D. regia mit Stämmchen?

[Benny Junglas]

Hi!

Ich weiß, dass ich mich langsam wiederhole mit den "Ist das normal"-Fragen, aber je mehr ich auf Fotos im Internet oder in botanischen Gärten Arten sehe, die ich auch im Kultur habe, desto öfter fallen mir Wuchsunterschiede zu meinen Pflanzen auf, die mich hin und wieder stutzig machen.

Heute also zu D. regia: auf allen Fotos, die ich bisher sah und neulich erst im bot. Garten von meiner Uni setzen die untersten Blätter ein kleines Stückchen über der Erde an. Meine hat in den zwei Jahren, die ich sie jetzt pflege den ersten Ansatz grüner Blätter um ca. 7cm nach oben verlagert und bildet damit so eine Art Stamm. Nachdem dieser nur vielleicht 5mm dick ist und die Pflanze ansonsten recht gut wächst, mach ich mir so ganz langsam Sorgen, wie lange das noch weitergeht, bis das ganze umknickt.

Normal?

Bei der Gelegenheit noch ein paar weitere Fragen: Wann blüht die Pflanze normalerweise, bzw. wie bringt man sie dazu? Wenn sie dann mal blüht; ist sie selbstfertil?

Außerdem würde mich mal interessieren, wer sie schonmal per Wuzelstecklinge erfolgreich vermehrt hat. Bisher hat mich die Wurzelempfindlichkeit immer davon abgeschreckt, es mal selbst zu versuchen.

Viele Grüße,

Benny

[Guest Krieger]

Hallo Benny,

die Stammbildung ist normal. Meine wachsen allerdings zur Seite (ca. 5 cm/Jahr).

Die Blüte ist im Juli. Meine haben jedes Jahr geblüht. Sie stehen in einem beheiztem Gewächshaus mit Wintertemperaturen von 2-10° und Sommertemperaturen von 20-40°. Man braucht verschiedene Klone um keimfähigen Samen zu bekommen.

Wurzelstecklinge mache ich wie folgt:

Die vordere Pflanze steht in einem Kunststofftopf mit Löchern etwa 5 cm über dem Boden, dass Ganze dann noch in einem durchsichtigen Übertopf. Aus diesen Löchern wachsen dann den ganzen Sommer über neue Pflanzen heraus, die ich dann vorsichtig heraus "operiere". Hier die Stecklinge vom letzten Jahr:

Grüße

Jürgen

[Guest Hans Breuer]

Hallo Jürgen,

was sind das für interessante Röhrchen, die in einigen deiner Töpfe aus dem Substrat ragen?

Gruß

Hans

[Giovanni Schober]

Hallo,

Ich sehe das als Wasserstandsanzeiger, die man auch bei Hygro-kulturen verwendet.

Viele Grüße,

Giovanni

[Guest Krieger]

Hallo Hans,

wie Giovanni schon geschrieben hat, benutze ich Hydrokulturgefäße und fülle die Töpfe mit normaler Fleischi-Erde. Hat den Vorteil, dass es im Sommer nicht so leicht austrocknet und einfach schöner aussieht. Ist aber leider auch teuer.

Grüße

Jürgen

[Benny Junglas]

Danke Jürgen, dann bin ich mal wieder beruhigt.

Dann sollte ich meine nächsten Winter doch mal etwas kühler stellen, vielleicht blüht sie dann. Die im bot. Garten blüht übrigens jetzt schon.

Benny

[Wolfram]

Hallo zusammen,

meine Drosera regia habe ich vor zwei Jahren bei Thomas Carow gekauft.  Mittlerweile hat auch sie ein ca. 3,5 cm langes Stämmchen gebildet.  Aber ist diese Stämmchenbildung wirklich so normal, wie hier behauptet wird?

 

Dafür sprechen würde, dass der Rest meiner Pflanze wirklich sehr gut aussieht, - schöne große Blätter mit ebenso schöner Tröpfchenbildung.  Es wird ab und zu ein Blatt schwarz und stirbt dann ab, aber genauso schnell wachsen ein oder zwei neue, kräftige Blätter nach. Genau das mache ich aber intuitiv für die Stämmchenbildung verantwortlich.

 

Dagegen würde sprechen, dass die meisten Pflanzen, von denen hier im Forum ab und zu Bilder gezeigt werden, keine so auffälligen Stämmchen besitzen.  Auch eine ältere Pflanze, die ich von Zeit zu Zeit im Botanischen Garten Heidelberg besuche, hat keine, für mich erkennbare Stämmchenbildung.  (Ich gehe mal davon aus, dass es sich dabei wirklich um eine Drosera regia handelt und ich sie nicht mit einer anderen Karnivore verwechsele).

 

Für zahlreich Antworten zur Stämmchenbildung wäre ich sehr dankbar.

 

Noch ein weiteres Thema, dass ich auch noch separat unter dem Thema „Drosera regia umtopfen“ im Forum einstellen möchte:

 

Da meine Pflanze in den letzten zwei Jahren sehr gut gewachsen ist, spiele ich mit dem Gedanken, sie in Kürze umzutopfen.  Soll ich dann die Stämmchen „eingraben“ oder weiter „oberirdisch“ halten?

 

Falls ich umtopfen sollte, eignet sich dann ein Standard-Substrat für Karnivoren, oder sollte ich besser etwas mischen?  Vorrätig habe ich noch kalkfreien Quarzsand mit einer Körnung von 0,6 bis 1,2 mm.

 

Viele Grüße

Wolfram                                                  

[Feldenberg]

Hallo Wolfram,

 

ich hab eine D.regia jetzt seit ebenfalls 2 Jahren und sie ist mittlerweile ebenfalls so ca. 4-5cm oberirdisch auf dem Substrat "entlanggekrochen". Spätestens wenn sie sich seitlich über den Topfrand "abseilt" schaut es nicht mehr gut aus und dann steht bei mir auch das Umtopfen bzw. Zurücksetzen an. Die Art bildet ja sehr massives Wurzelwerk aus und ist diesbezüglich sehr robust. Allerdings macht ein Umtopfen besonders viel Sinn, solange sie noch nicht den Frühjahrsaustrieb produziert hat (also dieses Jahr isses schon zu spät). Ich hab mir also vorgenommen, meine D.regia noch eine Saison lang ihr "liegendes Stämmchen" weiterzutreiben und dann im kommenden Frühjahr (Feb/März) wird sie wieder bis auf die Krone zurück ins Substrat verfachtet bzw. umgetopft.

 

Ich hoffe, daran kannst Du Dich etwas orientieren. Zur Stämmchenbildung allgemein: Es mag sein, dass bei extrem starker Ausleuchtung das Längenwachstum geringer ausfällt (weil die Blattabstände noch geringer sind), aber über kurz oder Lang bilden ja selbst 'rosettenförmige" mehrjährige Sonnentauarten so etwas wie Stämme aus. Das ist doch kein Problem. Ich vermute dass Pflanzen in BoGa regelmäßig umtetopft werden.

 

Grüssle

Feldi