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Kot nahrhafter als Fleisch?


marke

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Ein sehr interessanter Artikel. Die Story mit den Spitzhörnchen kannte ich zwar, aber der Artikel triggert mich, etwas weiter zu denken.

Nicht dass ich _mich_ nun zum Äußersten hinreißen lassen würde, aber ich könnte je mal Kotballen meiner Kröten in die Kannen werfen. Damit würde ich jedoch noch etwas warten, bis im Frühjahr wieder neue Kannen wachsen. Es wäre für mich zumindest naturnaher als Fischfutter und könnte sogar einigen Mehlwürmern oder Asseln das Leben retten. (Das würden sie dann bei den Kröten verlieren.)

Gruß Dirk

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Sorry, wurde schon gepostet, habs übersehen, hier halt nochmal ein kurzer Artikel zu neueren Erkenntnissen der schon bekannten Ernährungsweise mancher Nepenthes mit Tierkot...

LG, Peter.

https://www.spektrum.de/news/kannenpflanzen-kot-ist-nahrhafter-als-fleisch/2102691?utm_medium=newsletter&utm_source=sdw-nl&utm_campaign=sdw-nl-daily&utm_content=heute

Bearbeitet von Peter
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Ich züchte zur Zeit Futtermäuse. Die den Hörnchen aus der Natur eigentlich auch recht nahe kommen oder?

Außerdem ist der Kot in einer „guten“ große für fast alle Kannen.

LG

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Je länger ich über dieses Thema nachdenke, umso mehr muss ich bei mir zwei Wissenslücken feststellen. Ich möchte deshalb mal meine Gedanken teilen. Von der Beantwortung der daraus resultierenden Fragen hängt wahrscheinlich die Wirksamkeit/Sinnhaftigkeit einer Kotfütterung ab.

 

Lücke 1:

Jeder weiß, dass karnivore Pflanzen Tiere fangen. Diese werden entweder selbst mit Verdauungsenzymen bzw. mit Unterstützung von Mikroorganismen oder Wanzen zersetzt. Komplexe Kohlenhydrate, Fette und Proteine werden abgebaut. Die dadurch gewonnenen „Stoffe“ können dann von der Pflanze aufgenommen werden. Bis zu welcher Stufe erfolgt die Zersetzung durch die Karnivoren? In welcher Form kann die Pflanze die Abbauprodukte aufnehmen? Wird beispielsweise Stickstoff elementar aufgenommen, als gelöstes Nitration, als Aminosäure oder kann die Aufnahme als Protein erfolgen? (Ich vermute als Nitrat.)

Daraus resultierend: liegt diese Abbaustufe in Kot bereits vor oder ist eine weitere Zersetzung des Kotes nötig, bis die erforderliche Abbaustufe vorliegt? Ist Kot somit ein sofort wirksamer Booster oder lediglich die Verkürzung der natürlichen Prozesse?

 

Lücke 2:

„Entscheidend ist, was hinten rauskommt!“ Dieser Spruch eines gut futterverwertenden Politikers ist bei der Ernährung nicht richtig – da ist entscheidend, was der Nahrung im Zuge der Verdauung entnommen wird, bevor hinten was raus kommt. Das führt dazu, dass die Ausscheidungen in der Zusammensetzung der enthaltenen Elemente nicht der aufgenommenen Nahrung entsprechen, sondern um die benötigten und vom Tier aufgenommenen Stoffe reduziert sind.

Daraus resultierend: Führt die Verdauung durch Tiere dazu, dass die von der Pflanze benötigten Stoffe nicht mehr in Menge und in dem Verhältnis zueinander vorliegen, welches bei der Zersetzung des kompletten Tieres vorgelegen hätte? Ist Kotfütterung somit Schmalkost oder Vollkost? (Ich vermute, dass es den Pflanzen vor allem um Stickstoffverbindungen und Mineralien geht, welche auch im Kot ausreichend enthalten sein sollten.)

 

Ich brauche einen theoretischen Verdauungsspezialisten!

Gruß Dirk

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Hallo,

Tiere haben grundsätzlich das Problem Stickstoff loszuwerden. Eine Theorie besagt dazu auch, dass das Haar- und Federwachstum nur deshalb entstanden ist. Pflanzen mangelt es dagegen oft an Stickstoff. Deswegen haben sich ja einige Pflanzen, Tiere als Stickstoffquelle erschlossen. Daher sind eigentlich sämtliche tierische Produkte bis zur Ekelgrenze als Dünger geeignet. Wobei Kot von gleichwarmen Tieren verhältnismäßig mehr Stickstoff enthalten sollte, da sie mehr Nahrung zur Energiegewinnung benötigen und somit mehr Stickstoff ausscheiden müssen. Vorsichtig würde ich aber bei Vogelkot sein, da es sehr hoch konzentriert ist.

 

Grüße 

Ronny

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Hallo Dirk,

noch zu deinen Fragen:

Frage 1: Proteine sind zu groß, um von der Pflanze aufgenommen zu werden. Bestimmte Aminosäuren können noch aufgenommen werden, ansonsten wird Stickstoff als Ammonium oder Nitrat/ Nitrit aufgenommen, je nach pH-Wert. Elementarer Stickstoff ist gasförmig und kann daher nicht aufgenommen werden bzw. nur mit Hilfe stickstofffixierender Bakterien (das ist aber anderen Pflanzengruppen vorbehalten).

