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Ameisenlöwe im Gewächshaus


Siggi_Hartmeyer

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Im Januar (!) habe ich ganz unerwartet in unserem Gewächshaus einen Ameisenlöwen entdeckt, der in einem Untersetzer mit trockenem Substrat unter seinem Trichter auf Beute wartet (Fotos). Da hat er im Winter natürlich keine gute Zeit erwischt, deshalb füttere ich ihn jetzt mit Fruchtfliegen, die für einige Sonnentau eh vorrätig sind. Mal sehen, was draus wird. Hier noch eine schöne Beschreibung bei NABU: 

 

http://www.nabu.de/tiereundpflanzen/naturdesjahres/2010/11781.html

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Im Januar (!) habe ich ganz unerwartet in unserem Gewächshaus einen Ameisenlöwen entdeckt, der in einem Untersetzer mit trockenem Substrat unter seinem Trichter auf Beute wartet (Fotos). 

Gratulation, das ist ja eine seltene Entdeckung!

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Michael Eikermann

Hallo Siggi,

 

 

was ist den aus deinen Ameisen geworden?

Sind die Ameisen nun ein Problem, oder ist die Art die du entdeckt hast völlig harmlos?

Die haben doch die ansässige Art völlig verdrängt.

 

Ich habe dir damals über PN geschrieben, und dir über die Marienkäfer berichtet, die ebenfalls von einer anderen art verdrängt werden!

 

Ein Ameisenlöwe ist eine gute natürliche Bekämpfung, aber so wie ich das verstanden habe, sollten die Ameisen ihren angestammten Platz behalten ;) 

 

Gruß

 

Michael 

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@115MW.

Ein einzelner Ameisenlöwe löscht bestimmt keine einzige Ameisenart aus.

Als Einziger seiner Art,ist er auch keine Bedrohung für die einheimische Insektenwelt.

Und im Winter erst recht nicht!

Oder habe ich da irgendetwas an deinen Beitrag falsch verstanden?

LG

Marlen.

Ps.

Ah!Ich glaube jetzt versteh ich dich.

Ameisenlöwen sind keine Ameisen!Am besten googelst du das mal.

Bearbeitet von Marlen M.
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was ist den aus deinen Ameisen geworden?

 

Das bezieht sich zwar auf einen anderen Thread, hängt aber doch irgendwie zusammen. Die kleinen Invasoren haben offensichtlich die ursprünglich unter unserem Grundstück lebende schwarze einheimische Art völlig verdrängt und machen mir Sorgen. Bei schönem Wetter kommen die Neuen sogar im Winter heraus und laufen in zunehmender Zahl auch im Haus herum. Das ist neu und wir müssen schauen, ob wir uns "arrangieren" können. Der Sommer wird es zeigen ...

 

 

 

Ein einzelner Ameisenlöwe löscht bestimmt keine einzige Ameisenart aus.

 

Das ist völlig richtig, ich muss den momentan ja sogar mit Fruchtfliegen füttern. Die Frage ist, ob mit den neuen Mini-Ameisen, die ja für die räuberischen Larven leichter zu überwältigen sind, auch mehr Ameisenlöwen kommen, denn bisher hatte ich nur im heißen Sommer 2003 einen in unserem Garten gefunden. In den sandigen Kiesgruben der Umgebung gibt es die schon häufiger. Wenn es dazu etwas Neues gibt, werde ich berichten.

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Michael Eikermann

Hallo,

 

 

@Marlen: Wie Siggi schon geschrieben hat, bezog sich die Frage auf einen anderen Thread.

Sorry, ich hätte das ausführlicher schreiben sollen!

Dann hätte man das nachvollziehen können, worum es geht.

 

Ich fand den Beitrag damals sehr interessant, und diese Thematik ist auch sehr wichtig wie ich finde.

 

Meine Pn an Siggi bezog sich damals auf unseren einheimischen Marienkäfer. Leider ist der einheimische Käfer schon fast komplett verdrängt worden, von einem aus China stammenden Exemplar.

 

 

LG

 

Michael

 

P.S.: Den letzten Satz musst du nicht so ernst nehmen, deswegen habe ich auch einen Smiley dahinter gesetzt ;)  Mir ist bewusst was ein Ameisenlöwe ist.

