was hat meine N.ampullaria?

[Jan]

Ich habe diese Nepenthes ampullaria "speckled" vor etwa einer Woche bekommen und in ein Terrarium mit 2-3cm Seramis und den Rest Kokosfasern (Kokoblock von GEPA) gepflanzt, welches ich auch kurz vorher extra angelegt habe.

Nachdem ich jetzt einige Zeit nicht da war, hab ich die Pflanze heute so vorgefunden (Foto). Die Kannen sehen aus wie vorher, aber die Blätter besorgen mich.

Was ist passiert? Normalerweise sind in dem Raum immer mindestens 15 Grad, allerdings war jetzt die Tür offen... Oder vieleicht Frostschaden während des Versands?

Oder war das Terrarium noch zu naß?

Und das wichtigste: Was kann ich jetzt machen?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Gruss,

Jan

PS: die weißen Punkte sind Spaghnumreste von der Verpackung

Bearbeitet 28. März 2006 von Gast

[Gast Volker_Morath]

Ein Bisschen Offtopic muss jetzt auch mal erlaubt sein:

Darf man fragen wo du sie herbekommen hast und wie viel du dafür berappen musstest ?? (Durch das Verhandlungsverbot im Forum hab ich leider keinen Überblick was so etwas kostet, leider bekommt man nie mit was denn tatsächlich bezahlt wird)

Vielen Dank und alles Gute deinem "Schätzchen"

Volker

[olli71]

Moin Jan,

ist schwer zu sagen, was deiner N.ampullaria genau fehlt. Ich glaube aber nicht, das sie auf Kokusfasern als Substrat steht. Sie ist eher ein Sphagnum-Typ. Und als Tiefländer mag sie es immer schön affenwarm.

Und das wichtigste: Was kann ich jetzt machen?

Um sie zu retten, würde ich folgendes empfehlen:

- schnellstens umtopfen

- Kulturbedingungen verbessern (Staunässe vermeiden, Temperatur anpassen, Substrat verbessern,...). Mit was gießt Du sie denn? Leitungswasser? :cry:

Schau hier noch mal nach, falls Fragen offen sind:

N.ampullaria

Gruß

Olli

Bearbeitet 29. März 2006 von Gast

[Jan]

Hallo,

Ich habe die ampullaria für 12 € von Christian Klein (http://www.carnivorsandmore.de)bekommen, sie hatte sogar schon einen ganz kleinen Boden/Seiten -trieb. Christian hat mir sogar noch etwas mehr Spaghnum eingepackt (fürs Moorbeet) und hat mich freundlich und kompetent beraten, sehr zu empfehlen.

Ich kann das Terrarium umstellen, so das es um einiges wärmer steht, das ist kein Problem.

Wenn es hilft kann ich das Terrarium auch so abdecken, dass erstmal 100% Luftfeuchte sind.

Problematisch ist eher das Umtopfen, ich habe kein Spaghnum in solchen Mengen und unser OBI hat auch keine entsprechende Orchideenabteilung.

Ich könnte die Nepenthes in das Carow&Wrono Substrat pflanzen, wenn ihr meint das das besser ist?!?!

Ansonsten kann ich zwar auch Orchideenerde kaufen, allerdings gibts hier keine Ungedüngte.

Oder ich könnte sie in mein anderes Terra setzten, in dem ich eine Mischung aus Weißtorf und geschwaschene Kieselsteine zur Auflockerung habe.

Gegossen wird mit destiliertem Wasser, wegen Anstau werde ich jetzt noch mehr aufpassen.

Würde mich weiterhin über Hilfe freuen.

Gruss,

Jan

[Christian Rudat]

Hallo Jan,

100% Luftfeuchte muss nicht sein, das fördert nur Schimmel und andere Pilze.

Nepenthes ampullaria wächst in Sumpfgebieten, daher ist sie auf nasses und nicht so lockeres Substrat noch besser zu sprechen, als andere nepenthes. Anstau solltest Du aber vermeiden.

In Weißtorf sollte sie sich wohl fühlen, das Carow&Wrono-Substrat ist ebenso geeignet. Bei reinem Kokossubstrat bin ich auch skeptisch.

Du solltest die Pflanze zusätzlich mit einem Breitbandfungizid behandeln (z.B. Euparen).

Darüber hinaus solltest Du beachten, dass n. ampullaria etwas lichtempfindlich ist und schnell verbrennt, was auch zu trockenen Flecken auf den Blättern führt. Womit beleuchtest Du denn?

Viele Grüße,

Christian

Bearbeitet 29. März 2006 von Gast

[Jan]

Hallo,

Du solltest die Pflanze zusätzlich mit einem Breitbandfungizid behandeln (z.B. Euparen).

