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Warum Abdeckscheibe für HCI/CDM-Brenner ?


Martin Reiner

Empfohlene Beiträge

Hallo,

mal eine technische Frage :

Die neuen Keramikbrenner von Osram bzw. Phillips (HCI / CDM) haben eine UV-Sperrschicht, um übermäßige UV-Strahlung abzuschirmen.

Dennoch darf man laut Herstellerangaben diese Brenner nur in Leuchten mit Abdeckscheibe benutzen.

Warum ?

Ich würde gerne die maximale Lichtintensität herausholen und auf die Glasscheibe verzichten.

UV-A Strahlung dürfte doch in geringem Maße sogar für das Planzenwachstum von Vorteil sein, oder ?

Wie es mit UV-B oder UV-C aussieht weiß ich nicht. (Ich habe nicht einmal gefunden, wieviel und von welcher Art die emittierte UV-Strahlung sein soll)

Könnte die UV-Strahlung gesundheitsschädigend sein (Augen, Hautkrebs (UV-B&C)) ?

Oder hat das ganze Sicherheitsgründe ?

Da ich weder vorhabe, Feuerwehrübungen in meinem Zimmer zu veranstalten, noch explodierende Gießkannen besitze, halte ich das Risiko, daß jemals (Spritz-)Wasser an die Brenner kommt für hinreichend gering.

Meine NaHD steht nun schon seit fast 2 Jahren ohne Trennscheibe direkt auf dem Nepenthes-Terrarium. (Die NaHD ist aber auch offiziell für den Betrieb in offenen Leuchten zugelassaen)

Kann mir jemand weiterhelfen ?

Brauche ich das Glas nun wirklich ?

Martin

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Gast H. Wistuba (Account gelöscht)

Hallo,

ich habe mich ausgiebig mit Hochdruckbrennern befasst und mich auch gefragt, warum das Glas notwendig ist.

Angeblich kann der Brenner auch mal explodieren und die Glasscheibe ist zum Schutz gegen herumfliegende und heiße Trümmer ( Brandgefahr!! ) desselben erforderlich.

Hermann

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Hallo Martin,

zum Thema "Lampe" kann ich leider nur wenig helfen.

Zum Thema UV-Strahlung etwas mehr...   ;)

Allgemeines:

UV-A = Wellenlänge 400 - 315 nm

UV-B = Wellenlänge 315 - 280 nm

UV-C = Wellenlänge 280 - 200 nm

UV-A & UV-B gelangen bis zum Erdboden, während UV-C in der Atmosphäre absorbiert wird. UV-B kann durch oftgehörte Ozon "gefiltert" werden.

Wirkung auf den Menschen:

UV-A:

bewirkt die Braunfärbung der Haut (Dunkelfärbung der Pigmentkörperchen) und führt bei Überdosierung zu Hautkrebs.

UV-B:

bewirkt die Vitamin D-Bildung (aus Ergosterin) in der Haut (Mangelkrankheit ist Rachitis), ist primär für den Sonnenbrand verantwortlich und kann zu Hautkrebs führen.

UV-B Strahlung kann das Erbgut betroffener Zellen schädigen (---> Behinderung der Transkription).

UV-C:

führt zu Sonnenbrand, Bindehautentündungen und Hautkrebs. Ist mikrobiozid (also tötet Bakterien, Pile,... ab). Optimum des mikrobioziden Bereichs ist 253,7 nm

UV-A dringt nur in die Epidermis (Oberhaut) ein, während UV-B und UV-C die Korium (Lederhaut) erreichen.

Habe den Taublattartikel zum Thema "Beleuchtung" nicht im Kopf. Welche Wellenlänge ist von den Pflanzen eigentlich "geliebt"? Müsste eigentlich im UV-A Bereich liegen, da UV-B und UV-C ja auf alle Zellen schädlich wirkt.

Grüße

Martin

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Gast Thomas Steier
Oder hat das ganze Sicherheitsgründe ?

Da ich weder vorhabe, Feuerwehrübungen in meinem Zimmer zu veranstalten, noch explodierende Gießkannen besitze, halte ich das Risiko, daß jemals (Spritz-)Wasser an die Brenner kommt für hinreichend gering.