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Hallo Siggi,

 

nach dem nun dem Löwen die Zähne gezogen sind ;) noch eine Frage zu euren Invasoren: wollt ihr tatsächlich euch mit denen "arrangieren"? Ich habe damals die Beiträge zu diesem, wie genannt "größtem Organismus der Welt", gegoogelt. Für mich gäbe es da, vorausgesetzt sie sind es definitiv, nur eine Steilvorlage für die unfreiwilligen Bioterroristen: :diablo: Wir Sapiense haben diesbezüglich schon viel zu viel Sch... gebaut, egal ob Pflanzen oder Tiere.

 

Gruß Piesl

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Arrangieren müssen wir uns wohl irgendwie. Naja, was bedeutet in unseren Breiten eigentlich "invasive Art"? Vor Zehntausend Jahren war hier alles mehr oder weniger leblos und von einer etwa 3 km dicken Eisschicht bedeckt. Alles was jetzt hier lebt ist seither zugewandert, also invasiv. Ab wann sind denn Arten (Fauna & Flora) "einheimisch"? Wenn sie vor 10, 100 oder 1000 Jahren angekommen sind? Natürlich ist es immer ein Jammer, wenn vertraute Arten verschwinden, aber im Fall der Argentinischen Ameisen haben wir "Sapiense" wohl keine Chance mehr die Ausbreitung zu verhindern ... wir (vermutlich die Portugiesen oder Spanier) haben die Art ja erst über den Ozean geholt. 

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Hallo!

 

 Ab wann sind denn Arten (Fauna & Flora) "einheimisch"? Wenn sie vor 10, 100 oder 1000 Jahren angekommen sind?. 

 

Meines Wissens nach wird allgemein das Jahr 1492 als Grenze gesetzt, als Kolumbus offiziell Amerika entdeckt hat. Alles was davor zB in D (oder Europa oder wo auch immer) gelebt hat, gilt als dort heimisch oder "ursprünglich", alle danach neu aufgetauchten Arten als Neozooen/Neophyten. Das wird wohl deswegen so gemacht, weil durch und nach Kolumbus erstmals in großem Stil fremde Arten aus in diesem Fall Amerika eingeführt wurden, als Nutzpflanzen/tiere oder als Dekopflanzen/Haustiere. Das vorher wohl auch einiges aus zB Asien nach Europa kam oder innherhalb Europas (zB Italien nach D) "verschleppt" wurde, wird dabei erstmal außer acht gelassen.

Falls jemand eine neuere oder bessere Defintion weiß, lass ich mich natürlich gern korrigieren.

 

VG

Thorsten W

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Hallo,

ja klar ein- und Zuwanderung gab es schon immer, wird es immer geben und ist natürlich ein Bestandteil der Evolution. Letztlich gehört dazu ja auch der ganz gewöhnliche Haussperling, dessen eigentliche Heimat die asiatischen Steppen waren.

Problematisch wird die Sache jedoch wenn eingeschleppte Arten die vorhanden Fauna und Flora aggressiv, wie in diesem Fall, beeinflussen. Auf Zuwanderungen kann sich die Natur selbst einstellen, hat die Möglichkeit die neue Art zu integrieren und in die Nahrungskette einzugliedern. Nicht so bei plötzlich auftretenden Arten; Ratten auf den Malediven (fast wiederbesiegt dank konsequenter Verfolgung und Kontrollen / Pythons in Florida ( inzwischen zur Jagd freigegeben / Ochsenfrosch hier am Oberrhein (wird auch bejagt) und und und. Hier wird das gesamte System direkt und durch Folgeerscheinungen zerstört.

 

Ich weiß nicht ob ihr den Filmbeitrag mal durchgesehen habt: diese Spezies lebt tatsächlich als geschlossene Einheit und breitet sich konstant aus. Einheimische Ameisen (die argentinische in S-Amerika auch) leben konkurrierend und bekämpfen sich gegenseitig, mit Ausnahme der direkten Staatsableger. Nicht so die Invasion. Sie haben sich komplett assimiliert und arbeiten im Kollektiv, überfallen einheimische Arten und rotten diese gezielt aus durch Königinnenmord. Sie selbst besitzen mehrere Königinnen je Staat und sind somit praktisch unbesiegbar auf Grund ihrer Massenhaftigkeit und Vermehrungsrate.