 

Frage 2:

Pflanzen sind autotroph und haben damit eine völlig andere Ernährungsweise. Tieren geht es bei der Nahrungsaufnahme vorallem um die Aufnahme von Energie (Tiere sind energielimitiert) und Molekülen, die sie selbst nicht herstellen können (z.B. Vitamine, essentielle Aminosäuren). Pflanzen sind dagegen Fleischfresser geworden, wie oben schon erwähnt, um Stickstoff zu gewinnen (Pflanzen sind stickstofflimitiert), vielleicht auch noch Phosphor. Alle anderen Nährstoffe und Spurenelemente sind in der Regel durch Verwitterung des Bodens oder Zersetzung organischer Materie ausreichend vorhanden. Energie gewinnt sie im Überfluss durch Photosynthese.

 

Grüße 

Ronny

 

 

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Hallo zusammen,

 

hmm, das Kot und Co. gute Nährstofflieferanten für Pflanzen sind ist ja aus der Landwirtschaft bekannt. In Bezug auf Karnivoren wäre ich zumindest vorsichtig. Ich gehe mal davon aus, dass die Zusammensetzung des Kot mit der Ernährungsweise des Tieres in Zusammenhang steht und der ein oder andre "Dung" dann für unsere Pflanzen zu salzhaltig ist. In der Landwirtschaft und Gartenbau wird da ja auch je nach Pflanze unterschiedlich gedüngt.

 

Grüße Nicky

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vor 35 Minuten schrieb Ronny K.:

Frage 1: Proteine sind zu groß, um von der Pflanze aufgenommen zu werden. Bestimmte Aminosäuren können noch aufgenommen werden, ansonsten wird Stickstoff als Ammonium oder Nitrat/ Nitrit aufgenommen, je nach pH-Wert.

 

Für die Aufnahme über die Wurzeln ist mir das so klar (oder sollte klar sein - den Stickstoffkreislauf muss ich mir immer mal wieder ansehen). Ich kenne jedoch nicht die Funktionsweise, die bei der Aufnahme von Karnivoren wirkt. Läuft das zum Beispiel bei der Dionaea ebensowie ab wie sonst über die Wurzeln? Im Hinterkopf kommt da irgendwas mit Osmose und semipermeabler Membran und so weiter hoch. Beim derben Fangblatt der VFF, welches ja ggf. wochenlang der Sonne ausgesetzt ist, vermutet man zumindets nicht die zarten Strukturen von Saugwurzeln. Bei der Aufnahme im Schlauch oder in der Kanne kann ich mir dagegen eine vergleichbare Aufnahme wie in den Wurzeln gut vorstellen.

Gruß Dirk

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Hallo Dirk,

ich  denke, da sind die gleichen Transportproteine im Einsatz, wie in den Wurzeln. Aber ich werde mal schauen, ob ich dazu was finde.

Im Grunde muss sie aber einen Ladungsausgleich schaffen. Also wenn die Pflanze ein Kaution aufnimmt, muss sie es durch den Wasserstoffion Austausch, bei einem Anion gegen ein Hydroxidion.

 

Grüße 

Ronny 

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Hi, ich denke, wir sollten hier nicht übers Ziel hinausschießen! Es geht hier nur um einige wenige Nepenthes-Arten mit besonders großen und robusten Kannen, die Kleintieren die Benutzung als "Toilette" mit Nekatarangebot versüßen!

Alle anderen Karnivoren sind auf Fang und Verdau von Insekten, Spinnentieren und anderen Kleinsttieren zur Nährstoffversorgung eingerichtet und "Fütterung" oder "Düngung" mit Tierkot würde ihnen wohl eher schaden als nutzen!

LG, Peter.

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vor einer Stunde schrieb Peter:

...und "Fütterung" oder "Düngung" mit Tierkot würde ihnen wohl eher schaden als nutzen!

LG, Peter.

 

Hallo Peter,

warum denkst du das?

 

Grüße

Ronny

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Lieber Ronny,

ich denke, dass das eben nicht der natürlichen Ernährungsweise der allermeisten Karnivoren entspricht und es deshalb problematisch sein kann.

Tierkot hat eine völlig andere Zusammensetzung und kann auch chemisch "aggresiv" sein. Dennoch kannst Du natürlich gerne damit experimentieren, manche Pflanzen werden vielleicht auch positiv reagieren, schließlich ist auch Blattdüngung oder Fütterung mit Fischfutter nicht unüblich. Ich werde meine Drosera aber nicht mit Hühnermist füttern, meine Tomatenpflanzen aber schon😀.

LG, Peter.

 

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vor 4 Minuten schrieb Peter:

Ich werde meine Drosera aber nicht mit Hühnermist füttern, meine Tomatenpflanzen aber schon😀.

 

 

ok...damit würdest du sie wahrscheinlich auch umbringen 🙂 Man darf es halt nicht übertreiben, was auch für andere tierische Produkte bzw. generell für Dünger gilt.

 

Grüße

Ronny

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