Nepenthes peltata und surigaoensis am Naturstandort

[Thomas G]

Hallo,

nach einer Erholungswoche auf Camiguin ohne Kannenpflanzen war ich in den vergangenen 2 Wochen zusammen mit Stewart McPherson und Volker Heinrich auf Mindanao (Philippinen) an drei Bergen, um Nepenthes surigaoensis un Nepenthes peltata zu fotographieren.

Wir konnten dabei einen neuen Standort von Nepenthes surigaoensis finden, der weit entfernt vom "ursprünglichen" Standort am Mt.Masay (an dem 1915 der Typusbeleg gesammelt wurde) liegt - bei San Fernando auf einem Berg der Pantaron Bergkette. Da die ganze Bergkette botanisch noch völlig unerforscht ist, liegt die Vermutung nahe, daß N.surigaoensis ein relativ großes Verbreitungsgebiet in Mindanao hat.

Nepenthes peltata hingegen ist nur von einem einzigen Berg, dem Mount Hamiguitan, bekannt. Die Art ist sehr groß und eng mit Nepenthes mira verwandt. Sie ist jedoch sehr haarig und die Kannenrankenansätze sind wie bei N.rajah unter dem Blatt ("peltate").

Die Gemeinde San Isidro, von der der Haupttrail auf den Hamiguitan startet, hat in diesem Jahr die Aufnahme des Berges als Weltkulturerbe beantragt, da neben verschiedenen Kannenpflanzen noch andere einzigartige Tier- und Pflanzenarten an dem Berg vorkommen. Es bliebt zu hoffen, daß die UNESCO diesem Gesuch entspricht: Auf der Rückseite des Berges finden bereits Erkundungen u.A. australischer Bergbaugesellschaften statt, die die reichhaltigen Kobalt und Nickelvorkommen im offenen Tagebau ausbeuten wollen, was eine großräumige Zerstörung des Berges zur Folge hätte.

Viel Spaß mit den Bildern

Thomas.

Bearbeitet 30. Juli 2008 von Gast

[Carsten Paul]

Hallo Thomas,

sieht mal sehr vielversprechend aus, für mich als Nepenthesfreund ein sehr schöner Anblick.

Freue mich schon richtig auf den Bericht im Taublatt!!

Grüße

[Thomas Straubmüller]

Sehr schöne Bilder! Vielen Dank!

Besonders gut gefällt mir das Bild peltata 5.jpg! Was für ein dicker Brummer:shock:

Gruß Thomas

[Andreas Fleischmann]

Hallo Thomas,

Vielen Dank für die schönen Bilder! Da bekommt man schon einen viel besseren Einblick auf die eigentlichen Dimensionen von N. peltata, als aus der unzureichenden Beschreibung von Kurata!

Alles Gute,

Andreas

[Andreas Melzer]

Hallo Thomas,

ein wunderbarer Bericht für alle Nepenthes-Begeisterten - Danke!

Herrlich, Informationen und tolle Bilder diese beiden im Netz doch recht schlecht repräsentierten Arten zu sehen. Das macht Lust, einmal selbst nach Südostasien aufzubrechen ... :-)

[Gast Martin Rümmler]

Beeindruckend!!!!

[robinberlin]

Sehr schöne Fotos! Ist N. peltata eine Tieflandart? Wenn N. ampullaria auch auf Mindanao vorkäme (was ich nicht glaube) könnte man fast von einer Hybride aus peltata x ampullaria sprechen, wenn man sich Bild 5 (mein Lieblingsbild) ansieht! Wirklich schöne Pflanzen!

Bearbeitet 30. Juli 2008 von Gast

[Thomas G]

Hallo,

N.petata ist eine (intermediäre) Hochlandart, die von 800 bis 1600m vorkommt.

Bei der Pflanze auf Bild5 handelt es sich nicht um eine Hybride. N. peltata kommt auch in offenem Grasland vor; in diesem Fall vergräbt sie ihre Kannen gerne in der umliegenden Vegetation; die Kannen werden dann eher rund und bauchig.

Wir haben allerdings Hybriden mit N.mindanaoensis gefunden, die zusammen mit N.peltata wächst. Soviel auch zum Thema Tiefland- und Hochlandarten. N.mindanaoensis sollte eigentlich eine Tieflandart sein; wir haben sie aber bis 1400m gefunden.

N. ampullaria kommt auf den Philippinen nicht vor.

Gruß

Thomas.

Bearbeitet 30. Juli 2008 von Gast

[robinberlin]

ja das meinte ich auch - aber die Ähnlichkeit zu einer ampullaria "speckled" ist doch schwer abzustreiten, oder? Soll heissen, daß eine Kulturhybride aus beiden Elternteilen sicherlich ähnliche Kannen hervorbringen würden.

Bearbeitet 30. Juli 2008 von Gast

[Andreas Melzer]

ja das meinte ich auch - aber die Ähnlichkeit zu einer ampullaria "speckled" ist doch schwer abzustreiten, oder? Soll heissen, daß eine Kulturhybride aus beiden Elternteilen sicherlich ähnliche Kannen hervorbringen würden.

Für mich sieht die besagte Kanne eher wie N.aristolochioides x ampullaria aus ;-)

Hybridenraten macht immerwieder Spass. Aber Thomas hat uns ja aufgeklärt.

[robinberlin]

wäre auch ne Variante, wobei bei einem Elternteil aristolochioides sicherlich die Kannenöffnung nicht ganz oben wäre... aber das ist wohl reine Spekulation, bis es mal jemand ausprobiert! A propos: wenn man eine Hochland- mit einer Tieflandart kreuzt, wie mag`s dann die Hybride?