 

Ok, könnte man sagen, es entsteht dann eben eine neue Ameisenbevölkerung. Doch die Folgen sind viel weitreichender. Schon jetzt gibt es deutliche Veränderungen bei anderen Tier- und Pflanzenarten, da die Nahrungskette gestört ist und Pflanzen, die auf die Verteilung ihrer Samen angewiesen sind, diese nicht mehr ausbreiten können.

 

Erste Versuche laufen laut diesem Beitrag derzeit insoweit, dass man versucht das Duftspurverkehrsnetz der Ameisen zu stören und sie somit von Nahrungsquellen und Verbindungen zu Kolonien zu unterbrechen. Kann man nur hoffen, dass dies bald gelingt.

 

 

Gruß Piesl

 

PS.: hier noch ein ähnliches Thema, das das Endergebnis menschlicher Aktivitäten mehr als deutlich macht:

http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=2257146/16kl8j1/index.html

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Siggi_Hartmeyer

Momentan baut unser Ameisenlöwe keine Trichter mehr und wird sich vermutlich nach guter Fütterung verpuppen. Fertig entwickelt sieht er dann aus wie eine Libelle mit Fühlern. Da ich ihn nicht stören will, dazu jetzt keine neuen Bilder. Zum Thema neue Ameisenart:

 

Eine endgültige Bestimmung steht noch aus, bei den invasiven Neulingen in unserem Haus handelt es sich wohl doch nicht um die Argentinische Ameise (Linepithema humile), sondern wahrscheinlicher um die gleichermaßen kleine und leider auch recht ähnlich agierende, erst 1990 in Ungarn entdeckte sehr invasive Gartenameise Lasius neglectus. Die kooperieren untereinander (also auch mit benachbarten Kolonien) ganz ähnlich wie Linepithema humile, haben auch mehrere Königinnen und rotten ebenso erst andere Ameisenarten aus, dann weiteres Kleingetier wie Spinnen etc.. Ganz anders als die zuvor bei uns lebenden, deutlich größeren schwarzen Gartenameisen (Lasius niger), sind die Tiere auch jetzt im Winter im Haus in zunehmender Zahl aktiv unterwegs. Der erste Sommer mit den Invasoren dürfte spannend werden, von Vorfreude kann überhaupt keine Rede sein.

 

 

Meines Wissens nach wird allgemein das Jahr 1492 als Grenze gesetzt, als Kolumbus offiziell Amerika entdeckt hat.

 

Danke für den Hinweis. Auch wenn der Mensch in den vergangenen 500 Jahren wohl die Hauptursachen für die Verbreitung invasiver Arten über den ganzen Planeten war, erscheint mir diese Markierung doch etwas antropozentrisch, wenn man an die Umverteilung der Arten durch die Eiszeiten/Warmzeiten der letzten rund 2 Mio Jahren bedenkt. Das Zusammentreffen angestammter mit zugewanderten Arten bedingt durch Klimaverschiebungen (oder Landbrückenbildung wie zwischen Nord- und Südamerika oder Nordamerika und Europa) ist naturgeschichtlich gesehen kein seltenes Ereignis und gemäß Darwins Definition des „Survival of the fittest“ immer mit Artensterben verbunden. Bedingt durch den derzeitigen Klimawandel (mal ehrlich, wer von Euch glaubt ernsthaft an eine zukünftige Reduktion der CO2-Emissionen?!), besonders in Kombination mit der fortgeschrittenen weltweiten Zerstörung natürlicher Biotope durch Habitatvernichtung (Regenwälder, Urbanisierung, Landwirtschaft) und Chemieeinsatz (z.B.: Monsanto "Round up" und Bienensterben durch Imidacloprid), dürften auch die meisten Versuche vergeblich sein, zumindest den gegenwärtigen Stand auch nur annäherungsweise zu halten. Am plötzlichen Verschwinden unserer einheimischen Ameisen merken wir jetzt allerdings deutlich, wie gravierend solche Veränderungen für die Artenvielfalt sind.

