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Brocchina reducta, Nachweis der Enzymtätigkeit


Gast Marc B.

Empfohlene Beiträge

Hallo,

ich scheribe in Bio gerade miene Facharbeit.

Ich wollte eins meiner Experimente Brocchina reducta widmen. Angeblich sollen ja Bakterien die Hauptarbeit der Verdauung übernehmen. Ich wollte das mal versuchen nachzuweisen. Am besten mit Ninhydrin.

Dazu benutzt man eine Probe als Blindprobe mit Eiweis und Ninhydrin.

Eine andere Probe Eiweis wird mit Verdauungssaft versetzt und später mit Ninhydrin.

Da müsste es ja zu unterscheidlichen Verfärbungen durch Ninhydrin kommen. Um zu sagen, ob es Bakterien sind, die die Verdauung übernehmen könnte man nun eine Probe mit antibakeriellen Mittel behandeln.

Kann man so was machen oder funktioniert das nur in der Theorie?

Wie ist eh der neuste Stand im Bereich Brocchina?

wär nett, wenn ihr mir helfen würdet.

Marc Boomgaren

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Gast Frank Uliczka

Hallo Marc,

wenn das man so einfach wäre...

Ich glaube das Hauptproblem liegt in der Entfernung der Bakterien. Da man selbst mit anti-bakteriellen Mitteln nicht alle abtöten kann, bleibt nur das Autoklavieren der Lösung. Dadurch machst du allerdings auch die Enzyme kaput. Ein weiteres Problem liegt bestimmt in den Bestandteilen der antibakteriellen Mittel. Diese könnten negativ auf die Enzyme wirken oder eine pH-Wert-Veränderung der Lösung hervorrufen, wodurch deine Enzyme ebenfalls denaturieren und inaktiv werden.

Zweitens sondern viele Bakterien Enzyme ins Außenmedium ab und nehmen die Produkte wie z.B. die Aminosäuren wieder auf. So kannst also nicht klar unterscheiden, ob die gewünschte Reaktion von den Enzymen der Bakterien oder der Pflanze stammen.

Mit Ninhydrin kannst du aber nur das Vorhandensein von Proteasen nachweisen. Es gibt aber noch eine Menge anderer Enzyme, die Fleischfressende Pflanzen benutzen können, und die du mit dem Versuch ausschließt.

Bearbeitet von Gast
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Danke für deine Antwort.

Schade eigentlich. wäre echt schön gewesen.

Werde morgen mit Ninhydrin versuchen die Enzymaktivität von Nepenthes nachweisen.

Isr klar das es die gibt, aber ich will diese für meine Arbeit zeigen. Dazu werde ich eine Probe mit Protein und Verdauungsenzym versetzen. Zudem Ninhydrin dazu.

Eine andere Probe wird nur mit Enzym versetzt und eine nur mit Protein.

Dann alle kurz erhitzen.

Mal schauen was sich tut. Aminosäuren müssten eigentlich stärker färben. Wenn also die Färbung stärker wird, dann hat sich was getan.

Hoffe das klappt so.

Marc Boomgaren

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Hi,

auch hier hast Du, bei geöffneten Kannen, das Problem der Einnistung von Bakterien im Verdauungssaft. Sobald die Kannen offen sind, werden aus der Luft Bakterien eingetragen und die Lösung ist (wissenschaftlich gesehen) kontaminiert.

Allerdings bieten Nepenthes den Vorteil, dass sie bereits Verdauungsflüssigkeit enthalten wenn die Kannen ungeöffnet sind. Besorg Dir ein paar sterile Spritzensets, stich am unteren Ende in eine kurz vor der Öffnung stehende Kanne und Du hast reinen Verdauungssaft. Dann musst Du aber auch weiter steril arbeiten, um die Ergebnisse `sauber´ zu halten.

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Hallo,

habe aber gelesen, wenn ich das richtig verstanden habe, dass Nepentheskannen die nicht geöffnet sind keine Verdauungseigenschaften haben.Zudem handelt es sich nur um eine Bio-Facharbeit Klasse 12. Mir wurde schon sehr oft vorgeworfen, das ich Doktorarbeiten schreiben will. Habe teils zu hohe Ansprüche, sagen die Lehrer. Dann müssen die damit leben, das ich das nicht so genau machen kann. Sind max. 12 Seiten die ich schreiben darf.

Naja, dennoch danke.

Marc

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  • 3 Wochen später...

Man könnte "relativ" einfach nachweisen ob enzyme vorhanden sind.

Siehe auch

http://www.hartmeyer.de/artsymd2.htm

Um nachzuweisen, dass keine Bakterien beteiligt waren und um die beteiligungsmöglichkeit von selbigen zu verringern, solltest du das stück film nicht bis auf den Boden kommen lassen.

Wie du es genauer beweisen kannst, dass keine Bakterien beteiligt waren, könntest wenn du denn Film unters Mikroskop legst und guckst ob irgendwelche oder große mengen von Organismen darauf vorhanden sind, wie das mit dem Film unter dem Mikroskop klappen könnte weiß ich auch nicht. Man könnte vor dem Entwickeln die oberfläche mit einem feuchten Taschentuch abreiben und dann das Tachentuch auf einem objektträger auswringen und dann nach einem größeren vorhandensein von Bakterien ausschau halten.

Das Problem dürfte sein, dass in der gesammten Kannenflüssigkeit alles mögliche umherlebt.

eine gröbere Analyse wäre es wenn man guckt ob irgendwo auf dem Film bakterien belag vorhanden ist.

Wie genau du zu guten resultaten kommen kannst weiß ich auch nicht, hoffe konnte dir ein wenig helfen, obwohl es für die Info schon etwas zu spät sein dürfte. abgabe?