Die Scheibe ist bei den neueren Lampen AFAIK wirklich nur noch dazu da, Folgeschäden durch ein explodierendes Leuchtmittel zu vermeiden. Ohne hier Panik verbreiten zu wollen - so ein Metalldampfbrenner kann sich durchaus auch mal ohne äußere Einwirkung in seine Bestandteile zerlegen (und das sieht bei einer NaHDL verdammt eindrucksvoll aus :o). Ursache kann zB ein schleichender Materialfehler sein (heißer Metalldampf ist mörderisch korrosiv, daher sind die eigentlichen Brennerkolben auch aus Quarzglas oder Korund), der sich erst nach ein paar hundert Betriebsstunden auswirkt.

<klugsch*** ;)>

Außerdem gibt es bei Entladungslampen noch ein Phänomen namens Halbwellenbetrieb: gegen Ende der Lebensdauer kann es in (in sehr seltenen Fällen) passieren, daß durch ungleichmäßigen Elektrodenverschleiß die Entladung nur noch während einer Halbwelle zündet. Dadurch wird die Leuchte praktisch mit Gleichstrom betrieben, was das Vorschaltgerät in die Sättigung führt und dadurch den Stromfluß durch die Lampe drastisch erhöht. Die Folge ist im Normalfall zwar meist nur ein überhitzes Vorschaltgerät, manchmal wird es dem Brenner aber eher zu bunt...

</klugsch***>

Unter'm Strich dürfte das Risiko, Schäden durch eine Brennerexplosion zu erleiden, zwar ähnlich niedrig sein wie das, beim Zigarettenholen von einem Meteoriten getroffen zu werden - aber aufgrund von Produkthaftung und ähnlichen "Gemeinheiten" gehen die Hersteller aber idR auf Nummer sicher.

Ein Kompromiß wäre es, die Originalscheibe duch eine aus Quarzglas zu ersetzen - die Lichtdurchlässigkeit ist um etliches höher als bei "normalem" Glas (der Preis allerdings auch :().

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<klugsch*** ;)>

Außerdem gibt es bei Entladungslampen noch ein Phänomen namens Halbwellenbetrieb: gegen Ende der Lebensdauer kann es in (in sehr seltenen Fällen) passieren, daß durch ungleichmäßigen Elektrodenverschleiß die Entladung nur noch während einer Halbwelle zündet. Dadurch wird die Leuchte praktisch mit Gleichstrom betrieben, was das Vorschaltgerät in die Sättigung führt und dadurch den Stromfluß durch die Lampe drastisch erhöht. Die Folge ist im Normalfall zwar meist nur ein überhitzes Vorschaltgerät, manchmal wird es dem Brenner aber eher zu bunt...

</klugsch***>

Wo hast Du diese Info denn her? - Im Web habe ich nur einen einzigen Anbieter gefunden, der das behauptet?!

73, Joachim

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Gast Thomas Steier

Hallo,

@Joachim:

Frag mich mal was leichteres... Ich hatte vor einiger Zeit Unterlagen (irgendein Großhändler ???) dazu in der Hand, darin gab es u.a. neben einer entsprechenden Warnung auch eine Schaltung, mit der man zwecks Test des Lampendesigns ein im Halbwellenbetrieb  befindliches Leuchtmittel simulieren konnte. Verständlich erscheint mir die Sache schon - die alten Quecksilberdampf-Gleichrichter unterschieden sich im Aufbau nicht allzusehr von einer Gasentladungslampe, und wenn Murphy wirklich zuschlägt...

Das Risiko, daß so etwas passiert, scheint zwar nicht allzu groß zu sein (zumal ja kaum jemand die Lebensdauer der Brenner wirklich bis zum Letzten ausreizt) - aber lieber warne ich einmal zuviel, als daß ich mich hinterher in den A*** beiße, weil wirklich was schiefgegangen ist. Strom ist Luderzeug...

Oder, um einen Elektriker zu zitieren: Frauen und Strom gehen oft seltsame Wege... ;D

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Hallo Herrmann und Thomas,

etwas erstaunt bin ich ja schon, daß dieser Effekt sehr selten und bei Herrmann doch gleich zweimal aufgetreten ist. Verstehen kann ich allerdings immer noch nicht, wie so etwas auftreten soll. Gleichrichterröhren sind übrigens völlig anders aufgebaut, bei ihnen wird die Kathode geheizt.

Als Schutz sollte man vielleicht doch eine sehr träge Sicherung vorschalten, die dann die Drossel vor thermischer Zerstörung rettet.

Joachim

P.S.: Die Abdeckcsheibe ist glaube ich wirklich nur noch zum Schutz vorhanden, sollte aber aus Sicherheitsgründen unbedingt verwendet wwerden.

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