 

 

Problematisch wird die Sache jedoch wenn eingeschleppte Arten die vorhanden Fauna und Flora aggressiv, wie in diesem Fall, beeinflussen. Auf Zuwanderungen kann sich die Natur selbst einstellen, hat die Möglichkeit die neue Art zu integrieren und in die Nahrungskette einzugliedern. Nicht so bei plötzlich auftretenden Arten;

 

Hallo Piesl, danke für Deine Meinung. Auch ich bin durch die TV-Berichterstattung über die Argentinischen Ameisen aufmerksam geworden und durchaus von deren Auftritt beeindruckt. Allerdings wurde in den Berichten leider nicht erwähnt, dass dies nicht die einzige kooperative Art mit mehreren Königinnen ist, die unsere heimischen Ameisen bedroht (und im Mittelmeerraum bereits weitgehend ausgerottet hat), mit gravierenden Auswirkungen auch auf die Artenvielfalt bei höheren Tieren.

 

Auch aggressiv invasive Arten (wie der Homo sapiens oder die Ameisen) treten durch natürliche Ereignisse wie Klimawechsel recht plötzlich auf und verdrängen dann unumgänglich viele andere Arten. Eine allmähliche Anpassung an neue Umgebungsbedingungen ist da eher die Ausnahme. Heute kommt dazu, dass der Mensch durch sein Wirken bereits ein weltweites Massenaussterben ausgelöst hat, wie es wohl seit dem Chicxulub-Meteoriten vor 65 Mio Jahren nicht mehr vorkam. Die Folgen für die Natur sind momentan noch gar nicht absehbar (besonders wenn die Restregenwälder in wenigen Jahrzehnten ganz vernichtet sind und die Durchschnittstemperatur um mehr als 3°C angestiegen ist), weshalb ich die Verbreitung der "Killerameisen", egal ob aus Argentinien oder vom Schwarzen Meer, einigermaßen gelassen sehe. Im Chaos einer zunehmend durch Artenverluste verstümmelten Umwelt scheint sich „Kooperation in großen Populationen“ bei den intelligenten Ameisen als Überlebensstrategie zu bewähren. Immerhin überlebten die Ameisen seit ihrer Entstehung aus Wespen in der Kreidezeit viele Klimawechsel und sogar das Massenaussterben vor 65 Mio Jahren so gut, dass sie heute als Gattung die wohl größte Biomasse aller Lebewesen, mit entsprechenden Auswirkungen haben. Die Hauptursache für die heutigen Veränderungen in der Natur ist doch noch vor dem Einschleppen invasiver Arten schlicht die Zerstörung der natürlichen Biotope, also das kurzsichtige und profitorientierte "passend machen des Planeten für den Menschen, ohne Rücksicht auf Artenvielfalt".

 

Natürlich bedaure ich das Verschwinden der uns vertrauten hier ansässigen Arten, außerordentlich sogar (!), aber angesichts der tatsächlichen und weltweit immer schneller fortschreitenden Katastrophe des Artensterbens ist das wohl schlicht sentimental. Auch die Amerikaner werden die Pythons in Florida genauso wenig wieder los werden, wie wir die Waschbären und die Stubenfliegen, oder die Australier die Agakröte, mit allen desaströsen Folgen für die ursprünglichen Spezies.

 

Deshalb werden wir uns irgendwie mit den neuen Miniameisen arrangieren müssen. Ich werde im Sommer einerseits im Garten Ameisenköder auslegen, um zu testen welche Arten wir da noch finden und das Vorkommen anderer Kleintiere beobachten, verglichen mit unseren Erfahrungswerten während der letzten 27 Jahre, die wir jetzt hier wohnen. Ich werde darüber weiter berichten und würde mich freuen zum Thema auch von anderen betroffenen zu hören. Ach ja, in Häusern zeigen die invasiven kleinen Gartenameisen offensichtlich eine Vorliebe für Kabelkanäle und elektrische Leitungen ... das kann noch „heiter werden“.

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