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Keimung bei Zwergsonnentau - Samen


Julia Rohlfing

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Julia Rohlfing

Hallo,

ich habe heute mit einiger Überraschung Samen an zwei meiner Zwergsonnentau - Arten entdeckt (Drosera pygmaea und Drosera pulchella). Nun habe ich ein wenig im Internet gelesen und bin u.a. auch hier im Forum darauf gestoßen, dass diese Samen wohl sehr selten nur keimen können.

Kann mir da jemand den biologischen Hintergrund erklären? Samen, die nicht keimen können, finde ich etwas absurd. Benötigen die Samen vielleicht einfach nur eine spezielle Behandlung um zu keimen?

Danke!

Julia

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Gast m_strueve

Hi,

ich denke, dass die Samen in Kultur so schlecht keimen liegt an den Bedingungen, sie sind ja sehr klein und somit sehr schwer in der Aufzucht, da muss man schon mal beim gießen und aussähen aufpassen, ansonsten denke ich´, das sie mindestens eine Keimrate von Dionaea zeigen ! ::)

MfG

Marcel  8)

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Julia Rohlfing

Hi,

bitte nimm es nicht persönlich, Marcel, aber das ist keine besonders sinnvolle Antwort. Du "denkst", dass die Samen keimen sollten wie Dionaea - wie schließt Du das? Und die Samen sind klein - okay - weißt Du genau, wie klein? Ich nehme an, Du weißt es nicht. Und dass bei so vielen Samen - seien sie auch noch so klein - wenigstens ein Bruchteil auch bei völlig falscher Aussaat (das von Dir angesprochene "Gießen von oben") keimen dürfte, ist jedem einigermaßen erfahrenen Karnivorenzüchter bekannt.

Im Allgemeinen glaube ich, dass hier "erst nachdenken, dann schreiben" angebracht ist. Sinnlose Beiträge rauben einem nur unnötig Zeit (so wie mir gerade...).

Ich möchte mich hier nicht als Moderator aufführen, aber ich wollte es einfach mal gesagt haben. Ähnliches steht ja auch schon in einem anderen neulich eröffneten Topic.

Also - weiß irgendjemand wirklich Bescheid?

Julia

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Hallo Julia!

Erstmal danke für deinen Kommentar, Du hast vollkommen recht. Ich habe gestern auch zufällig Samen an meinen D. pygmaea gesehen und gleich geerntet. Nach einer kurzen Recherche im Web habe ich folgendes gefunden:

The easiest pygmy sundew to grow is Drosera pygmaea. This is the only Drosera which is not restricted to Western Australia, so it is not surprising it is so easy to grow. You can cultivate it like a tropical sundew. It also grows readily from seed---some might say too readily since it can start colonizing other pots!

Quelle: http://www.sarracenia.com/faq/faq5250.html

Dass generell die Samen so eine schlechte Keimrate haben, liegt sicher an einer Dormanz. Ich tippe mal darauf, dass sie nach einer Hitzebehandlung besser keimen. Im australischen Sommer sterben ja viele Arten ab, wahrscheinlich keimen die Samen bei einsetzenden kühlen Temperaturen und Rückkehr des Niederschlages.

Das Zitat von oben ist mit Vorsicht zu genießen, man weiß ja nicht, welchen Klon der Autor besitzt. Pflanzen aus Western Australia besitzen extremere Übersommerungs-Mechanismen als solche aus z.B. Victoria. (vgl. D. peltata aus nässeren Gegenden und D.peltata aus WA)

Ich werde mal ein paar Samen unter verschiedenen Bedingungen aussäen und berichten... :)

Viele Grüße!

Jan

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Christian Dietz

Hallo,

Ich habe letztes Jahr Drosera pygmaea erfolgreich aus Samen gezogen. Im Prinzip habe ich die Samen so ausgesät, wie ich es mit z.B. Drosera capensis auch mache, soll heissen einfach auf Torf gestreut und ab ins Gewächshaus. Dort wurde es teilweise sehr heiss und die Samen haben fast ganztägig volle Sonne bekommen. Es hat sehr lange gedauert bis ich die ersten Pflänzchen sehen konnte. Die Keimrate war eher gering. Ich habe das dann auf eine fehlende Behandlung der Samen geschoben.

Wann keimen den die Samen in Australien ? Direkt nach der Blüte noch im Sommer, oder erst nach dem Winter? Zu Winteranfang kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Darin dürfte wohl der Schlüssel zum Erfolg liegen.