So long

good luck

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Um nachzuweisen, dass keine Bakterien beteiligt waren und um die beteiligungsmöglichkeit von selbigen zu verringern, solltest du das stück film nicht bis auf den Boden kommen lassen.

Und as soll dann was bringen? Bakterien tummeln sich ja nun nicht nur am Boden.

Die Sache mit Mikroskop ist zwar auch eine nette Idee, aber nicht wirklich so einfach durchführbar. Erstens brauchst du dafür ein Phasenkontrastmikroskop, womit du aber wohl auch keine Zellen auf einem Film erkennen kannst. Die Sache mit dem Taschentuch wird ebenfalls nichts bringen, da sich in einem solchen bereits eine Menge Organismen befinden, die das Ergebnis verfälschen würden.

Kleiner Tip noch zum Sterilisieren der Flüssigkeit: ganz einfach steril-filtrieren. Die Enzyme bleiben intakt und wenn man nicht gerade ne Mycoplasmenkultur hat, bekommt man so auch alle Zellen raus.

Benny

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Hallo, danke für die Antwort.

Ja die Zeit hängt mir sehr im Nacken. Habe beschlossen B. reducta praktisch fallen zu lassen. Es ist zu schwer umzusetzen. Zudem habe ich schon zich tausende andere Experimente gemacht, die auc hnoch ausgewertet werden wollen. Dennoch weiß ich es zuschätzen, dass ihr mir geholfen habt, mit euren Idee.

Marc Boomgaren

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Tut mir leid wenn ich bei meinem ersten post etwas unkonkret war. ich habe lediglich ideen geäußert.

Auf das problem mit den Bakterien habe ich auch angedeutet.

Das Problem dürfte sein, dass in der gesammten Kannenflüssigkeit alles mögliche umherlebt.

Was Benny Junglas richtig kommentierte.

Und as soll dann was bringen? Bakterien tummeln sich ja nun nicht nur am Boden.

Viel glück noch Marc B.

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  • 2 Wochen später...
Andreas Fleischmann

Hallo!

Andreas Fleischmann hat kürzlich auf einen stattgefundenen Versuch an der Uni Krakau hingewiesen, der die Karnivorie bewies. Leider hat er keine Angaben zur Publikation gemacht. Näheres hier: http://forum.carnivoren.org/topic.php?id=7156&

Ich konnte leider keine Angaben zur Publikation machen, weil die Arbeit nämlich noch nicht publiziert ist! ;-)

Aber präsentiert wurde diese sensationelle Neuigkeit trotzdem schon, und zwar auf dem Internationalen Botanischen Kongress 2005 in Wien als Poster auf der "Postersession":

P1716 (Posternummer; von insgesamt 2730 (!) Postern, da hatte man ganz schön was zu lesen ;-)) Phosphatase Activity in Glandular Structures of Carnivorous Plant Traps. B. J. Plachno, A. Jankun; The Jagiellonian Univ., Inst. of Botany, Dept. of Plant Cytology and Embryology, Krakow, Poland.

Wenn's veröffentlicht wird, erfahrt ihr das natürlich! ;-)

Andreas

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  • 2 Wochen später...
Siggi_Hartmeyer

Eine etwas unwissenschaftliche, aber interessante Beobachtung im letzten Herbst:

ich habe im Gewächshaus überschüssige Fruchtfliegen freigesetzt. Für mich erstaunlich war die Feststellung, dass der größte Teil davon nicht in den Drosera oder Nepenthes landete (einige sind mehrere Meter lang mit wirklich großen Kannen), sondern unverhältnismässig viele von meinen 4, nur mittelgroßen Fallen von Brocchinia reducta eingefangen wurden.

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Andreas Wistuba

Hallo,

auch in der Natur erschienen mir B. reducta häufig effektiver als Heliamphora. Ich habe da allerdings nie systematisch Daten gesammelt. Ist eher ein Eindruck.

Gruß

Andreas

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Hallo,

auch in der Natur erschienen mir B. reducta häufig effektiver als Heliamphora. Ich habe da allerdings nie systematisch Daten gesammelt. Ist eher ein Eindruck.

Gruß

Andreas

Hallo Andreas, wenn du es nicht schon kennen solltest, könnte dir dies dazu evtl. näheren Aufschluss geben:

Gonzalez, Jorge M.; Jaffe, Klaus; Michelangeli, Fabian: Competition for Prey Between the Carnivorous Bromeliaceae Brocchinia reducta and Sarraceneacea Heliamphora nutans, in: Biotropica, Vol. 23, No. 4, Part B (Dec., 1991), pp. 602-604

Gruß,

Denis

Bearbeitet von Gast
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Siggi_Hartmeyer

Dem Andreas in Sachen Brocchinia "näheren Aufschluss" anzubieten finde ich einen der Höhepunkte dieses Forums!

Uups, bin vielleicht gerade etwas lustig drauf :lol:

Dennoch vielen Dank für den Link Denis 8-)

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Ich habe keinesfalls Andreas zu belehren versucht, sondern nur darauf hingewiesen, daß es ein Paper zu dem Thema gibt, daß seinen Eindruck entweder bestätigen oder entkräften könnte. Dabei habe ich auch nicht außer acht gelassen, daß Andreas den Artikel bereits kennt. Was daran so witzig ist, weiß ich nicht.

Gruß,

Denis

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Siggi_Hartmeyer

Jodimoi, da war ich beim Posten ja noch lustiger beisammen, als ich selber gemerkt habe. Keinesfalls war es meine Absicht dem lieben Denis für seinen korrekten Hinweis auf den Schlips zu treten. Da sich mein Humor wohl nicht jedem erschließt, nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil. Bleiben wir also wieder rein sachlich!

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