Bauerntabak (Nicotiana rustica) angebaut, der war furchtbar klebrig.

Da diese Art deutlich mehr Nikotin als der normale Tabak enthält, läge deine Hypothese mit den Tröpfchen nahe.

Zur Ernte haben jedenfalls haufenweise kleine Fruchtfliegen an den Blättern geklebt, die nicht runterzukriegen waren.

Während der Fermentation sind sie aber dann abgefallen (hoffe ich zumindest...).

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Hallo !

Zum Thema beweisen/widerlegen der berauschenden Wirksamkeit:

man müßte mal googeln/untersuchen, was für Inhaltsstoffe die Pflanze bzw der Trank so hat (zB mit HPLC o.ä.). Sind da typische Vertreter von "rauschaktiven" Substanzen bzw chemisch ähnlich gebaute Stoffe (zb bestimmte Alkaloide)drin, würde auch eine entsprechende Wirkung naheliegen. Wäre mal ein Projekt für einen Pharmazeuten mit entprechender Ausrüstung.

Einigen anderen Karnivorenarten wird ja auch einen heilende Wirkung nachgesagt (ich glaube, zB bestimmte Drosera-Arten), so das es vielleicht nicht ganz abwegig ist, da was zu finden.

Von unkontrollierten Selbstversuchen würde ich allerdings auch dringend abraten!

VG

Thorsten

Bearbeitet von ThorstenW
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Hi Thorsten,

zum Beispiel Drosera rotundifolia. Die werden für Hustensaft verwendet.

LG

Chrissi

Bearbeitet von Chrissi-M.
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Von letzterem habe ich vor einigen Jahren eine Beschreibung gelesen, dass er hier in der Region (als es noch Natur gab) den bäuerlichen Namen Tollkraut gehabt haben soll. Bei übermäßigem Verzehr sollen Ziegen und Schafe ziehmlich aufgeputscht gewesen sein, was rotundifolia nicht zur beliebten Feuchtweidepflanze gemacht hat. :stuff:

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