Gruß,

Christian

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Hallo Julia,

ich weiß nicht, ob Du schon im englischen Forum nachgesehen hast, aber dort wurde die gleiche Frage gestellt und nicht wirklich abschließend beantwortet.

http://www.cpukforum.com/forum/viewtopic.php?t=4693

Vielleicht ist aber trotzdem ein sinnvoller Hinweis für Dich dabei.

Ich habe persönlich noch keine ernsthaften Erfahrungen außer dass gelegentlich ein Pflänzchen dort auftaucht, wo ich es garantiert nicht hingepflanzt habe.

Am Wochenende habe ich meiner Dr. pulchella 'Salmon Flower' die Samenkapseln abgenommen, weiß aber noch nicht, was ich mit den Samen machen will (Pflanzen habe ich schließlich genug davon).

Viele Grüße

Dieter

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Gast m_strueve

Hi,

so Julia ! Ich weiß wohl, wie groß diese Samen sind !  ;)

Ich habe sie eben gerade selbst ausgesäht um zu gucken, ob etwas keimt, dabei habe ich Drosera enodes und roseana und nebenbei auch noch manii ausgesäht, ich werde von den Erfolgen berichten ! Einen Teil habe ich einer Stratifikation mit Hitze unterzogen, welcher Teil wohl besser keimen wird ???

@ Julia : Persönlich nehme ich sowas nur selten !  ;D

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Christian Dietz

Hallo,

Wie hast Du denn so schnell eine Hitzestratifikation durchgeführt? Das würde mich mal brennend interessieren. Desweiteren bin ich mir nicht sicher, ob die von Dir genannten Arten wirklich Samen ansetzen. Zumnindest meine D. enodes und D. roseana haben dies noch nie getan. Ich denke, daß die meisten Zwergdrosera selbststeril sind und es deshalb (ähnlich wie bei den Petiolaris-Drosera) an Samenmaterial für Versuche mangelt. Mich würde in dem Zusammenhang mal interessieren, welche Arten überhaupt bei Selbstung Samen ansetzen.

Gruß,

Christian

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Gast m_strueve

Hi,

also um deine Frage mal aufzuklären ich habe schon Samen erhalten, die Pflanzen stehen draußen, von daher bin ich mir sicher, das Insekten diese Bestäubung durchgeführt haben, frag mich nicht wie, ob die Samen jedoch überhaupt keimfähig sind, wage ich nicht festzulegen ! Ich habe nachdem ich die reifen Samenkapseln ausgeschüttelt hatte  einen Teil davon für etwa eine viertel Stunde einer Temperatur von ca. 95 ° C, mehr ging nicht :( unterzogen und sie danach direkt ausgesäht !  :-/

Ob da was keimen wird wird sich ja noch zeigen !

MfG

Marcel

P.S.: Wie bestäubst du denn deine ?

Bei mir hat es ja geklappt  ;)

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Christian Dietz

Hallo Marcel,

Das ist so ziemlich das, was ich mir nicht unter einer Hitzestratifikation vorstelle. Ich verstehe darunter, daß man die Samen auf trockenes (oder anfangs feuchtes) Substrat legt und diese dann in der Sonne über Monate austrocknen lässt. Ich denke nicht, daß 15 Minuten langen um da irgendwelche Stoffe abzubauen, die die Keimung hindern.

Meine Pflanzen stehen ebenfalls draussen (im Gewächshaus - ist aber meistens das Fenster, bzw. die Tür offen). Von Samen konnte ich bisher noch nie was feststellen, obwohl ich da regelmässig nachschaue (alleine schon um zu verhindern daß die mir überall hinfliegen). Ich denke, daß man bei den meisten Zwergen zwei verschiedene Klone braucht und diese Kreuzbestäubt werden müssen. Als Ausnahmen fallen mir hier eigentlich nur D. pygmaea, occidentalis ssp. und D. pulchella ein. Bei letzterer habe ich selbst allerdings auch noch nie Samen erhalten weiss aber von anderen, daß es funktioniert. Die anderen beiden setzen jedoch regelmässig Samen an. Ich kann allerdings auch nicht garantieren, daß sie nicht von einer anderen Art in meinem Gewächshaus bestäubt worden sind. Bisher habe ich die Samen noch nicht ausgesät, werde ich aber auf Grund dieses Threades nun mal machen. Mal sehen, ob sie keimen und vor allem was da für Pflanzen bei rauskommen. Bei allen anderen Arten, die ich kultiviere habe ich bisher noch keine Samen finden können. Bisher habe ich die Samen noch nicht ausgesät, werde ich aber auf Grund dieses Threades nun mal machen. Mal sehen, ob sie keimen und vor allem was da für Pflanzen bei rauskommen.