Euparen benutzt man doch (so wie ich es bisher gehört habe) gegen Botrytis, oder?

Vermutest du, dass meine Nepenthes diese Krankheit hat?

Ich hatte mir nämlich gedacht, ich könnte die Pflanze jetzt einfach in mein Landschaftsterrarium (mit Torf) zu pflanzen, möchte aber natürlich nicht, dass sie die anderen Pflanzen "ansteckt".

Künstlich beleuchtet habe ich die Pflanze nicht, da sie sehr hell steht (aber ohne direckte Sonne).

Würde mich über weitere Tipps freuen.

Gruss,

Jan

[Sascha Rupp]

Künstlich beleuchtet habe ich die Pflanze nicht, da sie sehr hell steht (aber ohne direckte Sonne).

Würde mich über weitere Tipps freuen.

Gruss,

Jan

Gibt es tatsächlich einen Ort in Europa an dem Pflanzen zu dieser Jahreszeit sehr hell stehen können?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Neps (in meinem Fall eine truncata) hier in unseren Breitengraden sehr lichthungrig sind weil unser "hell" lange nicht an das "hell" am Naturstandort ran kommt. Will heißen die Intensität "unserer" Sonne ist nicht mit der am Naturstandort zuvergleichen, was hier als hell zubezeichnen ist, langt in den Tropen grade mal für ein schwaches Lichtchen. Im Sommer mag sie ohne Kunstlicht auskommen, zu dieser Jahreszeit bezweifle ich das allerdings.

[Christian Rudat]

Außerdem muss man bedenken, dass die Tageslichtdauer ohne Zusatzbeleuchtung im Winter sehr kurz wird. Das in Verbindung mit der geringen Lichtintensität halte ich auch für zu wenig.

Grüße,

Christian

[Jan]

Okay, im Landschaftsterrarium könnte ich die Pflanze auch mit Zusatzbeleuchtung beleuchten, dachte nur, dass grade N.ampullaria nicht zu viel Licht möchte.

Kann denn zu wenig Licht in nur einer Woche solche Schäden hervorrufen?

Bleibt noch die Frage, ob die ampu "ansteckend" für andere Pflanzen ist????

Gruss,

Jan

[Sascha Rupp]

Okay, im Landschaftsterrarium könnte ich die Pflanze auch mit Zusatzbeleuchtung beleuchten, dachte nur, dass grade N.ampullaria nicht zu viel Licht möchte.

Jan

wie schon gesagt, es besteht ein riesen Unterschied zwischen nicht zu viel Licht bei uns und am Naturstandort.

[Gast Hans Breuer]

Mir sieht das nach einer Kombination aus Lichtmangel, Feuchtigkeitsmangel und Wärmemangel aus. Solche verrunzelten Blätter sah ich allerorten, als ich mal vergessen hatte, meine Berieselungsanlage im GWH nach einer Reparatur wieder anzustellen, und gerade Amps können es gar nicht nass genug haben. (Mit Anstau hab ich bei ihnen prima Erfahrungen gemacht). Weiterhin sind 15 Grad viel zu kalt auf Dauer. Einen Tag mal können sie es ertragen, aber dann muss es auch schon wieder MINDESTENS 20 sein. Und obendrein brauchen sie Kunstlicht, wenn du ihnen keine Tropensonne bieten kannst. Klar, "Amps haben es gerne schattig", aber das bedeutet eigentlich nur, dass sie keine direkte Tropensonne mögen, wie Sascha schon bemerkte. Direkte Sonne in Mitteleuropa kommt tropischem Schatten ziemlich nahe. Ich trau mich ja hier in Taiwan schon nicht, meine Neps einfach so ins halbschattige Büro zu stellen - selbst im Sommer.

Umtopfen würd ich erst mal lassen, bis sie sich etwas eingekriegt hat, das wäre nämlich nur noch eine Zusatzbelastung.

[Jan]

Danke für den Rat,

das hieße, dass ich sie jetzt in mein Landschaftsterrarium pflanzen könnte, ohne das sie andere Pflanzen "ansteckt"?

Stimmt, dann hätte die Amp eine Zusatzbelastung durchs umtopfen, aber mehr Licht und Wärme...

Also meint ihr, sie muss unbedingt erst vorher behandelt werden (zB mit Eupharen)?

Wassermangel kann ich mir weniger vorstellen, ich hatte eher Angst das es zu naß war.

Was mich schockt, das der Licht/Wärme mangel bereits nach einer Woche so krass sichtbar ist.

Gruss,

Jan

Bearbeitet 30. März 2006 von Gast