Gruß,

Christian

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Nach einer Behandlung von 95°C wird meines Erachtens überhaupt nichts mehr keimen. So hohe Temperaturen zerstören fast jede Lebensform. Wenn die Samen in der Hitze des australischen Sommers gebacken werden, wird die Temperatur am Boden niemals 95 °C erreichen...

Zu Winteranfang kann ich mir eigentlich nicht vorstellen.

Warum nicht, Christian? Falls alle Pflanzen einer Kolonie im Sommer abgestorben sind, können sie sich nicht mehr vegetativ über Brutschuppen vermehren, kommen aber aus den Samen wieder. Das klingt doch recht logisch oder irre ich mich da? Ich würde schon denken, dass die Pflanzen im australischen Frühjahr/Sommer (vor der großen Hitze) Samen ansetzen, die nach der Sommerhitze Anfang Herbst bzw. Winter keimen.

Viele Grüße,

Jan

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> Nun habe ich ein wenig im Internet gelesen

> und bin u.a. auch hier im Forum darauf

> gestoßen, dass diese Samen wohl sehr

> selten nur keimen können.

Das gilt doch vermutlich nur in Kultur? Zumindest ist im Lowrie nichts darüber zu lesen, dass die generative Vermehrung bei Zwergdroseras in den Hintergrund tritt. Bei mir selbst haben D. pygmaea sehr gute, D. pulchella etwas niedrige Keimraten und D. nitidula x occ. ssp. occ. ist im unbeabsichtigten Aussäen schon fast so schlimm wie manche Uticularias. Lowrie schreibt, dass die Samen am Naturstandort über den Sommer in den Samenkapseln verbleiben und dadurch vor der sommerlichen Hitze am Boden geschützt sind. Erst wenn wieder Regen fällt und die Samenkapseln verrotten, werden die Samen verstreut.

> Kann mir da jemand den biologischen Hintergrund

> erklären? Samen, die nicht keimen können,

> finde ich etwas absurd. Benötigen die

> Samen vielleicht einfach nur eine spezielle

> Behandlung um zu keimen?

Ein sehr schönes Beispiel, dass Pflanzen ihren Energieeinsatz sehr gezielt und optimal in die vegetative und/oder die generative Vermehrung stecken, habe ich neulich auf killerplants.com gefunden. Die Prärielilie (Iris hexagona) kann in Brackwasser überleben, wird aber von sehr salzhaltigem Wasser extrem, bis zum Absterben gestresst. In dem Fall und auch im tieferen schwach salzhaltigen Wasser (wo Alligatoren ein Abgrasen verhindern) produziert die Pflanze hauptsächlich Samen, die das Überleben der Population und deren Vermehrung sicherstellen. Andererseits droht in der flachen Frischwasserzone eine andere Gefahr: Hier fressen Rehe die Triebe ab, es lohnt sich für die Pflanze also nicht mehr, Blüten und Samen zu produzieren, sie hat gelernt, unter diesen Umständen ihre ganze Energie in die Produktion neuer Triebe und Rhizome zu stecken.

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Christian Dietz

Warum nicht, Christian? Falls alle Pflanzen einer Kolonie im Sommer abgestorben sind, können sie sich nicht mehr vegetativ über Brutschuppen vermehren, kommen aber aus den Samen wieder. Das klingt doch recht logisch oder irre ich mich da? Ich würde schon denken, dass die Pflanzen im australischen Frühjahr/Sommer (vor der großen Hitze) Samen ansetzen, die nach der Sommerhitze Anfang Herbst bzw. Winter keimen.

Da hast Du schon recht. Brutschuppen fangen ja auch im Winter, bzw. Frühjahr an zu keimen (habe ich irgendwie nicht bedacht). Deine Theorie würde aber doch auch funktionieren, wenn die Samen erst im Frühjahr keimen würden, oder? Der Vorteil von einer Keimung im Frühjahr wäre, daß die Pflanzen eine ganze Saison wachsen könnten, bevor der Winter kommt. Vielleicht ist das auch von Art zu Art abhängig. Bei Arten, die im Sommern in eine Ruhepause gehen dürfte eine Keimung im Herbst evtl. besser sein. Bei denen, die ganzjährig mehr oder weniger durchwachsen ist vielleicht eine Keimung im Frühjahr von Vorteil.

Gruß,

Christian

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